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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen eine Vorrichtung zur
Entnahme von Flüssigkeiten und
zellulären
Materialien aus einem Patienten. Im Speziellen betrifft die vorliegende
Erfindung eine Vorrichtung zur Entnahme von Epithelzellen aus der
Auskleidung eines Brustmilchgangs.
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Brustkrebs
ist der häufigste
Krebs bei Frauen, und jedes Jahr werden 100.000 neue Fälle diagnostiziert
(siehe z.B. W. H. Goodson und E. B. King, Chapter 4: Discharges
and Secretions of the Nipple, The Breast: Comprehensive Management
of Benign and Malignant Diseases, 2. Aufl., Bd. 2, S. 51–74, Bland & Kirby, Hrsg.,
W. B. Sanders Co., Philadelphia, PA, USA (1988)). Noch mehr Frauen
leiden jedoch an Symptomen in Zusammenhang mit Brusterkrankungen,
sowohl gutartigen als auch bösartigen,
und müssen
weitere Diagnosen und Evaluierungen durchlaufen, um zu bestimmen,
ob Brustkrebs vorhanden ist. Zu diesem Zweck wurde eine Reihe von
Diagnoseverfahren entwickelt, von denen die häufigsten chirurgische Verfahren
sind, die eine Stanzbiopsie oder Exzisionsbiopsie umfassen. Vor
kurzem wurde eine Feinnadelaspirations- (FNA-) Zytologie entwickelt,
die weniger invasiv ist als die chirurgischen Verfahren, aber nicht
immer als Ersatz für
eine chirurgische Biopsie geeignet ist.
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Für Forschungszwecke
wurden verschiedene andere Diagnoseverfahren vorgeschlagen (siehe
z.B. Sukumar et al., Molecular Medicine Today 2(11), 453–9 (1996);
Sukumar et al., Mutation Research 333(1–2), 37–44 (1995)). Von besonderem
Interesse im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist die
Tatsache, dass Flüssigkeiten
aus den Milchgängen
extern eingefangen, analysiert und in gewissem Maß mit dem
Brustkrebsrisiko korreliert wurden. Solch eine Flüssigkeitsgewinnung
wird im Allgemeinen jedoch an der Oberfläche der Brustwarze durchgeführt und
umfasst Material aus allen Milchgangssystemen. Informationen über den
Zustand eines einzelnen Gangs werden im Allgemeinen nicht erhalten.
Informationen über
einzelne Gänge
können
durch die Einführung
von Kanülen
und endoskopische oder fluoroskopische Untersuchungen erhalten werden,
aber solche Untersuchungen wurden vorwiegend an Frauen mit Brustwarzenausfluss
oder für
Forschungszwecke durch geführt,
wobei im Allgemeinen nicht jeder einzelne Milchgang in der Brust
untersucht wurde.
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Da
Brustkrebs normalerweise von einem einzelnen Milchgangsystem ausgeht
und mehrere Jahre lang in einem präkanzerösen Zustand vorliegt, sind
Endoskopie und die Gewinnung von Flüssigkeiten aus einzelnen Milchgängen vielversprechende
Diagnoseverfahren zur Identifikation von intermediären Markern.
Von besonderem Interesse und Wert im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung wäre
die Möglichkeit,
Flüssigkeiten
und zelluläre
und nichtzelluläre
Markermaterialien (z.B. Epithelzellen und andere Zellen sowie Proteine,
Kohlenhydrate und andere nichtzelluläre Markermaterialien) sicher
aus den einzelnen Milchgängen
einfangen zu können,
und zwar Gang für
Gang. Durch die Untersuchung der gewonnenen Markermaterialen könnten kanzeröse und präkanzeröse Zustände der
einzelnen Gänge
in einem sehr frühen
Stadium identifiziert werden. Außerdem könnte durch Zuordnung des Zustands
zu einem bestimmten Milchgang die Behandlung spezifisch auf diesen
Milchgang ausgerichtet werden, um so zu versuchen, die Wirksamkeit
der Behandlung zu erhöhen
und Traumata für
die Patientin zu minieren.
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Die
Möglichkeiten
zur Durchführung
solcher Diagnoseverfahren sind jedoch beschränkt. Bisher war es sehr schwierig,
Milchgangöffnungen
auf zuverlässige
und konstante Weise zu identifizieren. Dieses Problem wurde jedoch
durch die in der gleichzeitig anhängigen Anmeldung Nr. 08/931.786
desselben Anmelders, jetzt US-A-6168779,
angesprochen. Durch eine Markierung der Milchgangöffnungen
kann die Position der Eingangsöffnung
jedes einzelnen Gangs bestimmt werden.
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Obwohl
nun alle Milchgänge
einer Brust zugänglich
sind, hängt
der Erfolg der Diagnosemethoden von der Möglichkeit ab, zelluläre und nichtzelluläre Materialien
aus zumindest einem, den meisten und vorzugsweise allen Regionen
jedes einzelnen Milchgangsystems zu gewinnen. Milchgänge weisen
einen äußerst komplexen
und gewundenen dreidimensionalen Aufbau auf, wobei abgelegenere
Abschnitte des Systems immer kleinere Durchmesser aufweisen. Die
Gewinnung von repräsentati ven
Materialproben aus dem gesamten Milchgangsystem stellt somit eine
große
Herausforderung dar.
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Frühere Versuche,
zelluläres
Material aus einzelnen Milchgängen
zu erhalten, waren nur teilweise erfolgreich. Wie die Erfinder hierin
berichten wurden in die Milchgänge
bei Love und Barsky, The Lancet 348, 997–999 (1996) eine starre Kanüle eingeführt und
sehr kleine Volumina (0,2 ml bis 0,5 ml) Kochsalzlösung eingeflößt. Die
Kochsalzlösung
wurde separat durch ein Kapillarröhrchen wiedergewonnen, und
das zelluläre
Material wurde aus der Kochsalzlösung
gewonnen. Es war jedoch nicht klar, ob das zelluläre Material
von den meisten oder von allen Abschnitten des Milchgangsystems
stammte. Wenn keine solchen repräsentativen
Proben erhaltenwerden können,
kann keine zuverlässige
Diagnose durchgeführt
werden. Obwohl in der Abhandlung die Entwicklung eines Zwei-Lumen-Katheters
vorgeschlagen wurde, ist kein solcher Katheter oder seine Verwendung
in der Veröffentlichung
beschrieben.
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Aus
diesen Gründen
ist es von Nutzen, um die Leistung von Milchgang-Diagnoseverfahren
zu erhöhen,
Verfahren und Vorrichtungen bereitzustellen, welche die Gewinnung
von Flüssigkeiten
und Markermaterialien aus einzelnen Milchgangsystemen auf zuverlässige und
konstante Weise ermöglichen.
