DE3240177A1 - Stabilisierte insulinpraeparate und verfahren zur herstellung derselben - Google Patents
Stabilisierte insulinpraeparate und verfahren zur herstellung derselbenInfo
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Stabilisierte Insulinpräparate und Verfahren zur Herstellung derselben
Die vorliegende Erfindung betrifft eine physikalisch stabilisierte
Insulinlösung, ein Verfahren zur Herstellung einer Insulinlösung, ein Verfahren zur Stabilisierung einer Insulinlosung, welche ggf.
ein Konservierungsmittel, einen Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen u. eine Puffersubstanz enthält sowie eine Insulinlösung.
Insulin, das in einem flüssigen Medium, beispielsweise Wasser, gelöst
ist, kann bei Rautemperatur jahrelang gelagert werden. Die genannten Präparate sind in der genannten Zeitperiode also stabil.
Wenn aber eine Insulinlösung auf etwa 800C erwärmt wird, wird das
Insulin innerhalb weniger Minuten denaturiert, ein Vorgang, welcher als Wärmedenaturierung oder Wärmepolymerisation bezeichnet wird.
Wenn eine Insulinlösung einige Tage lang bei tieferen Temperaturen, bei welchen gar keine oder im wesentlichen keine Wärmedenaturierung
stattfindet, beispielsweise bei 410C, geschüttelt wird,tritt eine
andere Art van Polymerisation in Erscheinung. Diese Art von Poly- *·
merisation wird im folgenden als nicht-kovalente Grenzflächen-
Polymerisation bezeichnet werden.
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BAD ORIGINAL
Normalerweise werden Insulinpräparate bei Herstellern, in La gern, Apotheken und bei Patienten
bei ungefähr 5 C aufbewahrt. Bei dieser Temperatur scheint in solchen Präparaten keine Grenzflächen-Polymerisation
aufzutreten, obwohl solche Präparate beim Transport und bei der.Verwendung unweigerlich
hin und wieder geschüttelt werden.
In den letzten Jahren sind ständig ansteigende Bemühungen festzustellen, um tragbare oder implantierbare
Systeme für die kontinuierliche Infusion von Insulin zu entwickeln. Im wesentlichen umfasst der
mechanische Teil solcher Systeme einen Insulinbehälter, ein Pumpsystem und einen geeigneten Katheter
für die Abgabe des Insulins an den Patienten. Falls die Insulinlösung mittels einer Spritze verabreicht
wird, kann die Spritze selbst die Funktion des Insulinreservoirs übernehmen.
Es ist nun unglücklicherweise festgestellt worden, dass wenn Insulin in kommerziell erhältlichen Lösungen
in die obengenannten Abgabesysteme eingefüllt wird, es zu Grenzflächen—Polymerisationserscheinungen
schon bei Raumtemperatur kommen kann, wodurch sowohl die mechanischen Teile wie auch der
Einleitungskatheter verstopft werden können. Dieses Charakteristikum von Insulinlösungen stellt
erwiesenermassen eine grosse Schwierigkeit hinsichtlich weiterer Entwicklungen von klinischen
Anwendungen von kontinuierlichen Infusionsausrüstungen dar.
BAD ORfGlMAL
Es ist klar, dass in allen Arten von kontinuierlichen Abgabevorrichtungen die Insulinlösungen bewegt
werden, was eben zur genannten Grenzflächen-Polymerisation
führen kann. Die allgemeinen Nachteile von Insulinpräparaten gemäss dem Stand der
Technik hinsichtlich der genannten Schwierigkeit sind in der Literatur weitgehend dokumentiert,
siehe dazu beispielsweise Diabetologia 1_9, 1980, Seiten 1 bis 9.
Um dieses Problem zu lösen, ist vorgeschlagen worden, saure Insulinlösungen zu verwenden, die
Glutaminsäure oder Asparaginsäure enthalten; siehe dazu Diabetes ^O, 1981, Seite 83. Insulin
ist jedoch in sauren Lösungen chemisch unstabil, sogar unterhalb Körpertemperaturen. Ebenso ist
vorgeschlagen worden, insulinhaltige Formulierungen zu verwenden, welche nicht-ionische oberflächenaktive
Stoffe enthalten, siehe dazu DE-Patentanmeldung Nr. P 2 952 119. Dazu ist aber zu sagen,
dass nicht-ionische oberflächenaktive Stoffe in Medikamenten. für parenterale Anwendung als unerwünschte
Beimischungen betrachtet werden können.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, die obengenannnten Nachteile der Insulinpräparationen
nach dem Stand der Technik zu vermeiden.
