DE4400640A1 - Verwendung von, Mittel mit und Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels mit Embryonalgewebe - Google Patents
Verwendung von, Mittel mit und Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels mit EmbryonalgewebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Em
bryonalgewebe oder dessen biologisch aktiver Substanzen
zur Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tumore,
auf ein Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels
zur Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tumore
und auf ein Mittel zur Diagnostik oder zur Behandlung
bösartiger Tumore.
Es sind verschiedene diagnostische Verfahren zur Behandlung
bösartiger Tumore bekannt. Hierbei handelt es sich um bio
chemische, immunologische und Radionuklidverfahren, Ultra
schallverfahren, Magnetresonanzverfahren und Thermovisions
verfahren.
Die vorstehend erwähnten Verfahren zur Diagnostik bösar
tiger Tumore ermöglichen jedoch nicht immer die Lokali
sierung des Geschwulstherdes und die korrekte Bestimmung
der Ausdehnung des Tumors sowie des Grads seiner Bösartig
keit. Die Durchfuhrung der vorstehend erwähnten Verfahren
zur Diagnostik ist vergleichsweise kompliziert; es ist
eine teure Ausstattung und es sind teure Reagenzien erfor
derlich. Dennoch führen sie nicht immer zum richtigen diag
nostischen Ergebnis. Dies gilt insbesondere für die morpho
logischen Verfahren, bei denen es nicht immer gelingt, den
Zellenstoff den anatomischen Strukturen zu entnehmen, die
schwer erreichbar sind. Ein operativer Eingriff, der erfor
derlich ist, um das histologische Material zu bekommen, ist
nicht immer berechtigt (z. B. diagnostische Laparotomie,
Topoanatomie u. a.).
Bekannte traditionelle Verfahren zur Behandlung von bösar
tigen Neubildungen, z. B. die Chemotherapie, die Strahlen
therapie, die Hormontherapie und operative Eingriffe, die
einzeln und auch in Kombination eingesetzt worden sind,
sind weit verbreitet; nichtsdestotrotz lassen die Ergeb
nisse dieser Verfahren zu wünschen übrig und sie haben
darüber hinaus zusätzlich Komplikationen bei der Behandlung
zur Folge, z. B. hohe Toxizität und Beschädigungen, die
Zytostatika, radioaktive Bestrahlung und Hormone auf ge
sunde Zellen des Organismus ausüben, Entstehung lang an
haltender Defekte nach einer chirurgischen Behandlung oder
einer Strahlentherapie.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Möglichkei
ten zur Diagnostik und zur Behandlung bösartiger Tumore
zu erweitern und zu verbessern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verwendung
von Embryonalgewebe oder dessen biologisch aktiver Substan
zen zur Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tumore,
durch die Verwendung von Embryonalgewebe oder dessen bio
logisch aktiver Substanzen zur Herstellung eines Arznei
mittels zur Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tu
more, bei dem Embryonalgewebe oder dessen biologisch ak
tive Substanzen als Wirksubstanz verwendet werden, und
durch ein Mittel zur Diagnostik oder zur Behandlung bös
artiger Tumore, das Embryonalgewebe oder dessen biologisch
aktive Substanzen, Gewebeprotektoren und Transmitter ent
hält, gelöst.
Hinsichtlich der Diagnostik bösartiger Tumore wird die An
zahl der zur Verfügung stehenden diagnostischen Verfahren
erhöht. Des weiteren ist es mit Hilfe der Erfindung mög
lich, bösartige Neubildungen verschiedener Formen und Lo
kalisierungen aufzuschlüsseln sowie zwischen gutartigen
und bösartigen Tumoren und Geschwulstherden von Organen
und Geweben zu differenzieren. Die Anwendung der Erfindung
erfolgt endovenös, intraarteriell, endolymphatisch, sub
kutan, intramuskulär und/oder rektal.
Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Diagnostik
bösartiger Tumore tritt bei der zu untersuchenden Person
an den Tumoren, nämlich dem Hauptgeschwulstherd und den
Metastasen, 15 Minuten bis 48 Stunden nach der Beibringung
des betreffenden Mittels in den Organismus ein stechender,
dumpfer Schmerz auf; binnen derselben Zeitperiode treten
eine Temperaturerhöhung sowie Kennzeichen der Toxaemie
als Ergebnis der Lysis der Tumorzellen auf.
