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Fördereinrichtung für große Gußstücke in
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Putzanl agen Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung für große
Gußstücke in Putzanlagen mit zangenartigen Gußstückhaltern, die zumindest während
ihrer Bewegung durch die Putzanlage rotierend angetrieben sind und deren Greiferteile
mittels eines die Antriebswelle durchgreifenden Linearantriebs zumindest in die
Offenstellung bewegbar sind.
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Fördereinrichtungen dieser Art für Gußputzanlagen sind bekannt (z.
B.
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DE-PS 2 510 827). Die hierbei verwendeten zangenartigen Gußstückhalter,
die in einer linearen oder geschlossenen, beispielsweise kreisförmigen Bahn durch
die Putzanlage bewegt und dabei zugleich rotiert werden, haben den Vorteil, daß
große Gußstücke, wie Motorblöcke, Zylinderkopfgehäuse, Getriebegehäuse etc., die
im allgemeinen verwickelte Außenkonturen und eine Vielzahl tiefer Hohlräume aufweisen,
in ständig wechselnden Winkeln dem Putzstrahl ausgesetzt werden und auf diese Weise
wirksam von Formsandresten gereinigt werden können.
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Bei der bekannten Anlage weist jeder Gußstückhalter einen Antrieb
für seine Drehbewegung und für die Greiferteile eine Spanneinrichtung auf.
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Die Spanneinrichtung ihrerseits weist eine die Antriebswelle durchgreifende
selbsthemmende Gewindespindel auf, die mit einem Drehantrieb zum Öffnen und Schließen
der Greiferteile des Gußstückhalters in Verbindung gebracht wird. Bei diesen Gußstückhaltern
ist das untere Greiferteil feststehend ausgebildet, während die öffnungs- und Schließbewegung
ausschließlich von dem oberen Greiferteil durchgeführt wird. Ferner sind die Greiferteile
in ihrer Formgebung speziell an die Außenkontur von Zylinderblöcken angepaßt.
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Obgleich sich die bekannten Gußstückhalter bewährt haben, treten doch
zuweilen Probleme auf, insbesondere wenn an dem Gußstück, an dem die Greiferteile
des zangenartigen Gußstückhalters wirksam werden, größere Mengen an Formsand anhaften
oder an diesen Stellen stärkere Gußgrate vorhanden sind, da dann unkontrollierte
Verhältnisse beim Spannen, wie auch beim dann folgenden Strahlen gegeben sind. Im
übrigen lassen sich aufgrund der Formgebung der Greiferteile nur Gusstüche bestimmter
äußerer Formgebung spannen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zangenartigen Gußstückhalter
an Fördereinrichtungen der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwicklen,
daß am Gußstück außen anhaftende Formsandreste oder dort vorhandene größere Gußgrate
die Wirksamkeit der Greiferteile nicht beeinträchtigen. Ferner soll der Gußstückhalter
vielfältiger einsetzbar sein.
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Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Linearantrieb
ein Hubkolbenantrieb dient, dessen Kolbenstange unmittelbar oder mittelbar auf wenigstens
eines der Greiferteile wirkt.
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Der Hubkolbenantrieb hat den Vorteil, daß die Greiferteile eine stets
gleichbleibende Spannkraft ausüben. Selbst wenn zwischen ihnen und dem Guß -stück
größere Formsandreste oder Gußgrate vorhanden sind, die vom Putzstrahl allmählich
beseitigt werden, werden die Greiferteile durch den Hubkolbenantrieb nachgeführt,
so daß das Gußstück stets sicher gehalten wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Ausbildung kann jedem Gußstückhalter ein
Hubkolbenantrieb zugeordnet sein, dessen Kolbenstange mit ihrem freien Ende an dem
Greiferteil, welches die Schließ- und öffnungsbewegung durchführt, angreift.