Solche Verfahren sollten für
den Patienten minimal traumatisch sein, zumindest bei Hochrisikopatienten
für Routineuntersuchungen
geeignet sein und zelluläre
und nichtzelluläre
Materialien bereitstellen, die für
eine zuverlässige
Detektion von kanzerösen
und präkanzerösen Zuständen geeignet
sind. Zumindest einige dieser Ziele werden durch die nachstehend
beschriebene Erfindung erreicht.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Katheter gemäß den Ansprüchen 1 bis 7 bereit. Dieser
ist zur Gewinnung von Flüssigkeiten,
Markersubstanzen, zellulärem
Material und dergleichen (hierin im Folgenden als „Markermaterialien" bezeichnet) aus
einzelnen Milchgängen
in den Brüsten
humaner weiblicher Patienten geeignet. Im Speziellen ermöglichen
die geoffenbarten Verfahren das zuverlässige Spülen und Gewinnen von Markermaterialien
aus einem gesamten System aus einzelnen Milchgängen für Screening-, Diagnose- und Überwachsungszwecke
in Bezug auf Krankheiten im Zusammenhang mit der Auskleidung der
Milchgänge, insbesondere
für die
Identifikation von Krebs und präkanzerösen Zuständen. Da
die Markermaterialien vollständig
aus einem einzigen Milchgangsystem stammen, kann die Diagnose Gang
für Gang
durchgeführt
werden. Indem Proben von jedem der zahlreichen Milchgangsysteme
in einer Brust gewonnen werden, kann jedoch auch das Vorhandensein
einer Krankheit oder eine erhöhte
Wahrscheinlichkeit einer Krankheit in der gesamten Brust bestimmt
werden.
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Die
geoffenbarten Verfahren ermöglichen
eine(n) nichtchirurgische(n) Zugang und Gewinnung von zellulären und
anderen Materialien aus einzelnen Milchgängen, wozu auch ein Verfahren
zur Spülung
eines Brustdrüsen-Milchgangs
gehört,
das die Einführung
eines Zugangsinstruments, wie z.B. eines Katheters, mit zumindest
einem und vorzugsweise zwei oder mehr Lumina in den Milchgang umfasst.
Die Spülung
kann unter Verwendung eines beliebigen der an anderen Stellen hierin
beschriebenen Verfahren durchgeführt
werden. Die vorliegende Erfindung offenbart ferner die Verwendung
eines Zugangsinstruments, wie z.B. eines Katheters, mit zumindest
einem Lumen zur Spülung
eines Brustdrüsen-Milchgangs,
worin das Instrument gemäß einem
der an anderer Stelle hierin beschriebenen Verfahren verwendet werden
kann. In jedem Fall können
die Verfahren verwendet werden, um zelluläre und andere Materialien für beliebige
andere Zwecke, einschließlich nichtdiagnostischer
und/oder nichttherapeutischer Zwecke, als die an anderer Stelle
im Detail beschriebenen therapeutischen und diagnostischen Zwecke
zu gewinnen.
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Geoffenbart
wird ein Verfahren zur Gewinnung von Markermaterialien aus einem
Milchgang einer Brust, umfassend das Lokalisieren eines einzelnen
Milchgangs, typischerweise durch Markieren einer Milchgangöffnung in
der Brustwarze der Brust. Ein Spülfluid,
typischerweise eine Kochsalzlösung,
wird in den Milchgang eingeführt,
sodass sie im Wesentlichen durch das gesamte Milchgangsystem strömt, vorzugsweise
ohne die Gänge
zu zerstören.
Zumindest ein Teil des Spülfluids
wird dann aus den Gängen
wiedergewonnen, und Markermaterialien, die im eingefangenen Fluid vorhanden
sein können
(einschließlich
Flüssigkeiten,
die ansonsten eventuell sekretiert werden), werden identifiziert.
Obwohl es in manchen Fällen
vorzuziehen ist, Proben von nur einem einzigen Milchgang zu entnehmen,
ist es normalerweise vorzuziehen, die Schritte zu wiederholen, um
das Vorhandensein von Markermaterialien in jedem der Milchgangsysteme
in der Brust zu identifizieren. Zelluläre Markermaterialien können Epithelzellen
von der Auskleidung eines Gangs enthalten, während die Fluids normalerweise
sekretierte und nichtsekretierte Flüssigkeit umfassen, die in den
Gängen
vorhanden sind. Die durch das Verfahren erhaltenen Epithelzellen
und anderen Zellen werden üblicherweise
morphologisch, histochemisch und/oder immunhistochemisch untersucht,
um zu bestimmen, ob sie anomal sind, und um die Wahrscheinlichkeit
eines kanzerösen
oder präkanzerösen Zustands
in der zellulären
Auskleidung des Gangs zu beurteilen. Nichtzelluläre Marker umfassen Proteine,
Peptide und andere chemische Spezies, die als Reaktion auf einer
Krankheit oder einen anderen zu identifizierenden Zustand sekretiert
oder auf andere Weise in einen Milchgang abgegeben werden.
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Ein
bevorzugtes Verfahren zur Gewinnung von Markermaterialien aus einem
Milchgang einer Brust umfasst das Lokalisieren zumindest einer Milchgangöffnung in
der Brustwarze. Ein Zugangsinstrument, wie z.B. ein Zwei-Lumen-Katheter,
wird dann durch die Öffnung
und in den Milchgang eingeführt, üblicherweise mithilfe
eines Führungsdrahts.
Danach wird ein Spülfluid
durch eines der Lumen in den Milchgang eingebracht. Vorzugsweise
wird genug Fluid eingebracht, sodass das Fluid im Wesentlichen das
gesamte Milchgangvolumen ausfüllt
und dann durch das andere Lumen des Katheter austritt, sodass es
außerhalb
der Brust eingefangen werden kann. Markermaterialien, wie z.B. Epithelzellen
und andere Zellen, die im eingefangenen Spülfluid enthalten sind, können dann
isoliert, detektiert und/oder untersucht werden, wie oben allgemein
beschrieben ist. Außerdem
können
die Flüssigkeiten
in den Milchgängen
vor der Einbringung des Spülfluids
verdünnt und
gesammelt werden und dann auf das Vorhandensein von kleinen Molekülen und
Makromolekülen,
einschließlich
Proteine, Kohlenhydrate und anderer potentieller Krankheitsmarker,
untersucht werden.
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Das
Volumen eines Spülfluids,
das in das Milchgangsystem eingebracht wird, beträgt üblicherweise zumindest
5 ml, vorzugsweise 5 ml bis 25 ml, üblicherweise etwa 10 ml. Das
Spülfluid
wird typischerweise unter Verwendung einer Spritze mit einem im
Allgemeinen geringen Druck, der das Milchgangsystem nicht zum Reißen bringt,
durch das Katheterlumen eingeführt.
Das Spülfluid
wird über
einen relativ kurzen Zeitraum eingebracht, typischerweise in 1 bis
5 Minuten, und wird weiter eingeführt, auch wenn die ersten Mengen
des Fluids schon aus dem zweiten Katheterlumen auszutreten beginnen.
Wie zuvor wird das Verfahren üblicherweise für jedes
der Milchgangsysteme in der Brust wiederholt.