Diejenigen Untersuchungspersonen, deren Tumoren gutartig
sind oder die Herdaffektionen aufweisen, die nicht onkologi
scher Herkunft sind, und potentiell gesunde Personen weisen
die vorstehend aufgelisteten Symptome nicht auf.
Als Ausgangsprodukt für die Herstellung des Wirkstoffs
dienen verschiedene Embryonalgewebe, z. B. Hühner-, Kanin
chen-, Schweine-, Schaf-, Kuh-, Ratten- und Menschengewebe,
wobei Embryonalgewebe von Embryonen aus frühen Entwicklungs
stadien eingesetzt werden. Dies ist dadurch bedingt, weil
in diesen frühen Entwicklungsstadien der Embryo die größte
Menge biologisch aktiver Substanzen enthält, die zur Dif
ferenzierung und Gewebemorphogenese tauglich sind.
Bekannterweise sind Gewebepräparate apyrogen, sie kumu
lieren nicht im Organismus, sie haben keine teratogenen,
anaphylaktogenen, embryotoxischen, allergenen und hista
minoähnlichen Eigenschaften, und sie führen nicht zu Ge
wöhnungs- oder Suchtgefahren.
Embryonalgewebe verschiedener Herkunft oder ihre biologisch
aktiven Substanzen können lokal und parenteral als Mittel
gegen bösartige Tumore verwendet werden.
Für die lokale Behandlung bösartiger Tumore werden homoge
nisierte Embryonalgewebe, vorzugsweise zusammen mit Gewe
beprotektoren und Transmittern, z. B. Dimethylsulfoxid und
Polyvinxylpyrrolidon, verwendet.
Für parenterale Injektion bei der Behandlung von bösartigen
Tumoren werden Extrakte von Embryonalgeweben, z. B. Wasser
salzextrakt, Alkoholextrakt etc., verwendet.
Bei lokaler Anwendung der homogenisierten Embryonalgewebe
sollte diesen Embryonalgeweben Dimethylsulfoxid beigege
ben werden. Das deshalb, da Dimethylsulfoxid lokal ent
zündungswidrige, anästhesierende und antiseptische Wir
kungen ausübt. Es ist leicht in Wasser, Alkohol, Aceton
und Säure auflösbar. Des weiteren löst es gut organische,
anorganische und Heilmittel. Dimethylsulfoxid diffundiert
leicht in lebende Zellen und Gewebe, durchdringt unbe
schädigte Hautdecken, Schleimhaut und histohämatische
Barrieren, ohne sie zu beschädigen; außerdem ist es schnell
von der Hautoberfläche einsaugbar.
Dimethylsulfoxid verbindet sich mit Gewebeproteinen und
Heilmitteln und trägt sie durch irgendwelche biologische
Membranen, sofern es in zumindest 60%iger Konzentration
angewendet wird. Es verstärkt und verlängert die Wirkung
von Heilmitteln und biologisch aktiven Substanzen beträcht
lich. Außerdem hat es eine niedrige Toxizität. In experi
mentellen Untersuchungen hat sich herausgestellt, daß
Dimethylsulfoxid kryoprotektorische, radioverteidigende,
entzündungshemmende, fiebersenkende und analgesierende
Wirkungen auf den Organismus ausübt. Außerdem hat es
bakterizide und fungizide Wirkungen, es erhöht die un
spezifische Infektionsresistenz des Organismus, verhindert
eine Aggregation von Thrombozyten, hemmt Cholinesteräse
aktivität und verringert den Cholesteringehalt im Blut.
Es ist leicht aus dem Organismus entfernbar. Dimethyl
sulfoxid wird somit als Konservierungsmittel und Kryo
protektor der Embryonalgewebe benutzt, deren biologische
Eigenschaften es konserviert.
Außerdem dient es als Transmitter der biologisch aktiven
Substanzen in die Tiefe des Tumorfokusses und es verhindert
das Entstehen einer Sekundärinfektion.
Bei lokaler Anwendung des Embryonalgewebe enthaltenden Mit
tels zur Behandlung bösartiger Tumore kann eine Dimethyl
sulfoxidlösung auf Polyvinylpyrrolidon verwendet werden,
um Gewebezerfall zu verhindern und die kryoprotektorische
Wirkung zu benutzen.
