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Selbsttätige Wagenaufschiebevorrichtung für Wipper. Die bisher bekannten
Aufschiebevorrichtungen für selbsttätige Wipper und Schachtanlagen arbeiten nicht
vollkofmen selbsttätig. Es sind einzelne Handgriffe oder die Bedienung durch einen
Mann erforderlich. Außerdem leisten die ständig arbeitenden Aufschiebev orrichtungen
eine nicht unerhebliche Leerlaufarbeit, da sie während der einzelnen Förderpausen
und des sehr unregelmäßigen Wagenzulaufs in Tätigkeit bleiben. Dadurch sind Aufschiebevorrichtung
und Wipper bei unregelmäßigem Wagenzulauf nicht immer zur Aufnahme des in der Zwischenzeit
heranrollenden Förderwagen sofort- bereit, und die Leistung wird dadurch vermindert.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Aufschiebevorrichtung dar, die
bei einfachster Bauart ohne jede Hilfeleistung arbeitet und sich dem unregelmäßigsten
Betrieb anpaßt, wobei jede Leerlaufarbeit vermieden und eine bis jetzt nicht erreichte
Höchstleistung erzielt wird.
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In der Zeichnung ist in den Fig. i bis 5 ein Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Längsansicht, Fig. 2 einen Grundriß nach der Linie
a-b, Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie c-d, Fig. 4. einen Querschnitt nach
der Linie e-f und Fig. 5 die Steuerung.
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Fig. 6 und 7 zeigen eine zweite Ausführungsform.
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Fig. 8 bis to stellen eine Ausführungsform mit elektromotorischem
Antrieb schematisch dar, Fig. i i eine solche mit elektromagnetischer Kupplung.
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Fig. 1a und. 13 zeigen eine Festhaltevorrichtung für den W ipper.
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Der Stößel i (Fig. i bis 5) ist auf einem auf Rollen laufenden Wagen
a angeordnet. Dieser wird durch ober- und unterhalb der Treibrolle 3 befindliche,
keilförmig abgeschrägte, miteinander verbundene Treibschienen oder Treibstangen
gebildet. Der Antrieb der Treibrolle 3 erfolgt durch die ständig laufende Riemenscheibe
4., Welle 5, Ritzel 6 und durch das mit der Rolle 3 verbundene Zahnrad 36, das auf
der Welle 3b lose drehbar ist. Die Welle 3b mit der lose auf ihr gelagerten Treibrolle
3 nebst Zahnrad 311 ist in einer Flacheisengabel 7 gelagert, die auf der Welle 5
drehbar ist und durch ein Gegengewicht 711 im Gleichgewicht gehalten wird. Die Treibrolle
3 wird ständig gedreht und wird ben ruhendem Stößel zwischen den beiden Treibstangen
gehalten.
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Der Arbeitsvorgang ist folgender: Ehe der Wipper bei seiner letzten
Umdrehung in seine Ruhestellung zurückkehrt, löst er durch den Anschlag 8 und die
Hebel 9 und 911 eine senkrecht bewegte Verriegelung to einer durch Gewichts- oder
Federeinwirkung wagerecht bewegten Steuerstange r i. Die Aufschiebevorrichtung tritt
jedoch noch nicht in Tätigkeit, sondern verharrt in ihrer Ruhelage, bis ein Wagen
heranrollt, der in den Wipper geschoben werden soll.
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Der heranrollende Wagen löst durch den Hebel 12 eine zweite Verriegelung
13 der
Steuerstange i i, wodurch diese nun frei wird. Durch
einen gewichtsbelasteten Hebel 14. (Fig. 5), der lose drehbar auf der Welle 15 sitzt,
und den am Hebel 14 befindlichen Mitnehmer i4.@ wird der durch ein kleineres Gewicht
belastete und fest auf der Welle 15 sitzende Hebel 16 nach links gedreht, wobei
er die Stange i i mitnimmt. Die beiderseits der Stange i i angeordneten Stützhebel
17 gleiten dabei unter den Anschlägen an den senkrechten durch Wipper und Förderwagen
gehobenen Verriegelungen io und 13 hindurch.
