-
1Kaschine zum Aufrauhen oder Abschleifen von Lederstücken, Die Erfindung
bezieht sich auf eine Maschine zum Aufrauhen oder Abschleifen von Lederstücken,
wie beispielsweise Laufsohlen, Brandsohlen o. dgl. Die Maschine besitzt in bekannter
Weise eine durch den Werkstückauflagertisch hindurchreichende, ortsfest gelagerte
Schleifwalze sowie eine über der Schleifwalze angeordnete Gegendruckwalze, welche
durch eine vorgelagerteVorschubwalze beim Durchgang des Werkstückes mittelbar heb-
und senkbar ist.
-
Gemäß der Erfindung besitzt diese lieb-und senkbare Vorschubwalze
eine Totgangverbindung (Zwischenraum 25 und 47) mit der Gegendruckwalza, so daß
die Gegendruckwalze bei einer Aufwärtsbewegung der Vorschubwalze um ein bestimmtes,
durch Heben und Senken des Werkstückauflagertisches mittels einer Schraube regelbares
Stück zurückbleibt, welches für .die Dicke der vom Werkstück zu entfernenden Schicht
bestimmend ist.
-
Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einer Ausführungsform
beispielsweise veranschaulicht, und zwar ist Fig. i eineVorderansicht derMaschine.
Fig. 2 ist eine Seitenansicht, wobei einzelne Teile klarheitshalber weggelassen
sind. Fig.3 ist ein Grundriß eines Teiles des Maschinenkopfes; Fig, q. ist ein Schnitt
der in Fig. 3 dargestellten Teile, und Fig. 5 ist eine Einzelansicht. Auf der im
Maschinengestell i gelagerten Welle 3 sitzt die ortsfeste Schleif- oder Rauhwalz.e
5 von beliebiger Bauart. Auf der Welle 3 sitzt weiterhin eine Riemenscheibe 9, die
durch einen Riemen mit einer Riemenscheibe i i der Antriebswelle 13 verbunden
ist. Die Schleifwalze 5 liegt unter einem Werkstückauflagertisch 15 mit öffnungen,
welche die oberen Teile der Schleifwalze -5 und der beiden unteren Vorschubwalzen
17 (Fig. q.) bloßlegen. Der Tisch 15 kann durch eine Stellschraube 2i um die Achse
der Welle i9 der rückwärtigen Vorschubivälze 17 verstellt werden. An dem
Tisch 15 sind zwei senkrechte Führungsstangen 23 angebracht, auf denen der Träger
25 für die oberen Vorschubwalzen 27 gleitet. Die Wellen der oberen Vorschubwalzen
27 sind lose drehbar in dem Träger 25 gelagert. Die Walzen 27 sind so miteinander
verbunden (Fig. q. und 5), daß durch Anheben einer derWalzen27 die andere Walze
um dien gleichen Betrag angehoben wird.
-
An dem Träger 25 sind bei 29 zwei Ständergruppen 31 angebracht. Der
Tisch 15 trägt starr mit ihm verbundene Ständergruppen 33, die durch Zapfen 37 mit
Lenkstangen 35 verbunden sind.. Zapfen 39 verbinden die Lenkstangen ,35 mit den
Ständern 31. Die inneren Enden der Lenkstangen 35 einer zusammengehörigen Gruppe
sind durch Zapfen 41 miteinander und- mit einem Gleitblock 43
verbunden,
der in einer senkrechten Führung des Trägers der oberen Vorschubwalzen verschiebbar
ist.
-
Die Gegendruckwalze 45 ruht in den herabhängenden Armen eines Trägers
47, der ebenso wie der Träger 25 der oberen Vorschubwalzen. senkrecht auf den Stangen
23 verschiebbar ist (Fig. z). Oberhalb des Trägers 47 befindet sich eine verschiebbare
Stange 49 mit vier Armen (Fig. 3), die Augen zur Aufnahme der oberen abgesetzten
Enden der Ständer 31 aufweisen. Die Stange 49 wird durch Federn 51 herabgedrückt,
deren Spannung durch Muttern 53 geregelt w erden kann. Zwischen der Stange 49 und
dem Träger 47 befindet sich eine Feder 55, deren Spannung durch Drehung der Stellschraube
57 geregelt werden kann. Die Abwärtsbewegung des Trägers47 wird durch Anschläge
59 begrenzt, so daß fürgewöhnlich gewöhnlich zwischen den oberen Flächen der die
Stangen 23 umgebenden Teile des Trägers 25 und der angrenzenden unteren Fläche des
Trägers 47 ein ungefähr z-'I, mm betragender Totgang eingeschaltet ist.
