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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Frisch-
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zellen aus Tierföten, bei dem einem trächtigen Tier die Fruchtblase
mit dem Fötus entnommen, dann die Fruchtblase aufgeschnitten und der Fötus herausgenommen
wird und schließlich die zu verarbeitenden Organe seziert werden. Außerdem hat die
Erfindung eine Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens und ein Frischzellenpräparat
zur intramuskulären Applizierung sowie zum Auftragen auf die Haut zum Gegenstand.
In Frage kommt auch die Applizierung über die Schleimhäute des Hals/ Nasen-Raumes
mittels eines Sprays zum Gegenstand. Dies erfolgt vorzugsweise alles ohne chemische
Zusätze außerdem ist die orale Einnahme in Form einer herunterzuschluckenden oder
zu lutschenden Pille möglich.
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Zur Anwendung der Frischzellentherapie werden Tierembryos Zellen
entnommen und dem menschlichen Organismus zugeführt.
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Die Mythochondrien von fötalen tlerischen Zellen wandern im Lymphstrom
des Menschen insbesondere zu erkrankten Organen.
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Sehr wichtig für die Gewinnung eines injizier- und sonstig applizierbaren
Frischzellenpräparates ist die Aufbereitung des Zellmaterials.
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Üblicherweise wird bei der Gewinnung von Frischzellenpräparaten so
vorgegangen, daß geschlachteten Muttertieren, die trächtig sind, die Fruchtblase
entnommen und dann unter Operationssaalbedingungen präpariert wird. Die Präparation
erfolgt in der Weise, daß in einem Sieb, ähnlich einem Teesieb mit einem Mörserstöpsel
das Organ so lange gerieben bzw. geschabt wird, bis sich eine dickflüssige Masse
ergibt. Diese verdünnt man nach Gefühl mit einer Streckflüssigkeit (Ringerlösung),
um ein fließfähiges Präparat mit einer spritzfähigen Viskosität zu erhalten.
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Da bei dem Reibe- oder Schabevorgang eine Oxidation auftritt, besteht
die Gefahr, daß ein beachtlicher Teil der Zellen zerstört wird, ganz abgesehen von
der entstehenden Wärme, die die Autopsie beschleunigt.
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Ein besonderes Problem bei der Herstellung von Frischzellenpräparaten
ist die Autopsie und die dabei auftretende Verwesung.
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Bisher geschah dies folgendermaßen: Der Operateur entnimmt den Fruchtsack,
öffnet ihn und läßt das Fruchtwasser in einem nicht-sterilen Schlachtraum ablaufen.
Dann entnimmt er den Fötus, seziert die ca. 30 erwünschten Organe aus dem Fötus
und verteilt sie auf eine entsprechende Anzahl von Helfern, die dann mit dem Schaben
bzw. Reiben beginnen. Dieses Team befindet sich innerhalb einer Laminarflow-Kabine.
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Man schabt und verdünnt die dickflüssige Masse in einer Petrischale,
aus der die Helfer das Injektionsmaterial in Einwegspritzen aufziehen. Bis zur Injektion
hat das Frischzellenpräparat demnach erfahrungsgemäß 3 bis 3,5 Stunden Autopsie
erlitten, ganz abgesehen von der mechanischen und chemischen Beeinträchtigung des
Präparates bei der Herstellung, sowie den erheblichen Infektions-Risiken der Präparations-Kabine
durch den im unsterilen Schlachtraum infizierten Fötus Während der Fötus in der
Fruchtblase bei der Operation im allgemeinen noch völlig steril ist, gilt dies für
die Fruchtblase selbst nicht, denn diese muß dem nach der Schlachtung im allgemeinen
bereits unsterilen Muttertier entnommen werden, wobei eine Infizierung der Fruchtblase
nahezu unvermeidbar ist. Selbst wenn man die Fruchtblase anschließend unter keimarmen
Bedingungen in einer Laminarflow-Kabine präpariert, so wird hierdurch der nichtsterile
Zustand der Fruchtblase selbst nicht rückgängig gemacht. Bei der Operation selbst
wird also durch die nichtsterile Fruchtblase die Operationskabine infiziert.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Verfahren
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem ein weitgehend unbeschädigte
und unbeeinträchtigte Zellen enthaltendes Frischzellenpräparat gewonnen wird, derart,
daß die Zellen die Eigenschaften und insbesondere die Vitalität, die sich in dem
noch lebenden Tierembryo hatten, möglichst vollständig behalten. Die Autopsie und/oder
die Verwesung soll durch das erfindungsgemäße Verfahren minimal gehalten werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht -die Erfindung vor, daß die Fruchtblase
aus dem auf einem Operations tisch unmittelbar vorher geschlachteten, vorzugsweise
jedoch nur narkotisierten Tier unter Operationssaalbedingungen herausoperiert und
sofort in einen benachbarten, mit von außen bedienbaren Handhabungsmitteln ausgestatteten,
nach außen abgeschlossenen Nachsterilisationskasten verbracht wird, wo die Fruchtblase
nachsterilisiert wird, daß die nachsterilisierte Fruchtblase in einem anschließenden,
keine Außenluft einlassenden, eine Handhabung durch einen Operateur von außen zulassen
den Präparationskasten gebracht und darin aufgeschnitten wird. Bis zu diesem Zeitpunkt
lebt der Fötus noch in seinem Fruchtwasser.
