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Flascheneinweichvorrichtung mit Weichtrommel und Stützbrett. Die in
der Praxis bekannten sogenannten Flascheneinweichräder haben die Aufgabe, mit Bier,
Mineralwasser o. dgl. Getränken gefüllte und dann entleerte Flaschen für längere
Zeit der Einwirkung von Wasser auszusetzen (einzuweichen), damit sich die in den
Flaschen vorhandenen Flüssigkeitsreste später leicht und vollständig in Flaschenspülvorrichtungen
entfernen lassen. Die bekannten Einweichräder bestehen aus einer kurzen Trommel,
die sich mit wagerechter Drehachse in einem mit Wasser gefüllten Behälter, der die
untere Hälfte der Weichtrommel umschließt, dreht, und einem Flaschenstützbrett.
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Der Arbeitsvorgang beruht darauf, daß die untere, vom Wasser umgebene
Hälfte des Rades vollständig mit Flaschen gefüllt wird, und zwar so, daß die oberste
Flaschenreihe entweder im Wasserspiegel oder etwas darüber liegt. Dieses gesamte
Flaschenquantum wird unter langsamer Drehung der Trommel durch das Wasser hindurchgeführt.
Wenn die Weichtrommel einmal gefüllt ist, so bedarf es nur des kontinuierlichen
Nachlegens von Flaschen an der Beschickungsstelle in dem Maße, wie an der Entnahmestelle
geweichte Flaschen entnommen werden.
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Beim Füllen der leeren Weichtrommel und beim gänzlichen Entleeren
derselben hat das Flaschenstützbrett in entscheidender Weise mitzuwirken, weil es
nicht angängig ist, die Flaschen regellos in das Weichrad einzuwerfen, vielmehr
müssen dieselben ordnungsgemäß geschichtet die untere Trommelhälfte erfüllen. Hierzu
wird das an sich bekannte Flaschenstützbrett radial in die Trommel eingesetzt und
durch entsprechende Drehung der letzteren, zweckmäßig unter einem Winkel von 30°,
an der Beschickungsstelle in das Weichwasser eingetaucht. Das zwischen dem Stützbrett
und der Wasseroberfläche befind. liche Winkelgebiet des Weichbades wird dann mit
Flaschen ausgelegt und ständig werden Flaschen nachgelegt, sobald beim langsamen
Drehen der Trommel die oberste Flaschenlage an der Beschickungsstelle in das Weichwasser
eintaucht. An der Entleerungsstelle kommt bei fortgesetzter Drehung des Rades zu
einem gegebenen Zeitpunkt das Flaschenstützbrett wieder aus dem Wasser heraus und
wird dann bei den bekannten Weichrädern entfernt, um erst dann wieder benutzt zu
werden, wenn eine gänzliche Entleerung der Trommel erfolgen soll.
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Abgesehen von der mit dem Einsetzen und Entfernen des Brettes verbundenen
Mühe und Zeitaufwand ist in der Praxis der Verlauf so, daß in dem längeren Zeitraum
zwischen Entfernen und Wiedereinsetzen das Brett im allgemeinen verloren geht oder
doch so beiseitegestellt wird, daß es im gegebenen Zeitpunkt nicht auffindbar ist;
und selbst wenn es zur Hand sein sollte, so hat es in der Zwischenzeit durch die
Einwirkung von Luft und Feuchtigkeit seine Form doch so verändert, daß es für .einen
ferneren Gebrauch nicht mehr vollwertig ist.
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Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung einfach und zweckmäßig
beseitigt. Die neue Einrichtung ist so getroffen, daß das Stützbrett innerhalb der
Trommel selbständig und um die gleiche Achse wie die
Trommel für
sich drehbar gelagert ist und beim Füllen der Trommel mit Flaschen mit der letzteren
zur gemeinsamen Drehung mit derselben verbunden. wird; nach der Füllarbeit wird
die Verbindung gelöst und das Füllbrett für sich innerhalb der Trommel, zweckmäßig
in aufrechter Stellung, festgestellt, während sich die Trommel frei um das Füllbrett
bewegen kann. Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel auf der Zeichnung erläutert,
und zwar zeigt Fig. x eine Seitenansicht, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch
die Vorrichtung.
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a ist das Weicbrad oder die Trommel, die in dem Ausführungsbeispiel
ohne Speichen gedacht ist und auf den Rollen b lagert; dieselben sind drehbar in
dem die untere Hälfte des Weichrades umgebenden Wasserbehälter gelagert. Gemäß der
Erfindung ist das Stützbrett als selbständiger und für sich drehbarer Körper auf
einer zentrisch zur Trommel angeordneten Achse ä gelagert. Die Lager für die Achse
c werden von dem Wasserbehälter getragen. g ist ein Stellhaken und fein an dem Stützbrett
sitzender Verbindungsriegel, der mit einer entsprechenden Ausnehmung der Trommelwandung
in Eingriff gebracht werden kann.
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Der Arbeitsgang und die mit der neuen Vorrichtung erzielten Vorteile
werden hiernach leicht verständlich: Für das Füllen der leeren Trommel wird der
Stellhaken g des in der Stellung nach Fig. = befindlichen Stellbrettes gelöst und
der Verbindungsriegel vorgeschoben, so daß sich nunmehr Trommel und Stützbrett als
Ganzes gemeinsam drehen. Das Brett wird unter einem Winkel von 3o° in das Wasser
eingetaucht und jetzt so viel Flaschen eingelegt, daß das Winkelgebiet des Rades
zwischen Brett und Wasseroberfläche ausgefüllt ist. Es wird nun in der üblichen
Weise die untere Trommelhälfte völlig mit Flaschen gefüllt und das nach der Füllung
an der Flaschenentnahmestelle aus dem Wasser austauchende Brett in der Stellung
nach Fig. x durch Zurückziehen des Riegels f und Einlegen des Stellhakens g in senkrechter
Stellung festgehalten.
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An der Beschickungsstelle werden dann weitere Flaschen aufgelegt und
zwar über die Wasserfläche hinaus, damit durch die einseitige Belastung der Trommel
ein Drehmoment und selbsttätiges Durchführen der Trommel mit Flaschenfüllung durch
den Wasserbehälter entsteht. Um zu verhindern, daß von dem an der Beschickungsstelle
höheren Flaschenstapel nach der Entnahmestelle Flaschen rollen können und auf diese
Weise Flaschen ungeweicht dem Apparat entnommen werden, ist auf der Achse c eine
an sich bekannte Trommel d lose drehbar angeordnet.
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Es ist klar, daß eine ganze Reihe konstruktiver Abweichungen von dem
dargestellten Ausführungsbeispiel möglich sind. An Stelle eines speichenlosen Rades
kann natürlich ein solches mit Speichen zur Anwendung gelangen und z. B. die Lageraugen
für das Stützbrett durch die hohle Nabe des Speichenrades -zum Zwecke der Feststellung
nach außen aus dem Trommelinnern geführt sein.