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BODENAN KER FÜR EINEN PFLANZENPFAHL
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Die Erfindung betrifft einen Bodenanker für einen Pflanzenpfahl, beispielsweise
Tomatenpfahl.
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Um hochrankenden Pflanzen, speziell schwergewichtigen Pflanzen, wie
beispielsweise Tomaten, eine gute Abstützung am Pfahl zu bieten, werden diese in
Form von etwa 2 m langen Schraubwendeln ausgebildet. Für diese Formgebung scheidet
natürlich ;Holz als Werkstoff aus. Die im folgenden stellvertretend für verschiedene
Pflanzenpfähle als Tomatenpfahl bezeichneten Ausführungen werden aus Eisen hergestellt,
mit der für die nötige Stabilität geringsmbglichen Dicke. Üblicherweise wird ein
Stabeisen von 9 bis 10 mm Durchmesser verwendet. Ein in Achsrichtung gerade belassenes
Ende, der Schaft, wird nun in die Erde gesteckt. Nachteilig ist jedoch dabei, daß
der schlanke Schaft im Erdreich wenig Seitenhalt findet. Soweit dies die Bodenbeschaffenheit
(z. B. Gerölluntergrund) überhaupt zuläßt, munder Schaft tief, oft etwa 50 cm, in
den Boden eingetrieben werden. Dadurch wird der Tomatenpfahl insgesamt länger, unhandlicher,
schwerer und teurer und er läßt sich schlechter lagern und trurisportieren, was
auch für den Fachhandel nachteilig ist.
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Das Eintreiben in den Boden ist scwierig, weil zufolge der federartigen
Form des Tomatenpfahls an ein Einschlagen mittels eines Hammers nicht zu denken
ist. Vielmehr muß man den Schaft anfassen und von Hand drücken. In der dabei zwangsläufig
etwas gebückten anstrengenden Haltung geht die Übersicht leicht verloren, so daß
der Tomatenpfahl oft eine zu große Schräglage erhält. Durch das Gewicht der Tomaten
kann dann später ein schräg stehender Tomatenpfahl umkippen. Korrekturmaßnahmen
sind dann wegen der voll ausgebildeten Wurzel schwierig, weil diese nicht beschädigt
werden soll. Aber auch Top4flanzen verschiedenster Art sollen an einem Pflanzenpfahl
gestützt werden können. Zwar sind die Pflanzenpfähle hierfür wesentlich kleiner
als solche für Freilandkulturen, doch steht zu ihrer Verankerung auch erheblich
weniger Bodentiefe zur Verfügung. Auch ist Topferde zumeist lockerer als Gartenerde.
Es besteht demnach auch hier das Problem der ungenügend stabilen Verankerung, welches
dann später, wenn die Pflanze großer und schwerer geworden ist, zum Kippen mit Beschädigungen
an der Pflanze führt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Verankerungsmöglichkeit
eines Pflanzenpfahls zu schaffen, welche die vorstehenden Nachteile beseitigt, insbesondere
billig, leicht herstellbar, gut zu transportieren und zu lagern und einfach i m
Gebrauch ist . Vor allem das Eintreiben in den Boden und das Einhalten dersenkrechten
Ideal lage soll erleichtert werden. Größtmögliche Wurzelschonung ist anzustreben.
Irgendwelche den freien Durchgang zwischen den Tomatenpfählen behindernde Stützen
etc. sind zu vermeiden. Den Bedürfnissen von Freilandkulturen als auch von Topfpflanzen
ist Rechnung zu tragen.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß in der Ausbildung
eines Bodenankers mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
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Der Vorteil dieses Bodenankers liegt darin, daß er nachträglich auf
einen wesentlich verkürzten Schaft eines Tomatenpfahls aufsteckbar ist und dann
dem Tomatenpfahl bei relativ geringer Eindringtiefe in den Boden eine ausreichende
Stabilität verleiht.
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Die Merkmale des Anspruchs 1-ergeben einen praxisfreundliche, stabilen
und leicht in den Boden eintreibbaren Bodenanker. So dient die Scheibe einerseits
als Fußauflage, um den Bodenanker mit Fußunterstützung in den Boden drücken zu können,
andererseits stützt sie-die Rippen in der Nähe ihrer höchsten veanspruchung, so
daß diese mit einer dünneren Wandstärke ausgebildet werden können. Dadurch läßt
sich der Bodenanker leichter in die Erde drücken. Die Scheibe wirkt dabei auch zugleich
als Tiefenanschlag und als Widerlager zum Herausziehen des Bodenankers aus der Erde.