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Dann werden schließlich in dem Präparationskasten der Fötus seziert
und die sezierten Organe gegebenenfalls in zerkleinerter Form innerhalb des Präparationskastens
in sterile Behälter gelegt und nach luftdichtem Verschließen aus dem Präparationskasten
entnommen.
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Erfindungsgemäß wird also das Tier, insbesondere ein Schaf, vorzugsweise
nur narkotisiert auf einem Operations tisch im Laminarflow-Umfeld operiert. Das
Operationsfeld wird dabei wie bei normalen human-operativen Eingriffen präpariert,
desinfiziert und mit sterilen Tüchern abgedeckt. Somit ist erreicht, daß die Wundränder
für die Entnahme der Fruchtblase weitgehend steril sind.
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Wesentlich ist nun, daß die Präparation der Fruchtblase nicht mehr
wie üblich in~einer Laminarflow-Kabine erfolgt, sondern in zwei steril und trotz
Eingriffsmöglichkeit von außen gegen das Eindringen unsteriler Außenluft gesicherten
Kästen, die ähnlich den in Kinderkliniken verwendeten Brutkästen aufgebaut sind.
Diese Kästen sind außerordentlich strengen Sterilisationskriterien unterworfen.
Der Nachsterilisationskasten gewährleistet die Sicherheits-Nachsterilisation, während
der zweite Kasten, der Präparationskasten, einen absolut sterilen Operationsteil
darstellt. Die Wände der beiden Kästen müssen Fenster aufweisen bzw. wenigstens
insoweit transparent sein, daß der Operateur von außen die erforderlichen Handhabungen
genau beobachten kann.
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Obwohl bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Fruchtblase mit dem
Fötus nur ca. 0,5 m weit bis zu den beiden Kästen befördert werden muß, so daß sich
praktisch keine Keime an der Fruchtblase befinden, wird erfindungsgemäß zur Erzielung
einer absolut einwandfreien Sterilisation und zur Abtötung von Keimen, die eventuell
noch durch Umluftkontakt an die Fruchtblase gelangen könnten, vor der eigentlichen
Präparation der Fruchtblase noch in dem Nachsterilisationskasten eine Sicherheitsnachsterilisation
durchgeführt, wobei in diesem Nachsterilisationskasten hochwirksame Desinfektionsmittel
verwendet werden.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Fruchtblase zwischen dem Operationsraum
und dem Nachsterilisationskasten und/oder zwischen dem Nachsterilisationskasten
und dem Präparationskasten durch eine sterile Schleuse geführt wird. Durch die Schleusen
wird die Lösung der Erfindungsaufgabe weiter gefördert, denn es wird so sicher verhindert,
daß keimhaltige Umluft insbesondere in den Präparationskasten gelangt.
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Erst in dem Präparationskasten wird die Fruchtblase aufgeschnitten
und der von sich aus sterile Fötus entnommen, welcher nunmehr in keiner Weise mehr
infiziert werden kann und obendrein noch lebt, d.h. keine Autopsie erlitten hat.
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Das Fruchtwasser fließt durch einen Lochboden im Präparationskasten,
verbleibt aber noch bis zum Ende der Präparierung darin. Es ist also bewußt in dem
Präparationskasten keine bezüglich des Eindringens von Keimen kritische Abflußöffnung
vorgesehen.