Die Aufgabe wird durch eine stabiliesierte Insulinlösung gelöst, die e±a&
physikalisch stabilisierte Insulinlösung, die gegebenenfalls Zink, ein Konservierungsmittel,
einen Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen
3AD ORIGINAL
-r-
und eine Puffersubstanz enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie stabilisierende Mengen
an einem Phospholipid der Formel (I) enthält
H-CH-OR ■'-'· r
CH-OR" (I),
H-CH-O-P(O)(OH)-OR"'
in der R" und R", die gleich oder verschieden
sein können, stehen für Wasserstoff, Alkylcarbonyl, Älkenylcarboriyl, Alkadienylcarbonyl, Alkatrienylcarbonyl
oder Älkatetraeny !carbonyl, mit der Massgabe, dass R' und R" nie gleichzeitig Wasserstoff
sind,und in der R"' für eine hydrophile Gruppe steht.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung ist dadurch gekennzeichnet, daß Insulin mit einer Verbindung der
Formel (I) gemäß Patentanspruch 1 gemischt wird, wobei ggf. zusätzlich
ein Zinksalz, ein Konservierungsmittel, ein Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen und eine Puffersubstanz in Anwesenheit
von Wasser zugegeben werden können.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren zur Stabilisierung einer
Insulinlösung ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Phospholipid der Formel (I) gemäß Patentanspruch 1, bevorzugterweise
in einer wässrigen Lösung, welche, falls gewünscht, einer Ultraschallbehandlung unterzogen worden ist, ^tfgegeben
wird.
Die Erfindung schafft also neue Präparate von gelöstem
Insulin, in denen das Insulin wesentlich weniger zu nicht-"kova'lenter Grenzflächen-Polymerisation neigt
und dies unter Bedingungen, wie sie in Ausrüstungen für kontinuierliche Insulinabgabe: herrschen, als konventionelle
Insulinpräparate.
, Es ist überraschenderweise gefunden worden, dass Insulinlösungen stabilisiert werden eben gegen
die oben beschriebene Grenzflächen .-Polymerisation,
wenn mindestens ein Phospholipid in der genannten Lösung vorliegt.
Die Phospholipide, die in den erfinduhgsgemässen Insulinlösungen vorliegen, entsprechen der folgenden
Formel (I)
H-CH-OR1
CH-OR"
CH-OR"
H-CH-O-P(O) (OH)-OR1" (I) .
In der Formel stehen R1 und R", die gleich oder
verschieden sein können, je für Wasserstoff, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkadienylcarbonyl,
Alkatrienylcarbonyl oder Alkatetraenylcarbonyl mit der Massgabe, dass nie beide, R1 und
R", gleichzeitig Wasserstoff sind und R"1 steht für eine hydrophile Gruppe. Beispiele solcher
hydrophilen Gruppen sind 2-(Trimethylammonium)äthyl,
2-Aminoäthyl, 2-Carboxy-2-aminoäthyl, 2,3-Dihydroxypropyl oder 2,3,4,5,6-Pentahydroxycyclohexyl.
Die genannten Gruppen, d.h. Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkadienylcarbonyl, Alkatrienylcarbonyl
und Alkatetraenylcarbonyl-Gruppen können von etwa 8 bis 22 C-Atome enthalten; in einer.be-1vorzugten
Ausführungsform dieser Erfindung ent- \ halten die genannten Gruppen von etwa 12 bis 22
C-Atome.
ORfGtNAt/
Dementsprechend betrifft diese Erfindung eine stabilisierte Insulinlösung, die Wasser, gelöstes
Insulin und mindestens eines der Phospholipide von Formel (I) enthält. Gegebenenfalls enthalten die
Lösungen ein Zinksalz, ein Konservierungsmittel, einen Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen,
eine Puffersubstanz und weitere physiologisch annehmbare Komponenten, die als Additive in Insulinlösungen
oder ähnlichen, bekannt sind.
Eine bevorzugte Unterklasse von Verbindungen der Formel (I) sind Verbindungen, in denen R1 und R"
je für Alky!carbonyl stehen. Eine weitere, bevor- ♦
zugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) sind Verbindungen, in denen R"' für 2-(Trimethylammonium)äthyl
steht, wobei solche Verbindungen als Lecithine bekannt sind. Noch eine weitere Bevorzugung
liegt vor für Verbindungen der Formel (I), in denen R1 und R" je für Alkylcarbonyl mit von
ungefähr 8 bis 16 C-Atomen oder mit von ungefähr 12 bis 16 C-Atomen und in denen R"' für 2-(Trimethylammonium)äthyl
stehen. Die am meisten bevorzugte Untergruppe der Verbindungen der Formel (I) sind diejenigen Verbindungen, in denen R1 und R"
je für Octanoyl stehen, verbindungen-der Formel (I),
in denen R' und R" je für Octanoyl stehen, werden bevorzugt, weil sie anscheinend keine Liposome
bilden und weiter weil sie, speziell bei niedrigeren Konzentrationen, beispielsweise unterhalb etwa
160 jig/ml, anscheinend keine Micellen bilden.
BAD ORIGINAL"
Bevorzugterweise beträgt die Menge an Phospholipid der Formel (I), die nötig ist, um die Insulinlösung
zu stabilisieren, etwa 10 bis 200 pg/ml, noch bevorzugter sind Mengen von 10 bis 100 pg/ml,
speziell von etwa 25 bis 75 pg/ml und besonders bevorzugt von etwa 30 bis 50 pg/ml der Insulinlösung.
Die Konzentration des gelösten Insulins in den Lösungen gemäss dieser Erfindung liegt im
Bereich von etwa 5 bis 1'0OO internat. Einheiten (I.U.) pro ml oder sogar höher.
Einige der stabilisierten Insulinlösungen, welche gemäss den weiter unten folgenden Beispielen hergestellt
werden, können Liposome enthalten. Die genannten Liposome werden aber kaum Insuline eingeschlossen
enthalten, da sie sich schon vor der Zugabe von Insulin bilden.
Wenn in den erfindungsgemässen Insulinlösungen Liposome vorliegen, befindet sich das Insulin
bevorzugterweise im wesentlichen außerhalb der .■-Liposomen
in der Lösung. Der Ausdruck "im wesentlichen" steht hier für vorzugsweise mehr als
90 %, speziell bevorzugterweise für mehr als 99 % an Insulin, welches außerhalb der Liposomen
vorliegt.
Liposome,- welche Insulin eingeschlossen enthalten können, sind gemäss dem Stand der Technik bekannt,
siehe dazu beispielsweise die veröffentlichte EP-Anmeldung
Nr. 32 622. Diese Liposome können von den erfindungsgemäßen einmal nach ihrem Verwendungszweck unterschieden
werden, wie auch aufgrund der Tatsache, daß in den Insulinlösungen gemäss der vorliegenden Erfindung
Insulin höchstens zufällig innerhalb irgend-
:BAD
3740177 - . -^- 43
welcher Liposomvesikel vorliegen kann .
Während die Insulinlösung gemäß dieser Erfindung für parenterale Verabreichung gedacht sind, liegt
die Hauptüberlegung, die zum Einschluss von Insulin in Liposomen geführt hat, in der oralen
Verabreichung des Mittels. Ein Zweck des Einschlusses
von Insulin in den Liposomen ist es, das Insulin gegen unerwünschten chemischen Angriff
zu schützen; beispielsweise gegen die chemische Zersetzung von Insulin im Magen, im
Falle von oraler Verabreichung von Insulin. Die Veröffentlichungen betreffend in Liposomen enthaltenem
Insulin betreffen in keiner Weise die
physikalische Stabilisierung von Insulinlösungen gegen Grenzflächen-Polymerisierung. In bekannten
insulinhaltigen Liposomen liegt zudem das Gewichtsverhältnis zwischen dem Phospholipid
und dem Insulin beispielsweise zwischen 1:0,01 bis 1:0,001, währenddem in den erfindungsgemässen
Lösungen das genannte Gewichtsverhältnis im Bereich zwischen etwa 1:5 und 1:10*000, bevorzugterweise
im Bereich zwischen etwa 1:10 bis 1:1*000 liegt. ·
Die DE-Offenlegungsschrift Nr. 2 652 636 betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung von empfindlichen
Proteinen mittels Zugabe von Schutzverbindungen mit amphophiler . . Struktur. Im Gegensatz zur vorliegenden
Erfindung wird die Stabilisierung gemäss der genannten DE-Offenlegungsschrift dadurch erreicht,
dass das empfindliche Protein schützend umhüllt wird, so dass dessen Kontakt mit dem Wasser
verhindert wird. Zudem wird gemäss der Terminologie in der genannten DE-Offenlegungsschrift Insulin
BAD ORIGINAL
Al
, nicht als empfindliches Protein aufgefasst.