Das Eindrücken unter Zuhilfenahme eines Fußes kann in weitgehend aufrechter Korperhaltung
vorgenommen werden, so daß man die senkrechte Ausrichtung des Tomatenpfahls gut
kontrollieren kann und auch nicht so leicht erm?>det. Aber auch kleinere Pflanzenpfähle
lassen sich mit Hilfe von größenmäßig angepaßten Bodenankem dieser Art stabil verankern,
vor allem auch in Töpfen, Blumentrögen etc.
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Die Dimensionierung eines Bodenankers gemäß der Ansprüche 2 und 3
hat sich als besonders zweckmäßig herausgestellt. Bei der angegebenen Hülsenlänge
liegt die Eindringtiefe des Bodenankers im Bereich der "Spatentiefe" , somit im
kultivierten Bodenbereich. Probleme mit Geröll oder sonstwie undurchdringlichem
Untergrund bestehen hierbei nicht.
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Mit dem Merkmal des Anspruchs 4 wird erreicht, daß die Scheibe einerseits
die Rippen ausreichend stützt, andererseits aber selbstnoch stabil als "Rippenstütze"
gesichert
bleibt, indem sie nicht unnötig weit abstehe. Im Anspruch 5 ist hierzu eine erprobte
Bemessungsrichtlinie angegeben.
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Wenn gemäß dem ausgestaltetenden Merkmal des Anspruchs 6 vier Rippen
vorgesehen werden, so wirken diese besonders stabilisierend auf die Hülse und verleihen
auch dem Bodenanker im Boden einen sehr guten Halt. Die Hülse kann daher mit kleinerer
Wandstärke und folglich mit kleinerem Außendurchmesser ausgebildet werden, so daß
sie ihrerseits weniger Widerstand beim Eintreiben in den Boden findet.
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Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 7 wird erreicht, daß die eigentliche
BodenuuS brecharbeit von der Hülse erbracht wird und die Rippen dabei weniger beansprucht
werden.
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Das weiterbildende Merkmal des Anspruchs 8 bewirkt hierbei eine zusätzliche
Verbesserung.
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Die Ausbildung gemäß Anspruch 9 ermöglicht das Ablaufen von Wasser,
insbesondere wenn der Bodenanker zunächst allein im Boden eingesetzt und danach
der Schaft in die Axialbohrung eingestedot wird. Der störende hydrostatische Bremsefr-kt
wird damit unterbunden.
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Mit den Merkmalen des Anspruchs 10 wird eine weitere Verkürzung der
notwend eigen Schaftlänge erreicht. Zugleich bildet das auf die Anschlagnoppen folgende
Volumen in der Axialbohrung einen Sammelraum für ungewollt eingebrachten Sand etc.,
so daß dadurch die konstruktiv vorgegebene Schafteinstecklänge nicht soFort beeinträchtigt
wird.
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Mit den Merkmalen des Anspruchs 11 wird eine Form der Rippen erzielt,
die deren vorzeitiger Beschädigung vorbeugt. Beim fußunterstützen Eindrücken des
Bodenankers wird nämlich die Schuhsohle schräg zur Vertikalachse angesetzt,und durch
die angegebene Ausbildung greift die Schuhsohle vorrangig an der achsnahen Scheibe
an.
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Das Merkmal des Anspruchs 12 gibt eine herstellungstechnisch und preislich
besonders zweckmäßige Ausbildung an. Die Einstückigkeit ergibt zudem bei geringen
Wandstärken hohe Widerstandsfestigkeit.
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Das dazu weiterbildende Merkmal des Anspruchs 13 ist speziell auf
die Gegebenheiten einer Hersteliung des Bodenankers nach der Spritzgußtechnik orientiert.
Durch den Durchbruch kann nämlich eine Abstützung des die Axialbohrung formenden
Kernes vorgenommen werden. Dieser würde sonst beim Einspritzen des flüssigen Kunststoffs
in die Form, was mit etwa 800 atü erfolgt, in heftiger Schwingungen versetzt werden.
Zudem dient der Durchbruch bei der Verwendung des Bodenankers als Auslaß für Wasser
und auch Erde. Der Durchbruch kann nämlich größer gehalten werden als die zumvorderen
Ende der Hülse reichende Öffnung, da diese ansonsten beim Eintreiben in den Boden
zuviel YErdrcich aufnehmen würde.
