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Maschine zum Beschneiden des Randes des Brustbezuges von Schuhwerkabsätzen
Es sind Maschinen bekannt, um die Ränder des von der Sohle oder einem Lappen der
Sohle gebildeten Brustbezuges von Louis-KV.-Absätzen längs der Kante des Absatzes
zu beschneiden. Dies geschieht durch ein Glokkenmesser, welches an der Absatzkante
entlang geführt wird und mit Führungen zusammenwirkt, gegen welche die vorstehende
Absatzkante angelegt wird. Die bekannte Maschine besitzt zwei Führungen, die wechselweise
benutzt werden, je nachdem die rechte oder linke Kante beschnitten wird. Es sind
ferner Beschneidmaschinen für die Absatzfront bekannt, bei welcher der Rand des
Brustbezuges zwischen Führungen gehalten wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wirken mit dem Glockenmesser drei Führungen zusammen, und zwar zwei an der Hinterseite
des Bezugsstückes anliegende, wechselweise zu benutzende Führungen und eine zwischen
diesen liegende, mit der Absatzbrust in Berührung tretende Führung. Letztere ist
nach beiden Seiten hin nachgiebig und riickziehbar, um das Werkstück einführen zu
können und es in der Arbeitsstellung gegen den nach der Absatzbrust zu gerichteten
Druck des Messers abzustützen.
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Abb. i ist eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des oberen Teiles
einer mit einem Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes versehenen Maschine.
Abb. z ist eine Vorderansicht gewisser Teile der Abb. i.
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Abb. 3 ist eine Einzelansicht im Schnitt. Abb. 4 erläutert diagrammatisch
Sie Lage eines der Bearbeitung unterzogenen Absatzes.
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Abb. 5 erläutert die Art und Weise, in der ein Schuh mit dem Absatz
der Maschine dargeboten wird.
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Abb. 6 ist eine Einzelansicht.
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In dem Maschinengestell i ist eine Säule 3 senkrecht verstellbar,
die den Maschinenkopf trägt. An dem vorderen Ende einer in dem Kopf 5 gelagerten
Welle 7 ist ein becherförmiges Beschneidmesser 9 angebracht. Auf dem rückwärtigen
Ende der Welle 7 sitzt eine feste Riemenscheibe i i und zwei lose Riemenscheiben
13 und 15. Riemen io und 1z sind derart mit diesen Riemenscheiben verbunden, daß
die Welle 7 wahlweise in entgegengesetzten Richtungen gedreht werden kann. Das Verschieben
des Riemens wird durch einen Trethebel 48 bewerkstelligt.
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In einer Bohrung des vorderen Teiles des Kopfes 5 ist ein waagerechter
Stiel 5i untergebracht, dessen Ende einen Kopf 53 trägt. Eine senkrechte Schwalbenschwanzführung
des Kopfes 53 nimmt ein Schubstück 57 auf, dessen vorderes Ende zwei Führungen oder
Lehren 59 trägt (Abb. 4). Das Schubstück 57 kann mit den Lehren 59 durch eine mit
einem Griff 61 versehene Schraube 63 senkrecht verstellt
werden.
Ein Bund 65 der in den Kopf 53 hineingeschraubten Schraube 63 ragt in eine
Kerbe des oberen Teiles des Schubstükkes 57 hinein. Die Lehren 59 umfassen das Beschneidmesser
9 in unmittelbarer Nähe des Umfanges des letzteren.
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Der vordere Teil des oberen Endes des Kopfes 5 ist zu einer unregelmäßig
gestalteten Konsole 71 ausgebildet, die von einem Joch 73 umgeben ist. Das Joch
73 kann Bewegungen um in die Konsole 71 eingesetzte Lagerzapfen 75, 77 ausführen,
die gleichlaufend zu der Welle 7 sind. An dem vorderen Ende des Joches 73 ist ein
Bügel 79 angebracht, zwischen dessen Armen der Stiel 83 einer Mittelführung 85 angeordnet
ist. Der Stiel 83 der Mittelführung ist um einen waagerechten Zapfen 81 bewegbar.