-
Wenn eine Sohle oder ein ähnlicher Gegenstand zwischen die Vorschubwalzen
eingeführt wird, so wird die vordere Vorschubwalze 27 um eine Strecke angehoben,
die von der jeweiligen Dicke der Sohle abhängt. Die rückwärtige V orschubwalze 27
nimmt an der Aufwärtsbewegung der vorderen Wälze 27 teil. Die Druckwalze 45 wird
jedoch reit Rücksicht auf die erwähnte Totgangverbindung zwischen den Teilen 25
und 47 um eine geringere Strecke angehoben. Die Sohle bewirkt ein weiteres Anheben
der Gegendruckwalze 45 unter Überwindung der Spannung der Feder 55. Der Betrag,
der durch Abschleifen von der Sohle entfernt wird, hängt also hauptsächlich von
der Lage des Tisches 15 und nur in geringem Maßstäbe von der Spannung der
Feder 55 ab. Bai einer gegebenen Einstellung des Tisches 15 und der Feder 55 wird
die Dicke des abzuschleifenden Sohlenmaterials vorherbestimmt, ohne von der ursprünglichen
Sohlendicke selbst abhängig zu sein. Die Feder 55 trägt auch der ungleichmäßigen
Dicke der Sohle Rechnung. Wenn die Sohlen gleichmäßige Dicke aufweisen, so übt die
Feder 55 einen gleichmäßigen Druck auf die Sohlen aus. Bei ungleichmäßiger Sohlendicke
wirkt die Feder 55 als Ausgleichvorrichtung und übt auf dickere Sohlenteile einen
stärkeren Druck aus als auf dünnere Teile. Die Maschine liefert demnach fertige
Werkstücke, die durchweg glei,chförmige Dicke aufweisen, trotzdem der Hauptzweck
der Maschine darin besteht, von jedem -Werkstück einen vorherbestimmten Betrag abzuschleifen.
Die Spannung der Feder 55 kann durch die Stellschraube 57 geregelt werden, wenn
die Gattung oder Beschaffenheit der zu bearbeitenden- Sohlen gewechselt wird. Die
Spannung der Feder 55 soll zwar nur entsprechend der jeweiligen Sohlengattung geregelt
werden, doch kann durch Veränderung der Spannung dieser Feder auch die Dicke des
abzuschleifenden Sohlenstoffes in gewisser Hinsicht bestimmt werden. Durch Veränderung
der Spannung der Feder 55 kann nach vorgenommener Grobeinstellung des Tisches 15
eine Feinstellung vorgenommen werden, so daß die Dicke des abzuschleifenden Stoffes
mit Genauigkeit bestimmt wird. Das aus den rückwärtigen Vorschubwalzen austretende
Werkstück gelangt unter einen federbelasteten und einstellbaren Fuß 61, der die
abgeschliffene Sohlenfläche gegen eine Bürste 63 einer Welle 65 drückt. Zur Reinigung
der Schleifwalze 5 dient eine auf der Welle 97 sitzende Bürste 95, die durch einen
Handgriff 103 mit der Walze 5 in Berührung gebracht werden kann.
-
Der Arbeitsgang der Maschine ist folgender: Die Sohle oder ein anderes
Werkstück wird (links, Fig. 4) in die Maschine eingeführt, nachdem die Schraube
2r zwecks Bestimmung der Dicke des abzuschleifenden Stoffes eingestellt worden ist.
Wenn, die Sohle unter die vordere Vorschubwalze 27 geschoben. wird, so hebt sie
letztere an. _- Die rückwärtige Vorschubwalze 27 wird mit Rücksicht auf die durch
die Lenkstangen 35 gebildete Verbindung mit der vorderen Wälze 27 ebenfalls um denselben
Betrag angehoben. Der erste Teil dieser Aufwärtsbewegung ist ohne Einfluß auf die
Gegendruckwalze 45. Nach dem Verschwinden des Totganges. zwischen dem Träger 47
der Walze 45 und dem Träger ä5 der oberen Vorschubwalzen wird die Gegendruckwalze
45 ebenfalls angehoben. Die Größe der Aufwärtsbewegung von Seiten der Druckwalze
45 ist proportional zur Sohlendicke, jedoch geringer als letztere. Wenn das vordere
Ende der Sohle an der Gegendrückwalze 45 anlangt, so liebt es diese unter Überwindung
der Spannung der Feder 55 an, die ihrerseits während des ganzen Vorschubes der Sohle
einen gleichmäßigen Druck auf letztere ausübt. Die wirksame Fläche der Gegendruckwälze
45 kann unter keinen Umständen näher an die Ebene der wiTksa men Flächen der oberen
V orschubwalzen gebracht werden, als es der ursprünglich zwischen dem Träger
25 und dem Träger 47 eingeschaltete Totgang zuläßt. Ehe das rückwärtige Ende
der Sohle die vordere Vorschubwalze verläßt, ist das vordere Ende der Sohle an deT
rückwärtigen oberen Vorschubwalze a7 vorbeibewegt worden, so daß die Einwirkung
der Gegendruckwalze 45 der ganzen Länge der Sohle nach gleichmäßig verbleibt.