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Trockenkompaß. Um bei Trockenkompassen die Drehbewegungen der Rosenkarte
zu dämpfen, ist bereits vorgeschlagen worden, an der Unterseite des auf eine Pinnenspitze
aufsetzbaren- Magnetsystems einen ringförmig um die Pinne und konzentrisch zu dieser
angeordneten, Flüssigkeit enthaltenden Hohlkörper anzuordnen, welcher durch die
bei Drehbewegungen des Magnetsystems bzw. des Hohlkörpers zwischen der Innenwand
des letzteren und der Flüssigkeit eintretenden Reibung die Drehbewegungen dämpft.
Beiden bekannten Trockenkofnpassen dieser Art können aber einmal die namentlich
bei Flugzeug- und Luftschiffkompassen gleichfalls eintretenden Pendelbewegungen
des Magnetsystems nicht gedämpft werden. Zudem tritt infolge ungünstiger Ausbildung
des an der Unterseite des Magnetsystems liegenden Hohlkörpers bei Vorhandensein
solcher Pendelbewegungen auch noch ein Kippmoment e?n, welches zur Folge hat, daß
das Magnetsystem von der Pinne abrutscht.
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Die vorliegende Erfindung will nicht nur in an sich bekannter Weise
die Drehbewegungen; sondern auch etwaige Pendelbewegungen des Magnetsystems in Trockenkompassen
dämpfen. Zu dem Zweck wird der an sich bekannte, an der Unterseite des Magnetsystems
befindliche, mit Flüssigkeit gefüllte Hohlkörper durch einen doppelwandigen Zylinder
gebildet, der koachsial zur geometrischen Achsenverlängerung der Rosenpinne angeordnet
ist und mindestens gleichlang, zweckmäßig aber noch länger ist als der Radius seiner
Innenwand. Hierdurch wird an der Unterseite des, Magnetsystems eine Flüssigkeitssäule
geschaffen, deren Schwerpunkt bei allen praktisch in Frage kommenden Pendellagen
mit genügender Annäherung lotrecht unter dem Aufhängepunkt liegt, so daß neben den-Drelibewegungen
auch Pendelschwingungen rehr schnell gedämpft werden und ein Kippen des Magnetsystems
vermieden wird.
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Die Erfindung ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar ist Fig. i ein senkrechter Schnitt durch den neuen Trockenkompaß, Fig.
2 eine Unteransicht der Rose nebst Magnetsystem und Hohlkörper.
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In dem Kompaßgehäuse i, das in üblicher Weise durch eine Glasplatte
2 abgedeckt sein kann, ist auf der Pinne 3 von oben die Rosenkarte q. leicht drehbar
aufgesetzt. Die Rosenkarte q. trägt in üblicher Weise an der Unterseite das Magnetsystem
3. Des weiteren ist an der Unterseite des Magnetsystems, wie an sich bekannt, ein
Hohlkörper 6 angeordnet, der ganz oder zum größten Teil mit Flüssigkeit gefüllt
ist.
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Gemäß der Erfindung wird diesem Hohlkörper eine besondere Gestalt
erteilt. Er hat nämlich die Form eines doppelwandigen Zylinders, der koachsial zur
geometrischen AchsenverIängerung der Rosenpinne liegt und der mindestens gleichlang,
zweckmäßig aber noch länger ist als der Radius seiner Innenwand.
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Es ist bekannt, daß bei Drehbewegungen des Magnetsystems infolge des
mit Flüssigkeit gefüllten Hohlkörpers durch die zwischen der Innenwandung des Hoblkörpers
und der Flüssigkeit entstehende Reibung die Drehbewegungen
stark
gedämpft werden und auf ein Maß zurückgeführt werden können, wie dies etwa bei den
Fluidkompassen der Fall ist. Die obenerwähnte besondere Ausgestaltung des Hohlkörpers
hat .neben dieser bekannten Wirkung noch den Vorteil, daß eine Flüssigkeits= Säule
geschaffen wird, deren Schwerpunkt bei allen praktisch in Frage kommenden-Pendellagen
lotrecht unter dem Aufhängepunkt liegt, und daß daher auch Pendelschwingungen, wie
sie namentlich in Flugzeug- und Luftschiff -kompassen-zu berücksichtigen 'siüd,'sehr
schnell gedämpft werden. Aus dem gleichen Grunde wird aber auch ein Kippen des Magnetsystems,
wie es bei den bekannten Tröckenkönipes'seh dieser Art möglich ist, vermieden.
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Der Grad der Dämpfung sowohl hinsichtlich der Drehbewegungen -als
auch bezüglich der Pendelschwingüngeh känn düc1i Wähl geeigneter Dämpfungsflüssigkeiten,
insbesondere auch durch Anwendung von zwei oder mehr Flüssigkeiten verschiedener
Viskosität, geregelt werden.