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Geoffenbart
wird ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von Flüssigkeiten
und zellulärem
Material aus distalen Bereichen der Kanäle eines Brustmilchgangs. Das
Verfahren umfasst die Einführung
eines Spülfluids
in einen Milchgang, wobei externer Druck auf die Brust ausgeübt wird,
das Einfangen zumindest eines Teils des Spülfluids aus dem Milchgang,
worin der eingefangene Teil des Spülfluids Flüssigkeiten und Zellen aus dem
Milchgang umfasst. Das Ausüben
von externem Druck kann manuell oder mechanisch erfolgen. Der externe
Druck kann Fluid, Zellen und andere Milchganginhalte effektiv in
einem Milchgang vermischen. Der externe Druck kann ausgehend vom
Ansatz der Brust, hinauf zur Areola und zum Brustwarzenbereich der Brust
ausgeübt
werden. Die Einführung
eines Spülfluids
kann eine kontinuierliche oder intermittierende Einbringung des
Spülfluids über einen
bestimmten Zeitraum umfassen. Der externe Druck kann periodisch,
kontinuierlich oder zyklisch während
der Einbringung des Spülfluids
ausgeübt
werden. Die Einführung
und das Einfangen kann das Einführen
eines Zugangsinstruments mit zumindest einem Lumen in einen Brustgang
umfassen. Das Einfangen kann eine Aspiration am Ausströmungslumen
eines Zwei-Lumen-Katheters umfassen, um Fluid aus dem Milchgang
herauszusaugen. Das Spülfluid
kann ein Gemisch aus einem Gas (wie z.B. Luft oder Stickstoff) und
einer Flüssigkeit
umfassen.
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Geoffenbart
wird ein Verfahren zur Gewinnung von Flüssigkeiten und zellulärem Material,
einschließlich
Flüssigkeiten
und zellulärem
Material aus distalen Bereichen des Milchgangsystems einer Brust,
umfassend das Einführen
eines Spülfluids
in ei nen Milchgang und die Bereitstellung einer kontinuierlichen
oder intermittierenden Einbringung des Spülfluids über einen bestimmten Zeitraum;
das Ausüben
von externem Druck auf die Brust und eine periodische, kontinuierliche
oder zyklische Wiederholung der Ausübung von externem Druck während der
Einbringung des Spülfluids;
das Einfangen des Spülfluids
aus dem Milchgang während
der Einbringung und der Ausübung
von externem Druck, worin das eingefangene Spülfluid Flüssigkeit und Zellen aus dem
Milchgang umfasst. Die Einführung
und das Einfangen können
das Einführen
eines Zugangsinstruments mit zumindest einem Lumen in einen Milchgang
umfassen. Das Einfangen kann eine Aspiration am Ausströmungslumen
eines Zwei-Lumen-Katheters umfassen, um Fluid aus dem Milchgang
herauszusaugen. Das Spülfluid
kann ein Gemisch aus Luft und einer Flüssigkeit umfassen.
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Geoffenbart
wird ein Verfahren zur Gewinnung von Material aus einem Milchgang
in einer Brust einer Patientin, umfassend das Lokalisieren zumindest
einer Milchgangöffnung
in der Brustwarze; das Einführen
eines Zugangsinstruments mit zumindest einem Lumen durch eine der
Milchgangöffnungen
und in den Milchgang; das Einführen
eines Spülfluids
durch ein Lumen in den Milchgang; das Ausüben von externem Druck auf
die Brust; das Einfangen des Spülfluids
aus dem Milchgang durch ein Lumen des Zugangsinstrumentes während oder
nach der Fluideinführung
und der Ausübung
von externem Druck; und das Identifizieren von Materialien, die
im eingefangenen Spülfluid
enthalten sind. Das Spülfluid
kann ein Gemisch aus Luft und einer Flüssigkeit umfassen.
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Ein
Set zur Gewinnung von Markermaterialien aus einem Milchgang kann
einen Zwei-Lumen-Katheter und Anleitungen zur Durchführung eines
Verfahrens, wie es oben beschrieben ist, umfassen. Üblicherweise umfasst
das Set außerdem
eine Verpackung, wie z.B. einen Beutel, eine Schale, eine Tube,
eine Kiste oder dergleichen. Die Gebrauchsanweisungen können auf
einem separaten Blatt Papier gedruckt oder gegebenenfalls ganz oder
Teilweise auf einem Abschnitt der Verpackung aufgedruckt sein. Üblicherweise
wird der Zwei-Lumen-Katheter sterilisiert und innerhalb der Verpackung
steril gehalten. Gegebenenfalls können noch andere Systemkomponenten,
wie z.B. Führungsdrähte, Kochsalzlösungen oder
andere Spülfluids, Zellnährmedien,
Zellfixierungsmedien, Zellsammelschalen oder dergleichen als Teil
des Sets bereitgestellt sein.
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Es
kann sich um ein Set zur Gewinnung von Material aus einem Milchgang
einer Brust handeln, welches ein Zugangsinstrument mit zumindest
einem Lumen sowie Anleitungen zur Durchführung eines Verfahrens zur
Verwendung des Zugangsinstruments gemäß einem der oben beschriebenen
Verfahren, welche die Ausübung
von externem Druck umfassen, und einen Behälter für die Setbestandteile umfasst.
Das Set kann ferner Reagenzien zum Spülen, Einfangen, zur Konservierung
oder Analyse von Milchgangflüssigkeiten
umfassen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ABBILDUNGEN
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1 ist
eine Vorderansicht einer menschlichen weiblichen Brust in Schnittdarstellung,
die drei der sechs bis neun Milchgangsysteme zeigt, die sich von
der Brustwarze nach innen erstrecken.
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2 ist
eine vergrößerte Ansicht
der Brustwarze aus 1, welche die zu den drei Milchgangsystemen
führenden Öffnungen
zeigt.
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3 ist
eine perspektivische Ansicht eines Zwei-Lumen-Katheters, der zur
Durchführung
der Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet ist.
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4 ist
eine detaillierte Darstellung des distalen Endes des Katheters aus 3 in
Schnittdarstellung.
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5 zeigt
die Verwendung des Katheters aus 3 bei der
Durchführung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung in einem einzelnen Milchgangsystem.
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6 zeigt
ein Set, das einen Zwei-Lumen-Katheter und andere Systemkomponenten
umfasst, einschließlich
einer Gebrauchsanweisung.
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7A–7C zeigen
den Katheter bei Verwendung in den nachstehend erläuterten
Anwendungsbeispielen.
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BESCHREIBUNG
SPEZIFISCHER AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Gewinnung von Markermaterialien
aus einem oder mehreren Milchgangsystemen einer menschlichen weiblichen
Brust. Eine typische Brust B, wie sie in 1 dargestellt ist,
umfasst eine Brustwarze N und sechs bis neun Gangsysteme D. Drei
Gangsysteme D1-3, die sich von der Brustwarze N in das Brustgewebe
erstrecken, sind dargestellt. Wie in 2 am besten
zu sehen ist, beginnt jedes Milchgangsystem D1-3 mit
einer Öffnung
O1-3; die sich auf der Oberfläche der
Brustwarze N befindet, und erstreckt sich durch einen Sinus lactifer
S1-3, und dann in ein sich verzweigendes
System. Jedes System D umfasst eine Reihe von im kleiner werdenden
Hohlräumen,
die in komplexen, dreidimensionalen Mustern angeordnet sind. Diese
Systeme der einzelnen Milchgänge überlappen
sich innerhalb des Brustgewebes, sind aber nicht miteinander verbunden.
Das Gesamtvolumen eines einzelnen Systems liegt üblicherweise im Bereich von
0,1 ml bis 0,5 ml, aber die Wände
sind etwas nachgiebig, sodass das innere Volumen zunehmen kann, wenn
ein Fluid eingeführt
wird. Die vorliegende Erfindung basiert auf dem Zugang zu den Milchgangsystemen durch
die Öffnung
O eines Gangsystems D in der Brustwarze N. Normalerweise gibt es
sechs bis neun Öffnungen,
die zu einer gleichen Anzahl von Milchgangsystemen führen. Die
Anzahl und Position der Milchgangöffnungen kann durch eine Markierung
der Brustwarze wie nachstehend beschrieben bestätigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Gewinnung von endogenen Milchgangflüssigkeiten
und zellulären
und nichtzellulären
Markermaterialien aus den einzelnen Milchgangsystemen auf einer Gang-für-Gang-Basis.
