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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Skiaskopieren,
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mit einer Beleuchtungseinrichtung und einem Skiaskopierspiegel, an
den untersucherseitig eine Blende angeschlossen ist.
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Mit Hilfe einer derartigen Einrichtung - eines Skiaskops - kann die
objektive Bestimmung des efraktlonszustandes eines Auges ohne aussage des Prüflinas
bestimfflt werden Dabei wird der Fernpunkt des Auges mittels geeigneter Vorsatzlinsen
in einen für den Untersucher praktikablen Abstand verlegt, und das Skiaskop so angeordnet,
daß die Blendenebene durch den Fernpunkt verläuft, dann wird die Refraktion des
zu prüfenden Auges aufgrund der jeweiligen Ausleuchtung seiner Pupille bestimmt.
Das von der Beleuchtungseinrichtung über den Skiaskopierspiegel umgelenkte, annähernd
parallele Lichtbündel wird auf das zu prüfende Auge gerichtet und dabei langsam
so bewegt, daß es quer über die Pupille verläuft. Ist das zu prüfende Auge normalsichtig,
bewirkt das in der Einfallrichtung durch die Blende zu beobachtende, sich bewegende
Lichtbündel eine scharf einsetzende und gleichmäßige Ausleuchtung der zu prüfenden
Pupille, d.h. einen abrupten Wechsel zwischen Dunkelheit und vollständiger Ausleuchtung.
Ist das zu prüfende Auge fehlsicbtig, so setzt der uebergang zwischen Dunkelheit
und vollständiger Ausleuchtung der Pupille nicht unmittelbar ein, sondern es ist
eine Wanderung der Hell-/Dunkelgrenze zu beobachten. Diese Wanderung ist bei einem
kurzsichtigen Auge gegenläufig, bei einen weitsichtigen Auge mitläufig mit der Bewegung
des Lichtbündels.
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Es ist bekannt, daß die Meßgenauigkeit mit zunehmendem Abstand des
Skiaskops vom zu prüfenden Auge steigt, wobei allerdings die Ablesung erschwert
wird. Daraus ergibt sich In der Praxis ein kaum zu unterschreitender Mindestabstand
von etwa 50 cm sowie ein Maximalabstand von etwa 100 cm. Um nun störende Einflüsse
verschiedener Art nach Iölichkeit auszuschalten, sind Skiaskope mit einer Blende
geringer (ffnungsweite versehen. Diese Blende kann beispielsweise durch eine Bohrung
des Skiaskopiersplegels oder durch eine anschließende eigene Blende gebildet sein,
wenn ein teildurchlässiger Skiaskopierspiegel
verwendet wird. Auch
hier ist ein Komprozer forderlich, da sich einerseits die störenden Einflüsse vermindern,
je kleiner der Durchmesser der Blende ist, sich andererseits jedoch Beobachtungsschwierigkeiten
durch den Rand der Blendenöffnung ergeben. Fiir eine ausreichende Genauigkeit des
Meßergebnisses wäre beispielsweise bei durchbohrten Spiegeln ein Bohrungsdurchmesser
von weniger als 0,7 mm r.otwendig. Ein weiterer Grund für die Verringerung des Blendendurchmessers
liegt in Unregelmäßigkeiten des zu prüfenden Auges selbst. Es kommt verhältnismäßig
häufig vor, daß unterschiedliche Refraktionszustände am zu prüfenden Auge auftreten.
Tritt daher durch eine größere Blende ein Beobachtungsstrahlenbündel größeren Durchmessers
durch die Blende hindurch, so kann es durch Unregelmäßigkeiten des zu prüfenden
Auges dazu kommen, daß gleichzeitig gegenläufige Wanderungen der Hell-/Dunkelgrenze
in verschiedenen Teilbereichen auftreten, sodaß die Art bzw. der überwiegende Anteil
der Fehlsichtigkeit kaum feststellbar ist. Auch hier führt eine Verkleinerung des
Blendendurchmessern zu einer wesentlich exakten Aussage, da dadurch der Radius des
Beobachtungsstrahlenbündels verkleinert wird und so der in diesen Fällen als dominant
betrachtete zentrale Bereich beobachtet und dessen Fehlsichtigkeit für die Beurteilung
der Korrektur exakter herangezogen werden kann. Diese Probleme sind bisher durch
verschiedene Nöglichkeiten zu lösen versucht worden. So ist es beispielsweise bekannt
geworden, zwischen das zu prüfende Auge und das Skiaskop ein Fernrohr zu setzen.