Die therapeutische Wirkung der Embryonalgewebe enthaltenden
Mittel hinsichtlich der reparativen Regeneration hängt von
der Konzentration der Embryonalgewebe ab. Beispielsweise
hat 5%ige Embryonalsalbe eine schwächere Wirkung als 75%ige
Embryonalsalbe. Eine weitere Steigerung des Gehalts der
Embryonalsalbe an embryonalem Gewebe führte zum Gewebezer
fall und zur Verringerung der biologischen Aktivität der
Embryonalsalbe. Bei einer Zusammensetzung des Mittels, die
das homogenisierte Embryonalgewebe mit 60 bis 80%iger Di
methylsulfoxidlösung auf Polyvinylpyrrolidon enthält,
konnte der Anteil des Embryonalgewebes auf bis zu 75%
erhöht werden.
Die 60 bis 90%ige Dimethyloxydkonzentration in dem Mittel
zur lokalen Anwendung bei bösartigen Tumoren ergibt sich
dadurch, daß Dimethyloxid in 60%igen und höheren Konzen
trationen das Eindringen der ausgelösten Heil- und biologisch
aktiven Substanzen in das Gewebe fördert.
Somit wird eine bessere therapeutische Wirkung auf den
Krebsprozeß in der ganzen Tiefe des Tumorfokusses erzielt.
Verschiedene Öl- und Fettzusätze zu dem Mittel für lokale
Anwendung sind u. U. erforderlich, um eine bessere Fixierung
des Mittels bei konkreter Lokalisierung des Tumors, z. B.
im Schlund, Uterus und dgl., zu erzielen. Derartige Öl- und
Fettzusätze beeinflussen die therapeutische Wirkung nicht.
Für parenterale Injektion, die intramuskulkär, intravenös,
endolyinphatisch, intratumoral etc. geschehen kann, werden
Extrakte des Embryonalgewebes, z. B. Wasser-, Wassersalz-,
Alkoholextrakte usw., benutzt.
Die Entnahme menschlichen Embryonalmaterials wird während
des Aborts unter Befolgung der Aseptikregeln verwirklicht.
Zunächst ist es erforderlich, sich mit der medizinischen
Beurkundung für die Auswahl von Embryonen mit einer ver
mutlichen Entwicklungszeit zwischen 3 und 10 Wochen zu be
fassen. Vor dem Abort sollten Analysenbefunde strikt kon
trolliert und die Anamnese studiert werden, um die Anwe
senheit viraler Hepatitis, von Geschlechtskrankheiten
oder von AIDS zu erfassen. Während des Aborts wird das
gesamte Blut, Plazenta und den Embryo enthaltende Gewe
bematerial in sterilen Polyethylenbeuteln gesammelt. Das
Blut wird durch sterile Gaze filtriert. 4 bis 5 ml Blut
und Stückchen der Plazenta und des Embryonalgewebes wer
den zur Untersuchung auf HIV-Antigen vorbereitet. Die Unter
suchung wird sorgfältig durchgeführt und im Falle positi
ver Reaktionen auf das genannte Antigen wird das gesamte
Gewebematerial vernichtet.
Bei negativem Ergebnis der Untersuchung werden die Embryo
stückchen vom Plazentagewebe und von Blutgerinnseln abge
trennt und sorgfältig mit sterilen physiologischen Lösun
gen bei einer Temperatur zwischen 2 und 37 Grad C gewa
schen. Dann werden die gewaschenen Embryostückchen in ste
rile Polyethylenbeutel gelegt, wobei 10 bis 15% der mit
Polyvinylpyrrolidon verdünnten Dimethylsulfoxidlösung vor
gesehen werden und das Verhältnis zwischen Embryonalgewebe
und der Lösung 1 : 1 beträgt. Die Polyethylenbeutel werden
zugelötet und in hermetischen Behältern mit flüssigem
Stickstoff versenkt.
Auf diese Art und Weise gefrorenes Embryonalgewebe wird
ohne Zeitbegrenzung und ohne Verlust der biologischen,
chemischen und physikalischen Eigenschaften bis zur Anwen
dung als Mittel gegen bösartige Tumore konserviert.