D.h. es werden Flüssigkeiten
und Markermaterialien aus einem einzigen Milchgang gewonnen, ohne
Material von anderen Gängen
zu erhalten. Das steht im Gegensatz zu Verfahren nach dem Stand
der Technik, die manchmal zelluläre
und andere Materialien aus allen Milchgängen gleichzeitig gewinnen,
indem leichtes Vakuum an die Brustwarze angelegt wird. Es sollte
jedoch darauf hingewiesen werden, dass solch ein Screening aller
Gänge in
einem einzigen Schritt in manchen Fällen angemessen ist, um Patienten
mit Anomalien zu identifizieren, für die jedoch dann weitere,
gangspezifische Tests gemäß der vorliegenden
Erfindung geeignet sind.
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In
einem ersten Schritt des hierin dargelegten Verfahrens wird die
Position zumindest eines Milchgangs bestimmt, typischerweise durch
die in der US-A-6168779 beschriebene Markierung aller Milchgangöffnungen.
Kurz gesagt kann ein Abschnitt der an der Milchgangöffnung freiliegenden
Epithelauskleidung mit einem sichtbaren Marker markiert werden,
mithilfe dessen ein Fachmann die Eintrittsöffnung der einzelnen Milchgangsysteme
in der Brust identifizieren kann. Nach der Identifikation der Milchgangöffnung wird
ein Spülfluid
in den Milchgang eingeführt,
um zelluläres
Material von der Milchgangauskleidung, hauptsächlich Epithelzellen von der
Auskleidung, abzulösen
und zu mobilisieren. Das Spülfluid
wird in einer Menge und auf eine Weise eingeführt, sodass im Wesentlichen
das gesamte Volumen des Gangs mit dem Fluid gespült wird, um eine Probe zu erhalten,
die für
das gesamte Milchgangsystem repräsentativ
ist. Zelluläre
Komponenten der Probe sind üblicherweise
von größtem Interesse,
aber auch Milchgangflüssigkeiten
und sekretierte molekulare Spezies (sowohl kleine Moleküle als auch,
was häufiger
der Fall ist, biologische Makromoleküle, wie z.B. Proteine und Kohlenhydrate)
können
analysiert werden. Das die Zellen und andere Materialien führende Spülfluid wird
dann eingefangen, und die Materialien werden morphologisch, histologisch,
immunhistologisch, chemisch, immunologisch, enzymatisch oder auf
andere Weise untersucht, um Anomalien oder Krankheitszustände innerhalb
des Milchgangsystems zu bestimmen, insbesondere Krebs oder einen
präkanzerösen Zustand.
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In
einer spezifischen Ausführungsform
wird das Spülfluid
unter Verwendung eines Zwei-Lumen-Katheters eingeführt, der
gleichzeitig die Einführung
des Spülfluids
und das Auffangen von überschüssigem Spülfluid ermöglicht,
wenn dieses wieder aus dem Milchgangsystem austritt. Das eingefangene
Fluid wird üblicherweise nicht
aspiriert (da eine Aspiration den Milchgang zum Einbrechen bringen
könnte),
sondern stattdessen wird der Druck des eingeführten Fluids genutzt, um sowohl
das gesamte Milchgangsystem zu spülen als auch überschüssiges Fluid
durch das andere Lumen der Kanüle
auszustoßen.
Gegebenenfalls kann externer Druck auf die Brust ausgeübt werden,
um das Einfangen des Fluids zu fördern
oder zu unterstützen.
Typischerweise wird das Fluid unter Verwendung einer Nadel eingeführt, wobei
das Fluid mit einer relativ geringen Geschwindigkeit eingebracht
wird, typischerweise im Bereich von 0,1 ml/s bis 5 ml/s, vorzugsweise
von 0,5 ml/s bis 1 ml/s. Das gesamte eingeführte Volumen des Spülfluids
beträgt
typischerweise zumindest 5 ml, liegt typischerweise im Bereich von
5 ml bis 25 ml, beträgt üblicherweise
10 ml und kann gegebenenfalls größer sein.
Ein bevorzugtes Spülfluid
ist eine physiologische Kochsalzlösung, aber auch Kontrastmittel
und andere physiologisch annehmbare, sterile Fluids können verwendet
werden.
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Das
Zugangsinstrument der vorliegenden Erfindung ist in 3 und 4 zu
sehen. Der Katheter umfasst eine Katheterkörper 52, der typischerweise
eine Länge
im Bereich von 3 cm bis 50 cm, üblicherweise
von 10 cm bis 25 cm aufweist. Der Katheterkörper 52 umfasst zumindest
ein erstes Lumen 54 und ein zweites Lumen 56.
Das erste Lumen 54 endet in einer distalen Öffnung 58,
wie in 4 am besten zu sehen ist, während das zweite Lumen in einer
sich proximal befindenden Öffnung 60 endet,
die typischerweise in einem Abstand d, der etwa 0,1 cm bis 1 cm, üblicherweise
von 0,1 cm bis 0,25 cm, beträgt,
proximal von der distalen Öffnung 58 beabstandet
ist. Der Katheterkörper 52 weist
einen relativ geringen Durchmesser auf, wobei der maximale Durchmesser
im Zweifach-Lumenbereich typischerweise im Bereich von 0,8 mm bis
2,5 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,8 mm bis 1,2 mm, liegt. Der
Durchmesser des distalen Einfach-Lumenbereichs kann weniger betragen,
beispielsweise 0,5 mm bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,6 mm bis 1 mm.
Das proximale Verteilerstück 62 umfasst
eine Öffnung 64,
die mit dem zweiten Lumen 56 fluidgekoppelt ist, um die
Spülflüssigkeit
in das Milchgangsystem einzubringen. Eine zweite Öffnung 66 ist
bereitgestellt, sowohl um den Katheter über einen Führungsdraht einzuführen als
auch um die Spülflüssigkeit über die Öffnung 58 aus
dem Milchgangsystem einzufangen.
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Unter
Bezugnahme auf 5 wird nun die Verwendung des
Katheters 50 zum Einfangen von Markermaterialien aus einem
Milchgangsystem D2 beschrieben. Übli cherweise
wird zuerst ein Führungsdraht,
wie z.B. ein herkömmlicher
0,36 mm (0,014 Zoll) starker Führungsdraht
(nicht dargestellt), in das Milchgangsystem D2 eingeführt. Nachdem
der Führungsdraht
eingeführt
wurde, typischerweise eine Distanz im Bereich von 0,25 cm bis 2,5
cm von der Öffnung
O2 entfernt, wird der Katheter 50 über den
Führungsdraht
eingeführt,
indem die distale Öffnung 58 des
ersten Lumens 54 über
das externe Ende des Führungsdrahts
geführt
wird. Die distale Öffnung 58 wird
in das Milchgangsystem D2 eingebracht, typischerweise
bis zu einer Tiefe von etwa 0,25 bis 2,5 cm, üblicherweise etwa 0,75 bis
1,5 cm. Wie oben erläutert
befindet sich die zweite Öffnung 60 proximal zur
ersten Öffnung,
und zwar in einem Abstand im Bereich von 0,1 cm bis 1 cm, und ist
somit näher
bei der Öffnung
O2. Nachdem der Katheter 50 an
seinen Platz gebracht wurde, wird der Führungsdraht typischerweise herausgezogen,
und das Spülfluid
wird durch das zweite Lumen 56 über die Öffnung 64 und die Öffnung 60 eingeführt. Nun
strömt
das Spülfluid
in das Milchgangsystem und füllt
im Allgemeinen den Großteil
des Gangvolumens aus, typischerweise zumindest 75 des Gangvolumens,
vorzugsweise zumindest 85, und manchmal sogar 95.
