DE33089C

DE33089C - Pumpe mit hydraulischem Gestänge

Info

Publication number: DE33089C
Application number: DENDAT33089D
Authority: DE
Original assignee: G. A. GREEVEN in Brühl
Anticipated expiration: 1905-01-22

Description

KAISERLICHES

■PATENTAMT..-

PATENTSCHRIFT

KLASSE 59: Pumpen.

G. A. GREEVEN in BRÜH!,. Pumpe mit hydraulischem Gestänge.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1885 ab.

Die Neuerungen beziehen sich auf diejenigen Apparate an Pumpen mit hydraulischem Gestänge, welche zur Veränderung des Druckes oder der Menge des durch die Pumpen geförderten Wassers dienen, und begreifen in sich:

a) einen Apparat, welcher das Druckwasser einer tiefstehenden Pumpe auf eine gröfsere Höhe oder gegen einen gröfseren Gegendruck fördert, als es die Pumpe für sich allein vermag ; in diesem Falle stehen Pumpe und Apparat in nahe gleicher Höhe;

b) einen entsprechend modificirten Apparat, der bezweckt, durch eine hochstehende Pumpe Wasser aus gröfserer Tiefe in die Höhe der Pumpe oder auch um ein gewisses Mafs höher zu heben. Es steht dabei der Apparat in der Tiefe, aus welcher das Wasser gefördert wird, und nicht mehr über dem Wasser, als die Saughöhe betragen kann.

Den Apparat der ersten Art zeigt Fig. 1 in Verbindung mit einer einfachwirkenden Druckpumpe P. Die Pumpe saugt das Wasser an und treibt es beim Rückgang des Kolbens unter den Differentialkolben a a¹ des Apparates. Der Differentialkolben ist durchbohrt und trägt oben ein Ventil c. Der kleinere Kolben a¹ hebt das über dem Ventil c stehende Wasser mit einem um so viel mal gröfseren Druck als der Pumpendruck in die Höhe,, wie es dem Querschnittsverhältnifs der beiden Kolben a und a¹ entspricht.

Der Cylinder b für den Kolben α ist oben offen, und wenn in der Pumpe die Saugperiode eintritt, so geht der .Differentialkolben a a¹ durch den Druck der Atmosphäre auf die obere Fläche des Kolbens α zurück, .dasJDruckventil d schliefst sich, das Ventil c hebt sich und das Wasser unter dem Kolben α tritt aus dem gröfseren Cylinder b durch die Durchbohrung des Differentialkolbens in den kleinen Cylinder b¹. Der Rest des Wassers, den der kleine Cylinder nicht aufzunehmen vermag, fliefst in die Pumpe zurück, die aufserdem eine neue Menge Wasser ansaugt.

Die Pumpe kann einfach- oder doppeltwirkend sein, ebenso kann eine Dampfvacuumpumpe verwendet werden. Der Apparat ist in jedem Falle hinter dem Saugventil und vor dem Druckventil der Pumpe einzuschalten.

Das Druckwasser wird ganz oder nur zum Theil durch den Apparat gefördert. Im letzteren Falle kann von der Pumpe noch ein zweites Druckrohr abgezweigt werden, welches Wasser zu anderen Zwecken in einer geringeren Höhe als der Förderhöhe des Apparates auswirft.

In der Modification des Apparates, Fig. 2, tritt bei der Abwärtsbewegung des Pumpenkolbens ρ das Druckwasser unter den kleinen Kolben a^l des Differentialkolbens, und der gröfsere Kolben α hebt das über ihm stehende Wasser mit dem auf die Differenz beider Kolbenflächen des Differentialkolbens reducirten Druck des Pumpenkolbens. Zugleich aber wird beim Heraufgehen des Differentialkolbens durch den Kolben α das Wasser aus dem Saugrohr s angesaugt. Wenn dann der Pumpenkolben^ zurück-, also aufwärts geht, so folgt der Differentialkolben, abwärts gehend, infolge des atmosphärischen Druckes auf die Ausströmungsöffnung des Steigrohres s¹, und zwar .deshalb, .weil sich dabei das Ventil c hebt und

der Druck der Druckwassersäule d und der Steigwassersäule s¹ sich durch das gehobene Ventil hindurch ausgleichen. Das vorher angesaugte Wasser tritt durch das Ventil c über den Differentialkolben; dieser bewegt sich also mit offenem Ventil durch die Wassersäule in den Cylindern hindurch.

Durch die vorbeschriebene Anordnung wird eine sichere Abwärtsbewegung des Differentialkolbens während der Saugperiode der Pumpe bewirkt, ohne dafs es der Anordnung von Federn und Gewichten zu dem Zwecke bedarf.

Claims

Patent-Anspruch: Bei Pumpen mit hydraulischem Gestänge die Anordnung:

1. von zwei Cylindern, welche an der Verbindungsstelle offen sind (Fig. i), mit einem durchbohrten und mit Steigventil versehenen Differentialkolben, oder

2. von zwei direct in einander übergehenden Cylindern (Fig. 2) mit einem unteren vollen Kolben und einem damit fest verbundenen oberen Ventilkolben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.