Bei der Gewinnung des Mittels zur Diagnostik und zur Be
handlung bösartiger Tumore aus Hühnerembryonen werden be
fruchtete Hühnereier in einen Thermostat gelegt und für
3 bis 7 Tage bei einer Temperatur von 37,0 bis 38,0 Grad
C inkubiert. Dann werden die Eier aus dem Thermostat heraus
geholt, für 10 bis 30 Sekunden in 10%ige Alkoholjodlösung
versenkt und aus dieser Alkoholjodlösung herausgeholt. Die
Eierschale wird mit sterilen Instrumenten entfernt, die
Hühnerembryonen werden nach der vorstehend beschriebenen
Verfahrensweise herausgeholt und in Dimethylsulfoxidlö
sung auf Polyvinylpyrrolidon (10 bis 15%) in sterilen
Polyethylenbeuteln in hermetische Behälter mit flüssigem
Stickstoff versenkt.
5- bis 10-tägige Kaninchenembryoen und 5- bis 10-tägige
Rattenembryonen werden wie folgt vorbereitet:
Die Weibchen werden für eine Nacht mit Männchen zusammen geführt, wobei am Morgen ein Scheidenabstrich vorgenommen wird. Die Anwesenheit von Spermatozon im Abstrich zeugt von einer Befruchtung. Von diesem Zeitpunkt an beginnt die Ab messung der Schwangerschaftszeit. Nach Erlangung-der er forderlichen Schwangerschaftszeit, d. h. 5 bis 10 Tage, wird unter Narkose nach Bearbeitung der vorderen peritonea len Wand mit Antiseptika, z. B. Jod, Alkohol, die mitt lere Laparotomie durchgeführt. Uterine Röhren werden mit Ligaturen verbunden und es wird eine Exterpation des Uterus durchgeführt. Der letztere wird für 10 bis 15 Sekunden in 10%iger Alkoholjodlösung versenkt, wobei nach dem Heraus holen aus der Alkoholjodlösung sein Lumen aufgedeckt wird. Die Embryonen werden ohne Plazenta mit sterilen Instrumen ten heraus geholt und nach der vorstehend beschriebenen Ver fahrensweise in flüssigem Stickstoff gefroren.
Die Weibchen werden für eine Nacht mit Männchen zusammen geführt, wobei am Morgen ein Scheidenabstrich vorgenommen wird. Die Anwesenheit von Spermatozon im Abstrich zeugt von einer Befruchtung. Von diesem Zeitpunkt an beginnt die Ab messung der Schwangerschaftszeit. Nach Erlangung-der er forderlichen Schwangerschaftszeit, d. h. 5 bis 10 Tage, wird unter Narkose nach Bearbeitung der vorderen peritonea len Wand mit Antiseptika, z. B. Jod, Alkohol, die mitt lere Laparotomie durchgeführt. Uterine Röhren werden mit Ligaturen verbunden und es wird eine Exterpation des Uterus durchgeführt. Der letztere wird für 10 bis 15 Sekunden in 10%iger Alkoholjodlösung versenkt, wobei nach dem Heraus holen aus der Alkoholjodlösung sein Lumen aufgedeckt wird. Die Embryonen werden ohne Plazenta mit sterilen Instrumen ten heraus geholt und nach der vorstehend beschriebenen Ver fahrensweise in flüssigem Stickstoff gefroren.
Zur Präparierung des erfindungsgemäßen Mittels zur Diagnose
und zur Behandlung bösartiger Tumore für lokale Anwendung
werden die das Embryonalgewebe enthaltenden Beutel aus den
Behältern mit flüssigem Stickstoff herausgeholt, in ein
Wasserbad gestellt und bei einer Temperatur von ca. 40,0 Grad
C für 5 bis 10 Minuten aufgetaut. Die Oberfläche der Poly
ethylenbeutel wird mit auf 96 Grad C erwärmtem Ethylalkohol
bearbeitet, die Ethylenbeutel werden mit einer sterilen
Schere geöffnet, die 10-15%ige Dimethylsulfoxidlösung
auf Polyvinylpyrrolidon wird abgegossen, und die Embryonal
gewebestückchen werden in einen Homogenisator gelegt. Als
Homogenisator können beispielsweise Haushaltskaffeemühlen
oder elektrische Homogenisatoren verwendet werden; die Be
hälteroberflächen und die Arbeitsoberflächen sind zunächst
mit auf 96 Grad C erwärmtem Ethylalkohol zu bearbeiten.