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Alternativ
dazu können
der Führungsdraht
und der Katheter 50 gleichzeitig eingeführt werden, wobei sich die
distale Spitze des Führungsdrahts
typischerweise ein kurzes Stück über das
distale Ende des Katheters hinaus erstreckt, typischerweise etwa
0,1 cm bis 1 cm. Der Führungsdraht
wird zur Steuerung verwendet, und der Katheter 50 folgt
ihm zur gewünschten
Zielstelle im Milchgang.
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Das
in das Milchgangsystem D2 eingeführte Fluidvolumen
ist ausreichend groß,
sodass im Wesentlichen das gesamte Volumen des Milchgangsystems
mit dem Spülfluid
gefüllt
ist und überschüssiges Fluid
aus dem System ausfließt,
wenn es durch weitere Fluidzufuhr verdrängt wird. Normalerweise ist
nur ein kleiner Anteil der eingeführten Menge an Spülfluid notwendig,
um das Milchgangsystem auszufüllen, üblicherweise
weniger als 1 ml, oft weniger als 0,5 ml. Das restliche Fluid wird
weiter eingeführt
und spült
so das zelluläre
und andere Markermaterialien aus dem Milchgangsystem in die Öffnung 58 im
ersten Lumen 54. Somit kann Fluid, dass durch den Katheter
austritt, an der Öffnung 66 des
Katheters eingefangen werden. Vor zugsweise wird kein Vakuum oder
anderer Aspirationsdruck an den Katheter angelegt. Stattdessen fließt das Fluid
als Reaktion auf den positiven Druck nach außen, der durch das Einströmen des
Spülfluids
erzeugt wird, wobei gegebenenfalls externer Druck auf die Brust
ausgeübt
werden kann.
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Geoffenbart
wird ein Verfahren zur Gewinnung von Flüssigkeit und zellulärem Material
aus Brustmilchgängen,
einschließlich
der Gewinnung von Flüssigkeit
und zellulärem
Material aus distalen Bereichen des Milchgangsystems einer Brust.
Das Verfahren umfasst die Einführung
eines Spülfluids
in den Milchgang. Optimalerweise wird der Milchgang mit einer ausreichenden
Menge Spülfluid
behandelt, sodass der Milchgang im Wesentlichen mit Spülfluid ausgefüllt ist.
Das Spülfluid
kann beispielsweise eine Kochsalzlösung, wie z.B. eine phosphatgepufferte
Kochsalzlösung
(PBS) oder eine normale Kochsalzlösung, sein. Sobald der Milchgang
mit dem Fluid gefüllt
wurde (wie z.B. bestimmt werden kann, wenn das Einströmungslumen
beim Einführen
von mehr Fluid auf Widerstand stößt), kann
der behandelnde Arzt externen Druck auf die Brust ausüben und
weiterhin das Spülfluid
oder einen Teil des Spülfluid
aus dem Milchgang einfangen, das als Ergebnis des externen Drucks
austritt. Das Ausüben
von externem Druck kann durch manuelles oder mechanisches Ausüben von
Druck auf die Brust erfolgen. Mechanischer Druck, der auf die Brust
ausgeübt
wird, kann durch eine Vorrichtung erzeugt werden, die zur Manipulation
und zum Zusammenpressen der Brust entwickelt wurde, z.B. eine Vorrichtung
mit Walzen, aufblasbaren Bälgen
oder anderen effektiven Mechanismen zur Ausübung von externem Druck auf
die Brust. Manuell ausgeübter
Druck kann das Massieren der Brust oder das Zusammenpressen der
Brust oder eine Kombination aus beiden umfassen. Der manuelle Druck
kann als Massage und/oder Zusammenpressen im selben Vorgang (d.h.
Massage und Zusammenpressen in einem einzigen Vorgang) oder in abwechselnden
Vorgängen
(d.h. zuerst ein Zeitlang Massage, dann eine Zeitlang Pressen) erfolgen.
Der Massagevorgang kann manuelles Massieren umfassen, z.B. das Ausüben von
sanftem Druck auf die Brust durch Kneten, um Fluid, Zellen und anderen
Inhalt der Gänge
in den Gängen
effektiv zu vermischen. Der Pressvorgang kann das manuelle Zusammenpressen
umfassen, damit der Inhalt der Milchgänge von distalen Bereichen
des Milchgangsystems zu den Milchgangöffnungen wandert. Das Massieren
und/oder Zusammenpressen kann auch durch andere Mittel als manuellen
Druck erreicht werden, z.B. durch automatisierte oder maschinelle
Ausübung
von externem Druck auf die Brust.
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Die
eine Massage und das Zusammenpressen umfassende Ausübung von
externem Druck auf die Brust kann zuerst eine Massage, dann das
Zusammenpressen, gefolgt von wiederholten Durchgängen von Massage und Zusammenpressen
umfassen. Alternativ dazu kann der externe Druck in einem Vorgang
ausgeübt
werden, bei dem die Massage mit dem Zusammenpressen kombiniert wird
und der eventuell periodisch ausgeführt wird, während Spülfluid in die Brust eingeführt und
die Brust entleert wird: Alternativ dazu kann der externe Druck
-durch Anwendung einer Massage während
der Fluideinführung,
gefolgt vom Zusammenpressen, sobald ein Milchgang gefüllt ist,
ausgeübt
werden. Das Massieren und Zusammenpressen kann auch kontinuierlich
oder beinahe kontinuierlich während
der Einführung
und dem Einfangen des Spülfluids
aus den Milchgängen
durchgeführt
werden. Auf die Brust ausgeübte
Massage- und Pressvorgänge
sind darauf ausgerichtet, das Fluid und andere Milchganginhalte
im Milchgang zu vermischen (durch Massage) und das Fluid und andere
Milchganginhalte zur Milchgangöffnung
zu bewegen (durch Zusammenpressen). Optimalerweise werden durch
dieses Verfahren das Fluid und die Milchganginhalte aus allen Bereichen
der Milchgänge
der Brust gewonnen und können
gewonnen werden, einschließlich
der distalen Regionen des Milchgangsystems. Bei manuellem Massieren
und Zusammenpressen kann der Druck und die Positionierung während des
Vorgangs der Ausübung
von externem Druck im Wesentlichen kontrolliert werden. Der Massagevorgang
zielt darauf ab, die Milchganginhalte, einschließlich der Flüssigkeit
und Zellen in den Gängen,
zu vermischen. Das Zusammenpressen kann am Ansatz der Brust beginnen
und nach oben zur Areola und Brustwarze fortgesetzt werden. Verfahren
zur Massage und zum Zusammenpressen (insbesondere manuelles Massieren
und Zusammenpressen) können
je nach Brustgröße und Empfindlichkeit
der Patientin sowie Anfordernissen während des Vorgangs modifiziert
werden.