Als Fernrohr wird hiebei ein schwach vergrößerndes galileisches Fernrohr benutzt.
Da die Pupille des zu prüfenden Auges vergrößert erscheint, tritt ein kleiner zentraler
Ausschnitt des Beobachtungsstrahlenbündels durch die Blende des Skiaskops hindurch.
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Nachteilig ist jedoch, daß auch das Beleuchtungsstrahlenbndel das
Fernrohr passieren muß. Es ergeben sich daher andere Untersuchungsbedingungen als
sie bei einer bloßen Verkleinerung der Blendenöffnung bei unverändertem Beleuchtungsstrahlenbündel
vorliegen Die Erfindung hat es sich nun zur Aufgabe gestellt, eine
einrichtung
zum Skiaskopieren so zu verbessern, daß sie eine verringerte Blendenöffnungsweite
aufweist und der nicntzentrale Ringbereich des Beobachtungsstrahlenbündels ohne
störende Begleiterscheinungen, wie Beugungsphänomene am Rand der Blendenöffnung,
ausgeblendetwerden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe nun dadurch gelöst, daß eine erste
Sammellinsenanordnung in einem ersten Abstand zum Fernpunkt des normalsichtigen,
gegebenenfalls korrigierten Auges vorgesehen ist, der zwischen der einfachen und
der doppelten Brennweite der ersten Sammellinsenanordnung liegt, und daß die Blende
untersucherseitig in einem vom ersten Abstand abhängigen zweiten Abstand zur ersten
Sammellinsenanordnung liegt, der größer als deren doppelte Brennweite ist, wobei
sich die Blende verkleinert im Fernpunkt abbildet.
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Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird das im Fernpunkt im wesentlichen
parallel einfallende Beobachtungsstrahlenbündel durch die erste Sammellinsenanordnung
gebündelt und es entsteht untersucherseitig im Abstand der einfachen Brennweite
der Sammellinsenanordnung ein verkehrtes, reelles Zwischenbild. Die Blende, deren
öffnungsweite vorzugsweise veränderbar ist, wird ihrerseits aufgrund ihres über
der dopoelten Brennweite der Sammellinsenanordnung liegenden Abstandes auf der dem
zu prüfenden Auge zugewandten Seite der Sammellinsenanordnung als Bildblende reell
verkleinert. Die auf diese Weise in den Fernpunkt verlegte Bildblende bringt keine
Beugungsphänomene mit sich und kann daher eine weitaus kleinere öffnungsweite aufweisen
als körperliche Blenden Wird beispielsweise eine zehnfach vergrößernde erste Sammellinsenanordnung
eingesetzt, so wird eineuntersuchers& Blende mit 3 mm öffnungsweite im Ternnunkt
als Bildblende mit einer Öffnungsweite von 0,3 nun abqebildet. Da einerseits clie
erste Sammellinsenanordnung eine beliebige Vergrößerung aufweisen kann, und andererseits
die Blende vorzugsweise in ihrer Öffnungsweite verstellbar ist, sind beliebig kleine
Bildblenden erzielbar.
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In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, daß der Abstand der
ersten Sammellinsenanordnung zum Fernpunkt des Auges in einem Ausmaß zwischen der
einfachen und der doppelten Brennweite der ersten Sammellinsenanordnung veränderbar
ist, sodaß die Größe des ersten Zwischenbildes den jeweiligen Untersuchungsbedingungen
angepaßt werden kann. Ist weiters auch vorgesehen, daß der Abstand der Blende zum
ersten Zwischenbild der ersten Sammellinsenanordnung veränderbar ist, wodurch sich
eine axiale Verschiebung der Bildblende ergibt, so eignet sich die erfindungsgemäße
stationäre Einrichtung auch zur Durchführung der sogenannten labilen Skiaskopiermethode,
die in der Beobachtung des Umschlagpunktes zwischen der Wanderrichtung der Hell-/Dunkelgrenze
bei Veränderung des Untersuchungsabstandes besteht.
