DE1086407B - Verfahren zum Herstellen von gemustertem Hohlglas - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Zum Verzieren von Hohlglas wurde vorgeschlagen, von einer bildsamen Glasplatte auszugehen und dieses Ausgangserzeugnis mit farbigem Glaspulver zu bestreuen, worauf mittels Blasvorrichtungen dieses Zwischenerzeugnis in besonderen dazu bestimmten Formen aufgebläht wurde.

Nach einem anderen Vorschlag zum Herstellen gemusterter Glasgegenstände wurde die farbige Schicht eines Überfangglases teilweise abgeschliffen oder durch Sandstrahl zum Teil entfernt, so daß ein Muster entstand, das überfangen werden konnte.

Gemusterte Hohlglasgegenstände hat man auch derart hergestellt, das zuerst ein Mantel aus farbigem oder farblosem Glas geblasen wurde, welcher dem Muster entsprechend Vertiefungen oder Erhöhungen enthielt. In diesen Mantel wurde ein zweiter eingeblasen, der an den Erhöhungen mit dem anderen Glaskörper nicht verschmelzen konnte. In den derart entstandenen Hohlräumen wurde das Glas durch Abschrecken zersplittert und entfernt. Hierauf wurden glasfärbende Stoffe in den entstandenen Aussparungen eingestreut und mit Überfang versehen.

Außerdem ist es bekannt, Glasröhren als Anfangsglaskörper zu verzieren, zu überfangen und in die Endform zu blasen.

Die vorliegende Erfindung benötigt keine bildsame Glasplatte und die dazu besonders gestaltete Blasvorrichtung. Sie meidet die Herstellung von Glasmänteln, das Abschleifen und Abschrecken derselben. Außerdem benötigt sie keine Glasröhren als Anfangsglaskörper und schaltet die zum Abschließen des zu fertigenden Hohlkörpers erforderlichen und schwierigen Bearbeitungsmaßnahmen aus.

Sie betrifft ein Verfahren zum Herstellen von gemusterten Hohlgläsern, bei welchen zwischen den Glasschichten Musterungen des durch Überfangen abgeschlossenen verzierten Anfangsglaskörpers hergestellt sind. Die Erfindung beseitigt die vorhin genannten Nachteile erfindungsgemäß durch die Verwendung eines Glaskülbels, das im erkalteten Zustand mit Glasschmelzfarben verziert, angewärmt, an der Glasmacherpfeife angeheftet, mit Glas beliebiger Art und Färbung überfangen und fertiggeblasen wird.

Die Einzelheiten der Erfindung sind in der Beschreibung unter Hinweis auf die schematische Zeich- nung beispielsweise erläutert.

Fig. 1 zeigt das Enderzeugnis in Ansicht und

Fig. 2 dasselbe im Schnitt nach x-x der Fig. 1.

Gemäß der Zeichnung bedeutet 1 den vorgeformten zu verzierenden Hohlkörper aus irgendeinem Glas, z. B. Kristallglas, auf dessen Oberfläche Schichten 2 Verfahren zum Herstellen
von gemustertem Hohlglas

Anmelder:

Hessen-Glaswerke G. m. b. H.,
Stierstadt (Taunus)

von Glasfarben, welche einbrennbar sind, in Form von Verzierungen aufgetragen sind. Es können außerdem Schliffe 3, wie gezeigt, auf der Oberfläche ausgearbeitet sein.

Die verzierenden Elemente können auch durch Pressen auf die Oberfläche des vorgeformten Glaskörpers angebracht werden.

Auf dem in dieser Weise vorbereiteten Glaskörper wird das Glas durch Überstechen aufgetragen, wodurch eine zweite Schicht 4 beliebiger Gattung und Färbung entsteht und die Verzierungen jetzt in der Wandung des Hohlkörpers eingebettet sind. Die Muster sind demnach gegen äußere Einflüsse geschützt. Außerdem treten je nach der Wahl des Glases Lichtbrechungen und sonstige Effekte am Enderzeugnis auf.

Die Glaswandungen der Erzeugnisse können aus mehreren in dieser Weise die Verzierungen enthaltenden und einbettenden Glasschichten bestehen.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zum Herstellen von gemusterten Hohlgläsern, bei denen zwischen den Glasschichten Musterungen des durch Überfangen des verzierten Anfangsglaskörpers hergestellt sind, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Glaskülbels, das im erkalteten Zustand mit Glasschmelzfarben verziert, angewärmt, an der Glasmacherpfeife angeheftet, mit Glas beliebiger Farbe und Art überfangen und fertiggeblasen wird.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 615 174, 608 263, 112 091, 92 709.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen