DE32699C - Neuerung bei dem Verfahren und an den Apparaten zum mechanischen Auspressen von ölhaltigen Früchten und anderen Materialien - Google Patents
Neuerung bei dem Verfahren und an den Apparaten zum mechanischen Auspressen von ölhaltigen Früchten und anderen MaterialienInfo
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- B30—PRESSES
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- B30B9/02—Presses specially adapted for particular purposes for squeezing-out liquid from liquid-containing material, e.g. juice from fruits, oil from oil-containing material
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 58: Pressen.
Früchten und anderen Materialien.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1885 ab.
Die" Erfindung betrifft ein zusammengehöriges Ganze von Einrichtungen und Vornahmen, um
aus ölhaltigen Früchten und anderen Stoffen das OeI bezw. die flüssigen Bestandteile mit
Hülfe von hydraulischen oder anderen Pressen auszuziehen. Sie begreift ein specielles Verfahren
in der Ausführung und Aufeinanderfolge der Thätigkeiten des Füllens, Pressens Und der Herausnahme der Prefskuchen, ferner
die Anwendung einer Saugpumpe zur Erleichterung des Wasserablaufes aus dem Cylinder
der hydraulischen Presse und zur Beschleunigung des Prefskolbenniederganges, endlich die
Anwendung einer Glocke besonderer Einrichtung, zu dem Zwecke, bei gewissen Arbeiten
die aus der Abnutzung der Prefssäcke und Prefstücher entstehenden Kosten zu ersparen,
sowie andererseits die ziemlich dicken und schwer zu handhabenden gewöhnlichen Metallmäntel
für das Prefsgut durch bedeutend billigere und leichter zu handhabende zu ersetzen.
Die Folge der das neue Verfahren zusammensetzenden Thätigkeiten ist folgende:
Man setzt in die Druckpresse H, Fig. 1, eine Glocke A mit beweglichem Boden N, welche
.man vorher schichtenweise mit dem Prefsgut beschickt hat, läfst dann den Kolben steigen
und nach beendeter Pressung wieder sinken. Um letzteres zu beschleunigen, verbindet man
mit der Ablauföffnung für das Druckwasser eine von Hand oder mittelst geeigneter Uebertraguüg
von einer Kraftmaschine zu bewegende Saugpumpe (dieselbe ist in der Zeichnung nicht
dargestellt). Sobald, der Kolben gesunken ist, zieht man die Glocke aus der Presse auf einen
kleinen Wagen B und bringt sie mit demselben nach dem zum Entleeren und Wiederauffüllen
der Glocken bestimmten Räume.
Das Füllen und Entleeren der Glocken A findet bei C von oben statt, wo dieselben
offen sind. Zu beiden Vornahmen bedient man sich einer zweiten Presse D, Fig. 2.
Letztere kann eine hydraulische oder Schraubenpresse sein. Das Haupt derselben ist oben bei
F offen; die Glocke A wird so eingesetzt, dafs die beiden Oeffnungen C und F sich
decken und durch das Aufsteigen des Kolbens die Kuchen aus der Glocke A herausgetrieben
werden. Man nimmt dieselben in dem Mafse fort, als sie durch F heraustreten.
Nachdem die Glocke in der beschriebenen Weise entleert worden, läfst man den Kolben
nach und nach herabgehen, indem man gleichzeitig die neue Füllung durch F aufgiebt.
Hierauf bringt man die Glocke wieder in die Druckpresse H zurück, preist aus und beginnt
denselben Kreislauf von neuem.
Die auf der Zeichnung dargestellte Anordnung und Form der Pressen soll nur als ein
Beispiel zur Veranschaulichung der Erfindung dienen. Die Prefsarbeit kann mit einer Presse
beliebiger Einrichtung vorgenommen werden, sobald sie die Einführung der Glocke A zuläfst.
Ebenso kann man statt des Wagens B jedes andere dienliche Fördermittel anwenden.