Ein Ziel dieser Erfindung ist es, Insulin in Kontakt mit Wasser, d.h. in Lösung, zu halten,
und es aber zugleich vor Kontakten mit anderen Grenzflächen zu schützen.
Die Insulinlösungen gemäss dieser Erfindung enthalten
vorzugsweise Insulin, das von Rindern, Schweinen oder von Menschen stammt.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemässe Insulinlösung Zink. Die Menge an zugegebenem Zink sollte aber so ausgewählt
werden, dass keine Ausfällung erfolgt. Eine gute Stabilität gegen Grenzflächen.-Polymerisierung wird
in Insulinlösungen dann erreicht, wenn das Verhältnis zwischen der molaren Konzentration an
Zinkionen, die dem Insulin zur Verfügung stehen, und der molaren Konzentration an Insulin, berechnet
als Hexameres, im Bereich von etwa 1,5 bis 4,6, bevorzugterweise von etwa 3 bis 4,5, speziell bevorzugterweise
von etwa 3,6 bis 4,3 liegt. Bevorzugte Zinksalze sind lösliche Zinksalze wie Zinkacetat oder Zinkchlorid. Wenn die Insulinlösung
gemäss dieser Erfindung Verbindungen enthält, die mit Zink Komplexe bilden, wie etwa Aminosäuren,
beispielsweise Glycin oder Histidin oder Hydroxycarbonsäuren wie beispielsweise Zitronensäure,
steht nur ein Teil der -Gesamt-Zinkmenge zur Verfügung des Insulins.
-.MT- . λ5 -
Eine beispielshafte Methode zur Herstellung der
erfindungsgemässen'Ihsulinlösungen umfasst das Auflösen von Insulin, beispielsweise eines kristallinen
Zinkinsulin-Katplexes oder ein hochgradig gereinigtes
Insulin wie das Monocomponent-Insulin gemäss
GB-Patent Nr. 1 285 023 in Wasser in Anwesenheit einer Säure, beispielsweise Salzsäure.
Eine wässrige Lösung eines Konservierungsmittels, beispielsweise Phenol, ein Alkylphenol wie
Cresol oder Methyl-p-hydroxybenzoat wird getrennt davon zubereitet. Die zweite Lösung kann
gegebenenfalls auch einen Zusatz enthalten, der die Lösung isotoniseh macht, Beispiele solcher <:
Zusätze sind Natriumchlorid oder Glycerin. Die Lösung des Konservierungsmittels kann zudem noch
eine Pufferuagssubstanz enthalten wie Natriumorthophosphat,
Natriumeitrat, Natriumacetat oder TRIS (tris (Hydroxymethyl)aminomethan). Die derart
erhaltene Konservierungslösung wird dann, falls erwünscht, zur sauren Insulinlösung gegeben,
worauf dann eine Base zugegeben wird, beispielsweise Natriumhydroxydlösung, um den pH-Wert
auf Neutralität zu bringen. Im Gebiete dieser Erfindung steht Neutralität für pH-Werte im Bereich
von etwa 6,5 bis 8. Das Phospholipid der Formel (I) kann zur Insulinlösung gegeben werden
in Form einer Lösung oder einer kolloidalen Lösung, wie sie erhalten wird mittels Auflösen oder
Suspension des Phospholipids der Formel (I) in Wasser und, falls nötig, nach einer Ultraschallbehandlung
der Suspension vor dem Zumischen zur ν Insulinlösung. Die Phospholipidlösung kann, falls
1ÄL
gewünscht, ebenfalls eine Pufferungssubstanz und ein Konservierungsmittel enthalten. Nach
dem Zumischen des Phospholipids kann"" der pH-Wert des Insulinpräparates wiederum auf Neutralität
gebracht werden. Abschließend-wird die
Insulinlösung mittels Zugabe eines berechneten Wasservolumens auf die gewünschte Konzentration
gebracht, worauf es mittels Filtration sterilisiert wird und dann aseptisch in sterile Violen
abgefüllt wird, die anschliessend verschweisst werden.
Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Ver- #
fahren zur Herstellung der erfindungsgemässen Insulinlösungen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass Insulin mit einer Verbindung der Formel (I) gemischt wird und daß gegebenenfalls
weiter ein Zinksalz, ein Konservierungsmittel, ein Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen
und eine Pufferungssubstanz in Anwesenheit von Wasser zugegeben werden.
Einige Verbindungen der Formel (I) sind bekannt und die restlichen Verbindungen der Formel (I)
können mittels Verfahren hergestellt werden, die analog denjenigen sind, die für die Herstellung
der bekannten Verbindungen verwendet werden.
Weitere Details zur Ausführung der vorliegenden Erfindung werden in den folgenden Beispielen gegeben,
welche Beispiele jedoch nicht als Begrenzung irgendeiner Art hinsichtlich des Erfindungsumfanges
aufzufassen sind.Das Ausgangs-Insulinmaterial,
BAD
welches in den Beispielen verwendet worden ist,
enthielt etwa 20 bis 35 pg Zink pro mg Stickstoff. Die Bestimmung des Stabilitätsfaktors
geschieht gemäss den folgenden Angaben:
Um die Stabilität von Insulinlösungen hinsichtlich der Interface-Polymerisation zu bestimmen,
werden die genannten Lösungen, einem Stabilitätstest unterzogen, welcher unter Einwirkung von
Aussenkräften verläuft und der folgendermassen ausgeführt wird:
Violen von 12,5 ml Inhalt mit je 10 ml Testlösung wurden mit einem Gummistopfen geschlossen.
Dann wurden sie vertikal auf einer Schüttelplatte angeordnet (Apparat von HETO, Dänemark), welche
total im Wasserbad lag, das bei einer Temperatur von 41 + 0,1 C gehalten wurde. Die Plattform wurde
horizontal hin- und herbewegt und zwar mit einer Frequenz von 100 Bewegungen pro Minute und einer
Amplitude von 50 mm.
Die Opalescenz der Testlösungen wurde.in regelmässigen
Zeitintervallen auf einem "Fischer DRT 1000 Nephelometer" (Apparat von Fischer, Canada)
bestimmt. Dabei wurde angenommen, dass Grenzflächen-Polymer isierung dann eintrat, wenn die Trübung
mehr als 10 nephelometrischer. Trübungseinheiten (NTU) betrug.
BAD ORIGINAL
- yr - h%
Der Stabilitätsfaktor wurde berechnet als das Verhältnis de£"'Zeiten, in denen die Grenzflächen
..-Polymerisation bei erfindungsgemässen
Testlösungen eintrat zu denjenigen Zeiten, in denen die genannte Erscheinung in Mischungen
ohne Verbindungen der Formel (I) eintrat.
500 g semisynthetisches Humaninsulin wurden in 10 ml einer 0,045 N Salzsäurelösung gelöst. Zur
Lösung wurden 359 mg Methyl-p-hydroxybenzoat ge- * geben, welches in 300 ml destilliertem Wasser gelöst
war. Zur Mischung wurden dann 476 mg Natriumacetat-Trihydrat, 2,4 6 g Natriumchlorid und 4,73 ml
einer 0,2 N Natriumhydroxidlösung gegeben, welche zusammen in 15 ml destilliertem Wasser gelöst waren.