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Aufder Welle 15 sitzen zwei weitere kleine Hebel 18, die durch Flacheisen
i9 mit der Welle 3b verbunden sind. Durch Drehung des Hebels 16 und damit auch der
Hebel 18 wird. die Treibrolle 3 mit der unteren Treibstange in Eingriff gebracht
und der Stößel i in Bewegung gesetzt.
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Sobald dieser sich, bewegt, legt er die unmittelbar vor dem Wipper
befindliche Sperre 2o und 2od durch die Hebel 21, Zia, Zugstange 22 und Hebel 23
nieder. Die Sperre 2o, 2ou wird nämlich durch den gewichtsbelasteten Hebel 24. ständig
in Sperrstellung gehalten und durch einen am Wagen 2 befindlichen Anschlag 25 durch
Einknicken der Sperrstangen 2i, 2i" freigegeben, bis der Förderwagen die Sperre
durchlaufen hat. Hinter dem Förderwagen schließt sich die Sperre sofort wieder und
wird erst «-leder freigegeben, wenn der nächste Förderwagen in den Wipper geschoben
wird. Beim Rückwärtsgang des Stößels weicht die Mitnehmerrolle am Hebel 21 nach
hinten aus, sich dann selbsttätig wieder aufrichtend. Diese Sperre unterscheidet
sich von anderen dadurch in vorteilhafter Weise; daß sie sich reibungslos durch
Einknicken der Sperrstange von dem gesperrten Wagen ablöst.
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Sobald der Radsatz des aufzuschiebenden Förderwagens den Hebel 1-2
überlaufen hat, senkt sich die Verriegelung 13 unter dem Einfluß ihres Gewichts
wieder und wird erst von dem nächstfolgenden Förderwagen wieder gelöst.
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Ehe der Stößel i den Förderwagen völlig in den Wipper geschoben hat,
legt er bei seinem Vorwärtsgang den Hebel 1,.1. um, der durch seinen Mitnehmer 1.I
b denHebel 16 nach rechts dreht und dabei die Stange i i nach rechts verschiebt.
Die Stützhebel 17, die nach unten ausweichen können und nach oben durch einen An,Gchlag
begrenzt werden, gleiten dabei unter den Anschlägen oder Nocken an denVerriegelungen
io und 13 hindurch. Durch die hierbei erfolgende Drehung der Hebel 16 und 18 sowie
der Welle 15 wird die Treibscheibe 3 von der unteren Treibstange abgezogen und an
die obere Treibstange gedrückt. Der Wagen. 2-' mit dem Stößel i kehrt unter dem
Einfluß der sich in der gleichen Richtung weiterdrehenden Treibrolle 3 um.
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Am Ende seines _Vorwärtsganges oder schon etwas früher rückt der Stößelwagen
2 den Wipper ein, dessen Festhaltevorrichtung beliebiger, zweckentsprechender Art
sein kann und in den Fig. i bis 5 nicht näher dargestellt ist. Sobald der Wipper
sich in Bewegung setzt, wird der Hebel 9 frei, und die Verriegelung io sinkt unter
der Einwirkung ihres Gewichts nach unten. Die Zuführung eines weiteren Förderwagens
ist damit so lange verhindert, bis der Wipper seine Stellung zur Aufnahme des nächsten
Wagens wieder eingenommen hat und die Sperre löst.
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Die Sperre läßt sich auch so einrichten, daß der Wipper die Verriegelung
io nur kurz anhebt, die sich sofort wieder senkt, dabei Iden dazugehörenden Stützhebel
17 herabdrückend, so daß dieser Stützhebel 17 unter dem Anschlag hinweggleiten
kann.
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Ehe- der Stößelwagen 2 beim Rückwärtsgang seine Endlage erreicht,
legt er den Gewichtshebel 14 nach links, wodurch Hebel 16 und Stange i i mitgenommen
werden. Infolge der Stützhebel 17 verschiebt sich die Stange i i nur bis zur Hälfte
zurück, den Hebel 16 und damit auch die Treibscheibe 3 in der Mittellage haltend.
Der Stößel i bleibt stehen, und erst wenn der Wipper wieder bereit und ein neuer
Förderwagen herangerollt ist, beginnt die Arbeit des Stößels von neuem.
