DE32571C - Maschine zum Heften von Pappschachteln mittelst Drahtklammern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Anwendung von Drahtklammern zum Heften von Pappkästen über den Ecken solcher Kästen konnte sich bis jetzt keinen grofsen Eingang verschaffen, weil einestheils die Maschinen, welche zur Anwendung kommen, zu complicirt sind (engl. Patent No. 159 vom 12. Januar 1882), anderenteils weil bei Anwendung fertiger Klammern dieselben wegen ihrer außergewöhnlichen Formen im Preise zu hoch stehen, um Verwendung finden zu können.

Diese Uebelstände sollen durch die Anwendung der unten beschriebenen Vorrichtung beseitigt werden. Die hier zur Verwendung gelangenden Klammern sind die gewöhnlichen Drahtklammern.

• Die neue Vorrichtung besteht aus dem Sattel a, welcher an dem Gestell A befestigt ist. An diesem Sattel ist die Umbiegvorrichtung angebracht, welche gegen andere zu diesem Zwecke vorhandene den Vortheil bietet, dafs ' die Umbiegplättchen in ihrer tiefsten Stellung aus einander gehen und dadurch beim Aufgang auch schief durch die Pappen eingetriebene Klammerschenkel erfassen und gut umbiegen. Die Umbiegvorrichtung besteht in einer am Sattel angeschraubten Platte b, dem Schieber c mit daran befindlichen Umbiegplättchen ρ ρ und der Deckelplattey mit in Platte b hineinpassenden Aufläufern r r, ferner dem Winkelhebel 0 und der im Sattel eingelassenen Zugstange d, an welcher der Anschlage sich befindet, wodurch beim Niedertritt der Fufstrittstange i ■ eine Bewegung des Winkelhebels 0 veranlafst wird, welche den Schieber c hoch treibt. Die daran befindlichen Umbiegplättchen ρ ρ befinden sich vor dem Hochgehen des Schiebers c in der aus Fig. 9 ersichtlichen Stellung, in welche die Plättchen durch die Aufläufer r r gebracht wurden. Beim Hochgehen des Schiebers c nehmen die gespreizten Umbiegplättchen nun die eingetriebenen Klammerschenkel mit nach oben, auch wenn dieselben eine schiefe, nach der Kastenwand gehende Richtung erhalten haben. Nach erfolgtem Aufwärtstreiben der Klammerschenkel kommen die Plättchen von selbst in die aus Fig. 12 ersichtliche Lage, indem sie sich auf den auf Schieber c angebrachten Ansatz 5 stützten, und drücken die Klammerschenkel gut an.

Eine weitere Neuerung ist die Klammereintreibvorrichtung. Der Stöfsel der Eintreibvorrichtung besteht aus einer Platte/, an welcher die Plättchen ζ \ beweglich und durch eine Feder h aus einander gespreizt angebracht sind. Die durch die Vorschubrichtung der Maschine vorgedrückten Klammern werden von den Spitzen der Plättchen \ \ beim Niedergang der Stofsplatte/ bis auf die auf den Sattel aufgelegten Pappen gerückt. Durch die Verengung des Klammerkanals werden die Klammern in den Winkel gebogen, die Klammerschenkel durch die Plättchen % \ eingetrieben und durch die Umbiegplatte bis an die Innenwände des Pappkastens vorgedrückt.

Die Heftung erfolgt in der Weise, dafs der zusammengefaltete Kasten /, wie aus Fig. 12 ersichtlich, über den Sattel gelegt und die Trittstange der Maschine, welche durch eine an derselben befindliche Rolle in der Schleife R läuft, nach vorn gestofsen und dadurch die Aufwärtsbewegung des oberen Hebels mit

Claims (2)

daran befindlichem und in die Stöfselplatte f eingreifendem Verbindungsstück veranlafst wird. Pa τ E nt-An Sprüche: An Drahtheftmaschinen:

1. Die Anwendung des Klammertreibers f mit zwei beweglichen und durch Feder h aus einander getriebenen Plättchen \ ^.

2. Die Anwendung einer Umbiegvorrichtung, bestehend aus der Platte b mit Deckel y, zwischen welchen sich der Schieber c mit daran befestigten Umbiegplättchen ρ ρ befindet, welcher Schieber durch die Bewegung des Fufstrittes i in Verbindung mit dem an der Zugstange d befestigten Anschlag e und Vv'inkelhebel ο in die Höhe gedrückt wird, wobei die durch die Aufläufer r r gespreizten Umbiegplättchen p'p die Klammerschenkel erfassen, nach oben biegen und an die Pappe andrücken, wobei sich die Umbiegplättchen auf den Ansatz 5 auflegen.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.