-
Elektrischer Ofen. Gegenstand der Erfindung sind Verbesserungen an
elektrischen Öfen zur Herstellung von Gußeisen aus Drehspänen und Abfällen. Als
Beispiel wird hier ein mit Dreiphasenstrom gespeister Ofen genommen.
-
In der Zeichnung stellt Fig. i in Sßitenansicht einen Ofen mit Kippvorrichtung
dar, Fig. 2 einen Grundriß des Ofens, Fig: - einen Schnitt I-i- der Fig. 2, Fig.
4 den Gnßkänal, Fig. 5 einen Schnitt 7.-7_ der Fig. i, Fig. 6 eine Seitenansicht
des auf einem Wagen angeordneten Ofens, mit Teilen im Schnitt, Fig. 7 einen Schnitt
T-T der Fig. 4. und endlich Fig. 8 den Grundriß des Kanals und der Gußform.
-
Der Ofen besteht aus durch Gurte miteinander verbundenen Pfosten,
die von außen mit Eisenblechplatten verkleidet sind.
-
3 sind Winkeleisen, die als Auflager für die Köpfe der die Ofenwände
bildenden Bögen dienen.
-
Die Schale des Ofens besteht aus angeschraubten Eisenblechplatten.
Das Innere, -d. h. der Schmelztiegel, ist durch die Verbindung von fünf Bögen gebildet,
vier auf je einer Seite und der fünfte auf der Grundfläche des Ofens, so daß sie
zusammen ein festes ('Tanzes bilden.
-
Die Anordnung cier Bögen ist in den Fig. 3 und 6 dargestellt, und
zwar zeigt Fig. 5' die vier seitlichen und Fig. (i den Grundbozen. Letzterer ruht
auf zwei starken Winkelblechen t,-Die Seitenbögen j ruhen auf den vier Ecken des
Gehäuses. Alle Bögen sind aus Kieselsaure enthaltenden Schamottesteinen hergestellt,
da clie@e sehr widerstandsfähig sind und sich unter der Wärmewirkun- dehnen, was
für die Erhaltung> der l'estigkeit der Bögen von großer P)ecicutung ist. Die Bögen
sind ihrerseits durch einen Tonerdemörtelbewurf geschützt, auf dem man eine Magnesitziegelverkleidung
anbringt, welche wiederuni mit einer Stampf- oder Piseeschicht aus gebranntem Dolomit,
ungelöschtem Kalk und feuerfesten Materialien verkleidet ist, aus welch letzteren
das Innere des Schmelztiegels besteht. Der Oberteil des Mauen@#erkes längs der Ränder
des Ofens ist nach dem Innern zu um etwa 2o' geneigt, um die Beschickung des Ofens
zu erleichtern. Der Raum 8 zwischen den Außenwänden der Bögen und den den Außengurt
des Ofens bildenden E isenblechplatten ist mit fest .zusammengepreßtem Asbestpulver
ausgefüllt, um Wärmeverluste zu vermeiden und die Metallteile des Ofens zu isolieren.
-
Fig.3 zeigt das Gußloch, bestehend aus einem Innen- und zwei Außenteilen.
Der mit der Schmelzmasse in Berührung stehende Innenteil 9 besteht aus Elektrodenkohle,
die bekanntlich nicht schmelzbar ist und sich daher nicht mit der Schlacke verbacken
kann. Die beiden Außenteile io und ii dagegen sind aus Magnesit. Alle drei Teile
sind mit einer Masse aus I?le ktroclenkohle und Stärkekleister v erpittzt, damit
sie besser am Platze bleiben, kein Entweichen Gier Schmelzmasse stattfinden kann
und die Ersatzstücke leichter herausgenommen «erden können.
-
Um letztere am Platze zu befestigen und sie Behuf= Ersatz hcraustiehinen
zii können, dient eine Vorrichtung, die im wesentlichen aus einer Spindel i z mit
einem- Schneckenrade i3 besteht.
-
Auf der Welle des Rades i3 ist ein Hebel 14 hefestigt, der finit seinem
Ende in eine Höhlun,` im Obr#rte ilc# io des Gußloches eingreift. Durch
Drehung
des mit Welle i2 fest verbundenen Handrades 15 geht der Hebel vor oder zurück, um
den Teil io des Gußloches ein- und auszurücken. Wenn man den Teil io wegnimmt, kann
'man die anderen Teile des Gußloches gleichfalls leicht ein- und abstellen. Unter
dem Gußloch ist ein Gußkanal 16 angeordnet, bestehend aus einer halbkreisförmigen
Bußeisernen Rinne, welche mit einem Eisenblechkanal ig verbunden ist, an dessen
Ende ein auf einer Schiene 2i laufender Wagen 2o angeordnet ist. Die Rinne 17 ruht
mittels eines Stahlzapfens Z8 gelenkig auf einer kleinen Bußeisernen Säule 22, während
die Schiene 2i eine Kurve bildet. Die Innenfläche des Kanals ig ist mit solchen
"feuerfesten Materialien verkleidet, daß die Schlacken nicht an der Kanalwandung
anbacken können. Damit sich der Kanal nicht verbiegt, ist er mit einer Stange 23
verstärkt, deren Enden an der Rinne 17 und dem '\@'agen 2o befestigt sind. 24 (Fig.