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Der Antrieb des Stößels kann auch in anderer Weise als durch Reibungsscheiben
erfolgen. Wird ein Riemenwechselgetriehe angeordnet, so brauchen die Riemengabeln
nur an der Steuerstange i i befestigt zu werden. Zur Regelung des Wagenzulaufs ist
eine einfache Vorsperre 26 vorgesehen, die nach Art eines Wiegebalkens ausgebildet
ist. Die schwerere Seite mit der in das Gleis ragenden Sperrnase wird durch kleine
gewichtsbelastete Stützhebel -27 in Sperrstellung gehalten. Durch den Stößelwagen
2 oder den Wipper werden die Stützhebel 27 ausgeschaltet, die Sperrnasen
sinken nach unten und die andere Seite ragt in das Gleis hinein. Der durchlaufende
Wagen drückt dadurch die Seite mit den Sperrnasen wieder hoch, und die Stützhebel
27 fallen sofort wieder ein, wodurch der Zulauf eines weiteren Förderwagens verhindert
wird.
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Bei der Ausführungsform nach den Fig. 6 und 7 bewirkt eine ständig
über zwei Rollen umlaufende Kette 28 mit Mitnehmern das Vor- und Zurückfahren des
den Stößel i tragenden Stößelwagens 29. Dieser wird aus zwei Seitenwänden gebildet,
die beiderseits der Kette laufen und an den beiden Wellen 30
der
Laufrollen hängen.. Die Laufrollen bewegen sich in einem I_.aufgerüst, wie bei der
ersten Ausführung.
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Zwei zwischen den beiden Seitenwänden senkrecht bewegliche Anschläge
31 werden durch einen gewichtsbelasteten Hebel 32 mit den oberen oder unteren
Mitnehmern der Kette in Eingriff gebracht und der Stößelwagen 29 dadurch hin und
her gefahren.
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Bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ruhestellung des Stößelwagens
29 werden die beiden Anschläge 31 in der Mittelstellung gehalten, so daß die Mitnehmen
der oberen und unteren Kette frei hindurchgehen. Der die Anschläge senkrecht auf
und ab bewegende Hebel 32 wird durch einen kleinen Stützhiehel 33 abgestützt.
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Die wie bei der ersten Ausführung oder in ähnlicher Weise ausgeführte
Sperrvorrichtung, .die durch den Wippen und den aufzuschiebenden Förderwagen gelöst
wird, gibt diesen Stützhebel frei. Durch den gewichtsbelasteten Hebel 32. wird der
obere Anschlag 31 mit den Kettenmitnehrnern in Eingriff gebracht und der Stößelwagen
29 vorgetrieben.
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Am Ende seines Vorwärtsganges fährt der gewichtsbelastete Hebel
32 gegen einen fest am Gestell sitzenden Anschlag 3.4 und wird umgelegt;
die senkrecht bewegbaren Anschläge 31 -werden' umgeschaltet-, und der Stößelwagen
fährt zurück. Am Ende seines Rückwärtsganges fährt der gewichtsbelastete Umschalthebel
ebenfalls gegen einen fest am Gestell sitzenden Anschlag 35 und -wird umgelegt.
Hierbei -wird der gewichtsbelastete Hebel 32 nebst den senkrecht bewegbaren
Anschlägen 31 durch den kleinen Stützhebel 33 in der Mittelstellung abgefangen,
so daß die Mitnehmen der oberen und unteren Kette frei hindurchgehen und der Stößelwagen
stehenbleibt. 'Sobald der kleine Stützhebel 33 durch den Förderwagen und Wippen
erneut ausgelöst -wird, beginnt der nächste Arbeitsvorgang. .
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Die Fig.8 bis io zeigen eine Aufschiebevorrichtung mit elektromotorischem
Antrieb. Die senkrechten Striche io und 13 stellen die vom Wippen und aufzuschiebenden
Fördervagen, in der bei den Fig. i bis 5 beschriebenen Weise, senkrecht bewegten
Verriegelungstangen dar. Durch die Bewegung dieser Stangen wird je ein Schalter
oder Kontakt 36, 37 geschlossen. Sind beide Schalter oder Kontakte .durch den Wippen
und den aufzuschiebenden Förderwagen geschlossen, so ist der Stromkreis geschlossen
(Fig.9), und der Motor treibt .den Stößelwagen vor. Am Ende des Vorwärtsganges schaltet
der Stößelwagen durch Umlegen eines Hebels 38 die Stromrichtung um (Fig. io). Der
Motor läuft in entgegengesetzter Richtung, und der Stößelwagen fährt zurück. Der
vom Stößel umgelegte Hebe138 ist durch eine Verbindungsstange 39 mit einem zweiten
Hebel 4.o verbunden, der ebenfalls mit umgelegt wird. An der Verbindungsstange 39
befinden sich zwei bewegliche Knaggen 39`, die bei dem Umlegen der Hebel 38 und
40 nach rechts (Fig. 9) an den Kontakt- oder Schalterhebeln 36, 37 beweglich nachgeben
und lose vorbeistreichen.
