DE4338881C2 - Sitz mit modularem Polsteraufbau - Google Patents
Sitz mit modularem PolsteraufbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es ist
bekannt, beispielsweise zum Zwecke der Anpassung der Form des Sitzpolsters an die
individuellen Erfordernisse des Sitzenden beispielsweise im Rückenlehnenpolster
austauschbare Polsterteile vorzusehen. So beschreibt das DE 89 07 964 U1,
einen entsprechend gestalteten Fahrzeugsitz, der die Möglichkeit bietet, durch Austausch
einzelner Polsterteile eine Einstellung der Polsterform auf jede Rückenform vorzunehmen.
Eine ähnliche Lösung ist auch Gegenstand der DE 36 25 824 A1, die eine
Auswahl aus einem Satz verschieden geformter Stützpolster entsprechend den individuellen
Bedürfnissen vorsieht. Aus der DE 39 28 883 C2 schließlich ist ein Sitz bekannt,
dessen Sitzteil und dessen Rückenlehne in ihrer Polsterung mit auswechselbaren
"Klimazonen" versehen sind.
Bekannt ist ferner die Patentschrift US 5,149,173 A, aus der ein Sitz mit einem Sitzteil und
einer Rückenlehne hervorgeht, bei dem die Rückenlehne einen Rahmen und ein Polster mit
modularem Polsteraufbau durch Polsterunterteilung in rahmenfeste und austauschbare
Polsterteile aufweist, wobei das Rückenlehnenpolster zumindest zwei in Querrichtung des
Sitzes aufeinander folgende, abnehmbare Polsterteile enthält.
Gemeinsam ist diesem Stand der Technik eine Ausbildung der Polster in der Weise, dass
die austauschbaren Polsterteile jeweils an geeigneten Positionen des Rückenlehnenpolsters
oder des Sitzteilpolsters angeordnet sind und symmetrisch oder unsymmetrisch zur
Längsmittelebene des jeweiligen Sitzes geformt sind. In vielen Fällen, beispielsweise bei
asymmetrisch Behinderten, ist eine Symmetrie unerwünscht, in diesen Fällen sind
beispielsweise zur Stützung der Lendenwirbelsäule unsymmetrische Polster besser
geeignet.
Zwar ließe sich unter Verwendung pneumatisch aufblasbarer Polster abhelfen, wie die
Druckschrift DE 36 25 824 A1 beschreibt, jedoch wäre auch hier eine exakte Anpassung an die
jeweiligen Bedürfnisse der Sitzenden zumindest in vielen Fällen nicht möglich, da der
Übergangsbereich zwischen Rückenlehnenpolster und Sitzteilpolster von der Anpassung
ausgenommen ist. Zudem ist die Verwendung derartiger pneumatischer Polster schon im
Hinblick auf das Erfordernis langjähriger absoluter Dichtheit und Nachstellung bei
unterschiedlichen Temperaturen nicht problemlos.
Auch die bekannte Lösung der Patentschrift US 5,149,173 A ist nicht ausreichend geeignet,
eine Anpassung der Polster zwischen Sitzteilpolster und Rückenlehnenteilpolster
vorzunehmen, da ebenfalls unabhängig von einer symmetrischen oder unsymmetrischen
Anordnung der Polster eine Positionierung nur im Bereich des Rückenlehnenpolsters oder
des Sitzteilpolsters und nicht im Übergangsbereich möglich ist.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Sitz zu
schaffen, der mit geringem zusätzlichen Aufwand unter Berücksichtigung der Erfordernisse
des Sitzenden und ausgehend von einem serienmäßigen Sitz eine bessere Anpassung der
jeweiligen Polsterform vor allem im Übergangsbereich zwischen Rückenlehnenpolster und
Sitzteilpolster ermöglicht.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 in den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die
Unteransprüche.