Auch die Presse D kann beliebige Einrichtung haben, sobald sie nur die Anbringung der
Claims (2)
- Oeffnung F und das Einsetzen der Glocke gestattet.Auf einem geebneten und entsprechend fest angelegten Boden läfst sich mit Hülfe von Drehscheiben leicht die Einrichtung so treffen, dafs die Glocken einer Anzahl von Druckpressen H in demselben Räume von einer einzigen Entleerungs- und Füllpresse D bedient werden.Die mittelst der beschriebenen Anordnungen und Art zu arbeiten erzielten Vortheile sind: Ersparung eines Arbeiters für jede Druckpresse zum Beschicken und Entleeren derselben; Vermeidung der Verluste durch Zerstreuung von ' Prefsgut bei dessen Beförderung nach den einzelnen Pressen; Reinheit des Productes, welche besonders bei Speiseöl von gröfster Wichtigkeit ist.Das Eigenthümliche der Glocken A besteht in der Art der Zusammensetzung ihrer Wände. Gegen die vollen Wände der Glocke, welche einen vielseitig prismatischen Innenraum bilden, werden in grofser Anzahl metallische Platten α α, Fig. 3 und 4, gelehnt, welche auf einer Seite eben und auf der anderen gewellt oder gezahnt, in manchen Fällen jedoch auf beiden Seiten gewellt sind. Diese Platten werden mittelst eines Rahmens an einander gedrängt und zusammengehalten. Sie werden nahe an einander in Nuthen b b eingesetzt, und ihre Wellungen bilden gegen das Innere der Glocken hin Oeffnungen, welche eine Art von Rost ergeben, durch welchen die abgeprefste Flüssigkeit ablaufen kann. Sobald Verstopfungen eintreten, kann man den Rost leicht mittelst der Entleerungspresse aus der Glocke herausdrücken und durch Oeffnen des Schlufsrahmens den Ersatz der verstopften Platten bewirken. Die Reinigung der Platten α nimmt man so vor, dafs man ihre gewellte Fläche der Wirkung einer rotirenden Walze oder einer passenden Vorrichtung aussetzt, welche die anhängenden Rückstande durch Reibung fortnimmt.In den Zeichnungen ist die Druckpresse H eine hydraulische, deren obere Platte wie gewöhnlich durch die Säulen M M mit dem Prefscylinder verankert ist. Die Glocke A ist in beiden Figuren sichtbar, wo b b die der Schnittfläche parallele Wand derselben bedeutet, die gewellten Platten α sind fortgenommen gedacht. Der in der Glocke bewegliche, entsprechend vielseitig gestaltete Boden 'N wird durch den Prefskolben in der Glocke gehoben und setzt sich beim Sinken des Kolbens auf unterhalb der Glocke angebrachte Vorsprünge c, Fig.
- 2. Aufsen umgelegte starke Eisenreifen d d halten die Glocke zusammen. Eine Rinne P nebst Kufe dient zum Auffangen des durch die Oeffnungen zwischen den Platten α tretenden und in Nuthen auf deren Rückseite herabrinnenden Saftes. Die Glocke steht in den Pressen H und D mit kleinen Rädern e e auf Schienen Q. Q, gegen welche in gleicher Höhe Schienen Q.1 des Wagens B stofsen. Das Ueberführen der Glocken auf den Wagen bezw. von demselben in die Pressen geschieht von Hand oder unter Beihülfe des Mechanismus fg. Auch die Entleerungspresse D ist als hydraulische Presse dargestellt.PATENτ-Anspruch:Das Verfahren, beim Auspressen von OeI-früchten und anderen ausprefsbaren Stoffen das Prefsgut in eine oben und unten offene Glocke mit lose eingelegtem Boden einzufüllen, in einer hydraulischen Presse mit oben die Glocke schliefsendem Kopfe und in die Glocke von unten eintretendem und den losen Boden nach oben hebendem Kolben auszupressen und dann auf einer anderen ähnlichen Presse durch deren mit einer dem Querschnitt der Glocke entsprechenden Oeffnung versehenen Kopf aus der Glocke herauszudrücken, gegebenenfalls auf dieser zweiten Presse beim Sinken des Kolbens die neue Ladung in die Glocke einzufüllen, wobei die Innenseite der Glocke mit einem der Beschaffenheit des Prefsgutes entsprechenden herausnehmbaren Rost aus gewellten oder geriffelten Stäben oder Platten bekleidet und das Sinken der hydraulischen Kolben durch Anwendung einer Saugpumpe beschleunigt werden kann. . " ' 'Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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