DE1696049C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einem Farbglasurüberzug versehenen Glasbausteinen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von mit einem Farbglasurüberzug versehenen GlasbausteinenInfo
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Description
ι 2
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor- glasuren, die beiden Forderungen genügen, stehen
richtung zur Herstellung von aus zwei miteinander jedoch in transparenter Form bis heute nicht zur Ververschweißten,
mit einem Farbglasurüberzug versehe- fügung.
nen Hälften bestehenden Glasbausteinen, bei dem der In Ermangelung von ausreichend resistenten Trans-Glasurüberzug
bei Temperaturen oberhalb des oberen 5 parentglasuren liegt es nahe, die Glasurschicht auf
Kühlpunktes (Viskosität 10ls Poise) der für den der Innenseite der Glasbausteinhälften vor dem VerGlasbaustein
verwendeten Glaszusammensetzung im schweißen der Hälften aufzubringen. Zuge der Vorwärmung für den Schweißvorgang ein- Hierbei muß jedoch die Glasurschicht zunächst
gebrannt wird. eingebrannt werden, bevor die Steinhälften mitein-Farbige
Glasbausteine mit einer transparenten io ander verschweiß; werden können. Das Einbrennen
Farbschicht können nach verschiedenen Verfahren muß dabei, wenn es im Zuge der für den Schweißhergestellt
werden. So ist es bekannt, eine Glasbau- Vorgang notwendigen Vorwärmung erfolgen soll, bei
steinhälfte auf ihrer Außenseite mit einer Ober- Temperaturen erfolgen, die oberhalb des oberen
flächenschicht aus gefärbtem Glas zu versehen, indem Kühlpunktes (Viskosität 1O1S Poise) der üblichen
man in die Preßform zunächst einen gefärbten Glas- 15 Glaszusammensetzungen liegen, d. h. bei Temperaposten
eingabt, diesen zu einer dünnen Platte aus- türen, bei denen sich das Glas, insbesondere bei länpreßt,
und dann auf diese Platte einen Posten unge- gerer Wärmeeinwirkung, bereits zu deformieren befärbten
Glases auflegt, der dann zu der Glasbaustein- ginnt.
hälfte ausgepreßt wird (deutsche Patentschrift Bei den üblichen Herstellungsverfahren für Glas-1099
134). 20 bausteine durch Verschweißen zweier Glasbaustein-Dieses Verfahren ist außerordentlich teuer, weil hälften werden die Steinhälften vor dem Schweißgleichzeitig mit dem ungefärbten Glas eine farbige prozeß waagerecht, d. h. auf die Sichtfläche gelegt.
Glasschmelze zur Verfügung stehen muß. Außerdem Es hat sich aber gezeigt, daß bei dieser Art der
ist es schwierig, beliebige Farbtöne herzustellen, weil Lagerung während des Einbrennvorgangs einer GIadas
Farbglas etwa den gleichen Ausdehnungskoeffizi- 25 surscliicht im Zuge der Vorwärmung für den
enten aufwe;sen muß wie das ungefärbte Glas. Schweißvorgang erhebliche Schwierigkeiten insofern
Bekannt ist es außerdem, farbige Glasbausteine auftreten, als Beschädigungen der Sichtfläche und
durch Verschweißen von zw,i in der Masse gefärbten Deformationen des Steines unvermeidlich sind. Ob-Glasbausteinhälften
herzustellen. Auch bei diesem wohl die mittlere Vorwärmtemperatur nicht höher
Verfahren benötigt man für ,ede Farbe eine eigene 30 liegt als bei der bisher üblichen Vorbereitung für den
Farbglasschmelze, was natürlich insbesondere bei Schweißvorgang, wird jetzt die blanke Oberfläche
kleinen Farbglasbausteinserien sehr teuer ist. durch Eindrücke und durch Ankleben an der Unter-Es
werden daher heute in der Praxis Farbglasbau- lage beeinträchtigt. Außerdem verziehen sich, wie die
steine im wesentlichen nach zwei anderen Verfahren Praxis gezeigt hat, die Seitenwände so stark, daß
hergestellt. 35 eine einwandfreie Verschweiliung nicht mehr mög-
Bei dem einen Verfahren werden die Glasbausteine Hch ist.
auf ihrer Innenoberfläche mit einem organ;schen Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese
Lack versehen. Derartige Glasbausteine können je- Mängel zu beseitigen.