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Das bevorzugte Weiterbildungsmerkmal des Anspruchs 14 bewirkt, daß
der Bodenanker unter Ausgleich vonToleranzen am Schaft in Klemmsitz aufgesetzt werden
kann, was bei der Handhabung vorteilhaft ist.
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Gemäß dem Merkmal des Anspruchs 15 läßt sich ein Schaft unproblematisch
in den
Bodenanker einsetzen, was insbesondere dann von Vorteil
ist, wenn man ohne sich zu bücken einen Tomatenpfahl in einen schon im Boden steckenden
Bodenanker einsetzen will.
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Das weiterbildende Merkmal des Anspruchs 16 in Verbindung mit Anspruch
14 ergibt eine die Festigkeit erhöhende Wandstärkenverdickung der Hülse in ihrem
vorderen Bereich, indem sie einerseits durch die dort nicht mehr so stark tragenden
Rippen weniger stabilisiert wird und andererseits durch den innen anliegenden Schaft
mehr beansprucht wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines inckr Zeichnung dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigt: Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Bodenanker in der Draufsicht
vom vorderen Ende, Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Ebene 2-2 der Fig. 1.
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Fig. 3 ein Anordnungsbeispiel eines Bodenankers nach der Erfindung
in einem Blumentrog.
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Die Darstellung in den Figuren ist in etwa maßstabsgerecht. Eine Hülse
11, die in Längsrichtung ein Mehrfaches ihres Durchmessers mißt, hat eine geometrische
Längsachse 12 und weist eine zu ihrem hinteren Ende 13 offcne Axialbohrung 14 auf,
die sich leicht konisch vcrengend in den Bereich des vorderen Endes 16 der Hülse
11 erstreckt und im Durchmesser so bemessen ist, daß der zugehörige Schaft (nicht
dargestellt) eines Torrlatenpfahls hineinpaßt. Von der Axialbohrung 14 ausgehend
führt eine im Querschnitt wesentlich engere ^ tffnung 17 durch das vordere Ende
16 nach außen. Etwa im Abstand von einem Fünftel der Hülsenlänge vom vorderen Ende
16 entfernt sind mehrere nach einwärts in die Axialbohrung 14 ragende Anschlagnoppen
18 ausgebildet. Deren radiale
Höhe kann etwa 1 mm betragen. Wenn
daher ein Schaft mit engem Spiel in die Axialbohrung 14 eingesteckt wird, so kann
er nur bis zum Anschlag an diese Anschlagnoppen 18 eindringen. Der im vorderen Bohrungsbereich
verbleibende Hohlraum kann dann vom Schaft mitgestreifte Erdreste aufnehmen. Wenn
aber ein etwas dünnerer Schaft zur Anwendung kommt, dann kann dieser zwischen den
Anschlagnoppen 18, mit leichter Verformung derselben, tiefer eingeschoben werden.
Da der dünnere Schaft ansich mehr Freiraum zur Hülse 11 beläßt, reicht dieser aus,
um Erdreste aufzunehmen. Die Anschlagnoppen 18 halten dabei die Hülse 11 mit Klemmsitz
am Schaft fest, so daß die Hülse beispielsweise schon im Lager aufgesteckt werden
kann und bei der weiteren Handhabung des Tomatenpfahls nicht verlorengeht. Sie unterstützen
somit die Klemmwirkung der konischen Axialbohrung 14.
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Die Hülse 11 trägt vier in Kreuzform symmetrisch zur geometrischen
Längsachse 12 angeordnete und radial anstehende Rippen 19 und an ihrem hinteren
Ende 13 eine Scheibe 21, deren zum vorderen Ende 16 weisende Planfläche 22 senkrecht
zur geometrischen Längspchse 12 der Hülse 11 ausgerichtet ist. Diese Scheibe 21
ist fest mit den radialen Endkanten 23 der Rippen 19 verbunden. Die zum hinteren
Ende 13 weisenden Aussenkanten 24 der Rippen 19 verlaufen außerhalb des Überdeckungsbereiches
durch die Scheibe 21 bezüglich der geometrischen Längsachse 12 in einem Winkel von
etwa 65° nach vorne und außen geneigt, um dann mit einem stumpfen Winkel von etwa
1000 in eine zum vorderen Ende 16 pfeilförmig zur Oberfläche der Hülse 11 zu laufende
Außenkante 26 überzugehen. Der Übergang 27 ist dabei zweckmäßigerweise abgerundet
gestaltet. Die kreisförmige Scheibe 21 hat dabei einen Außendurchmesser, der etwa
bis zur halben Radialerstreckung der Rippen 19 reicht. Es versteht
sich,
daß die Axialbohrung 14 durch die Scheibe 21 -führt. In diesem Bereich 28 ist sie
nach außen zu sich konisch erweiternd ausgebildet, und zwar mit einem steileren
Winkel zur Längsachse 12 als in ihrem übrigen Bereich. Die Scheibe 21 dient als
Stütze der Rippen 19, als Tiefenanschlag beim Eintreiben des Bodenankers in das
Erdreich, als Fußabstützung und als Widerlager zum Herausziehen des Bodenankers
aus der Erde.