In Abweichung von dem diskutierten Stand der Technik sieht die Erfindung also mehrere,
zumindest zwei, in Querrichtung des Sitzes nebeneinander angeordnete austauschbare
Polsterteile vor, die sich über eine Fuge zwischen Rückenlehne und Sitzteil erstrecken,
wobei Sitz- und Rückenlehnenteilpolsterteile im Übergangsbereich von Sitzteil und
Rückenlehne jeweils paarweise über Verbindungsbereiche verbunden sind und so
ausgewählt sind, dass das Sitzpolster und das Rückenlehnenpolster in seiner Gesamtheit
eine für den jeweils Sitzenden optimale individuelle Form besitzt. Das bedeutet, dass
beispielsweise eines der austauschbaren Polsterteile Bestandteil eines Standard-Sitz- und
Rückenlehnenpolsters ist und nur ein anderes der austauschbaren Polsterteile individuell auf
die jeweiligen Bedürfnisse des Sitzenden geformt ist. Durch die, wie im Hauptanspruch und
seinen Unteransprüchen dargelegt, austauschbaren Polsterteile, die sich über die Fuge
zwischen Rückenlehne und Sitzteil erstrecken, ist in vorteilhafter Weise eine bessere
Anpassung der Polsterform an die Erfordernisse des Sitzenden, insbesondere zur Stützung
der Lendenwirbelsäule, möglich. Im Falle eines Sitzes mit neigungsverstellbarer
Rückenlehne sind die entsprechenden mittleren Bereiche dieser Polsterteile nachgiebig
ausgebildet.
Für die Festlegung der austauschbaren Polsterteile können, wie an sich bekannt,
Klettbänder Einsatz finden.
Beispielsweise für Rollstuhlfahrer, die ihren Rollstuhl im zusammengeklappten Zustand vom
Fahrersitz eines Fahrzeugs aus in das Fahrzeug hinein heben wollen, ist die Sitzgestaltung
gemäß Anspruch 3 zweckmäßig, die nach im Wesentlichen einseitiger Sitzbelastung ein
Schwenken des Körpers des Sitzenden ermöglicht oder zumindest erleichtert.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung
erläutert, deren Fig. 1 einen Fahrzeugsitz von vorne, deren Fig. 2 perspektivisch schräg
von vorn den Sitz und deren Fig. 3 eine andere Ausführungsform, ebenfalls perspektivisch
schräg von vorn, zeigt.
Betrachtet man zunächst die Fig. 1 und 2, so erkennt man bei 1 den Sitzteil mit dem
Sitzpolster 2 und bei 3 die Rückenlehne des Sitzes mit dem Polster 4. In Fig. 2 ist bei 5
auch ein Lehnenrahmen nebst federnder Auflage für das Rückenlehnenpolster 4
angedeutet; eine entsprechende Anordnung enthält verständlicherweise auch der Sitzteil 1.
In diesem Ausführungsbeispiel sind gemäß Fig. 1 sowohl im Sitzteilpolster 2 als auch im
Rückenlehnenpolster 4 austauschbare Polsterteile 6 und 7 bzw. 8 und 9 vorgesehen, die
paarweise über nachgiebige Verbindungsbereiche 10 und 11 zu jeweils einem Teil 12 bzw.
13 verbunden sind; diese Teile 12 und 13 überbrücken also gleichsam den Spalt zwischen
der in diesem Ausführungsbeispiel in bekannter Weise in ihrer Neigung verstellbaren
Rückenlehne 3 und dem Sitzteil 1.
Aus Fig. 2 ist die Form des Polsterteils 6 deutlicher entnehmbar. Es dient zur Stütze der
Lendenwirbelsäule und ist den individuellen Erfordernissen eines Fahrzeuginsassen
hinsichtlich seiner Form angepasst. Bei einem Wechsel des Fahrzeuginsassen kann der
neue Insasse die Polsterteile 12 und 13 gegen andere, für ihn individuell optimierte
austauschen.
Verständlicherweise ist es auch möglich, eine größere Zahl in Querrichtung des Sitzes
aufeinander folgender, austauschbarer Polsterteile vorzusehen. Zwecks Erzielung eines
guten Halts der austauschbaren Polsterteile in dem sitzfesten Polsterteil kann es
zweckmäßig sein, zwischen den austauschbaren Polsterteilen 12 und 13, wie in Fig. 1
angedeutet, einen etwa stegartigen sitzfesten Polsterbereich 14 zu belassen.
Die seitliche Anordnung der austauschbaren Polsterteile 12 und 13 bietet insbesondere bei
Verwendung von Klettbefestigungen die Möglichkeit einer zusätzlichen Verstellbarkeit in
Querrichtung.
