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Verfahren zur Herstellung von glasierten oder emaillierten Platten
aus Eisen, Stahl o. dgl., insbesondere als mittel zur Bekleidung von Eisenbahn-,
Straßenbahn- und Automobilwagen. Es ist bereits bekannt, -glasierte udec emaillierte
Platten aus Eisen, Stahl o. dgl. zur Bekleidung von Eisenbahn-, Straßenbahn- und
Automobilwagen zu benutzen, welche in der Weile hergestellt sind, daß man zunächst
auf die Platten ein Grundemail zur Verhinderung der Oxydation des Metalls und alsdann
Zieremailschichten aufbringt.
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Es hat sich aber in der Praxis als ein Nachteil : herausgestellt,
daß die später aufgebrachten Zieremailschichten nicht plastisch genug sind, um die
Platten für ihre späteren Verwendungszwecke einwandfrei bearbeiten zu können und
um fernerhin eine haltbare Emailschicht auf- -dem Grundemail zu erhalten.
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Nun ist bereits vorgeschlagen worden, als Grundstoff für farbloses
oder farbiges Email Gemische von Kieselsäure (Quarz), Aluminiumsilikat, Bleioxyduloxyd
(Mennige) und Alkalien zu verwenden.
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Neu ist nach vorliegendem Verfahren der Zusatz von gemahlenem Rutil,
und zwar in der Weise, daß Rutil in verschiedener Menge zugesetzt wird, um die Plastizität
der, einzelnen übereinander zu bringenden Emailschichten und auch die Plastizität
zwischen den einzelnen Emailschichten selbst nach außen hin zu erhöhen. Der Zuschlag
von Rutil in veränderlicher -Menge gestattet, die Plastizität der einzelnen Emailschichten
nach außen hin zunehmen zu lassen, wobei der plastische Zusammenhang zwischen den
einzelnen Schichten erhöht wird und gleichzeitig auch eine bessere Bearbeitung der
Emailplatten nach dein Brennen möglich ist. Diese Plastizität der einzelnen Schichten
läßt sich noch dadurch verändern, daß man das Misci;unsverhältnis der Bestandteile
des Emails derart verändert, daß die Schmelzpunkte nach außen hin abnehmen.
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! Als Mischungsverhältnis für ein Email nach dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung sei 'beispielsweise das folgende angegeben z Kieselsäure (Quarz); ' z
Aluminiumsilikat, ' i o,25 Bleioxyduloxyd (Mennige), i o,z5 Alkali (borsaures Natrium),
o;oz5 Rutil, gemahlen.
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Diese Mischung wird bei hoher Temperatur, vorzugsweise im elektrischen
Ofen, innig zusammengeschmolzen, worauf das geschmolzene Gut in Wasser fein zerrieben
und alsdann nach Art des gewöhnlichen Emails auf die Grundemailschicht, vorzugsweise
mittels des Aerographen, aufgetragen wird. Diese erste auf die Antioxydschicht gebrachte
Emailschicht der vorbeschriebenen Zusammensetzung dient infolge ihrer plastischen
Eigenschaft als homogener und Widerstand leistender Körper gegenüber den chemischen,
physikalischen und thermischen Einflüssen und gleichzeitig auch als Träger für die
darauffolgenden, leichter schmelzbaren Verzierungsemailschichten.
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Die Plastizität des vorbeschriebenen Emails kann dadurch erhöht oder
verringert werden; daß man das gegenseitige Mengenverhältnis von Mennige und Rutil
zu dem borsauren Natrium erhöht oder vermindert. Das auf das Grundemail aufgetragene
Email zeigt den i großen Vorzug, ' daß die Bleche oder Platten bei ihrem Austritt
aus dem Ofen sofort durch Walzen wieder geradegerichtet werden können,
ohne
ein Abplatzen dieser Emailschicht :befürchten zu müssen. Nachdem die Platten wieder
gerichtet sind, kann das Auftiagen der Verzierungsemaillen erfolgen. .
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Das vorbeschriebene Email kann in beliebiger Weise, selbst mit Hilfe
der geWölinlichen Mittel; undurchsichtig gerriaclit@ werden; dasselbe läßt sich
auch durch die bekannten Färbemittel in allen Schattierungen einfärben, ohne daß
die Schmelzhitze herabgesetzt wird.
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llan kann das vorbeschriebene Email - sowohl zur Herstellung des Grundes
für das Dekorationsemail als auch zur Herstellung. der Dekorationsemails selbst
- benutzen, die bei Verwendung des vorbeschriebenen Gemisches sich erheblich . dünner
als die gewöhnlichen Emaillen auftragen lassen. Man kann sogar bei Verwendung des
beschriebenen Emails als Dekorationsemail die Verzierungen oder die Schattierungen
nebeneinander stellen, auch nebeneinander mit Hilfe des Aerographen auf- I bringen,
ohne ein Verschmelzen der benach- I barten Schattierungen befürchten zu müssen.
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Die erste plastische auf das Grundemail folgende Schicht kann nach
Belieben eine ! hohe oder weniger hohe Schmelzhitze haben, wobei man die nachfolgenden
Schichten mit niedrigerem Schmelzpunkt wählen wird. Durch I diese Anordnung von
Schichten mit abnehmender Schmelztemperatur wird das Geraderichten der Platten oder
Bleche mittels j Walzens, besonders nach dem Aufbringen der ersten Grundschicht,
wesentlich erleichtert. Zum Schluß kann man nach Aufbringung der Dekorationsemails
noch eine Deckschicht wählen, welche kristallhell, durchscheinend ist oder aus ungefärbtem
Material besteht und bei ungefähr 55o bis 6oo' aufschmelzen wird; , es wird hierdurch
die Oberfläche geglättet und gleichzeitig treten auch die Verzierungen plastisch
hervor.
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Man kann weiterhin das vorbeschriebene Email in größeren Stärken,
in gleichen Schattierungen oder auch in nebeneinanderliegenden Verzierungen und
Koloriten nach Art des Mosaiks verwenden; ebenso lassen sich an der Oberfläche durch
Walzen auf warmem Wege tiefliegende und Reliefmuster erzeugen.
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Zur Erlangung einer guten Arbeit gibt man den Druckzylindern große
Abmessungen. Die- I selben werden innen mittels Bunsenbrenner 1 oder durch Dampfzirkulation
g(--heizt. Die r Bleche oder Tafeln werden während der Walz-Arbeit durch Bunsenbrenner
oder auch durch Knallgasflamme bei genügend hoher Temperatur erhalten. Beispielsweise
kann man die Bleche und Platten von unten vor Eintritt unter die Druckwalzen und
beine heraustreten aus den Walzen zum' Gecaderichten der Tafeln durch Bunsenbrenner
erhitzen.
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1:s läßt sich ferner das plastische Email der Erfindung mit metallischen
Gittern oder anderen Armaturen versehen, die vorher gei glüht sind und mit dem Blech
durch elektrische Verschweißung fest verbunden oder auf diesem auf andere Weise
befestigt werden. Die in dieser Weise vorgerichteten Bleche werden gewalzt und zunächst,
gleichzeitig mit den Armaturen, mit einer Antioxydverglasung überzogen, um hierauf
die plastische Emailschicht aufzunehmen. Da das Aufschmelzen des plastischen Emails
im Ofen in senkrechter Stellung der Platten bzw. wenn dieselben auf-. gehängt sind,
erfolgt, so läßt sich die EmaiI-lierung gleichzeitig auf beiden Seiten der Platten
und Tafeln durchführen. Man kann dem Email an den Blechen auch eine größere Adhäsion
dadurch geben, daß die Oberfläche des Bleches mit einer heile oder auf andere Weise
geriefelt w:rd,-wobei Späne hochgehoben werden, an denen das Email besonders festhaltet.
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Die Stärke der" plastischen Emailschichten kann beliebig sein. Das
Abkühlen der mit dem plastischen Email bedeckten Fabrikate erfolgt vorzugsweise
nach dem Schmelzen langsam.