DE1521646C - Verfahren zur Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht auf einem Metallteil durch Emaillieren und Beglasen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht auf einem Metallteil durch Emaillieren und BeglasenInfo
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Description
Es ist bekannt, bei elektrischen Einrichtungen, z. B. bei Durchführungen in Druckglas-Einschmelztechnik,
ein Mctallteil durch Emaillierung oder Beglasung mit einer isolierenden Schicht zu versehen.
Die Bcglasung liefert hinsichtlich Isolationswiderstand und Durchschlagfestigkeit eine in der Regel
bessere Isolierung als eine Emailschicht. Es ist üblich, die Beglasung durch Bewickeln des Metallteiles mit
einem Glasfaden mit nachfolgendem Niederschmelzen des Glases herzustellen. Dieses Verfahren erfordert
eine erhebliche Sorgfalt und einen beträchtlichen Aufwand an Arbeitszeit. Es ist ferner bekannt, eine
Emailschicht mit einem Glasfluß zu überziehen, indem man auf das heiße, geschmolzene Email Glaspuder
aufstreut und das zu isolierende Teil nochmals im Ofen erhitzt. Diese Technik bedingt ein zweimaliges
Aufheizen des Metallteiles; ein weiterer Nachteil der Methode ist, daß sie ein Hantieren mit glühenden
Teilen erforderlich macht.
Aus der deutschen Patentschrift~760 544 ist ein Verfahren
zur Herstellung von Emailüberzügen bekannt, bei dem auf ein Metall zunächst eine oder mehrere
Grundemailschichten aufgebracht und bei normaler Einbrenntemperatur eingebrannt werden. Danach
werden durchschlagfeste Schichten aus alkaliarmem Email, z. B. Blciemail, aufgebracht und bei einer
niedrigeren als der Zusammensetzung dieses Emails entsprechenden.normalen Einbrenntemperatur eingebrannt.
Auch dieses Verfahren erfordert ein zweimaliges Aufheizen des Metallteiles.
Ferner ist ein Verfahren zum Emaillieren von gußeisernen Gegenständen bekannt (vgl. deutsche Patentschrift
.662 727), bei dem die Grund- und Deckemailschichten bei gleichen oder annähernd gleichen Einbrenntemperaturcn
gleichzeitig eingebrannt werden. Für erhöhte Ansprüche wird bei diesem bekannten
Verfahren ein zweiter Einbrennvorgang mit Deckemailmasse vorgenommen, so daß sich auch hierbei
ein zweistufiges, entsprechend aufwendiges Verfahren ergibt.
Außerdem ist aus der deutschen Patentschrift 37 958 ein Verfahren zur Erzeugung eines rauhen
Überzuges auf Melallgegcnständen, insbesondere auf eisernen Dachziegeln, bekannt, bei dem gepulverte
oder gekörnte Kieselsäure oder andere pulverförmige oder gekörnte Silikate auf die Metallgegenstände auf-'
gestreut werden, auf die bereits im feuchten Zustand ein Glassatz aufgetragen war. Die aufgestreute
Schicht wird gemeinsam mit dem Glassatz gebrannt. Beim Brennen mengt sich ein Teil der aufgestreuten
Schicht mit dem Glassatz, wobei die aufgestreuten Bestandteile dieser Schicht mit dem Glassatz nicht
verschmelzen, um eine möglichst rauhe Oberfläche des Überzuges zu erzielen. Ein solcher rauher Überzug
weist den Nachteil auf, daß daran Verunreinigungen, wie z. B. feuchter Staub, gut haften. Der bekannte
Überzug ist als hochwertige elektrisch isolierende Schicht nicht brauchbar, weil etwa vorhandene
Isolationseigcnschaftcn des Überzuges durch Kricchstromwege beeinträchtigt werden.
Die Erfindung löst die Aufgabe, eine Isolierung, die einer Beglasung gleichwertig ist, auf eine einfache
Weise zu erzielen. Sie bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht
auf einem Metallteil durch Emaillieren und Beglasen und besteht darin, daß das Metallteil mit dem Emailschlickcr
bedeckt wird und auf die feuchte Oberfläche des Schlickers Glaspuder aufgebracht wird,
worauf der Schlicker bei Raumtemperatur oder mäßiger Erwärmung getrocknet wird und anschließend die
Email- und Glasschicht in üblicher Weise unter Verflüssigung der Glasschicht eingebrannt wird. Bei dem
Verfahren nach der Erfindung ist nur ein einmaliges Einbrennen im Ofen erforderlich; das vorhergehende
Trocknen des Schlickers bei mäßiger Temperatur (höchstens 200° C) bedingt nur einen geringen fertigungstechnischen
Aufwand.
ίο Mit Vorteil wird das Trocknen des Schlickers in
der Weise vorgenommen, daß das Metallteil erwärmt wird, so daß der Schlicker von innen heraus trocknet.
Dadurch wird vermieden, daß die Oberfläche des Schlickers vorzeitig trocknet, wodurch der Austritt
is der Feuchtigkeit aus den unteren Schichten des Schlickers behindert werden könnte. Vorzugsweise
wird das Metallteil dabei auf eine Temperatur von etwa 40 bis 100° C gebracht.
Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens sei an Hand der Fig. 1 erläutert. In Fig. 2 ist eine.
Durchführung dargestellt, deren Innenleiter nach dem Verfahren gemäß der Erfindung isoliert
wurde.
In Fig. 1 ist mit 1 ein stabförmiger metallischer
Leiter, z. B. aus Chromstahl, bezeichnet. Der Leiter 1 wird nach Reinigung durch Sandstrahlen mit einer
Schicht 2 eines Emailschlickers versehen, z. B. durch Tauchen oder Aufspritzen. Die Schicht 2 ist etwa
0,2 bis 0,3 mm dick. Es wird ein übliches Email verwendet, das in der Hauptsache aus Siliziumdioxid, im
übrigen aus einer Reihe weiterer Metalloxide besteht. Diese Substanzen sind zu Puderform vermählen und
,mit Wasser zu einem Schlicker aufgeschwemmt. Auf die Oberfläche des Schlickers 2 wird nunmehr Glaspuder
aufgetragen, der in Fig. 1 als punktierte Schicht 3 angedeutet ist. Das Auftragen des Glaspuders
kann durch Aufstreuen oder Aufblasen bei Drehung des Teiles 1 vorgenommen werden; der
Glaspuder haftet an der ieuchten Oberfläche des Schlickers2. -Der Glaspuder kann z.B. aus einem
handelsüblichen Bleioxidglas mit 30 °/o Bleioxid bestehen,
das bei 850° C ausreichend flüssig ist. :
Die so vorbereitete Email- und Glasschicht 2, 3 wird nunmehr an Luft getrocknet. Zu diesem Zweck
wird der Leiter 1 vorzugsweise auf eine etwas erhöhte Temperatur von z. B. 40 bis 100° C gebracht; der
Leiter 1 kann dazu beispielsweise an einem oder beiden Enden mit einer elektrischen Heizeinrichtung in
Kontakt gebracht werden. Die Trocknung nimmt
einige Stunden in Anspruch. Dabei werden infolge der Erwärmung des Leiters 1 die inneren Schichten
des Emailschlickers 2 zuerst getrocknet, so daß die Feuchtigkeit durch die noch nicht erhärtete Äußenschicht
an die Oberfläche gelangen kann.
Der Leiter 1 mit den getrockneten Schichten 2, 3 wird anschließend in einem Ofen auf etwa 860 bis
88O0C gebracht. Dabei schmelzen die Schichten2
und 3; gleichzeitig verbindet sich die Emailschicht 2 mit dem Leiter 1. Dieses Einbrennen dauert je
nach Größe des Teiles 1 einige Minuten bis etwa 1 Stunde.
Die fertige Isolierschicht hat infolge der Beglasung 3 einen hohen Oberflächenwiderstand (Kriechstromwidcrstand)
und eine beträchtliche Durchschlagfestigkeit. Bei einer Gesamtdicke der Schichten 2 und 3 von ungefähr 0,4 mm erfolgt ein
Durchschlag erst über 2 kV.
Bei der Durchführung nach F i g. 2 ist der Leiter 1
nach F i g. 1 als Innenleiter verwendet. Mit 4 ist ein Ring oder Flansch aus Flußstahl bezeichnet. Die
Teile 1 und 4 sind mit einem Glasring 5 verschmolzen, der bei der fertigen Durchführung infolge der
unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten der Teile 1 und 4 unter Druck steht. Der Ring 4 wird
vor der Herstellung der Verschmelzung mit einer Emailschicht 6 versehen, die von üblicher Art oder
ebenfalls gemäß der Erfindung mit einer zusätzlichen Beglasung hergestellt sein kann. Wie aus Fig. 2 hervorgeht,
erstreckt sich die gemäß der Erfindung hergestellte Email-Glas-Schicht 2, 3 in Längsrichtung des
Leiters 1 erheblich über den Bereich des Glasringes 5 hinaus, wodurch die Kriechstromfestigkeit der Durchführung
erhöht wird.
Außer für Durchführungen der in Fig..2 dargestellten
Art ist die Erfindung z. B. auch zur Herstellung innenisolierter Kathodenmetallbehälter für Metalldampf-Stromrichtergefäße
von -Bedeutung.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung einer elektrisch isolierenden Schicht auf einem Metallteil durch
Emaillieren und Beglasen, dadurchgekennzeichnet,
daß das Metallteil mit dem Emailschlicker bedeckt wird und auf die feuchte Oberfläche
des Schlickers Glaspuder aufgebracht wird, worauf der Schlicker bei Raumtemperatur oder
mäßiger Erwärmung getrocknet wird und anschließend die Email- und Glasschicht in üblicher
Weise unter Verflüssigung der Glasschicht eingebrannt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Emailschlicker durch Erwärmung
des Metallteiles von innen heraus getrocknet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Anwendung einer Temperatur von
etwa 40 bis 100° C.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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