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Das entstehende erste Zwischenbild ist, wie erwähnt, verkehrt, sodaß
die Wanderrichtung der Hell-/Dunkelgrenze gegenüber herkömmlichen Skiaskopen entgegengesetzt
ist. Zur direkten Betrachtung durch den Untersucher ist es jedoch zweckmäßig, das
verkehrte Zwischenbild umzudrehen, wozu der Blende untersucherseitig ein Umkehrlinsensystem
vorgesetzt ist, dessen Abstand zur Blende möglichst klein ist. Je kleiner der Abstand
des Umkehrlinsensystems zur Blende ist, desto größer ist der vom Umkehrlinsensystem
erfaßbare Bereich des verkehrten Zwischenbildes, sodaß der Lichtverlust möglichst
gering ist. Die Blende kann daher auch im Umkehrlinsensystem vorgesehen werden.
Das Umkehrlinsensystem erzeugt nun ein aufrechtes reelles zweites Zwischenbild.
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Die direkte Betrachtung des Untersuchers wird weiterhin erleichtert,
wenn der Blende oder insbesondere dem Umkehrlinsensystem untersucherseitig eine
zweite Sammellinsenanordnung vorgesetzt ist, deren Abstand zum ersten, verkehrten
Zwischenbild bzw. zum zweiten, aufrechten Zwischenbild gleich der einfachen Brennweite
der zweiten Sammellinsenanordnung ist. Diese zweite, das Okular bildende Sammellinsenanordnung
bildet daher eine Lupe zur vergrößerten Betrachtung des Zwischenbildes.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung ermöglicht durch die Projektion
einer sehr kleinen Bildblende in den Fernpunkt bei entsprechender Verkürzung des
Fernpunktabstandes vom zu prüfenden Auge eine weitere Verkürzung des Untersucherabstandes,
ohne die Meßgenauigkeit wesentlich zu beeinflussen. Die erfindungsgemäße Einrichtung
kann daher auch als Zusatz zu einem Phoropter ausgebildet und daran mIttels einer
geeigneten Halterung fixiert werden.
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Nachstehend wird nun die Erfindung anhand der Figuren der beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben, ohne darauf beschränkt zu sein. Die Fig. 1 zeigt
einen schematischen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Einrichtung, und die
Fig.
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2 eine vergrößerte Darstellung des Beobachtungsstrahlenganges.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung zum Skiaskopieren weist ein einfaches
Skiaskop auf, das in einem Gehäuse 16 untergebracht ist. Unter 450 zur optischen
Achse A ist ein Skiaskopierspiegel 3 vorgesehen, der vorzugsweise teildurchlässig
ist, gegebenenfalls aber auch eine in bezug auf die Achse A zentrale Öffnung aufweisen
kann. Auf dem Skiaskopierspiegel 3 fällt das von einer schematisch dargestellten
Beleuchtungseinrichtung 8 abgegebene Beleuchtungsstrahlenbündel, das im wesentlichen
koaxial zur optischen Achse A umgelenkt auf das zu prüfende Auge 1 fällt. Der Skiaskopierspiegel
3 besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus mehreren schmalen gleichschenkeligen
Dreieckspiegelfl9chen, die mit ihren Spitzen aneinandergesetzt die Seitenfläche
einer vieleckigen Pyramide bilden. Der Skiaskopierspiegel 3 ist um die durch die
Spitze verlaufende Achse 10 drehbar gelagert und ist von einem in beide Drehrichtungen
schaltbaren Motor 9 antreibbar. Hierdurch wird eine Bewegung des Beleuchtungsstrahlenbündels
quer über die Pupille des zu prüfenden Auges 1 erzielt. Koaxial zur optischen Achse
A erstreckt sich untersucherseitig ein optisches System 17, das nachstehend noch
näher beschrieben wird. Das Rohr 18 des optischen Systems 17 ist an einer 11a1-terung
12 drehbar gelagert, wobei dem Lager 11 eine Skala mit Gradeinteilung zugeordnet
ist. Die Halterung 12 ist mit
einem Handgriff 15 versehen, an dem
die Einrichtung für die freihändige Untersuchung gehalten werden kann. Der Handgriff
15 kann jedoch ebenso durch einen Standfuß oder ein Gestell ersetzt sein. Des weiteren
kann die Halterung 12, wie strichliert gezeigt, mit einem Tragarm 19 versehen sein,
der an einem schematisch angedeuteten Phoropter 13 befestigt wird.
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Durch eine oder mehrere Vorsatzlinsen 14 wird der Abstand des Fernpunktes
F des zu prüfenden Auges 1 auf einen praktikablen Untersuchungsabstand verringert.
In der gezeigten Ausführung liegt daher der Fernpunkt F etwa im Schnittpunkt des
Skiaskopierspiegels 3 mit der optischen Achse A. Wie aus Fig.