doch nicht geschweißt werden, weil die organischen Die Erfindung besteht darin, daß die mit dem
Lacke keinen hohen Temperaturen ausgesetzt werden 40 Glasurpulverauftrag versehenen Glasbausteinhälften
können. Die Hälften werden daher miteinander ver- während der Wärmebehandlung zum Zwecke des
klebt, oder man beläßt in dem Stein eine Öffnung, Einbrennens der Glasur und der gleichzeitigen Vor-
durch die der Lack eingeführt wird und die nachträg- wärmung für den Schweißvorgang so gelagert wer-
lich durch einen Kunstharzstopfen verschlossen wird den, daß ihre Sichtflächen etwa vertikal ausgerichtet
(deutsche Patentschrift 1 082 385). Derartige Kunst- 45 sind.
harzdichtungen können jedoch undicht werden. Durch diese Art der Lagerung wird eine Beschädi-Außerdcm
weisen organische Farbüberzüge allge- gung und eine Deformation der Sichtwände der Glasmein
den Nachteil auf, daß sie auf die Dauer nicht bausteine mit Sicherheit vermieden,
lichtbeständig sind. Das unterschiedliche Verhalten der Steinhälften Bei dem anderen der heute üblichen Verfahren 50 bei dem üblichen Verfahren und dem Verfahren zur
wird eine Scheibe aus Farbglas vor dem Verschwel- Herstellung geschweißter Glasbausteine mit innenßcn
in den Glasbaustein lose eingelegt (deutsches liegender Glasurschicht hat wahrscheinlich seinen
Gebrauchsmuster 1 733 467). Die lose eingelegte Grund darin, daß trotz gleicher mittlerer Temperatur
Glasscheibe ist allerdings auf dem Transport einer die Oberflächen im ersten Fall vermutlich eine niedrierhöhlen
Bruchgefahr ausgesetzt. SS gere Temperatur aufweisen als im zweiten Fall. Im
Es ist daher seit langem das Bestreben der Her- ersten Fall werden nämlich die Sleinhälften von der
steller von Glasbausteinen, ein einfaches und preis- Preßtemperatur abgekühlt, und im zweiten Fall werwertes
Verfahren zur Herstellung farbiger Glasbau- den sie von Zimmertemperatur auf die Vorwärmsteinc
zu schaffen, die die erwähnten Nachteile nicht temperatur aufgeheizt. Das Temperaturgefälle veraufweisen.
60 läuft also in beiden Fällen genau umgekehrt.
Dafür bietet sich an sich die Verwendung handeis- Es ist insbesondere überraschend, daß bei dieser
üblicher transparenter Farbglasuren an. Wollte man Art der Lagerung einwandfreie, völlig homogene
solche Glasuren auf die Außenoberfläclien aufbrin- transparente Glasurschichten erzielt werden, hätte
gen, dann müßten solche Glasuren einmal eine nicht man doch annehmen können, daß infolge derSchwer-ZU
hohe Aufschmelztemperatur aufweisen, weil an- 6s kraftwirkung die aufgeschmolzene Farbglasur sich
derenfulls die Form des Glasbausteines zerstört wird, ungleichmäßig auf der Oberfläche verteilen und in
und zum anderen müßten diese Olasuren gegenüber der Durchsicht später ein ungleichmäßiger Farbein-
den atmosphärischen Einflüssen rcsislcnt sein. Färb- druck entsteht. Es hat sich aber gezeigt, daß diese
if
Erscheinung nicht auftritt, wenn das Glasurpulver in an sich bekannter Weise als eine wäßrige Aufschlämmung
mit Hilfe einer Spritzpistole in einer vergleichsweise dünnen Schicht, d, h. in Mengen von
maximal etwa 300 g/m2 gleichmäßig aufgetragen wird.
Für die handelsüblichen Glasuren mit einer Schmelztemperatur von 540 bis 560° C liegt die Einbrenntemperatur
5 bis 200C oberhalb des oberen Kühlpunktes (Viskosität 10·» Poise) des Glases. Um
eine gute Durchwärmung der Steinhälfte zu erreichen, muß diese Temperatur eine Zeitlang, z. B.
15 Minuten lang, aufrechterhalten werden.
In Weiterbildung des neuen Verfahrens werden die bei vertikaler Ausrichtung der Sichtflächen horizontal
verlaufenden Seitenwände r'er Giasbausteinhälften abgestützt. Dadurch wird vermieden, daß sich
die Seitenwände unter ihrem Eigengewicht deformieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Abbildungen erläutert, die· bewährte Ausführungsbeispicle
und geeignete Vorrichtungen zur Abstützung darstellen. Die Abbildungen zeigen in
F i g. 1 ein für kleine Steinformate geeignetes Verfahren und eine Vorrichtung für dessen Durchführung
im Schnitt,
F i g. 2 die Lagerang der in F i g. 1 dargestellten
Steinhälfte in der Ansicht,
F i g. 3 ein für größere Steinformate geeignetes Verfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung und
F i g. 4 einen Ausschnitt einer für ein kontinuierliches Verfahren geeigneten Anordnung.