-
Das
einzufangende Waschfluid kann vom Milchgang in ein Ausströmungslumen
geleitet werden (z.B. wenn ein Zwei-Lumen-Katheter verwendet wird),
oder es kann auf andere geeignete Weise eingefangen werden, einschließlich mithilfe
eines Schlauchs am Ausströmungslumen
oder einer andere Einfangvorrichtung an der Milchgangöffnung.
Zumindest ein Teil des Spülfluids
aus dem Milchgang wird eingefangen. Etwas vom Spülfluid kann im Milchgang bleiben.
Massieren und/oder Zusammenpressen eines Gangs, in den ein Spülfluid eingeführt wurde,
führt zu
einer besseren Ausbeute an Milchgangflüssigkeit und Zellen aus allen
Bereichen des Gangs, einschließlich
und insbesondere distaler Bereich des Milchgangsystems, im Vergleich
zur Ausbeute an Flüssigkeit
und Zellen beim Spülen
alleine (z.B. einfache Spülung
ohne Massage und/oder Zusammenpressen).
-
Das
Einfangen kann das Platzieren eines Ausströmungslumens im Milchgang umfassen,
um das Fluid aus dem Milchgang hinauszuleiten. Schläuche können am äußeren Ende
des Ausströmungslumens
positioniert oder platziert werden, um Fraktionen einzufangen. Die
Fraktionen können
seriell, z.B. in Aliquoten mit gleicher Größe oder ungefähr gleicher
Größe, eingefangen
werden. Es kann ein Verfahren zum kontinuierlichen Einführen von
Spülfluid,
Zusammenpressen und Einfangen der Fraktionen durchgeführt werden,
um eine repräsentative
Probe von Flüssigkeit
und Zellen aus den Gängen
zu erhalten, sodass eine genaue Analyse des Zustands des Gangs durchgeführt werden
kann, indem diese Flüssigkeit
und Zellen analysiert werden. Das Spülfluid kann kontinuierlich über einen
bestimmten Zeitraum eingeführt
werden, während
dessen der Milchgang gefüllt
wird, und dieser bleibt aufgrund der kontinuierlichen Einführung neuer
Spülfluid
in den Milchgang gegebenenfalls auch während des Massierens und/oder
Zusammenpressens sowie des Einfangens gefüllt.
-
Die
Periodizität
der Ausübung
von externem Druck kann z.B. das Massieren und/oder Zusammenpressen
der Brust (z.B. manuell) nach der Einführung eines Spülfluid,
das den Milchgang ausfüllt,
und das Einfangen des Fluids; das kontinuierliche Massieren und/oder
Zusammenpressen während
der Einführung
des Spülfluids
und das kontinuierliche Einfangen; oder intermittierendes Massieren
und/oder Zusammendrücken, während die
Brust gefüllt
und entleert und wieder gefüllt
wird, mit entsprechendem Einfangen der Fluidfraktionen, die daraus
resultieren, umfassen. Der jeweils behandelnde Arzt kann eine Kombination
von Vorgängen zusammenstellen,
die für
ihn und seine Patientinnen am besten geeignet sind und zur optimalen
Ausbeute an Flüssigkeit
und Zellen bei minimalen Traumata für das Brustgewebe der jeweiligen
Patientin führt.
In jedem Fall ist es wichtig, die Milchgangstruktur nicht durch
zu starkes Massieren und/oder Zusammenpressen zum Reißen zu bringen,
und auf keinen Fall sollte das Massieren und/oder Zusammenpressen
in einem Grad ausgeführt
werden, der zu einer Schädigung
des Brustgewebes in einem Ausmaß führen kann,
das die Unversehrtheit der Milchgangstrukturen in der Brust beeinträchtigt.
-
Das
Einfangen des Fluids aus dem Milchgang kann ferner durch Aspiration
am Ende eines Ausströmungslumens
unterstützt
werden, das sich von einem Milchgang aus erstreckt, in den ein Zwei-Lumen-Katheter
eingeführt
wurde. Die Aspiration kann unter Verwendung einer Vorrichtung durchgeführt werden,
die in der Lage ist, in einem Lumen Aspiration zu erzeugen, z.B.
mithilfe einer Spritze oder einer anderen Aspirationsvorrichtung,
die am Ende des Ausströmungslumens
positioniert wird, das sich außerhalb
des Milchgangs erstreckt. Die Anwendung von Aspiration am Ausströmungslumen
kann kurz dauern, z.B. damit das Fluid im Milchgang von innerhalb
des Gangs nach außen
zur fließen
beginnt, oder die Aspiration kann über einen längeren Zeitraum während des
Vorgangs ausgeübt
werden, z.B. während
einer entsprechenden kontinuierlichen Einführung von Spülfluid in
das Einströmungslumen.
-
Das
Spülfluid
kann ferner Luft umfassen, die in das Fluid zur Einführung in
den Milchgang eingemischt ist. Das Vorhandensein von Luft oder anderer
Gase kann dazu dienen, die Gewinnung von Zellen und Flüssigkeiten
im Vergleich zu Spülfluid
ohne in das Fluid eingemischte Luft- oder Gasblasen zu verbessern.
Die Luft kann durch Standardmittel in das Fluid eingebracht werden,
einschließlich
der Einbringung von Luft oder Gas aus einem Druckbehälter.
-
Es
kann ein Set zur Gewinnung von Material aus einem Milchgang einer
Brust vorhanden sein. Das Set kann ein Zugangsinstrument mit zumindest
einem Lumen um fassen. Somit könnte
das Zugangsinstrument z.B. ein Ein-Lumen-Katheter, ein Zwei-Lumen-Katheter, ein
Multi-Lumen-Katheter, eine Kanüle,
eine Hohlsonde oder ein andere Zugangsinstrument mit zumindest einem
Lumen sein. Das Set kann ferner Anleitungen zur Durchführung eines
Verfahrens zur Verwendung des Zugangsinstruments gemäß den Verfahren
und Ausführungsformen
umfassen, welche die Ausübung
von externem Druck auf die Brust umfassen, wie sie oben beschrieben
ist. Die Anleitungen können
detaillierte Instruktionen und Beschreibungen in Bezug auf die Durchführung von
manueller oder mechanischer Massage umfassen. Ein Set zur mechanischen
Ausübung
von externem Druck umfasst ein Instrument zur Ausübung des
mechanischen Drucks. Anleitungen für ein Set, das die manuelle
Ausübung
von externem Druck auf die Brust vorsieht, umfasst Anleitungen,
welche die effektivste Massage und/oder das effektivste Zusammenpressen
der Brust während
des Spülvorgangs
detailliert erläutern,
einschließlich
z.B. der oben angeführten
Details. Die Anleitungen können
eine Beschreibung mit Illustrationen und empfohlenen Ansätzen für die Massage
und/oder das Zusammenpressen der Brust umfassen, die während des
Spülvorgangs
durchgeführt
werden können.