Das Embryonalgewebe wird solange homogenisiert, bis eine
gleichartige Gewebemasse erzielt ist. Dieses homogene Em
bryonalgewebe wird mit einem sterilen Metallöffel unter
Einhaltung aseptischer Bedingungen in sterile Meßgläser,
die im vorstehend bereits erwähnten Verhältnis 3 : 1
60 bis 90%ige Dimethylsulfoxidlösung auf Polyvinylpyrro
lidon enthalten, eingebracht. Die Meßgläser mit der so her
gestellten Embryonalsuspension werden sorgfältig zuge
pfropft, mit Etiketten mit Herstellungszeitpunkt ver
sehen, geschüttelt und gekühlt bei einer Temperatur von
-20 bis -10 Grad C bis zu 6 Monate gelagert.
Vor ihrer Anwendung wird das Mittel gegen bösartige Tumo
re bei Raumtemperatur, d. h. bei einer Temperatur zwischen
16 und 25 Grad C, sorgfältig geschüttelt. Erforderlichenfalls
können Öl- und Fettzusätze in dem Mittel enthalten sein.
Das Verfahren zur Gewinnung einer embryonalen Kolloid
suspension für subkutane und intramuskuläre Injektion ist
wie folgt:
Tierembryonen von Kühen, Schweinen oder Schafen werden vom Schlachthof bezogen. Die Entwicklungszeit der Embryonen sollte zwischen 1 und 8 Wochen liegen. Die Embryonen wer den unmittelbar nach der Schlachtung der Tiere gesammelt. Die Größe der Embryonen beträgt zwischen 3 und 15 cm Länge.
Tierembryonen von Kühen, Schweinen oder Schafen werden vom Schlachthof bezogen. Die Entwicklungszeit der Embryonen sollte zwischen 1 und 8 Wochen liegen. Die Embryonen wer den unmittelbar nach der Schlachtung der Tiere gesammelt. Die Größe der Embryonen beträgt zwischen 3 und 15 cm Länge.
Menschliche Embryonen fallen während medizinischer Aborte
an. Menschliche Embryonen sollten eine Entwicklungszeit
zwischen 3 und 13 Wochen haben. Die Tier- und Menschen
embryonen werden von der Plazenta und vom Abortblut ab
getrennt und mit einer physiologischen Lösung oder mit
Wasser bei einer Temperatur, die Raumtemperatur nicht
übersteigt, gewaschen. Das embryonale Rohmaterial wird
auf die Anwesenheit der Erreger von AIDS, Hepatitis, Ge
schlechtskrankheiten, Tuberkulose und Toxoplasmose ge
testet. Falls bei diesen Tests positive Resultate erzielt
werden, wird das embryonale Rohmaterial durch Desinfek
tionsmaßnahmen vernichtet. Bei negativen Resultaten dieser
Tests wird das embryonale Rohmaterial in eine Lösung, die
25 bis 70% Ethylalkohol enthält, eingebracht. Im Wasser-
Alkohol-Medium wird eine Homogenisierung bis zur Erreichung
eines Kolloidzustands durchgeführt. Als Resultat hat das
gewonnene Substrat die Form einer Wasser-Alkohol-Suspension,
die für eine therapeutische Anwendung geeignet ist. So wird
beispielsweise 1,0 ml der 70%igen Embryonal-Alkohol-Suspen
sion mit 9,0 ml der physiologischen Lösung verdünnt und
einmal oder mehrmals am Tage mit einer Konzentration von
0,2 ml/1 kg der Körpermasse oder größer subkutan oder intra
muskulär eingeführt.
Isotonische Lösungen, z. B. Wasser, 0,9%ige NaCl-Lösung
usw., können als Extraktionslösungen benutzt werden.
Eine weitere Verarbeitung der Wasser- oder Wassersalz
suspensionen kann durch Abklärung und Konzentrierung mit
tels Filterung, Zentrifugierung, Lyophilisierung oder
Sorbierung durchgeführt werden.
Das Verfahren zur Gewinnung der biologisch aktiven Substan
zen aus dem Embryonalgewebe ist wie folgt:
Die Entnahme und Lagerung des beim Abort anfallenden embryo
nalen Rohmaterials bis zum Zeitpunkt der Präparierung des
Endprodukts erfolgt wie bei dem vorstehend beschriebenen
Verfahren.