Wie bei 15 in Fig. 2 angedeutet, kann sich zumindest eines der Polsterteile der
Rückenlehne 3, hier das in Fig. 1 mit 7 bezeichnete, rückenlehnenseitig auf derart stark
bemessenen Federn abstützen, dass es bei vorgebeugtem Oberkörper des Sitzbenutzers
gleichsam aus seiner Aufnahme im Rückenlehnenpolster 4 vortritt und eine - hier
asymmetrische - Körperstütze bildet.
Die Besonderheit der Konstruktion nach Fig. 3 liegt darin, dass der austauschbare
Polsterteil 20 am Sitzteil 21 um eine senkrechte Achse 22 um einen begrenzten Winkel
schwenkbar gelagert ist, damit ein diesen Sitz besetzender Behinderter leichter
Schwenkbewegungen seines Körpers ausführen kann. In diesen Fällen ist es zweckmäßig,
das austauschbare Polsterteil 20 mit einem Rahmen oder einer relativ steifen Grundplatte
zur Lagerung der Achse 22 zu versehen, deren sitzseitige Lagerung am Rahmen des
Sitzteils 21 vorgesehen sein kann.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer Sitz geschaffen, der mit einfachen
Mitteln eine Optimierung der Form seines Polsters für die jeweiligen Gegebenheiten des
Sitzenden gestattet.
Claims (6)
1. Sitz, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit Sitzteil und Rückenlehne, die jeweils einen
Rahmen sowie Polster aufweisen, sowie mit modularem Polsteraufbau durch
Polsterunterteilung in rahmenfeste und austauschbare Polsterteile, dadurch
gekennzeichnet, dass das Sitzteilpolster (2) und das Rückenlehnenpolster (4)
zumindest zwei in Querrichtung des Sitzes aufeinander folgende austauschbare
Polsterteile (12, 13) enthält, die sich über eine Fuge zwischen Rückenlehne (3) und
Sitzteil (1) erstrecken, wobei Sitz- und Rückenlehnenpolsterteile (6, 7; 8, 9) im
Übergangsbereich von Sitzteil (1) und Rückenlehne (3) jeweils paarweise über
Verbindungsbereiche (10, 11) verbunden sind.
2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Sitz mit um eine
Querachse schwenkbar gelagerter Rückenlehne (3) die paarweisen Verbindungen (10,
11) der Polsterteile (6, 7; 8, 9) nachgiebig ausgebildet sind.
3. Sitz nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein
austauschbares Polsterteil (20) um eine im Wesentlichen senkrechte Achse (22) dreh-
oder schwenkbar ist.
4. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
austauschbaren Polsterteile (12, 13) seitliche Randbereiche von Sitzteil (1) und
Rückenlehne (3) bilden.
5. Sitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich zwischen
in Querrichtung aufeinander folgenden, austauschbaren Polsterteilen (12, 13) sitzteil-
und rückenlehnenfeste Polsterbereiche (14) erstrecken.
6. Sitz nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
eines der Rückenlehnenpolsterteile (6, 7) der austauschbaren Polsterteile (12, 13) sich
auf derart bemessenen Federn (15) rückenlehnenseitig abstützt, dass dieser Polsterteil
eine rückenlehnenunabhängige Körperstütze für einen Sitzbenutzer bildet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4338881A DE4338881C2 (de) | 1992-11-27 | 1993-11-13 | Sitz mit modularem Polsteraufbau |
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DE4338881A DE4338881C2 (de) | 1992-11-27 | 1993-11-13 | Sitz mit modularem Polsteraufbau |
Publications (2)
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DE4338881A1 DE4338881A1 (de) | 1994-06-01 |
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Family
ID=6473811
Family Applications (1)
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DE4338881A Expired - Fee Related DE4338881C2 (de) | 1992-11-27 | 1993-11-13 | Sitz mit modularem Polsteraufbau |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4338881C2 (de) |
Families Citing this family (5)
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GB9812949D0 (en) * | 1998-06-17 | 1998-08-12 | Rover Group | A seat |
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-
1993
- 1993-11-13 DE DE4338881A patent/DE4338881C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
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Legal Events
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