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Am Ende des Rückwärtsganges legt der Stößelwagen die beiden Hebel
38, 40 wieder in die in: Fi-g. 8 dargestellte Lage um. Damit ist die Stromrichtung
umgeschaltet, und der Motor ist -wieder auf 'Vorwärtsgang gestellt. Zugleich mit
dieser Umkehrung sind' durch die beiden Knaggen 39x an der Verbindungsstange 39
die beiden Kontakte oder Schalter 36, 37 ausgeschaltet worden, so daß der Stromkreis
unterbrochen ist (Fig.8). Es kann nun der nächstfolgende Arbeitshub beginnen.
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In Fig. i i ist eine Ausführungsform veranschaulicht, bei der ein
elektrischer Stromkreis so gesteuert wird, daß die eine von zwei in entgegengesetzter
Richtung umlaufenden Antriebsscheiben mit einem Motor oder einer Transmission gekuppelt
wird. Die Steuerung des Stromkreises ist ähnlich derjenigen der Fig.8 bis io. Der
aufzuschiebende Förderwagen und der Wippen schließen auch hier den Stromkreis durch
Bewegung der Stangen io und 13. Dadurch wird die vorwärtstreibende Scheibe 4.1 eingerückt.
Der vorwärtsfahrende Stößelwagen schaltet durch Umlegen der Hebel 38, 4o die Stromrichtung
um, dadurch wird unter Ausschalten der Scheibe .41 die rückwärtstreibende Scheibe
4.2 eingerückt, und der Stößelwagen fährt zurück. Am Ende seiner Bewegung legt der
Stößelwagen die Hebel 38, -.o wieder um; dadurch wird die Stromrichtung auf die
vorwärtstreibende Scheibe gestellt, zugleich aber der Stromkreis unterbrochen, so
daß der Stößelwagen ausgeschaltet ist. Oben ist bereits erwähnt, daß der Wippen
eingerückt werden soll, noch ehe der Förderwagen völlig in den Wippen geschoben
worden ist.
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Die Wippen werden im allgemeinen dadurch ausgeschaltet, daß die beiden
Laufringe des Wippers von den beiden antreibenden Laufrollen etwas abgehoben ---erden
(Fig. 12), die ständig treibenden Laufrollen also leer laufen. 1 Damit der Wippen
auch an der richtigen Stelle hält, -wird noch eine Festhaltevorrichtung vorgesehen,
die aus einer mit einem -Gewichtshebel .43 belasteten und mit einem Umschalthebel
44 verbundenen Klinke 45 besteht.
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Wird der Wippen eingerückt, so -wird die
Festhaltevorrichtung
gelöst, und man läßt den Wipperkorb auf die Laufrollen zurückfallen, wodurch der
Wipper also wieder angetrieben wird.
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Der Wipper kann aber nicht sofort seine Umlaufgeschwindigkeit erreichen,
er braucht eine ,gewisse Anlaufzeit. Wird nun beim Einrücken des Wippers und Lösen
der Festhaltevorrichtung der Anlauf unterstützt, so wird der Förderwagen ohne jeden
Zeitverlust in den Wipper geschoben und entleert, was für die Erreichung der möglichsten
Höchstleistung nicht unerheblich ist. Das geht wie folgt vor sich. Der ankommende
Stößelwagen drückt den Hebel44 nach rechts, löst dadurch die Festhaltevorrichtung
aus und unterstützt den Wipper im Anlauf, indem der Hebel dd. gegen einen Anschlag
.46 des Wippers drückt. Wenn der Förderwagen in der Mitte des Wippers angelangt
ist, befindet der Wipper sich schon in Drehung.