Zur Präparierung des Wassersalz- oder Alkoholextrakts wer
den die das embryonale Rohmaterial enthaltenden Beutel
aus den Behältern mit flüssigem Stickstoff herausgeholt,
und die gefrorenen Stückchen des Embryonalgewebes werden
unter aseptischen Bedingungen entnommen. Danach werden die
Embryonalgewebestückchen in einen Homogenisator eingebracht
und homogenisiert, bis eine gleichartige Gewebemasse ent
standen ist; diese Gewebemasse wird mit steriler 0,85%iger
NaCl-Lösung, 25 bis 70%iger Ethylalkohol-, Ringer-Lock-
oder Queenton-Lösung im Verhältnis 3 : 1, 2 : 1 oder 1 : 1
suspendiert; es findet eine sorgfältige Mischung statt; das
Mischungsprodukt wird bei einer Temperatur von 2 bis 12 Grad C
für 10 bis 45 Minuten bei 15 000 bis 20 000 U/min zentri
fugiert. Nach der Zentrifugierung erfolgt unter aseptischen
Bedingungen eine Abtrennung des Supernatanten vom Sediment,
wobei der Supernatant in sterile, gewalzte Flakone gegos
sen wird. Die Flakone werden in einer Kühlvorrichtung unter
gebracht und dort bis zum Anwendungszeitpunkt, der nicht
mehr als 2 bis 3 Wochen auf sich warten lassen sollte, bei
einer Temperatur von -10 bis -20 Grad C aufbewahrt. Vor der
Anwendung werden die Flakone aus der Kühlvorrichtung ent
nommen und bei Raumtemperatur (16 bis 25 Grad C) aufgetaut.
Die Präparierung des Mittels zur Behandlung bösartiger Tu
more gründet sich auf das Hochleistungs-Chromatographie-
Verfahren. Alle Operationen zur Mittelpräparierung werden
bei einer Temperatur zwischen 2 und 15 Grad C durchgeführt.
Der Embryonalextrakt wird bei einer Temperatur von 4 Grad C
im Verlauf einiger Stunden in einem Kühlschrank aufgetaut.
Denaturierte Proteine und Zellenbruchstücke werden mittels
Zentrifugierung des nativen Embryonalextrakts bei 18 000
U/min für 60 Minuten bei 2 bis 4 Grad C abgetrennt.
Eine Chromatographie N1 wird am affinen Sorbens unter Be
dingungen der Gradientelution von 0,15 bis 0,5 M NaCl in
5 mM Phosphatpuffer durchgeführt. Die im Intervall von
0,25 bis 0,4 gewonnenen Fraktionen werden am Fraktions
kollektor gesammelt und dem nächsten Verfahrensschritt
zugeleitet.
Eine Gelfiltration wird an Sephadex "G-25" unter den üb
lichen Bedingungen durchgeführt. Hämoglobulinfreie Fraktionen
werden gesammelt und dem nächsten Verfahrensschritt zugeleitet.
Eine Chromatographie N2 wird am affinen Sorbens unter Be
dingungen der Stufenelution von 0,15 bis 0,25 M NaCl im
Zitratpuffer durchgeführt. Die in 0,25 M NaCl gewonnenen
Fraktionen werden gesammelt und dem nächsten Verfahrens
schritt zugeführt.
Das gewonnene Produkt wird durch Hochgeschwindigkeitszen
trifugierung bei 18 000 U/min für 60 Minuten bei 4 Grad C
geklärt.
Die hierbei entstehende Substanz wird quantitativ auf den
Gehalt von onkofetalen Proteinen geprüft und bei einer
Temperatur von -20 Grad C gefroren.
Die Substanz wird aufgetaut und durch sterile Filter (bis
zu 0,22) filtriert. Dann werden die Abfüllung, die Lyo
philisierung und das Zupfropfen nach den Standardverfah
ren durchgeführt.
Das fertige Mittel wird gekennzeichnet; Flakone, die den
Bestimmungen nicht entsprechen, werden aussortiert. Proben
für biochemische Analysen hinsichtlich der Anwesenheit der
onkofetalen Proteine werden aus jeder Serie des Mittels
entnommen; die Sterilität, die Toxizität und die Pyrogenität
werden überprüft.
Das fertige Arzneimittel wird im Kühlschrank bei 4 bis 8 Grad
C für 12 Monate gelagert.
Im folgenden wird das Mittel bzw. Arzneimittel und das Ver
fahren zu seiner Herstellung an Hand eines Ausführungsbei
spiels näher erläutert.
