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Rohrkrümmung für Zettelrohrpostanlagen. Die Erfindung bezieht sich
auf Rohrkrümmungen für Rohrpostanlagen zum Befördern loser Zettel mittels Saug-
oder Druckluft in Rohren mit flachem, rechteckigem Querschnitt.
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Die hierzu benutzten Mitteilungszettel sind an einem Ende umgebogen,
um für die Treibluft eine Angriffsfläche zu bilden zwecks Weitertreibens des Zettels.
Gelangt ein solcher Zettel beim Befördern aus einer geraden Fahrrohrstrecke in eine
Rohrkrümmung, so wird er nur in einem großen. Rohrbogen seine fahnenartige Umbiegung
so ausbreiten können, daß die Treibluft den Zettel gut mitnimmt. Bei Verwendung
kleiner Rohrbogen hingegen wird die Fahne an den -Zettel angedrückt, da der Zettel
infolge des kurzen Krümmungsradius des Rohres nicht Platz genug findet, um seine
Fahne zu öffnen. Bei nicht genügend offener Fahne streicht die Treibluft aber an
dieser vorbei, die Fahne fängt an zu flattern und legt sich schließlich an den Zettel
an. Infolgedessen wird der Zettel an der Rohrwand festgehalten und kann sich nur
mit längeren oder kürzeren Unterbrechungen fortbewegen, bis er eine Stellung im
Rohr einnimmt, in der die Treibluft sich wieder hinter die Zettelfahne setzen kann.
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Kommt nun ein zweiter oder dritter Zettel an eine solche Stelle, an
der gerade ein Zettel vorübergehend festgehalten wird, so entsteht leicht eine Verstopfung,
die zu einer Betriebsstörung führen kann.
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Die Erfindung bezweckt nun, diese Störungen in der Beförderung der
Zettel zu beseitigen und auch die Beförderung von der Größe der Rohrbogen unabhängig
zu machen, so daß statt der großen Rohrbogen an den Fahrtablenkungsstellen Rohrkrümmungsstücke
mit kleinem Halbmesser verwendet werden können, die einen geringeren Raum einnehmen
und auch bedeutend weniger Material zu ihrer Herstellung beanspruchen.
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Ferner ist es auch für die Beförderung von Zetteln sehr wesentlich;
daß die Zettelfahne immer dem Drehpunkt des durchfahrenden Rohrbogens zugewendet
ist, was aber nur dann möglich wäre, wenn die Rohrbogen alle in einer Richtung verlaufen.
Da dies aber nicht der Fall ist, so sind Mittel erforderlich, durch welche die Beförderung
der Zettel auch davon unabhängig gemacht wird.
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Gemäß der Erfindung werden statt der bisher verwendeten Rohrbogen
mit großem Halbmesser an den Fahrtablenkungsstellen Rohrverbindungsstücke von einer
derartig gekrümmten oder eckigen Form zwecks" Erweiterung des Querschnitts verwendet,
daß sich die Fahne des darin befindlichen Zettels in der Krümmung mehr ausbreiten
kann, als auf der geraden Strecke. Die Treibluft wirkt in jeder Lage des Zettels
im Bogen auf die Fahne, so daß der Zettel nicht zum Stillstand gelangen kann. Es
wird die Wirkung der Treibluft an der erforderlichen Stelle erhöht, da die Fahne
der Lufteinwirkung eine größere Fläche darbietet, als bei flachen Bogen von gleicher
Weite.
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Diese Krümmungsstücke können auch aus winklig zueinander gestellten
Rohrwänden bestehen, werden aber immer so geformt, daß der Zettel eine nur kleine
Drehung bei kürzestem Wege auszuführen hat. Da der Querschnitt
dieser
Rohrkrümmungen erweitert ist, so kann sich die Zettelfahne in jeder Stellung des
Zettels gut ausbreiten. Um hierbei den Ein- -fluß, den die Stellung der Fahne zur
äußeren oder inneren Rohrwand auf die Zettelbeförderung ausübt, zu beseitigen, werden
gemäß der Erfindung an der äußeren Rohrwand im Innern des Rohres mehrere nebeneinanderliegende
Längsrippen angebracht. Durch die Anordnung dieser Rippen kann erstens der Zettelfahne
die Treibluft auch dann zugeführt werden, wenn der Zettel selbst infolge seiner
Lage die Luftzufuhr zur Fahne sonst abschneiden würde und zweitens wird infolge
der zwischen- den Längsrippen hindurchstreichenden Treibluft ein Klebenbleiben des
Zettels an -der Rohrwand vermieden, so-daß der-Zettel das Rohrstück mit ungeminderter
Gesch«@indigdurchlaufen kann.