Die rechte Kante der Führung 85 wirkt mit der rechten Lehre 59 und die linke Kante
mit der linken Lehre 59 zusammen, wenn der rechte bzw. der linke Rand B des Bezuges
C der Absatzbrust dem Beschneidmesser dargeboten wird. Wenn die Führung 85 ihre
Mittellage (Abb. 2) einnimmt, so sind die Entfernungen ihrer wirksamen Kanten von
den Lehren 59 einander gleich und zur Aufnahme des Randes eines Brustbezuges geringster
Dicke bereit. Die Mittelführung oder Brustführung wird gewöhnlich in wirksamer Lage
durch einen federbelasteten Bolzen 87 gehalten, der an dem Bügel 79 angebracht ist
und in ein Loch des Stieles 83 eintritt. Wenn der Bolzen 87 aus dem Stiel 83 herausgezogen
wird, so kann die Führung 85 um ihren Zapfen 81 heraufgeschwungen werden, bis sie
die in der Abb. i durch gestrichelte Linien dargestellte Lage einnimmt, in der sie
durch eine federbelastete Klinke 89 gehalten wird. Die konische Spitze der Klinke
89 kann in eine konische Aussparung des Stieles 83 einfallen.
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An der rückwärtigen Kante des Joches 73 ist eine Knagge 93 ausgebildet,
durch deren senkrechte Bohrung eine Stange 95 lose hindurchragt. Die Stange 95 ist
bei 97 mit einem Arm des Hebels 43 verbunden. Auf das obere Ende der Stange 95 sind
Muttern 99 aufgeschraubt, zwischen denen sich die Knagge 93 befindet. Die Mutfern
99 werden so eingestellt, daß begrenztes Spiel zwischen denselben und der Knagge
93 vorhanden ist. Wenn der Trethebel 48 herabgedrückt wird, um die Stange 95 zu
senken, so wird die das Verschieben des Riemens herbeiführende Stange 21 nach links
bewegt (Abb. i), wobei die Stange 95 das Joch 73 schwingt und die Mittelführung
85 nach rechts (Abb. i) bewegt. Durch das Freigeben des Trethebels 48 wird das Joch
73 in seine waagerechte Lage zurückgeführt. Durch Aufwärtsbewegung des Trethebels
48 wird zunächst das Lenkstück 39 nach rechts (Abb. i) bewegt und desgleichen die
Stange 2i, bis der Anschlag 27 mit dem Fortsatz 29 zusammentrifft. Während dieser
Bewegung wird die Stange 95 mit Bezug auf die Knagge 93 angehoben, bis die untere
Mutter 99 an der Knagge 93 anliegt, so daß durch fortgesetztes Anheben des Trethebels
das Joch 73 gekippt wird, um die Brustführung 85 nach links (Abb. 2) zu bewegen.
Durch diese seitlichen Bewegungen der Brustführung wird der erforderliche Raum für
den Durchgang dickerer Teile des Randes C des Bezuges geschaffen, so daß dieser
Rand nicht zwischen der Brustführung 85 und der betreffenden Lehre 59 eingeklemmt
wird. An dem Hebel 43 sind zwei einstellbare Anschläge 42, 44 angebracht, die mit
benachbarten Teilen des Maschinengestelles zusaminentreffen und die Bewegungen des
Hebels 43 in entgegengesetzten Richtungen begrenzen.
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Damit die Brustführung 85 in ihrer Mittellage gehalten wird, ist in
einer Bohrung des Kopfes 5 ein senkrechter Kolben ioi (Abb. 3) untergebracht, der
gewöhnlich durch eine Feder heraufgepreßt wird . An dem Kopf 103
des Kolbens
ioi sind zwei Rippen io5 ausgebildet, die mit einem Querstück io7 des Joches 73
zusammentreffen.
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Der untere Teil des Kopfes 5 stützt eine waagerechte Stange i i i,
die in eingestellter Lage gesichert werden kann. Das vordere Ende der Stange i i
i trägt einen senkrecht verstellbaren Stift i i3, der sich unter dem Beschneidmesser
9 und in Übereinstimmung mit der Achse des letzteren befindet. Der Arbeiter kann
den Stift 113 mit den Fingern seiner Hand erfassen, wodurch das Führen des
an dem Beschneidmesser vorbeibewegten Werkstückes erleichtert wird.
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Das hintere Ende des Beschneidmessers 9 ist abgerundet (Abb. i), um
Raum für die Handhabung des Schuhes zu schaffen, insbesondere wenn der Teil D des
Bezuges der Absatzbrust derBearbeitung unterzogenwird. Das Beschneiden des Bezuges
erfolgt mehr oder weniger durch diagonale Schnitte, und die beschriebeneAnordnung
der Brustführung leistet Gewähr, daß genügend Raum für den Durchgang der an Dicke
zunehmenden Teile des Brustbezuges geschaffen wird. Die Brustführung 85 kann sich
selbsttätig entsprechend der jeweiligen Dicke des zwischen ihr und der Lehre 59
hindurchgehenden Randes des Brustbezuges einstellen oder durch den Trethebel in
der erforderlichen Weise eingestellt werden.