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Mit einem Polsterteil versehener ärztlicher,
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insbesondere zahnärztlicher, Stuhl Die Erfindung bezieht sich auf
einen ärztlichen, insbesondere zahnärztlichen Stuhl, der ein Tragteil für ein an
diesem zu halternden Polsterteil enthält.
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Bei bekannten Stühlen sind die Polsterteile teils leicht überstehend,
teils bündig, oder auch in einer schalenförmigen Verti efung des Tragteiles angeordnet.
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Nachdem die Polsterteile in der Regel abnehmbar gehaltert sein müssen,
-sind diese bei den bekannten Stühlen durch Schrauben, Klettenband, federnde Schnappkrallen
od. dgl. am Tragteil gehaltert.
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Gleichgültig, ob nun die Polstert#ile von seitlichen Randteilen der
Tragteile in ihrer Bauhöhe teilweise oder ganz umgriffen werden, also in einer Art
Schale gefaßt sind, oder ob die Polsterteile ohne seitliche Begrenzungen auf ebenen
Flächen der Tragteile aufliegen und in der oben geschilderten Weise befestigt sind,
werden bei solchen Ausbildungen u a. auch aus fertigungstechni schen Gründen nicht
zu vermeidende Spalte und damit unerwünschte Schmutzecken gebi 0 det. Diese sind
auch bei denjenigen Polsterteilen vorhanden, deren Überzüge genäht sind und damit
eine umlaufende Naht aufweisen, die in der Regel Längs der schmalen Sei tenwanaungen
des Polsterteils verläuft. Wenn ein solches Polsterteil dann noch in der obengenannten
Weise ohne seitliche Einfassung, also auf ebener Fläche, auf dem Tragteil aufliegt,
liegen we L'te re Schmutzecken iind Kanten vor
dle im medizinischen
Einsatzbereich aus hyglenischen Gründen unbedingt zu vermeiden sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, demgegenüber eine Verbesserung
zu schaffen, also eine Anordnung von Polster und Tragteil bei 1 einem Stuhl der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, welcher unter Vermeidung von Schmutzecken
bildenden Spalten den hygienischen Anforderungen im medizinischen Anwendungsbereich
besser entspricht als bisher.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß eines der beiden Teile eine seitlioh angeordnete elastische Lippe enthält, die
am anderen Teil im Aufgesetzten Zustand mit Vorspannung anliegt.
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Mit einer solchen @ippe läßt sich ein sauberer und auch optisch schöner
Übergang von Polster- zii Tragteil unter Vermeidung von Schmutzecken bilde@den Spalten
schaffen.
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Ein weiterer wesentlicher Vorzug ist, daß die Lippe gleichzeitig zur
Befestigung des Polsterteils am Tragteil herangezogen werden kann, wodurch auf die
bisher verwendeten zustitzlichen Befestigungselemente, wie Klcttenbänder, Schnappkrallen
od. dgl., verzichtet werden kann. Mittels der Lippe wi rd (las Pols terteil durch
Formschluß am Tragteil gehalten, Ein weiterer Vorteil ist darin zu schen, daß durch
die elastische Lippe die bei solchen Polstern Üt)l 1 chen Fertigungstoleranzen aufgefangen
werden, ohne daß hierbei die erwähnten unerwünschten Spalten entstehen können.
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Vorteilhafterweise ist die elastische Lippe am Tragteil und dort umlaufend
angeordnet, so daß auch bei großflächigen Teilen, wie Rückenlehne, Sitz und Beinauflagen
von zahnärztlichen Stühlen, ein spaltfreier
Übergang vom Polster
zum Tragteil geschaffen werden kann.
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Die Lippe ist vorteilhafterweise integraler Bestandteil eines die
äußere UMkleidung des Tragteils bildenden Überzugs und kann vorteilhafterweise gegenüber
dem Polsterteil einen seitlichen Überstand bilden. Damit wird eine relativ widerstandsfähige
Sto(3kante bei versehentlichem Anstoßen mit z.B. G(rciten od.dgl. gebildet.
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Die vorgesehene Lippe bringt den weiteren Vorteil einer wesentlich
einfacheren Fertigung des Polsterteils, da der verwendete Bezug (Kunstleder, Stoff,
Leder od.dgl.) nur um einen Radius gezogen werden muß, der dann direkt an der unteren
Außenkante beschnitten zu werden braucht; im Gegensatz zu bisheriger Polsterverkleidungstechnik,
wo tlas Polsterteil nicht nur an der oberen, sondern auch an der unteren Kante gezogen
werden mußte, also mindes lens zwei Ziehradien aufweist, gegebenenfalls mit einer
Verbindungsnaht dazwischen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der
Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 einen zahnärztlichen Patientenstuhl in einer Seitenansicht,
Figur 2 einen .Schnit-t durch die Rückenlehne entlang der Linie It-TI in Figur 1.