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Auch für Sende- und Empfangsstellen läßt sich die Erfindung mit Vorteil
benutzen. - Bisher nahmen die in diese Stellen von unten ankommenden und von oben
ausladenden Fahrrohre infolge der erforderlichen großen Krümmung eines x8o° Fahrrohrbogens
viel Platz in Ansprach.' Bei Verwendung einer Rohrkrümmung nach der Erfindung fällt
dieser Übelstand fort, da die einmündenden Rohr-1-itungen ganz nahe an die abgebenden
Rohrleitungen angeordnet werden können. Um hierbei die Fahrrohre besonders dicht
nebeneinander bringen zu können, wird die Innenwandung der hierfür verwendeten Krümmungen
derartig zur äußeren Rohrwandung angeordnet, daß eine Kante entsteht, über welche
die Fahne oder der Zettel gedreht wird: Der in der Krümmung ankommende Zettel findet
also außer genügendem Spielraum zur- Öffnung seiner Fahne auch noch einen Drehpunkt,
über den die Fahne oder der Zettel selbst eine kurze Drehbewegung ausführt, die
ihn schnell aus dem Verbindungsstück Lerausbewegt.
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Um einen Zettel in einer geraden Strecke von der wagerechten in die
senkrechte Lage zu bringen, oder umgekehrt, was infolge Einführung der Rohre in
die angeschlossenen Apparate sowie zwecks Ingangsetzens von Kontakten durch die
Zettel häufig erforderlich ist, werden die Rohrstücke an diesen Stellen der Strecke
schraubengangartig umgebogen. Diese Biegungen nehmen eine verhältnismäßig große
Länge der betreffenden Rohrstücke in Anspruch, da bei zu kurzer Abbiegung die Zettelfahne,
wie scl.on oben beschrieben, an die Rohrwand gedrückt wird und die Treibluft nicht
genügend zur Wirkung .gelangt. Gestaltet man diese Rohrstücke indessen. so, daß
ihre Biegungen an allen Stellen eine für die Ausbreitung der Zettelfahne genügende
Weite , erhalten, so können diese Rohre bedeutend kürzer gehalten werden bei Verbesserung
der Zettelbeförderung.
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Auf der Zeichnung ist in der Fig. r ein Fahrrohrbogen bisheriger Anordnung
im Längsschnitt gezeigt, mit einem im Rohr a in cler Peilrichtung bewegten Zettel
b, dessen Fahne c nach dem Drehpunkt .des Bogens gerichtet ist und eine noch verhältnismäßig
günstige Lage einnimmt.
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Die Fig. z zeigt den gleichen Fahrrohrbogen mit einem Zettel b in
einer Stellung, in der er mit seiner Fahne c an die Rohrwand des Bogens a gedrückt
-wird und nur schwer, wenn überhaupt vorwärts kommt.
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In der Fig. 3 ist als Ausführungsbeispiel ein Rohrkrümmungstück nach
der Erfindung im Längsschnitt finit einem- darin befindlichen Zettel in mehreren
Stellungen veranschaulirht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform besitzt die innere Wand e des
Bogens einen großen Halbmesser und die äußere Wand d einen kurzen Bogen. Eine gleich
günstige Wirkung wird aber auch erzielt, wenn umgekehrt die innere Wand e einen
kurzen Bogen und die äußere Wand d einen größeren Halbmesser erhält.
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Der Rohrbogen a erhält so an seiner Krümmung einen vergrößerten Querschnitt,
der sich nach den Enden zu verringert. Die Zettelfahne c hat hierdurch, wie aus
der Zeichnung ersichtlich ist, in der Rohrkrümmung genügend Platz zu ihrer Öffnung.
Infolge der an der äußeren Wand d angeordneten Längsrippen f kann der Zettel b sich
nicht an die Rohrwand legen, sondern etwas Luft streicht zwischen Wand, Zettel und
Rippen vorbei, so daß der Zettel entlastet ht.
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Die Fig.@ q. zeigt das gleiche Ausführungsbeispiel der Fig. 3, jedoch
ist die Fahne c des darin- in mehreren Stellungen wiedergegebenen Zettels
b nach der äußeren Wand d gerichtet.
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Infolge der vorgesehenen Längsrippen f kann die Treibluft am Ende
des Zettels b vorbeiströmen und übt nach wie vor ihre Wirkung auf die Fahne c dauernd
aus, wobei der Zettel und die Fahne selbst eine für die Treibluft günstige Lage
einnehmen.
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In den Fig. 5 und 6 ist ein Empfangsbogen nach der Erfindung dargestellt.
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In beiden Figuren befindet sich im Rohrbogen a ein Zettel
b in zwei Stellungen, wobei in Fig. 5 die Zettelfahne c über den Drehpunkt
g bewegt wird, während sich in Fig. 6 der Zettel b selbst über den Drehpunkt -g
bziv. über die Führungsflächen e, e1 legt und die Fahne c mit den Längsrippen f
in Berührung steht. Die Treibluft für die Fahne wird zwischen Zettelende- und Rippenseite
des Bogens zugeführt. Bei allen Bogen findet ein größeres Öffnen "der Fahne als
auf der Strecke statt, .wodurch - die Zugkraft., und die Geschwindigkeit
an
dieLer Stelle erhöht werden.