Das Mittel gemäß dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
stellt eine komplizierte Zusammensetzung biologisch aktiver
Substanzen von 8 bis 12 Wochen alten menschlichen Embryonen
dar. Das Mittel trägt zur Immunität bei und hat Antitumor
wirkung. Es enthält kein Hämoglobin, Fibrin, Makroglobo
lin. Das Mittel ist ein weißes lyophilgetrocknetes Pulver,
das sich leicht in Wasser und in 0,9%iger Natriumchlorid
lösung auflöst. Es wird in Flakons aus medizinischem Glas
gefüllt. Die medizinischen Gläser werden mit Gummipfropfen
verkorkt und mit Metalldeckeln zugedreht. Das Mittel ist
steril und nicht toxisch.
Zur Herstellung des Mittels wird ein Verfahren angewendet,
dem die Hochleistungschromatographie zugrundeliegt. Alle
Verfahrensschritte bei der Herstellung des Mittels werden
in einem Temperaturbereich zwischen 0 und 4 Grad C durch
geführt.
Das native Embryonalmaterial wird bei einer Temperatur
von 4 Grad C im Laufe einer Nacht in einem normalen Kühl
schrank entfrostet. Die denaturierten Eiweiße und Gewebe
bruchstücke werden durch Zentrifugieren des nativen Embryo
nalmaterials bei 18 000 U/min binnen 1 Stunde abgetrennt.
Die Chromatographie N1 wird mit einem affinierenden Adsor
bens bei der Gradientenelution von 0,15 bis 0,5 M NaCl in
50 M Phosphatpuffer durchgeführt. Fertige Fraktionen, die
mit Intervall 0,25 bis 0,4 erscheinen, werden im Fraktions
kollektor gesammelt und dem nächsten Verfahrensschritt zu
geleitet.
Die Gelfiltrierung wird mit Sephadex "G-25" in herkömm
licher Weise durchgeführt. Die fraktionierten Mengen, die
kein Immoglobin enthalten, werden gesammelt und dem nächsten
Verfahrens schritt zugeleitet.
Die Chromatographie N2 wird mit dem affinierenden Adsorbens
bei der Stufenelution von 0,15; 0,25 M NaCl im 50 in M Zi
tratpuffer durchgeführt. Fertig fraktionierte Anteile, die
in 0,25 M NaCl erscheinen, werden gesammelt und dem nächsten
Verfahrensschritt zugeführt.
Das Präparat wird durch Zentrifugieren mit einer hohen Dreh
zahl, z. B. 18 000 U/min, binnen 1 Stunde geklärt.
Die hergestellte Substanz wird auf Eiweißgehalt und onkolo
gische Marker analysiert.
Die fertige Substanz wird gefroren und bei -20 Grad C im
Kühlschrank gelagert.
Diese Substanz wird entfrostet, steril filtriert, abgefüllt,
getrocknet und verkorkt, und zwar unter Verwendung von
Standardverfahren.
Das fertige Arzneimittel wird markiert, wobei Flakons, die
den Qualitätsanforderungen nicht entsprechen, aussortiert
werden. Jeder Serie des Arzneimittels werden Stoffproben
entnommen und zur biochemischen Analyse auf Eiweißgehalt
und onkologischem Marker sowie zur Prüfung des Arzneimit
tels auf sterile Reinheit, Toxizität und pyrogene Eigen
schaften untersucht. Das gemäß seiner Parameter allen Normen
entsprechende Arzneimittel wird zur Anwendung übergeben.
Claims (32)
1. Verwendung von Embryonalgewebe oder dessen biologisch
aktiver Substanzen zur Diagnostik oder zur Behandlung
bösartiger Tumore.
2. Verwendung von Embryonalgewebe oder dessen biologisch
aktiver Substanzen zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tumore.
3. Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels zur
Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger Tumore, dadurch
gekennzeichnet daß Embryonalgewebe oder dessen biologisch
aktive Substanzen als Wirksubstanz verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Embryonalgewebe
homogenisiert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei dem das Embryonal
gewebe oder dessen biologisch aktive Substanzen mit Gewebe
protektoren und Transmittern vermischt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem als Gewebeprotektor
Dimethylsulfoxid eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem Dimethylsulfoxid in
mindestens 10%iger Konzentration verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem Dimethylsulfoxid in
60-80%iger Konzentration verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem
10%iges Polyvinylpyrrolidon verwendet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem 60-80%ige Dimethyl
sulfoxidlösung auf 10%igem Polyvinylpyrrolidon verwendet wird,
wobei das Verhältnis von Embryonalgewebe zur Dimethylsulfoxid
lösung auf 10%igem Polyvinylpyrrolidon 3 : 1 beträgt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, bei dem als
Protektor Polyvinylpyrrolidon eingesetzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 11, bei dem Öl
und/oder Fettzusätze beigegeben werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12, bei dem als
Embryonalgewebe menschliches Embryonalgewebe verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem menschliches Embryo
nalgewebe von Embryonen aus dem ersten Schwangerschaftsdrittel
verwendet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, bei dem Embryonalge
webeteile von Plazentagewebe und Blut abgetrennt; mit steri
len physiologischen Lösungen bei 2 bis 37 Grad C gewaschen,
in Kunststoffbeutel eingebracht und in flüssigen Stickstoff
versenkt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 12, bei dem als
Embryonalgewebe Hühner-, Kaninchen- und/oder Rattenembryonal
gewebe verwendet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, bei dem das Embryonal
gewebe oder dessen biologisch aktive Substanzen in einen
Wasser-, Wassersalz-, Alkoholextrakt od. dgl. eingebracht wer
den.
18. Verfahren nach Anspruch 17, bei dem als Embryonalgewebe
Kuh-, Schwein- oder Schafembryonalgewebe oder menschliches
Einbryonalgewebe von Embryonen aus dem ersten Schwangerschafts
drittel verwendet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem das Embryonal- vom
Plazentagewebe und Blut getrennt, mit einer physiologischen
Lösung oder Wasser max. bei Raumtemperatur gewaschen und in
eine 25-70% Ethylalkohol enthaltende Lösung eingebracht
wird, in der eine Homogenisierung bis zum Kolloidzustand
durchgeführt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, bei dem die das Embryonalge
webe enthaltende Lösung gefiltert, zentrifugiert, lyophili
siert, dialysiert und/oder sorbiert wird.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 20, bei dem
der Extrakt aus Embryonalgewebe chromatographiert wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, bei dem eine Chromatographie
am affinen Sorbens unter Bedingungen der Gradientelution
von 0,15-0,5 M NaCl in 5 mM Phosphatpuffer durchgeführt
wird.
23. Verfahren nach Anspruch 21 oder 22, bei dem eine
Chromatographie am affinen Sorbens unter den Bedingungen
der Stufenelution von 0,15-0,25 M NaCl im Zitratpuffer
durchgeführt wird.
24. Mittel zur Diagnostik oder zur Behandlung bösartiger
Tumore, das Embryonalgewebe oder dessen biologisch aktive
Substanzen, Gewebeprotektoren und Transmitter enthält.
25. Mittel nach Anspruch 24, bei dem der Gewebeprotektor
Dimethylsulfoxid ist.
26. Mittel nach Anspruch 25, das Dimethylsulfoxid in
mindestens 10%iger Konzentration enthält.
27. Mittel nach Anspruch 26, das Dimethylsulfoxid in
60-80%iger Konzentration enthält.
28. Mittel nach einem der Ansprüche 25 bis 27, das
10%iges Polyvinylpyrrolidon enthält.
29. Mittel nach einem der Ansprüche 25 bis 28, das 60-80%ige
Dimethylsulfoxidlösung auf 10%igem Polyvinylpyrrolidon in
einem Verhältnis zum Embryonalgewebe von 1 : 3 enthält.
30. Mittel nach einem der Ansprüche 24 bis 29, bei dem der
Protektor Polyvinylpyrrolidon ist.
31. Mittel nach einem der Ansprüche 24 bis 30, das Öl- und/oder
Fettzusätze enthält.
32. Mittel nach Anspruch 24, das als das Embryonalgewebe ent
haltender Wasser-, Wassersalz-, Alkoholextrakt od. dgl. aus
gebildet ist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4400640A DE4400640A1 (de) | 1994-01-12 | 1994-01-12 | Verwendung von, Mittel mit und Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels mit Embryonalgewebe |
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DE4400640A DE4400640A1 (de) | 1994-01-12 | 1994-01-12 | Verwendung von, Mittel mit und Verfahren zur Herstellung eines Arzneimittels mit Embryonalgewebe |
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ID=6507750
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