Dann wurden 9 mg Dimyristoyl,L-alpha-phosphati-dylcholin
in 10 ml einer Lösung aus 70 mg Natriumchlorid, 13,6 mg Natriumacetat und 10 mg Methylp-hydroxybenzoat
in destilliertem Wasser suspendiert. Durch die Aufschlämmung wurde dann Stickstoff
geleitet, welche Aufschlämmung dabei 2 Stunden lang einer Ultraschallbehandlung in einem
Ultraschallbad unterzogen wurde. Die resultierende kolloidale Lösung wurde unter Rühren zur obigen
Insulinlösung gegeben. Der pH der Mischung wurde darauf mittels 0,2 N Salzsäurelösung oder mittels
0,2 N Natriumhydroxidlösung auf 7,45 eingestellt und die Mischung wurde mittels Zugabe von destilliertem
Wasser auf ein Totalvolumen von 350 ml gebracht.
BAD ORIGINAL
Der.Stabilitätsfaktor der so erhaltenen Insulinlösung
lag über 125.
9,65 g Schweine-Insulin wurden in 4 00 ml
einer 0,02 N Salzsäurelösung gelöst. Dazu wurden dann 5,0 g kristallines Phenol und 40 g
wasserfreies Glycerin gegeben. Die Mischung wurde dann mittels destilliertem Wasser auf
2200 ml Volumen gebracht. Der pH der Mischung wurde mittels Zugabe von 0,2 N Natriumhydroxidlösung
auf 7,45 gebracht. Dann wurden 125 mg Distearoyl,L-alpha-phosphatidylcholin unter
schwachem Erwärmen in 2 ml 96 %-igem Aethanol gelöst und diese Lösung mittels einer- Injektionsspritze
' in 100 ml destilliertes Wasser von 70 C eingespritzt. Das Wasser wurde
dabei stark gerührt. Die resultierende trübe Lösung wurde dann einer Ultraschallbehandlung
unterzogen und zwar mittels einer Hochenergie-Ultraschallsonde. Die Behandlung dauerte 15
Minuten. Die resultierende, kolloidale Lösung wurde dann zur oben hergestellten Insulinlösung
gegeben. Dies geschah unter Rühren, wobei noch destilliertes Wasser bis zu einem Totalvolumen
von 2500 ml zugegeben wurde . Der pH-Wert wurde, falls nötig, wieder auf 7,45 eingestellt. Der
Stabilitätsfaktor der erhaltenen Lösung lag über 30.
Es wurden Insulinlösungen hergestellt und zwar mittels analoger Verfahren wie im Beispiel 1,
mit der Massgabe, dass die eingesetzten Phospholipide Lecithine waren, in denen die hydrophoben
Reste, d.h. R1 und R", identisch sind und denjenigen entsprechen, die in der folgenden Tabelle
I angegeben sind. Auch die entsprechenden Resultate sind in der folgenden Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle | I | Insulin | Stabilitäts- | |
Species | faktor | |||
Bsp. | R1 und | Schweine- | über 120 | |
Nr. | R" | Schweine- | 104 | |
3 | Myristoyl | Schweine- | über 117 | |
4 | Palmitoyl | Human- | über 133 | |
5 | Stearoyl | Human- | über 133 | |
6 | Lauroyl | Human- | 75 | |
7 | Myristoyl | |||
8 | Palmitoyl |
Eine Insulinlösung wurde hergestellt mittels eines dem Verfahren aus Beispiel 1 analogen
Vorgehens. Das dabei eingesetzte Phospholipid war Eier-Lecithin und das eingesetzte Insulin
war Schweine-Insulin. Der Stabilitätsfaktor der Mischung betrug 96.
Es wurden Insulinlösungen hergestellt gemäss dem Verfahren, wie es im Beispiel 1 beschrieben *
ist, mit der Massgabe, dass Schweine-Insulin in einer solchen Menge zugegeben wurde, dass die
Konzentrationen gemäss der folgenden Tabelle II erhalten wurden. Auch die entsprechenden Stabilitätsresultate sind in der Tabelle II angegeben:
Tabelle II | Stabilitäts- faktor |
|
über 120 | ||
Bsp. Nr. |
Insulin I.U. /ml |
über 120 |
..-,10 | 20 | 97 |
11 | 40 | 79 |
12 | 100 | 53 |
13' | 200 | |
14 | 500 | |
BAD ORIGINAL
Beispiel 15 . |
1,50 g Schweine-Insulin wurden in 6,5 ml einer 0,2 N Salzsäurelösung gegeben. Die Lösung wurde
mittels Wasser auf ein Volumen von 50 ml gebracht. Daneben wurden 1,0 g Methyl-p-hydroxybenzoat
und 1,78 g Natriumphosphat in 900 ml destilliertem Wasser gelöst; diese zweite Lösung
wurde dann zur Insulinlösung gegeben. Der pH der Mischlösung wurde mittels Zugabe von 0,2 N
Natriumhydroxidlösung auf 7,45 eingestellt. Eine kolloidale DimyristoyljL-alpha-phosphatidylcholin-Lösung,
wie sie schon im Beispiel 2 hergestellt worden war, wurde zugegeben und das * Ganze wurde dann mittels Zugabe von Wasser auf
1000 ml gebracht. So wurde eine Endkonzentration an Phospholipid von 50 jjg/ml erreicht. Der Stabilitätsfaktor
der Lösung lag über 30.