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Die Außenkanten. 26 der Rippen 19 münden in einem Abstand von etwa
10 mm vor dem vorderen Ende 16 der Hülse 11 in deren kreiszylindrische Oberfläche
ein und der darüber vorstehende Endbereich 29 ist kegelspitzartig gestaltet.
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Der Bodenanker nach diesem Ausführungsbeispiel ist am besten einstückig
aus schlagfestem Kunststoff im Spritzgußverfahren herzustellen. Zur Ausformung der
AxialDohrung 14 wird bekanntermaßen ein Kern in die Form gelegt. Zweckmäßigerweise
soll der Kern etwa im Abstand von 2/5 der Hülseniänge vom vorderen Ende 16 entfernt
abgestützt werden. Diese Stützen formen dann einen oder zwei radiale Durchbrüche
31 der Hülsenwand.
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Der Bodenanker gemäß der bevorzugten Ausführungsform weist etwa folgende
Abmessungen auf: Länge der Hülse 21 cm, Außendurchmesser 12 mm, Durchmesser der
Axialbohrung etwa 10 mm, Länge der Axialbohrung etwa 20 cm, größter Radialabstand
der Rippen 5 cm, Außendurchmesser der Scheibe 5 cm, Wandstärke von Rippen und Scheibe
2 mm.
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Gegenüber dem vorhin beschriebenen Ausführungsbeispiel sind noch vielfältige
Abwandlungen möglich. So kann etwa die Außenkante der Rippen leicht gekrümmt gestaltet
sein und die Hülse kann aus Metall geformt oder mit einer Metalleinlage versehen
sein.
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Die Anordnung eines Bodenankers im Freilandboden oder auch in einem
Topf bzw.
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einem Blumentrog erfolgt normalerweise so, daß das zugespitzte vordere
Ende nach unten weist. In Fig} 3 ist hingegen eine Anordnung des Bodenankers veranschlaulicht,
die sich speziell bei Topfpflanzen bzw. bei Anpflanzungen in Blumentrögen etc.
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anbietet. In einem Trog 32 etwa maßstäblicher Größe ist ein größenmäßig
angepaßter Bodenanker der vprher beschriebenen Art, also mit Hülse 11 und Rippen
19 so angeordnet, daß die Scheibe 21 am Boden 33 des Troges 32 aufsteht. Das vordere
Ende 13 muß nun in geeigneter Weise, beispielsweise indem man die Spitze abschneidet,
so erweitert werden, daß hier ein Pflanzenpfahl 34 in die Hülse 11 hineingesteckt
werden kann.
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Der Trog 32 wird donn in bekannter Weise mit Erde gefüllt. In Abhängigkeit
davon, wie lang der Pflanzenpfahl 34 ist und wie schwer die später sich daran abstützenden
Pflanzen sein werden, kann man hier noch folgende Varianten anbringen.
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Entweder die Scheibe 21 wird mit einem geeigneten Klebstoff am Boden
33 festgeklebt oder ein Klemmstöpsel 36 wird von unten her durch eine Bohrung 37
im Boden 33 in die Axialbohrung der Hülse 11 mit Klemmsitz eingesteckt. Der unten
stehende verbreiterte Kopf 38 des Klemmstöpsels 36 hält dann den Bodenanker zuverlässig
fest.
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Solche Bohrungen 37 liegen meist in Form von Belüftungslöchern ohnehin
vor.
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Mit Bezug auf Fig. 2 ist noch darauf hinzuweisen, daß in die Axialbohrung
14 Distanzhülsen (nicht besonders d9rgestellt) eingesteckt werden können, welche
eine Anpassung an unterschiedliche Schaftdurchmesser verschiedener Pflanzenpfähle
ermöglichen.
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