Das Set kann ferner eine Vorrichtung zur Durchführung von Aspiration an einem
Ausströmungslumen,
z.B. eine Spritze, und weitere Anleitungen zur Ausübung der
Aspiration umfassen. Die angewandte Aspiration kann ungefähr reziprok
zum Fluss des Fluids in den Milchgang aus dem Einströmungslumen
sein. Die Stärke
und Rate des Ausströmungsdrucks
hängt möglicherweise
von Variablen wie der Größe des Milchgangs,
der Menge an Fluid im Milchgang und der Stärke und Rate des Einströmungsdrucks
ab. Das eingefangene Fluid kann auf herkömmliche Weise behandelt oder
analysiert werden, um das Vorhandensein, die Menge(n), Identität und/oder
andere Eigenschaften jeglicher Markermaterialien zu bestimmen, die
in den eingefangenen Fluids enthalten sein könnten. Beispielsweise können zelluläre Materialien
in ein geeignetes Medium, wie z.B. RPMI oder ein anderes Wachstums-
oder Erhaltungsmedium, übertragen
werden. Die Zellen können
dann morphologisch unter einem Mikroskop und/oder histologisch unter
Verwendung geeigneter histochemischer und immunochemischer Färbereagenzien
untersucht werden. Chemische und molekulare Marker können identifiziert
und/oder chemisch, immunologisch, enzymatisch oder durch andere
geeignete Ver fahren untersucht werden. Solche Analyseverfahren wurden
auf dem Gebiet der Erfindung umfassend beschrieben.
-
Sets
umfassen zumindest einen Katheter 50 (bei dem es sich um
einen beliebigen Zwei- oder Multi-Lumen-Katheter handeln kann, der
in ein einzelnes Milchgangsystem eingeführt werden kann) und Gebrauchsanweisungen
(IFU) 80, die auf herkömmliche
Weise, typischerweise innerhalb eines Behälters 82, der in Form eines
Beutels, einer Schale, einer Kiste, einer Tube oder dergleichen
vorliegen kann, kombiniert sind. Sets umfassen üblicherweise auch zumindest
einen Führungsdraht,
und noch andere Set-Komponenten können bereitgestellt sein. Beispielsweise
kann eine Spritze 84 enthalten sein, die üblicherweise
mit einer Kochsalzlösung
oder einem anderen geeigneten Spülmedium
zum Spülen
des Milchgangsystems vorgefüllt
ist. Außerdem
kann eine Einfangschale 86 zur Aufnahme und Aufbewahrung
des zellulären
Materials und der Spülfluide aus
dem Katheter bereitgestellt sein. Gegebenenfalls kann die Schale
ein geeignetes Sammelmedium, wie z.B. ein RPMI-Medium, umfassen.
Außerdem
können
die Sets Materialien zur Analyse von nichtzellulären Markern sowie Komponenten
zur Identifikation der Milchgangöffnungen
umfassen, wie sie in der US-A-6168779 beschrieben sind.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung und keineswegs
der Einschränkung.
-
EXPERIMENTELLER
TEIL
-
Ein
Zwei-Lumen-Katheter, der ein kontinuierliches Durchströmen des
Milchgangsystems mit einer Kochsalzlösung ermöglichen würde, wurde wie in 7 dargestellt vorbereitet. Der Katheter
war ein 3-French-Zwei-Lumen-Katheter, wobei das proximale Lumen
einen kleineren Durchmesser aufwies und das distale größer war,
um eine Aspiration zu ermöglichen.
Im Speziellen wies der Katheter 100 eine Länge vom Verteilerstück 102 bis
zur distalen Spitze 104 von 31 cm, einen Außendurchmesser
D0 von 1,04 mm (0,041 Zoll), einen Führungsdraht-Lumen-DGW von 0,48 mm (0,019 Zoll) und ein halbmondförmiges Lumen 110 auf. Der
Durchmesser an der äußeren Spitze
DOT betrug 0,84 mm (0,033 Zoll), und der
Durchmesser der Spitze des Lumens DLT betrug
0,43 mm (0,017 Zoll), was ein verjüngtes distales Ende 116 widerspiegelt.
Eine Seitenöffnung 120 mit
ovaler Form und einer Größe von 1,78
mm × 0,41
mm (0,07 × 0,016
Zoll) ist am distalen Ende des Lumens 110 ausgebildet und
von der distalen Spitze proximal in einem Abstand von DS von
4,1 mm (0,16 Zoll) angeordnet. Fluid wurde durch die Öffnung 130 und
das Lumen 110 aus der Seitenöffnung 120 in das Ganglumen
eingeführt. Über die
distale Spitze und zurück
durch das Führungsdrahtlumen
(nach dem Herausziehen des Führungsdrahts)
und dann durch die Öffnung 140 wurde
Fluid eingefangen. Anfangs wurde der Katheter in Brüsten getestet,
die chirurgisch entfernt worden waren. Zehn Brüste wurden untersucht, und
die Zellen wurden aus sieben gewonnen. Der Katheter wurde auch an
zwölf anästhetisierten
Frauen vor einer Brustoperation eingesetzt. Zellen wurden von zehn
der zwölf
(83) gewonnen. Siehe Tabelle 1.
-
Materialien und Verfahren
-
Nachdem
eine allgemeine Anästhesie
durchgeführt
worden war, wurden die Brüste
der Patientin desinfiziert und steril abgedeckt. Eine leichte Aspiration
wurde an die Brustwarze angelegt, um einen Ausfluss anzuregen. Ein
Präpariermikroskop
oder eine Lupe wurde verwendet, um die Brustwarze zu vergrößern und Öffnungen
zu identifizieren. Eine Karte der identifizierten Öffnungen
wurde erstellt. Beginnend mit der vielversprechendsten Öffnung (d.h.
größere Menge
an Ausfluss, und/oder größte), wurden
Versuche unternommen, in eine oder mehrere Öffnungen unter Verwendung entweder
eines Standardtests von Metalldilatatoren (Galaktographieset von
Mahan) oder eines sehr kleinen Führungsdrahts,
wie sie bei Angiographien verwendet werden, Kanülen einzuführen. Sobald eine Kanüle in den
Milchgang eingeführt
wurde und dieser auf etwa 0,7–1,0 mm
erweitert wurde, wurde der Zwei-Lumen-Katheter in den Milchgang
eingeführt.
Eine Kochsalzlösung
wurde eingeleitet, wobei ein kontinuierlicher Strom aufrechterhalten
wurde, bis 10 cm3 eingefangen waren. Das Verfahren
dauerte etwa 15 Minuten. Wenn innerhalb der Grenze von 15 Minuten
keine 10 cm3 eingefangen waren, wurde das
Verfahren vorzeitige abgebrochen. Die Spülungen wurden dann zur Analyse
an die Zytologie übermittelt.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Tabelle
1
- R:
- rechts
- L:
- links
- RUQ:
- rechter unterer Quadrant
- LUQ:
- Linker unterer Quadrant
- LOAQ:
- linker oberer äußerer Quadrant
- LAQ:
- linker äußerer Quadrant
- ROAQ:
- rechter oberer äußerer Quadrant
- UAQ:
- oberer äußerer Quadrant
- DCIS:
- Milchgangkarzinom
in situ
-
Beispiel 2. Gewinnung
von Tusche aus Schweinezitzen
-
Der
Zweck dieses Versuchs war es, die Effizienz des Verfahrens der Erfindung
bei der Durchführung von
Milchgangspülungen
mit einem Zwei-Lumen-Katheter an Schweinezitzen unter Verwendung
von Massage und/oder Zusammenpressen zur Gewinnung von Fluid aus
den Milchgängen,
einschließlich
distal zum Sinus lactifer liegenden Bereichen in diesen Gängen zu
bestimmen. Drei Versuche wurde durchgeführt, wobei bei jedem leicht
unterschiedliche Parameter des Spül- und Fluidgewinnungsvorgangs
getestet wurden.