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2 ersichtlich, weist das optische System 17 eine erste Sammellinsenanordnung
4 auf, die in einem Abstand zum Fernpunkt F zwischen der einfachen und der doppelten
Brennweite f1 der ersten Sammellinsenanordnung 4 liegt. Diese erste Sammellinsenanordnung
4 erzeugt ein erstes reelles umgekehrtes Zwischenbild B1, das, da das Beobachtungsstrahlenbündel
annähernd parallel auf die Sammellinsenanordnung 4 trifft, im wesentlichen im untersucherseitigen
Brennpunkt der Sammellinsenanordnung 4 liegt.
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Eine insbesondere in der öffnungsweite veränderbare Blende 5 ist
untersucherseitig der ersten Sammellinsenanordnung 4 vorgesetzt, wobei ihr Abstand
zur ersten Sammellinsenanordnung 4 größer als deren doppelte Brennweite f ist. Dieser
zweite Abstand ist in Abhängigkeit vom ersten Abstand der Sammellinsenanordnung
4 zum Fernpunkt F so gewählt, daß die Blende 5 sich verkleinert als Bildblende 20
im Fernpunkt F abbildet.
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Das auf das Untersucherauge 2 treffende Beobachtungsstrahlenbündel
wird daher durch die Bildblende 20, deren projizierter Öffnungsrand natürlich keine
Beugungsphänomene verursacht, und nicht durch eine körperliche Blende eingeengt.
Die Öffnungsweite der Bildblende 20 kann demzufolge sehr gering gehalten werden.
Die Sammellinsenanordnung 4 und die Blende 5 sind gegebenenfalls in Längsrichtung
der Achse-A verschiebbar, wodurch einerseits auch die labile Skiaskopiermethode
angewandt, und andererseits der Verkleinerungsfaktor der Bildblende 20 gewählt
werden
kann. Möglichst nahe schließt sich an die Blende 5 ein Umkehrlinsensystem 6 an,
das ein aufrechtes zweites Zwischenbild B2 erzeugt. Das aufrechte, zweite Zwischenbild
B2 erscheint nun durch eine als Okular dienende zweite Sammellinsenanordnung 7,
deren Abstand zum Zwischenbild B2 etwa gleich der einfachen Brennweite f3 der zweiten
Sammellinsenanordnlln; 7 i<'>t 1dem untersucherauge vergrößert.
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Durch die erfindungsgemäße Einrichtung kann nun die im Fernpunkt
F erzeugte Bildblende 20 beispielsweise eine Öffnungsweite von 0,2 mm aufweisen,
sodaß eine sehr große Meßgenauigkeit erzielbar ist. Dies erlaubt es auch, den Fernpunkt
F wesentlich näher an das zu prüfende Auge 1 zu verlegen und die Einrichtung am
Phoropter 13 zu fixieren, wobei die Bewegung des Beleuchtungsstrahlenbündels durch
den sich drehenden Skiaskopierspiegel 3 hervorgerufen wird. Der damit erreichbare
Untersuchungsabstand kann klein gehalten werden, wodurch sich eine äußerst günstige
Entfernung des Untersuchers zum Phoropter 13 ergibt.
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Die vorstehend angegebenen Linsenanordnungen 4, 6 und 7 können Einzellinsen,
vorteilhaft jedoch übliche Linsenkombinationen darstellen, wobei in letzterem Fall
die beschriebenen Abstände jeweils bis zu einer Hauptebene der Linsenkombination
gelten. Bei einem Versuchsgerät wies das optische System 17 folgende Dimensionen
auf: erster Abstand (Fernpunkt F - Sammellinsenanordnung 4): 22 mm Brennweite der
ersten Sammellinsenanordnung 4: 18 mm zweiter Abstand (Sammellinsenanordnung 4 -
Blende 5): 100 mm Brennweite des Umkehrlinsensystems 6: 25 mm Entfernung der Blende
6 vorn Umkehrlinsensystem: 8 um Abstand des Umkchrlinsensystems 6 vom ersten Zwischenbild
: Brennweite der zweiten Sammellinsenanordnung 7: 20 mm Abstand der zweiten Sarrrn#ll-#nsenanordnung
vom zweiten Zwischenbild B2: 20 mm Untersuchungsabstand: 100 mm Entfernung des Untersucherauges
2 vom Phoropter 13: 350 mm
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