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Wird hingegen nur an der Be- und Entladestation der Putzanlage ein
Fremdantrieb zum Betätigen des zangenartigen Gußstückhalters verwendet, so ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß das die Öffnungs- und Schließbewegung durchführende Greiferteil
unter Wirkung einer es in der Schließstellung haltenden Feder steht und ihm eine
die Antriebswelle durchgreifende Stoßstange zugeordnet ist, die an ihrem außen liegenden
Ende mit der Kolbenstange des als Hubkolbenantrieb ausgebildeten Fremdantriebs in
Wirkverbindung bringbar ist und das Greiferteil entgegen der Feder in die Offenstellung
bewegt.
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An der Beladestation, an der der Hubkolbenantrieb über die Stoßstange
wenigstens ein Greiferteil in die Offenstellung bewegt hat, wird das Gußstück in
den Gußstückhalter eingeführt und anschließend der Hubkolbenantrieb in seine unwirksame
Lage gebracht, in der die Feder zur Wirkung kommt und das Greiferteil unter gleichzeitiger
Rückführung der Stoßstange in die Schließstellung bewegt. Auch mittels einer solchen
Feder erfolgt stets ein automatisches Nachspannen.
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Statt einer nur einseitig öffnenden und schließenden Zange können
die Greiferteile jeweils einen Arm zweier Winkelhebel bilden, deren jeweils andere
Arme einander zugekehrt sind, wobei an diesen Armen die Kolbenstange oder die Stoßstange
des Hubkolbenantriebs angreift. Auf diese Weise läßt sich bei Vergrößerung des Öffnungswinkels
die Spannkraft bei gleichbleibenden Hebelverhältnissen auf das Gußstück übertragen.
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Um der Bewegung der vorgenannten Arme folgen zu können, ist zwischen
der Kolbenstange oder der Stoßstange des Hubkolbenantriebs und den einander zugekehrten
Armen der Greiferteile eine beiderseits drehbar gelagerte Stoßlasche angeordnet.
Auf diese Weise ist ein gleichzeitiger und synchroner Antrieb der Greiferteile gewährleistet.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung weist das untere Greiferteil
ein Auflager für das Gußstück auf, das an dem Greiferteil drehbar gelagert und mittels
eines am Gußstückhalter ortsfest gelagerten Lenkers in einer stets horizontalen
Lage geführt ist. Damit wird erreicht, daß das Gußstück in einer horizontalen Ebene
in den Gußstückhalter eingeführt werden kann und während der Schließbewegung in
einer stets horizontalen Lage verbleibt, also nicht verrutschen kann.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das
obere Greiferteil auf das Gußstück von oben wirkende Spannbalken aufweist, die an
dem Greiferteil an horizontalen Achsen pendelnd aufgehängt sind. Mit dieser Ausbildung
lassen sich zunächst Gußstücke unabhängig von ihrer oberen Kontur stets sicher ergreifen.
Insbesondere ist gewährleistet, daß die Spannbalken aufgrund ihrer pendelnden Lagerung
stets an wenigstens zwei Stellen des Gußstücks angreifen. Auch wenn sich zwischen
Spannbalken und Gußstück Formsandreste und Putzgrate befinden, die beim
Strahlen
entfernt werden, können die pendelnd aufgehängten Spannbalken jeder Änderung der
äußeren Kontur im Bereich der Angriffsfläche folgen.
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Der vorgenannte Vorteil wird bei einer weiteren Ausführungsform noch
dadurch optimiert, daß die Spannbalken an den Enden eines gemeinsamen Balkens aufgehängt
sind, der seinerseits am Greiferteil pendelnd gelagert ist. Mit dieser Ausbildung
können die Spannbalken Bewegungen in senkrecht zueinanderstehenden Ebenen ausführen,
so daß sie entsprechend komplizierten Konturen am Gußstück folgen können und auch
nennenswerte Bewegungen beim Nachspannen durchführen können.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung zweier in der Zeichnung dargestellter bevorzugter Ausführungsformen.
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In der Zeichnung zeigen: Figur 1 eine Ausführungsform einer Gußputzanlage
im schematischen Schnitt; Figur 2 eine schematische Draufsicht auf die Putzkabine
einer Putzanlage gemäß Figur 1; Figur 3 eine teilweise geschnittene Seitenansicht
einer Ausführungsform des zangenartigen Gußstückhalters; Figur 4 eine Draufsicht
auf die Ausführungsform gemäß Figur 3, wobei jedoch nur das untere Greiferteil gezeigt
ist; Figur 5 einen der Figur 3 ähnlichen Schnitt einer anderen Ausführungsform.