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Der Operateur und die Präparatoren stehen neben, nicht innerhalb des
Nachsterilisationskastens bzw. des Präparationskastens. Sie können selbst unsteril
sein, denn sie hantieren mittels der steril und luftdicht durch die Wände der Kästen
geführten Handhabungsmitteln mit der Fruchtblase bzw. dem Fötus. Die Handhabungsmittel
können z.B. in eine Wand der Kästen eingesetzte elastische Handschuhpaare sein,
die auf ihrer Innenseite absolut steril und keimfrei sind. Die Kästen können aber
auch als sogenannter Reinraum
ausgebildet sein, in dem ein Überdruck
herrscht und in den vom Operateur durch einen Schlitz eingegriffen werden kann.
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Nur seine Hände und die Arme müssen steril sein. Es besteht keine
Gefhar einer Atmungsinfektion durch die Operateure.
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Die weitere durch die Erfindung geschaffene Verbesserung besteht darin,
daß die sezierten Organe vor dem Einbringen in die Behälter bewußt nicht mehr geschabt
oder gerieben werden, um die hierbei bestehende Gefahr der mechanischen Zerstörung
der Zellen herabzusetzen. Das Zerkleinern der Organe erfolgt mit dem Skalpell oder
vorzugsweise mit einer Trennvorrichtung, insbesondere einer Zentrifuge, so daß der
Zerkleinerungsvorgang äußerst schonend vor sich geht.
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Zur Gewährleistung eines absolut sterilen Arbeitens ist es weiter
zweckmäßig, wenn alle im Präparationskasten verwendeten Gegenstände, wie Instrumente
und Behälter nach der üblichen Vorsterilisation auf dem gleichen Weg wie später
die Fruchtblase über den Nachsterilisationskasten in den Präparationskasten gebracht
werden. Die Instrumente und Behälter werden also dem gleichen Sicherheits-Nachsterilisieren
unterworfen wie die Fruchtblase selbst.
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Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kennzeichnet sich
dadurch, daß nach dem Verschließen der sterilen Behälter diese zurück in den Nachsterilisationskasten
gebracht und dort entnommen werden. Zwecks Entnehmens kann der Nachsterilisationskasten
eine geeignete Öffnung aufweisen.
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Die Entnahme ist aber durch die Eingangsschleuse ebenfalls möglich.
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Es ist weiter bekannt, das Zellgewebe bzw. Zellpräparat mittels Flüssigstickstoff-Gefrierung
schockartig auf -1960C tiefstzufrieren und anschließend bei -800C (Temperatur von
Trockeneis) zu lagern. Durch das Tiefstgefrieren ist insbesondere ein Transport
der Frischzellenpräparate über längere Strecken und ein längeres Lagern möglich.
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Das bisher angewandte Schockfrieren in Flüssigstickstoff kann jedoch
zu Schädigungen der Zellen, insbesondere zum Aufplatzen derselben führen.
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Aus diesem Grunde sieht die Erfindung vorzugsweise vor, daß die Behälter
unmittelbar nach der Entnahme aus dem Präparationskasten bzw. Nachsterilisationskasten
in ein Flüssigstickstoff-Gefriergefäß mit Steuerungsvorrichtung gegeben und dort
mit dem Inhalt tiefstgefroren werden. Dabei sollen die Wände der Behälter und das
die Organteile umgebende Luftpolster im Innern der Behälter zweckmäßig so ausgebildet
sein, daß eine graduierte Tiefstkühlung erfolgt. Dies geschieht hauptsächlich dadurch,
daß die in grobe Stücke zerteilten Organe und/oder die vorzugsweise separierten
Zellen in steife, mit einem Deckel versehene Dosen Gebracht und dann in Flüssigstickstoff
eingetaucht werden. Hierdurch wird der Tiefkühlvorgang über Steuerungsvorrichtungen
so abgestuft und abgemildert, daß zwar eine ein sehr schnelles Durchfrieren der
Präparate gewährleistet ist, die zum Platzen führende Schockwirkung aber unterbleibt.