8) ist ein Klappdeckel, um den Gußkanal während des Gusses zuzudecken und die Arbeiter
vor dem Bespritzen mit gIühenden Metalltropfen zu schützen. Zweck des Kanals ist,
eine Verstellung des Ofens zum Füllen der Gußformen und die Beförderung des Metalls
in die Mulden vom Ofen zu den Formen zu vermeiden, denn wenn der Ofen einmal so
eingestellt worden ist, daß das Gußloch mit der Rinne 17 zusammenfällt, um die einzelnen
Gußformen zu füllen, braucht man nur den Kanal auf seinen Zapfen 18 zu -verdrehen,
daß sein freies Ende über die zu füllenden Gußforinen zu stehen kommt.
-
Der Ofen ist mit einem rechteckigen Deckel-25 verschlossen, der von
einem Gurt 26 umfaßt ist, auf den die vier das Mauerwerk des Deckels bildenden Bögen
27 aufgesetzt sind. Der mittlere Bogen z8, der von den vier Seiten-. bögen getragen
wird, hat drei Löcher, in denen drei mit Wasser- oder Luftkühlung versehene Eisenkästen
29 eingesetzt sind. Diese sind durch Asbestkissen von der durch sie hindurchgehenden
Elektrode 3o isoliert. An jeder der vier Ecken eines jeden Kastens befindet sich
eine Gasaustrittsöffnung 31. Stutzen 32 gestatten den Anschluß von Luft- oder Masserkühlrohren.
Der in Fig. i dargestellte Deckel kann gehoben werden, wobei er durch kleine an
den vier Ecken des Ofens angebrachte Säulen 33 senkrecht geführt wird, in welche
die Führungsrollen 34 des Deckels eingreifen. Um den Ofen zu beschicken, wird der
Deckel gehoben und sofort nach Beschickung wieder gesenkt. Der Ofen ist nun arbeitsfertig.
Aus Fig. i erkennt man, daß er kippbar ist, und zwar durch folgende Vorrichtung
Der Ofen ruht auf drei Trägern 35 aus Stahl mit je einer halbkreisförmigen Höhlung
36. Dieses Gerüst ruht auf drei Bußeisernen Trägern 37. Der Drehzapfen besteht aus
einer runden Welle 38. Die Ausschwingung des Ofens wird durch ein Zahnsegment
39 bewirkt, das durch eine Kurbelstange 40 mit dem unteren Rand 4.1 des Ofens
verbunden ist. Das Zahnsegment 39 greift in, eine Schnecke 42 ein, welche-
fest mit einer durch Zahnräder vom Zabnrade 4:-4 gesteuerten Mrelle 43 verbunden
-ist. Durch Drehung des Rades 44 wird der Ofen entsprechend gekippt. Die Drehung
der Welle 4.3 kann auch durch einen Elektromotor oder jedes andere mechanische Mittel
bewirkt werden. Die Flächen 45 der Bußeisernen Träger 37 begrenzen den Schwingungswinkel.
Letzterer kann auch durch eine Sicherungsvorrichtung begrenzt werden, bestehend-
aus einer Zugstange 46, die an ihrem Ende eine mit Rille 48 versehene Platte 47
trägt. An einer der Tragsäulen 37 ist ein Zapfen 49 angeordnet, der in eine Nut
48 eingreift. Letztere bat in der Mitte eine Höhlung, in welche der Zapfen 49 tritt,
wenn der Ofen sich in vager echter Lage befindet. Es ist klar, daß der Ofen nicht
gekippt werden kann, wenn die Platte 47 nicht vorher so angehoben wird, daß der
Zapfen 49 aus der Höhlung austritt. Die Enden der Nuten ,f8 begrenzen die Schwingung
des Ofens.
-
Fig. 6 zeigt den Ofen auf einem Wagen angeordnet, der mit dein Ofen
auf Schienen so verstellt werden kann, (laß (las Gußloch in Stellung gebracht wird.
-
\Tgtürlich kann die Kippvorrichtung auch mit dem fahrbaren Ofen verbunden
«-erden.