Eine Insulinlösung wurde hergestellt analog dem Verfahren aus Beispiel 15, jedoch mit der Massgabe, dass die Endkonzentration 20 ml I.U.
Insulin pro ml betrug. Der Stabilitätsfaktor betrug über 17.
Eine Insulinlösung wurde hergestellt in Analogie des Vorgehens aus dem Beispiel 15, mit der Massgabe, dass die End-Insulinkonzentration 500 I.U. /ml
und die Endkonzentration an Dimyristoyl,L-alpha-phosphatidylcholin
50 fxg/ml betrug. Der Stabilitätsfaktor dieser Lösung war
über 30.
Es wurden Insulinlösungen hergestellt in Analogie mit dem Verfahren aus Beispiel 2,
mit der Massgabe, dass soviel Dimyristoyl,L-alpha-phosphatidylcholin
eingesetzt wurde, um die Endkonzentration gemäss der folgenden Tabelle
V zu erreichen. Auch die entsprechenden Stabilitätswerte sind in der Tabelle V zusammengestellt.
Tabelle V | 21 | Stabilitäts faktor |
|
1/3 1,8 über 33 |
|||
Bsp. Nr. |
Dimyristoyl-Verbindung jug/ml |
||
18 19 20 |
1 10 50 |
||
Beispiel |
Es wurde Dioctanoy^L-alpha-phosphatidylcholin
in destilliertem Wasser aufgelöst und wurde dann in einer solchen Menge einer Insulinlösung, die
in Analogie zu den Angaben im Beispiel 1 erhalten worden war, zugegeben, dass eine Endkonzentration
BAD ORiGINAL
- an
von 30 jjg/ml erhalten wurde. Der Stabilitätsfaktor war höher als,63.
3,65 g semisynthetisches Human-Insulin wurden
in 100 ml einer 0,02 N Salzsäurelösung gelöst. Zur Lösung wurden dann 2,0 g kristallines
Phenol gegeben. Anschliessend wurden der Lösung 16 g wasserfreies Glycerin und 0,3 ml einer
Zinkchloridlösung, welche.4 % Zink enthielt, zugegeben. Mit destilliertem Wasser wurde nun
auf ein Volumen von 900 ml aufgefüllt. Der pH der Lösung wurde mittels Zugabe von 0,2 N Natrium-·
hydroxid auf 7,45 eingestellt. Dann wurden 50 mg Dioctanoyl,L-alpha-phosphatidylcholin in
destilliertem Wasser gelöst und zur ersten Lösung gegeben. Das Ganze wurde nun mittels Zugabe
von destilliertem Wasser auf ein Volumen von 1000 ml gebracht. Der Stabilitätsfaktor dieser ·
Lösung betrug 65.
BAD ORIGINAL
Claims (24)
- NXMPatentansprücheJL. Physikalisch stabilisierte Insulinlösung, die gegebenenfalls Zink, ein Konservierungsmittel, einen Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen und eine Puffersubstanz enthält, dadurch gekennzeichnet, dass sie stabilisierende Mengen an einem Phospholipid der Formel (I) enthältH-GH-OR1I- . ■ ■CH-OR" (I),""■ H-CH-O-P(O)(OH)-OR1"in der R' und R", die gleich oder verschieden sein können, stehen für Wasserstoff, Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkadienylcarbonyl, Alkatrienylcarbonyl oder Alkatetraenylcarbönyl, mit der Massgäbe, dass R1 und R" nie gleichzeitig Wasserstoff sind,und in der R" ' für eine hydrophile Gruppe steht.