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Die Autopsiezeit des erfindungsgemäßen Verfahrens vom öffnen der Fruchtblase
bis zum Einfriervorgang beträgt maximal 30 Minuten, wobei die Zeit nach dem zuletzt
präparierten Organ angegeben ist. Die vorher präparierten Organe haben entsprechend
kürzere Autopsien. Dieser Autopsiezeit sind die bisherigen Zeiten von 4 bis 4,5
Stunden und im günstigsten Fall 3,5 Stunden gegenüberzustellen.
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Ein weiterer wesentlicher Verfahrensschritt zur Erzielung eines möglichst
ungeschädigten Frischzellenpräparates besteht darin, daß die wie beschrieben präparierten
Organe erst im tiefstgekühlten Zustand fein granuliert, insbesondere pulverisiert
werden, und. das Granulat bzw. Pulver insbesondere in tiefstkältebeständige Ampullen,
die mit einer Kappe verschließbar sind, abgefüllt wird. Durch das Granulieren bzw.
Pulverisieren bei Tiefsttemperaturen kommen alle wertvollen Organteile ohne Schädigung
durch Reiben dem Patienten zugute. Die Oxidation sowie zusätzliche Autopsie aufgrund
der Reibungswärme entfallen.
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Durch das Tiefstgefrieren der nur in grobe Stücke zerkleinerten Organe
und/oder insbesondere des separierten Zellmaterials wird soviel Kältereserve geschaffen,
daß die beim Granulieren bzw. Pulverisieren aufgewendete Mahlenergie keine solche
Erwärirung bewirken kann, die zu einer Verwesungsschädigung führen könnte. Bei der
erfindungsgemäßen Tiefstgefriergranulierung bzw. -Sulverisierung von Organteilen
bzw. Organen handelt es sich um eine Erfindung, die auch unabhängig von dem Verfahren
nach den Ansprüchen 1 bis 8 sinnvoll ist. Will man z.B.ein Frischzellen-Hautbehandlungspräparat
(Salbe, Paste) oder ein oral einzunehmendes Erzeugnis oder einen über den Nasen/Rachenraum
einzunehmenden Spray herstellen, sind die Anforderungen an die Keimfreiheit der
verarbeiteten Zellen nicht so hoch, wie bei einem intramuskulär einzuspritzenden
Präparat. In diesen Fällen können also die Organe nach den bisherigen Methoden gewonnen
werden. Sie werden jedoch dann erfindungsgemäß in grobe Stücke zerkleinert, tiefstgefroren
und erst in diesem Zustand feingranuliert bzw. pulverisiert. Diesen Präparaten genügt
es, wenn lediglich bestimmte Bakterien wie z.B. Salmonellen etc. nicht im Präparat
enthalten sind.
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Weiter ist es zweckmäßig, daß unmittelbar vor der Applizierung durch
die Kappe der Ampulle mittels einer Spritze ein Lösungsmittel, insbesondere Ringerlösung,
für das Organgranulat eingebracht und gegebenenfalls die Ampulle zum Restauftauen
in handwarmes Wasser gehalten wird. Das Auflösen des Granulats erfolgt also erst
unmittelbr vor der Applizierung, was ebenfalls der Gewinnung von weitgehend ungeschädigten
Zellen dienlich ist.
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Es ist auch möglich, daß der Arzt eigene Organmischungen nach seinen
Zelltherapievorstellungen bzw. -erfahrungen herstellt.
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Der Lösungs- und Abzugsvorgang ist wie bei üblichen Ampullen absolut
steril.
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Dem Lösungsmittel können zusätzlich Medikamente beigegeben werden.
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Für den Granulier- und AmpullenabEdllprozeß ist eine sterilisierbare
Granulier- bzw. Pulverisiermühle vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn
die die Organteile enthaltenden tiefstqekühlten Behälter die Mühle und die noch
leeren, dem Versand dienenden Ampullen durch den Nachsterilisationskasten in den
Präparationskasten gebracht werden, wo der Zerkleinerungs- und Abfüllprozeß stattfindet.
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Auch der Versand erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in besonderer
Weise. Und twar sieht die Erfindung hierbei vor, daß
Isolierbehälter vorzugsweise ohne Wandabstand hineingepreßt werden
und daß der verschlossene Isolierbehälter in einen größeren Isolierkasten gebracht
wird, wobei zwischen dem Isolierbehälter und dem Isolierkasten ein Aufnahmeraum
vorliegt, in den Trockeneis eingebracht wird. Die Ampullen sind vorzugsweise quaderförmig,
aber auch rund, so daß sie in enger Berührungspackung in dem Isolierbehälter angeordnet
werden können.