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Die Figur 1 zeigt einen zahnärztlichen Paticntcnstuhl mit einem Stuhlunterteil
1, an dem ein aus Sitz und Beinauflage 2 und Rückenlehne 3 gebildetes Stuhloberteil
angeordnet ist. An der Rückenlehne ist mittels Tragstange Ii eine Kopfauflage 5
verstellbar gehaltert, auf der eine keilförmige Polsterauflage 6 aufliegt.
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Sitz- und Reinauflage 2, Rückenlehne 3 und Kopfpolster 5 sind mit
Polsterteilen 7, 8 und 9 versehen. Die Ausbildung der Polsterteile und ihre Anordnung
am zugehörigen Tragteil wird am Beispiel der Rückenlehne anhand der Figur 2 näher
erläutert.
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Die linke Seite zeigt die Rückenlchne mit, die rechte Seite ohne Polsterteil
H.
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Die Rückenlehne besteht im wesentlichen aus einem den rückwärtigen
Teil der Leime bildenden Tragteil 10 und den vorderen Teil der Lehne bildenden Polsterteil
8.
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Das Tragteil 10 enthält eine Versteifungsplatte 11, die von einem
die äußere Umkleidung bildenden Überzug 12 umkleidet ist. Dieser Überzug 12 besteht
aus einem halbharten Schaum, z.B. aus PUR-Schaum, der an den Seitenwandungen beidseitig
eine Lippe 13 bildet. Diese an den Überzug 12 angeformte Lippe 13 weist, wie in
der rechten Hälfte der Figur 2 deutlich zu sehen ist, eine unter einem Winkel α
von etwa 60° schräg nach innen verlaufende Fläche 14 auf, die nach Einsetzen des
Polsterteils 8 mit ständiger Vorspannung an diesem anliegt. im aufgesetzten Zustand
(linke hälfte der Figur 2) ist also die Lippe 13 etwas aufgeweitet, der Winkel α
somit geringfügig größer.
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Die Lippe 13 ist umlaufend angeordnet, d.h. sie befindet sich nicht
nur an den Seitenteilen, sondern auch an Ober- und Unterseite, wodurch das Polsterteil
8 all-
seitig umgriffen wird. Durch die nach innen gerichtete Anordnung
der Dichtlippe und deren Elastizität wird das Polsterteil 8 ständig mit Vorspannung
umklammert, wodurch auf zusätzliche Haltemittel verzichtet werden kann.
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Ein weiterer Vorzug der beschriebenen Anordnung ist in der einfacheren
Fertigung des Polsterteils 8 zu sehen.
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Das Polsterteil 8 besteht hier aus einem weichen Polsterschaum 15,
der an der Unterseite durch eine Tragplatte 16 versteift und an der Oberseite mit
einem geeigneten Bezug 17, z.B. aus Kunstleder, versehen ist. Das Polsterteil kann
insofern einfacher gefertigt werden, als der Bezug 17 nur um einen Radius (im Bereich
der Position i.9) gezogen werden muß und dann -direkt an der mit 18 bezeichneten
Kante beschnitten werden kann.
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Dieter Beschnitt braucht, da er durch die Lippe 13 vollständig verdeckt
wird, nicht exakt zu sein.
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Die Lippe 13 läuft, wic aus der Darstellung ersichtlich ist, sichelförmig
mit nach innen gerichteter Spitze aus und steht gegenüber der äußeren sichtbaren
Kante, in der Figur 2 mit 19 bezeichnet, seitlich vor; dieser Überstand gegenüber
dem Polsterteil hat den Vorteil, daß eine schr widerstandsfähige Stoßkante vorhanden
ist, im Gegensatz zu bisherigen Ausführungen, bei denen die äußere Kante durch das
relativ weiche, mit dem Überzug bezogene Polsterteil gebildet ist, mit dem Nachteil,
daß bei versehentlichem Anstoßen eines Gegenstandes (Arztsessel, Gerät od.dg;l.)
der Überzug des Polsterteils leicht eingerissen werden kann.
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Entsprechend der Anordnung und dem Aufbau der Rückenlehne ist auch
das Polsterteil 9 9 der Kopfauflage 5 und
das Polsterteil 7 der
Sitz- und Beinauflage 2 aufgebaut. Auch hier ist eine umlaufende elastische Lippe
vorgesehen, die das Polsterteil mit Vorspannung umgreift und so einerseits festhält
und andererseits einen spaltfreien Übergang von Tragteil zu Polsterteil schafft.
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8 Patentansprüche 2 Figuren