- 2. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet-, dass die hydrophile Gruppe in der Formel (I) 2-(Trimethylammonium)äthyl, 2-Aminoäthyl, 2-Carboxy-'2-aminoäthyl, 2,3-Dihydroxypropyl oder 2,3,4,5,6-Pentahydroxycyclohexyl ist.BAD ORIGINAL'
- 3. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 1 oder2, dadurch gekennzeichnet, dass das Insulin ' " 'im wesentlichen außerhalb· von allen Liposomen vorliegt.
- 4. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R1 und/oder R" als Alkylcarbonyl, Alkenylcarbonyl, Alkadienylcarbonyl, Alkatrienylcarbonyl und Alkatetraenylcarbonyl-Gruppen vorliegen, welche von etwa 8 bis etwa 22 C-Atomen enthalten.
- 5. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die genannten Gruppen von etwa 12 bis etwa 22 C-Atome enthalten.
- 6. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R1 und R" je für Alkylcarbonyl stehen.
- 7. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R"1 für 2-(Trimethylammonium)äthyl steht.
- 8. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 7, dadurch ... gekennzeichnet, dass R1 und R" je für Alkylcarbonyl stehen mit je von etwa 8 bis etwa 16 C-Atomen.
- 9. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass R1 und R" je für Alkylcarbonyl stehen mit von etwa 12 bis etwa 16 C-Atomen.BAD ORIRiWAL
- 10. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass R'' lind R" je für Octanoyl stehen. ·
- 11. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Phospholipids der Formel (I) in der Lösung im Bereich von ungefähr 10 bis ungefähr 200 ug/ml liegt.
- 12. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration an Phospholipid zwischen etwa 10 und etwa * 100 ug/ml liegt.
- 13. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 12,dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration an Phospholipid zwischen etwa 25 und etwa 75 pg/ml liegt.
- 14. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration zwischen etwa 30 und etwa 50 pg/ml liegt.
- 15. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorange--- henden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewichtsverhältnis zwischen dem Phospholipid der Formel (I) und dem Insulin im Bereich zwischen ungefähr 1:5 bis ungefähr l:10'000 liegt. ".--..-SÄD ORIGINAL
- 16. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte GewichtsVerhältnis im Bereich von etwa 1:10 bis etwa l:l'000 liegt.
- 17. Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich Zink enthält.
- 18. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen der molaren Konzentration an Zinkionen, das dem Insulin zur Verfügung steht, und der molaren Konzentration von Insulin, * berechnet als Insulin-Hexameres, im Bereich von etwa 1,5 bis etwa 4,6 liegt.
- 19. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 18, da-■ durch gekennzeichnet, dass das genannte Verhältnis im Bereich von etwa 3 bis etwa 4,5 liegt.
- 20. Insulinlösung gemäss Patentanspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das genannte Verhältnis im Bereich von etwa 3,6 bis etwa 4,3 liegt.
- 21. Verfahren zur Herstellung einer Insulinlösung gemäss irgendeinem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Insulin mit einer Verbindung der Formel (I) gemäss Patentanspruch 1 gemischt wird, wobei, ggf. zusätzlich ein Zinksalz, ein Konservierungs-ORfGINAl/32AO177mittel, ein Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen und eine Puffer substanz in Anwesenheit von Wasser, zugegeben werden können.
- 22. Verfahren gemäss Patentanspruch 21, dadurchgekennzeichnet, dass die Mischung einer Ultraschallbehandlung unterworfen wird, bevor das Insulin zugegeben wird.
- 23. Verfahren zur Stabilisierung einer Insulinlösung, welche gegebenenfalls ein Konservierungsmittel, einen Zusatz, um die Lösung isotonisch zu machen und eine Puffersubstanz enthält, dadurch gekennzeichnet, dass dazu ein Phospholipid der Formel (I) gemäss Patentanspruch 1, bevorzugterweise in einer wässrigen Lösung, welche, falls gewünscht, einer Ultraschallbehandlung unterzogen worden ist, gegeben wird.
- 24. Insulinlösung gemäss den Beispielen 1 bis 22.BAD ORIQiMAL
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