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Der Versandkasten für die Ampullen ist demnach erfindungsgemäß ebenfalls
speziell ausgebildet. Bei den meisten Anwendungen werden acht Organe, d.h. acht
Ampulleninhalte gespritzt. Diese aus den tiefstkalten Lagertanks (Fertigproduktlagerung)
entnommenen Ampullen bilden zusammengestellt eine kompakte Tiefkalte-Ampullen-Elementeneinheit.
Diese wird in den vorzugsweise aus Styropor bestehenden dickwandigen Isolierbehälter
ohne Wandabstand hineingepreßt und verschlossen. Der insbesondere quaderförmige
Isolierbehälter kommt nun in den entsprechend größeren Isolierkasten, so daß um
den Isolierbehälter herum ein Hohlraum entsteht, den man mit Trockeneis füllt,welches
den tiefkalten Teil nachhaltig schützt.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung dieser Ausführungsform zeichnet sich
dadurch aus, daß in den Isolierkasten durch eine Einfüllöffnung Trockeneis nachgefüllt
wird. Diese Maßnahme stellt eine absolute Neuerung dar, welche es gewährleistet,
daß der Gesamt-Versandbehälter zu einer echten Lagervorrichtung wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
durch die Ansprüche 15 bis 20 gekennzeichnet.
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Das erfindungsgemäße Frischzellenpräparat kennzeichnet sich dadurch,
daß es aus einem tiefstgekühlten, im tiefstgekühlten Zustand aus Organteilen gewonnenem
Organgranulat bzw. Pulver besteht.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer bevorzugten
Vorrichtung zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, Ei g. 2 eine schematische
Schnittansicht gemäß Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische
Ansicht einer mit dem erfindungsgemäßen Granulat gefüllten Ampulle, in die mittels
einer Spritze ein Lösungsmittel eingespritzt wird, und Fig. 4 eine schematische,
teilweise geschnittene Seitenansicht eines Versand- und/oder Lagerungsbehälters
für das erfindungsgemäße Frischzellenpräparat.
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Nach Fig. 1 ist auf einem Operationstisch 12 ein nur schematisch angedeutetes
Tier 13 angeordnet, das eine ebenfalls nur schematisch angedeutete Fruchtblase 11
mit einem Fötus enthält. Daneben befindet sich auf einem tischartigen Gestell 36
ein Nachsterilisationskasten 14 und ein Präparationskasten 16. Vor dem Nachsterilisationskasten
14 und zwischen diesem und dem Präparationskasten 16 sind jeweils kastenförmige
Schleusen 19 bzw. 20 angeordnet, welche durch schwenkbare Klappen 35 entweder mit
dem Operationsraum 18 bzw. dem Inneren des Nachsterilisationskastens 14 oder mit
dem Inneren des Nachsterilisationskastens 14 bzw. dem Inneren des Präparationskastens
16 in Verbindung bringbar sind.
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Sowohl der Nachsterilisationskasten 14 als auch der Präparationskasten
16 weisen in den dem Operateur zugewandten Seitenwänden Handdurchgriffsöffnungen
37 auf, an welche sich völlig nach außen abgedichtet nach innen als Handhabungsmittel
elastische Handschuhe 15 erstrecken.
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Der Operateur bzw. Präparator kann mit beiden Händen durch die benachbarten
Öffnungen 37 hindurchgreifen und in die Handschuhe 15 schlüpfen. Aufgrund von deren
Elastizität kann er nunmehr auf völlig sterile Weise an einem in den Kästen 14 bzw.
16 angeordneten Gegenstand manipulieren.
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Die Kästen 14, 16 weisen Lochböden 34 auf, durch welche Flüssigkeit
38 in den unteren Teil der Kästen 14, 16 abtropfen kann.
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In dem Präparationskasten 16 ist eine mit einem Deckel versehene,
luftdicht verschließbare Dose 17 auf dem Lochboden 34 angeordnet dargestellt.
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Hinter dem Präparationskasten ist auf dem tischartigen Gestell 36
ein Flüssigstickstoff-Gefriergefäß 21 dargestellt, das mit auf einer Temperatur
von -193°C befindlichem Flüssigstickstoff 39 gefüllt ist. Der Deckel 21' des Flüssigstickstoff-Gefriergefäßes
21 kann zwecks Einbringens von Gegenständen in den Flüssigstickstoff 39 abgenommen
werden.