F';r kleine Steinformate, beispielsweise mit den
Abmessungen 24 X 11,5 cm, ist ei nicht unbedingt
notwendig, daß die Sichtwand genau senkrecht steht, vielmehr genügt es, wenn diese Bedingung annähernd
erfüllt ist. Wie F i g. 1 zeigt, wird dabei vorteilhafterweise so verfahren, daß die Glasbausteinhälfte 1 so
aufgestellt wird, daß sie auf der Kante 2, die die äußere Begrenzung der Sichtfläche darstellt, und auf
der Kante 3, der äußeren Begrenzung am Ende der unteren Seitenwand, abgestützt ist, und zwar zweckmäßigerweise
locht nur an einem Punkt, sondern über den größten Teil ihrer Längsausdehnung, wie es
in Fig. 2 dargestellt ist. Dabei muß jedoch darauf geachtet werden, daß die Glasur nicht mit der Stütze
in Berührung kommt, weil die Glasur sonst leicht an der Stütze anklebt.
Eine geeignete Vorrichtung besteht aus einer Bodenplatte 5 aus hitzebeständigem Metall und aus
einem aus einem waagerechten Flacheisen 6 und senkrechten Stützen 7 bestehenden Rahmen, ebenfalls
aus hitzebeständigem Metall, der auf der Bodenplatte S befestigt ist.
Soll das Verfahren bei größeren Steinhälften oder auch bei höheren Temperaturen angewendet werden,
dann ist es wichtig, daß die Sichtwände genau senkrecht stehen. F i g. 3 zeigt, wie eine für die Durchführung
geeignete Vorrichtung aussehen kann. In dem dargestellten Fall ist wiederum ein Metallrahmen auf
einer Bodenplatte 8 befestigt, doch besteht der Rahmen hier aus geneigt angeordneten Stützen 9, an
^gTz£SS^n1 kontinuierlichen Betrieb
eeelete Anlage, bei der eine Vielzahl von gee.gncfen
Transportges eilen 12 durch Kcttcngheder 13 zu •"er endSsen Transportkette miteinander verbunden
„ Snd Die Stützvorrichtung 12 sind dabe, au Rc^1
nelanert, die auf den in einem Durcl lauf-L.nbrenÖn
angeordneten entsprechenden Schienen 15
SS
12 weist eine profilierte
Bodenplatte 16 und eine- Stützrahmen 17 auf. Der Stützrahmen 17 kann auf der Bodenplatte 16 auswechselbar
befestigt sein, so daß er je nach dem zu bearbeitenden Glasbausteinmodell ausgewechselt
werden kann.
at, Jedes Transportgestell 12 kann mehrere Stützrahmen
nebeneinander tragen, so daß nebeneinander mehrere Steinhälften gelagert werden können. Die
Transportkette durchläuft den Ofen mit gleichbleibender Geschwindigkeit, und pm Ende des Ofens ist
die Schweißmaschine angeordnet, auf der die Steinhälften miteinander verschweißt werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von aus zwei miteinander verschweißten, mit einem Farbglasurüberzug
versehenen Hälften bestehenden Glasbausteinen, bei dem der Glasurüberzug bei Temperaturen
oberhalb des oberen Kühlpunktes (Viskosität 1OIS Poise) der für den Glasbaustein
verwendeten Glaszusammensetzung im Zuge der Vorwärmung für den Schweißvorgang eingebrannt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem Glasurpulverauftrag versehenen Glasbausteinhälften während der Wärmebehandlung
so gelagert werden, daß die Sichtflächen etwa vertikal ausgerichtet sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei vertikaler Ausrichtung
der Sichtflächen horizontal verlaufenden Seitenwände der Glasbausteinhälften abgestützt werden.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet
durch eine Bodenplatte (5,8/ und einen auf dieser etwa in senkrechter Stellung befestigten, am
oberen Ende eine Querstütze (6,10) etwa von der Läiige der inneren Abmessung der Glasbausteinhälfte
aufweisenden Rahmen (6, 7; 9, 10) aus hitzebeständigem Metall.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von eine Bodenplatte
(16) und einen etwa senkrecht stehenden Stützrahmen (17) aufweisenden Stützvorrichtungen
(12) durch Kettenglieder (13) zu endlosen Transportketten verbunden sind, die mit gleichbleibender
Geschwindigkeit antreibbar in einem Durchlaufofen angeordnet sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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