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Die in Figuren 1 und 2 beispielhaft gezeigte Gußputzanlage weist eine
Putzkabine 1 auf, die ringförmig angeordnet ist und im Zentrum einen karussellartigen
Antrieb 2 für mehrere radial angeordnete zangenartige Gußstückhalter 3 aufweist,
die jeweils aus einem unteren Greiferteil 4 und einem oberen Greiferteil 5 bestehen.
Jedem zangenartigen Gußstückhalter 3 ist ein Drehantrieb 7 zugeordnet, der eine
Rotationsbewegung um eine horizontale Achse erteilt. Ferner weist jeder Gußstückhalter
bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel einen Linearantrieb 6 auf, der zum Spannen
bzw. öffnen der Greiferteile 4, 5 dient.
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Bei einer karussellartigen Anlage kann die Putzkabine, wie in Figur
2 angedeutet, eine Beladestation 8 aufweisen, in der die Gußstücke in den in Offenstellung
befindlichen zangenartigen Gußstückhalter eingeführt werden. Nach einem ersten Drehschritt
erreicht der Gußstückhalter mit dem Gußstück 17 eine Schleuse 9, die die nachfolgenden
Strahlstationen 10 von der Umgebung abschirmt. Hinter der letzten Strahlstation
10 gelangt das Gußstück in ein oder zwei Entleerstationen 11, in denen Formsand
und Strahl mittel, das beispielsweise noch in tieferen Hohlräumen des Gußstücks
lagert, entleert werden. Schließlich erreicht das Gußstück eine Entladestation 12,
in der es nach Öffnen des zangenartigen Gußstückhalters entnommen wird.
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Die Putzkabine 1 weist zumindest im Bereich der Strahlstationen 10
Schleuderräder 13 auf (Figur 1), die mit Strahimittel versorgt werden.
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Der abgereinigte Formsand und das gebrauchte Strahimittel verlassen
die Putzkabine 1 an deren Unterseite und werden mittels Fördereinrichtungen 15 und
einem Elevator 16 einer Trenneinrichtung 14 zugeführt, in der das Strahlmittel vom
Formsand getrennt wird und in Vorratsbehälter gelangt, aus denen es dann den Schleuderrädern
13 zugeleitet wird.
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In Figuren 3 und 4 ist eine Ausführungsform des Gußstückhalters 3
mit zwei beweglichen Greiferteilen 18, 19 näher dargestellt. Der Gußstückhalter
weist ein Gehäuse 20 auf, das zusammen mit den Greiferteilen 18, 19 vom Drehantrieb
7 über ein Stirnradgetriebe 21 und eine Antriebswelle 22 um eine horizontale Achse
23 in eine Rotationsbewegung versetzt werden kann. Der Gußstückhalter führt diese
Rotationsbewegung aus, solange er durch die Putzkabine 1 bewegt wird.
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Die Greiferteile 18, 19 sind bei dem in Figur 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
Teile von zweiarmigen Hebelpaaren, deren Arme 24 bzw. 25 die Greiferteile bilden,
während die anderen Arme 26, 27 innerhalb des Gehäuses 20 des Gußstückhalters einander
zugekehrt angeordnet sind. Die Arme 24, 26 bzw. 25, 27 sind über einen Lagerbolzen
28 bzw. 29 fest miteinander verbunden. Die Lagerbolzen 28, 29 wiederum sind im Gehäuse
20 drehbar gelagert.
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An den einander zugekehrten Enden der inneren Arme 26, 27 greift ein
Linearantrieb an, der beim Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 und 4 als Hubkolbenantrieb
ausgebildet und mit dem Gußstückhalter 3 verbunden ist. Dessen Kolbenstange 31 durchgreift
die hohl ausgebildete Antriebswelle 22 und wirkt über eine zweifach gelagerte Stoßlasche
32 auf die inneren Arme 26, 27 der Hebel paare.
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An den äußeren Enden der Arme 24 weist das untere Greifertei! 18 ein
Auflager 33 für das Gußstück 17 auf, das aus mehreren nebeneinander angeordneten,
hochkant gestellten Leisten 34 besteht, die über Querversteifungen miteinander verbunden
sind, wobei die äußeren Leisten 34 am Arm 24 bei 35 drehbar gelagert sind. An nach
unten reichenden Laschen 36 der Auflager 33 greifen Lenker 37 an, die einerseits
an den Laschen 36 andererseits am Gehäuse 20 angelenkt sind. Durch die
Lenker
37 wird bei der Öffnungs- und Schließbewegung des unteren Greiferteils 18 eine Geradführung
des Auflagers 33 für das Gußstück 17 sichergestellt.
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Am vorderen Ende des Arms 25 des oberen Greiferteils 19 ist ein Balken
as bei 39 pendelnd gelagert, an dessen Enden zwei mit Abstand voneinander angeordnete
Spannbalken 40 pendelnd aufgehängt sind.
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Bei der Ausführungsform gemäß Figur 5, die insbesondere für kleinere
und/oder leichtere Gußstücke gedacht ist, kann das untere Greiferteil am Gehäuse
20 fest angebracht sein, so daß nur das obere Greiferteil 19 die Spannbewegung des
zangenartigen Gußstückhalters 3 durchführt. Auch hier wird das obere Greiferteil
19 wiederum von den nach außen reichenden Armen 25 von zweiarmigen Hebelpaaren gebildet,
deren andere Arme 27 innerhalb des Gehäuses 20 angeordnet sind. Die Arme 25, 27
sind wiederum über einen im Gehäuse 20 gelagerten Zapfen 29 miteinander verbunden.
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Das Gehäuse 20 wird zusammen mit den Greiferteilen 18, 19 in gleicher
Weise in Drehbewegung versetzt, wie bei den Ausführungsformen gemäß Figuren 3 und
4. Auch ist hier die Antriebswelle 22 wiederum hohl ausgebildet. Innerhalb der Antriebswelle
22 ist eine Stoßstange 41 axial verschieblich geführt. Sie wirkt über eine Gleithülse
42 auf eine Schiebehülse 43 im Gehäuse 20, innerhalb der ein Federpaket 44 angeordnet
ist.
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Dieses Federpaket stützt sich einerseits an der Innenseite der einseitig
offenen Schiebehülse 43, andererseits an der vorderen Wandung des Gehäuses 20 ab
und drängt die Schiebehülse sowie die Stoßstange 41 in die in Figur 5 gezeigte Lage,
die der Schließlage des zangenartigen Gußstückhalters entspricht.
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An der Schiebehülse 43 sitzen Querzapfen 45, die von einem Langloch
46 am inneren Arm 27 des zweiarmigen Hebel paars übergriffen sind. Aus der in Figur
5 gezeigten Schließlage wird das obere Greiferteil 19 durch
Betätigen
der Stoßstange 41 entgegen der Feder 44 in die Öffnungslage bewegt. Zu diesem Zweck
sind beispielsweise an der Beladestation 8 und der Entladestation 12 der Putzkabine
1 (s. Figur 2) stationäre Hubkolbenantriebe angeordnet, deren Kolbenstange auf die
Stoßstange 41 wirkt. Der zangenartige Gußstückhalter befindet sich also während
seiner Bewegung durch die Putzkabine stets in der gespannten Schließstellung und
wird nur an der Be- und/oder Entladestation durch den stationären Hubkolbenantrieb
geöffnet, um das Gußstück einführen bzw.
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entnehmen zu können.
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In Figur 1 und 2 der Zeichnung ist eine Ausführungsform des zangenartigen
Gußstückhalters angedeutet, bei dem die Gußstücke in Schräglage zur Rotationsachse
eingespannt sind. Der Spannantrieb kann jedoch der gleiche sein wie bei gerader
Anordnung der Gußstücke zur Rotat i onsachse.