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Mit der in Fig. 1, 2 dargestellten Vorrichtung kann das erfindungsgemäße
Verfahren wie folgt durchgeführt werden: Auf dem Operationstisch wird das Tier 13,
z.B. ein Schaf narkotisiert. Unter Operationssaalbedingungen wird dann die Fruchtblase
11 herausoperiert und in die Schleuse 19 durch die erste Klappe 35 gebracht.
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Der Präparator nimmt dann mittels der Handschuhe 15 die Fruchtblase
11 aus der Schleuse 19 durch die zweite Klappe 35 heraus und legt sie auf den Zwischenboden
34 im Nachsterilisationskasten 14. Nunmehr wird durch die Düsen 33 ein hochwirksames
Desinfektionsmittel in den Nachsterilisationskasten 14 eingesprüht. Die Fruchtblase
11 verbleibt dann für einige Minuten unter Desinfektionsbedingungen.
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Anschließend wird dann die Fruchtblase 11 durch die dritte Klappe
35 in die Schleuse 20 und von dort durch die vierte Klappe 35 hindurch mittels der
Handschuhe 15 vom Operateur in den Präparationskasten 16 gebracht, wo sie auf
dem
Lochboden 34 aufgeschnitten wird, wobei das Fruchtwasser 38 in den Bereich unterhalb
des Lochbodens 34 fließt.
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Nunmehr werden über die Handschuhe 15 die Organe aus dem Fötus herauspräpariert
und in große Stücke je nach Organ mittels eines vom Operateur bedienten Skalpells
zerkleinert.
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Die Organteile werden dann in die sterilen Dosen 17 gelegt, worauf
durch Aufsetzen des Deckels die sterilen Dosen 17 luftdicht verschlossen werden.
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Die Dosen 17 und die für die Präparation verwendeten Instrumente sind
vorher in einem gesonderten Arbeitsgang genau wie später die Fruchtblase 11 über
die Schleusen 19, 20 und den Nachsterilisationskasten 14 in den Präparationskasten
16 gebracht worden.
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Nach dem Verschließen der sterilen Dosen 17 werden diese durch die
Schleuse 20 zurück in den Nachsterilisationskasten 14 befördert, von wo aus sie
entweder durch die Schleuse 19 oder durch eine nicht dargestellte weitere Öffnung
entnommen werden können.
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Die entnommenen Dosen 17 werden dann nach Abnehmen des Deckels 21'
in den Flüssigstickstoff 39 des Flüssigstickstoff-Gefriergefäßes 21 getaucht. Aufgrund
der Anordnung in den mit geeigneter Wandstärke und Stabilität versehenen Dosen 17
werden die Organteile ohne Schädigen durch Schockgefrieren schnell in den Tiefstkühlzustand
bei -193 0C gebracht.
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Anschließend wird dann in nicht dargestellter Weise durch die Schleusen
19, 20 und den Nachsterilisierkasten 14 hindurch eine Granuliermühle sowie Ampullen
22 (Fig. 3) in den Präparationskasten 16 gebracht. Auch die tiefgefrorenen Dosen
17 werden auf diesem Weg erneut in den Präparationskasten 16 geführt.
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Nunmehr führt der Präparator im Präparationskasten 16 die tiefstgefrorenen
Organteile der Granuliermühle zu. Das hierbei erzielte Organgranulat wird in die
Ampullen 22 gefüllt, welche mit einer Kappe 23 mit Solleinstichstelle für eine Spritze
24 verschlossen werden.
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Anschließend werden dann die tiefstgefrorenen, mit Organgranulat 26
gefüllten Ampullen 22 in einem vorzugsweise aus Styropor bestehenden Isolierbehälter
27 (Fig. 4) untergebracht, welcher seinerseits mit einem Aufnahmeraum 29 dazwischen
in einem erheblich größeren, ebenfalls aus Styropor bestehenden Isolierkasten 28
untergebracht ist. Der Isolierkasten 28 ist oben durch einen Deckel 28' abgeschlossen.
In dem Aufnahmeraum 29 ist Trockeneis 30 untergebracht, welches die tiefstgefrorenen
Ampullen 22 und deren Inhalt vor einem zu schnellen Erwärmen schützt.
