EP0447925B1

EP0447925B1 - Tischartiges Arbeitsmöbel, insbesondere für Schulen

Info

Publication number: EP0447925B1
Application number: EP91103769A
Authority: EP
Inventors: Gregor Pütz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-03-19
Filing date: 1991-03-12
Publication date: 1996-01-31
Anticipated expiration: 2011-03-12
Also published as: EP0447925A2; DE9003197U1; DE4008765A1; DK0447925T3; EP0447925A3; DE59107323D1; ATE133542T1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Sitz- und Arbeitsmöbel, insbesondere für Schulen, bestehend aus einem rahmenartigen Gestell mit einer in eine horizontale bzw. annähernd horizontale Lage bringbaren Arbeitsplatte und einem in dem Gestell integrierten, aus Sitzplatte und Rückenplatte gebildeten, einsitzigen Sitz.
Insbesondere in Schulen finden tischartige Arbeitsmöbel Verwendung, die aus einem rahmenartigen, meist metallischen Gestell bestehen, welches an seiner Oberseite mit einer horizontalen oder annähernd horizontalen Arbeitsplatte versehen ist. Um an derartigen Möbeln im Sitzen arbeiten zu können, werden besondere, meist getrennte Stühle verwendet, die seitlich des Arbeitsmöbels aufgestellt werden. Derartige Stühle sind verhältnismäßig unbequem. Dies macht sich insbesondere dann nachteilig bemerkbar, wenn Gesprächs-Diskussionsrunden und andere Dinge gemacht werden, bei denen die tischartigen Arbeitsmöbel überhaupt nicht benötigt werden. Dann wäre es grundsätzlich möglich, besondere, ein- oder mehrsitzige, gepolstere Sitzmöbel zu verwenden, die das eigentliche Sitzen und die damit verbundene Tätigkeit angenehmer machen. Die Verwendung derartiger Sitzmöbel hat jedoch den Nachteil, daß dieselben eine solche Sitzhöhe aufweisen, die für eine Verwendung in Verbindung mit den tischartigen Arbeitsmöbeln ungeeignet ist. Dies bedeutet, daß für Gesprächs-Diskussionsrunden die tischartigen Arbeitsmöbel und die dazugehörigen Stühle entfernt und durch polsterartige Sitzmöbel ersetzt werden müssen. Dies ist umständlich und zeitraubend. Darüber hinaus besteht hier das Problem, daß die momentan nicht benutzten Möbel in einem gesonderten Raum untergebracht werden müßten, was zwangsläufig mit zusätzlichen Raumbedarf verbunden ist.
Aus der veröffentlichten französichen Patentanmeldung 1 540 332 ist ein tischartiges Arbeitsmöbel bekannt, welches aus einer horizontalen oder annähernd horizontalen Arbeitsplatte besteht, die sich über zwei plattenartige Seitenteile auf dem Boden abstützt. Etwa mittig unterhalb der Arbeitsplatte und zwischen den beiden Seitenteilen erstreckt sich ein senkrecht verlaufender Rahmen, der mit einem Geflecht versehen ist. Durch Umkippen bzw. Schwenken des tischartigen Arbeitsmöbels um einen Winkel von etwa 90° kann der Rahmen mit dem Geflecht in eine horizontale Lage gebracht werden, in der dann der Rahmen mit dem Geflecht eine Sitzfläche bildet, während die Unterseite der Arbeitsplatte als Rückenlehne nutzbar ist. Dieses auch als Sitz nutzbare Arbeitsmöbel bietet keinerlei Sitzkomfort. Bei der Nutzung als tischartiges Arbeitsmöbel kann die Sitzfläche durch Schuhe oder dergleichen verschmutzt und verschlissen werden, was sich nachteilig auf den Einsatz des tischartigen Arbeitsmöbels als Sitzmöbel auswirkt. Diese Verschmutzung und der Verschleiß würden sich dann besonders bemerkbar machen, wenn das Geflecht durch eine Polsterung ersetzt würde. In der beschriebenen Ausführung bietet das tischartige Arbeitsmöbel keinerlei Sitzkomfort.
Aus der veröffentlichten französischen Patentanmeldung 1 414 427 sind sogenannte Klappstühle bekannt, bei denen die aus einer Platte bestehende Sitzfläche hochgeklappt werden kann. Die eine etwa senkrechte Lage einnehmende Rückenlehne ist im Gestell schwenkbar angeordnet und kann bei hochgeklappter Sitzfläche in eine horizontale Lage geschwenkt werden, in der die Rückseite der Rückenlehne dann als Arbeitsfläche nutzbar ist. Auch derartige Klappstühle bieten keinen Sitzkomfort. Bei der Nutzung der Klappstühle als tischartige Arbeitsmöbel kann die hochgeklappte Sitzfläche ebenfalls durch Schuhe oder dergleichen verschmutzt und verschlissen werden. Dies trifft ganz besonders für den Fall zu, wenn die Sitzfläche gepolstert ist.
In der US-PS 2735 478 ist ein Möbel offenbart, welches wahlweise als Tisch oder Sitz nutzbar ist. Dieses Möbel besteht aus zwei stabilen Seitenteilen, zwischen denen eine Arbeitsplatte schwenkbar gelagert ist. An der Unterseite der Arbeitsplatte ist eine Rückenlehne ausgebildet, die in eine Sitzfläche übergeht. Wird die Arbeitsplatte in eine senkrechte Lage geschwenkt, kann das Möbel als Sitz verwendet werden. Auch hier besteht der Nachteil, daß bei der Nutzung des Möbels als Arbeitstisch die Sitzfläche durch Schuhe oder dergleichen verschmutzt werden kann, was nicht zum Vorteil der Sitzqualität beiträgt. Die Ausgestaltung der Rückenlehne und der Sitzfläche mit einer Polsterung würde nicht nur einer Verschmutzung, sondern auch einem großen Verschleiß unterliegen. Ungepolsterte Sitz- und Rückenflächen ergeben jedoch keinen Sitzkomfort.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Sitz- und Arbeitsmöbel so auszugestalten, daß die Sitzplatte und die Rückenplatte und damit eine auf denselben angeordnete Polsterung geschützt sind und nicht durch Schuhe oder dergleichen verschmutzt werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Sitz- und Arbeitsmöbel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 vorgeschlagen, daß die Sitzplatte und die Rückenplatte unterhalb der Arbeitsplatte angeordnet und mit einer an sich bekannten Polsterung versehen sind und daß die Rückenlehne gelenkig und um einen Winkel von etwa 90° schwenkbar mit der Sitzfläche verbunden ist.
Ein solches Sitz- und Arbeitsmöbel gibt die Möglichkeit, dasselbe einerseits in Verbindung mit Stühlen als Arbeitstisch und anderseits als bequemes Sitzmöbel zu nutzen. Da die gepolsterte Sitzplatte und die gepolsterte Rückenplatte bei der Nutzung als Arbeitstisch gegeneinandergeklappt sind, können bei einer solchen Nutzung die gepolsterten Flächen nicht verschmutzt und auch nicht verschlissen werden. Derartige, als bequeme Sitzmöglichkeiten nutzbare Sitz- und Arbeitsmöbel können auch in Kindergärten und im privaten Bereich, beispielsweise im Kinderzimmer oder Arbeitszimmer, verwendet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigen

Fig.1: eine Seitenansicht eines Möbels gemäß der Erfindung in Arbeitsstellung und
Fig.2: das Möbel der Fig.1 in der Sitzstellung.

In der Fig.1 der Zeichnung ist ein Arbeitsmöbel 1 gezeigt, welches aus einem rahmenartigen Gestell 2, beispielsweise aus Metall, besteht. Das rahmenartige Gestell ist aus zwei mit Abstand von einander angeordneten Rahmen 3 gebildet, die durch nicht dargestellte Streben in einem vorgegebenen Abstand miteinander verbunden sind. Das rahmenartige Gestell 2 trägt an seiner Oberseite gemäß Fig.1 eine Arbeitsplatte 4.
In jedem Rahmen 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel zwei mit Abstand voneinander angeordnete Streben 5 vorgesehen, die eine Sitzplatte 6 mit einer Polsterung 8 aufnehmen. Die Sitzplatte 6 kann dabei, wie dargestellt, einen U-förmigen Querschnitt aufweisen. An einer Längs- bzw. Seitenkante der Sitzplatte 6 ist ein schanierartiges Gelenk 10 befestigt, welches mit einer ebenfalls U-förmigen Querschnitt aufweisenden Rückenplatte 7 verbunden ist. Auch die Rückenplatte 7 ist mit einer Polsterung 9 bestückt. Über das Gelenk 10 kann die Rückenplatte 7 mit der Polsterung 9 um einen Winkel von 90° geschwenkt werden. Dieses Verschwenken der Rückenplatte 7 erfolgt dann, wenn das rahmenartige Gestell 2 in die Lage gemäß Fig.2 gedreht bzw. gekippt wurde. Jetzt kann das Arbeitsmöbel 1 als bequemer Sitz verwendet werden.
Im zusammengeklappten Zustand von Sitzplatte 6 und Rückenplatte 7 sind die Polsterungen 8, 9 gegen den Schmutz von Schuhen oder dergleichen geschützt. Ein Verschleiß kann in diesem zusammengeklappten Zustand ebenfalls nicht auftreten.
In Abänderung der erläuterten Ausführungsbeispiele ist es möglich, das Gestell 2, insbesondere die Rahmen 3, anders zu formen und auch aus einem anderen Werkstoff, beispielsweise aus Holz oder Kunststoff, herzustellen. Die jeweiligen Maße müssen so gewählt werden, daß sich einerseits die Arbeitsplatte 4 immer in einer vorgegebenen Arbeitshöhe befindet und andererseits in der Arbeitslage unterhalb der Arbeitsplatte 4 eine ausreichende Kniefreiheit vorhanden ist. Die jeweilige Standseite der Gestelle 2 ist in vorteilhafter Weise mit Stollen oder dgl. bestückt.

Claims

Sitz- und Arbeitsmöbel, insbesondere für Schulen, bestehend aus einem rahmenartigen Gestell mit einer in eine horizontale bzw. annähernd horizontale Lage bringbaren Arbeitsplatte und einem in dem Gestell integrierten, aus Sitzplatte und Rückenplatte gebildeten, einsitzigen Sitz,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sitzplatte (6) und die Rückenplatte (7) unterhalb der Arbeitsplatte (4) angeordnet und mit einer an sich bekannten Polsterung (8,9) versehen sind und daß die Rückenlehne (7,9) gelenkig und um einen Winkel von etwa 90° schwenkbar mit der Sitzfläche (6,8) verbunden ist.
Sitz- und Arbeitsmöbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gestell (2) schwenkbar ausgebildet ist.