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Entweder durch Abnehmen des Deckels 28' oder durch das Herausnehmen
eines Verschlußstückes 31 aus einer im Deckel 28' vorgesehenen Einfüllöffnung 32
kann jederzeit Trockeneis in den Aufnahmeraum 29 nachgefüllt werden. Auch im Boden
des Isolierkastens 28 kann noch eine von einem Verschlußstück 31 verschlossene Einfüllöffnung
32' vorgesehen sein, wie in Fig. 4 gestrichelt angedeutet ist.
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Soll das Frischzellenpräparat appliziert werden, so wird gemäß Fig.
3 eine Ampulle 22 aus dem Isolierbehälter 27 herausgenommen. Durch die Einstichöffnung
in der Kappe 23 wird die Kanüle einer Spritze 24 eingestochen, die mit einem Lösungsmittel,
insbesondere einer Ringerlösung 25 gefüllt ist. Die Ringerlösung 25 wird dann durch
die Kanüle in das Innere der Ampulle 22 gedrückt, wo die Ringerlösung 25 mit dem
Granulat 26 in Kontakt kommt und dieses in der für die Applizierung erforderlichen
Weise auflöst. Da die Ringerlösung sich auf Zimmertemperatur befindet, wird hierbei
auch der Auftauvorgang eingeleitet. Falls erforderlich, kann der Restauftauprozeß
in Minutenschnelle in handwarmem Wasser weitergeführt werden.
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Sobald der Auftau- und Auflösungsprozeß beendet ist, kann die Frischzellenlösung
vorzugsweise mit der gleichen Spritze 24 aus der Ampulle 22 abgezogen und einem
Patienten injiziert werden. Erfindungsgemäß wird also das zu injizierende Frischzellenpräparat
erst unmittelbar vor der Applizierung fertiggestellt, so daß die Frischzellen in
weitgehend frischem und unbeeinträchtigten Zustand die Lymphbahnen der behandelten
Person erreichen.
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Statt der Kästen 14, 16 mit Handhabungsmitteln 15 können auch Reinraum-Kästen
verwendet werden, denen über Sterilisationsfilter Luft mit einem Ventilator zugeführt
wird, so daß im Innern ein Überdruck herrscht. Die Filter sind so ausgebildet, daß
sie praktisch keinerlei Partikel durchlassen. Durch eine Frontscheibe kann der Operateur
alle Handhabungen im Inneren beobachten. Durch einen Schlitz kann er mit üblichen
sterilen Operationshandschuhen und sterilen Arms tu lpen in den Reinraum eingreifen
und dort an den Organen bzw. Organteilen hantieren. Die laminare Luftströmung wird
an den Tischlängsseiten abgesaugt. Um den Personenschutz sicherzustellen, wird an
der Arbeitstischvorderseite zusätzlich Raumluft angesaugt. Die Filterung der Abluft
erfolgt ebenfalls über Filter. Etwa 85 % der Luft -wird ständig über den reinen
Arbeitsplatz geführt. Die übrigen 15 g bilden den Luftvorhang, der den Arbeitsbereich
sicher von der Umgebung trennt.
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Die in dem erfindungsgemäßen Präparationskasten gewonnenen Organteile
können auch zur sofortigen Verwendung mittels einer Pastierungsmaschine verarbeitet
werden, welche jedoch erfindungsgemäß vorzugsweise über den Nachsterilisationskasten
in den Präparationskasten gebracht wird, um ebenfalls völlig keimfrei zu sein. Auf
diese Weise kann das Frischzellenpräparat unmittelbar gewonnen und dem Patienten
verabreicht werden. Die Paste bzw. das Pulver werden in dem Lösungsmittel suspendiert
und dann sofort gespritzt.
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Schließlich ist noch darauf hinzuweisen, daß das tiefstgefrorene Pulver
auch in einer Geschmacksflüssigkeit suspendiert werden kann, die dann vom Patienten
oral eingenommen wird. Eine orale Verabreichung des Frischzellenpräparates ist auch
in der Weise möglich, daß die ohne Tiefgefriervorgang gewonnene Paste in einer geeigneten
Geschmacksflüssigkeit suspendiert und dann sofort vom Patienten eingenommen wird,
so daß sie insbesondere über die Schleimhäute in die Lymphbahnen eintreten kann.
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