- A. Ein Aliquot von 3 ml Tusche
(schwarz) wurde mithilfe eines Ein-Lumen-Katheters in einen Schweine-Milchgang
A auf einer Zitze A eingeführt.
Der Ein-Lumen-Katheter
wurde entfernt, und die „Brust" wurde zusammengepresst,
was zur Gewinnung von 0,7 ml Tinte (d.h. einer sehr schwarzen Flüssigkeit)
führte.
Ein Zwei-Lumen-Katheter
wurde eingeführt,
und der Milchgang wurde mit etwa 10 ml phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gespült.
Am Ausströmungslumen
des Katheters wurde Flüssigkeit
seriell in 3 Röhrchen
gesammelt, wobei jedes ein Volumen von etwa 1 ml enthielt. Das erste
Röhrchen
(R1) enthielt eine schwarze Flüssigkeit,
und das zweite und dritte Röhrchen
(R1, R3) enthielten klare Flüssigkeiten.
Der Milchgang wurde mit weiteren 10 ml PBS gespült, und zu gleichen Zeit wurde
die Brust massiert und zusammengepresst. Der Ausfluss wurde in 4
Röhrchen
gesammelt, wobei jedes Röhrchen
ein Aliquot von etwa 1 ml enthielt. R4–R7 enthielten alle schwarze
Flüssigkeiten.
Der Milchgang wurde mit einem dritten Aliquot von 10 ml PBS gespült. Drei
Aliquoten mit jeweils 1 ml wurden ohne Massage und Zusammenpressen
gesammelt. Die Flüssigkeit
in R8 war schwarz, die Flüssigkeit
in R9 war leicht schwarz, und die Flüssigkeit in R10 war klar. Die
Brust wurde massiert und zusammengepresst, und weitere 3 Röhrchen mit
jeweils etwa 1 ml wurden gesammelt (R11, R12 und R13), die alle
schwarz waren. Zusammengefasst betrug die Gesamtmenge der eingeführten Tinte
3 ml, und die Gesamtmenge des eingeführten PBS betrug 30 ml, was
insgesamt 33 ml ergibt. Etwa 15,7 ml Flüssigkeit und Tinte wurden erhalten
(in 13 Röhrchen),
was etwa 17,3 ml Flüssigkeit
im Milchgang ergibt. Nach Beendigung des Spülversuchs wurde die Brust exzidiert,
um das Milchgangsystem zu untersuchen. Der Milchgang war intakt,
und somit wurde der Spülvorgang
an einem intakten Milchgangsystem durchgeführt.
- B. Ein Aliquot von 0,5 ml Tusche wurde mithilfe eines Ein-Lumen-Katheters
in einen Schweine-Milchgang B auf einer Zitze B eingeführt. Ein
Aliquot von 5 ml PBS wurde mithilfe desselben Ein-Lumen-Katheters
in denselben Milchgang eingeführt,
um die Tusche in die distalen Bereiche des Milchgangs zu drücken. Der Ein-Lumen-Katheter, der zur
Einführung
einer Flüssigkeit
auf diese Weise verwendet wurde, wurde entfernt, und die Brust und
Zitze wurden massiert und zusammengedrückt. Ein Aliquot von 0,3 ml
Tusche/Flüssigkeit
wurde eingefangen (R1). Ein Zwei-Lumen-Katheter wurde in den Milchgang eingeführt, und
der Milchgang wurde mit 10 ml PBS gespült. Die ersten beiden eingefangenen
Mengen von jeweils 1 ml wurden ohne Massage und Zusammenpressen
gewonnen. R2 enthielt eine schwarze Flüssigkeit, und R3 enthielt eine
klare Flüssigkeit.
Dann wurden Massage und Zusammenpressen genutzt, um 1-ml-Aliquoten
in 4 weiteren Röhrchen
einzufangen: R4, R5, R6 und R7 enthielten alle eine schwarze Flüssigkeit.
10 ml mehr PBS wurden in den Milchgang eingeführt, und Massage und Zusammenpressen
wurden eingesetzt, um 4 Röhrchen
mit jeweils 1 ml schwarzer Flüssigkeit
zu erhalten (R8–R11).
R12 enthielt eine Flüssigkeit,
die nur mit Spülen
erhalten wurde, und die Flüssigkeit
war klar. 10 ml mehr PBS wurden in den Milchgang eingeführt, gefolgt
von und gleichzeitig mit Massieren und Zusammenpressen, um 5 Röhrchen mit
jeweils 1 ml zu erhalten, R13–R17;
alle in diesen Röhrchen
eingefangenen Flüssigkeiten
waren schwarz. Alles in allem betrugt das gesamte eingeführte Volumen
an Tusche und PBS etwa 35,5 ml; etwa 17,3 ml Flüssigkeit wurden eingefangen
(in 17 Röhrchen),
und die geschätzte
Menge an Flüssigkeit,
die in der Brust verblieb, beträgt etwa
18,2 ml. Der Versuch zeigte, dass durch eine Milchgangspülung mit
Massage und Zusammenpressen eingeführte Tusche aus distalen Bereichen
des Milchgangs erhalten werden können.
Die Brust wurde exzidiert und analysiert, um nachzuweisen, dass
keine Penetration und Undichtheit im untersuchten Milchgang vorhanden
war.
- C. In einen Milchgang C auf einer Zitze C wurden 0,1 ml Tusche
mithilfe eines Ein-Lumen-Katheters
eingeführt.
Derselbe Katheter wurde verwendet, um direkt nach der Einführung der
Tusche 8 ml PBS einzubringen. Der Katheter wurde entfernt, und die
Brust wurde massiert und zusammengepresst, um 50 μl (0,05 ml) schwarze
Flüssigkeit
zu erhalten. Ein Zwei-Lumen-Katheter wurde eingeführt, und
der Milchgang wurde bei einer Kombination aus Spülen, Massage und Zusammenpressen
mit PBS gespült
(Spülung
jeweils mit 10 ml PBS, insgesamt 30 ml), und die Flüssigkeit wurde
in 22 Röhrchen
eingefangen (jeweils etwa 1 ml). Alles in allem betrug die Gesamtmenge
an in den Milchgang eingeführter
Flüssigkeit
(einschließlich
der Tusche) 38,1 ml; etwa 22,05 ml wurden eingefangen. Die in der
Brust verbleibende Flüssigkeit
wurde auf etwa 16,05 ml geschätzt.
Die Brust wurde exzidiert und auf Risse oder undichte Stellen im
Milchgang untersucht, wovon jedoch keine gefunden wurden. Um die
eingefangene Menge der einführten
Tusche zu quantifizieren wurden die 22,05 ml mit PBS auf ein Volumen
von 40 ml gebracht, und ein Kontrollröhrchen wurde mit 0,1 ml Tusche
und 39,9 ml PBS gefüllt,
sodass das Gesamtvolumen der Kontrolle 40 ml betrug. Reihenverdünnungen
wurden an jeder Probe vorgenommen, z.B. 1/2, 1/4, 1/8, 1/16, 1/32,
1/64. Die Verdünnung
1/8 wurde in beiden Proben verwendet, um eine Wellenlängenbestimmung
auf einen Spektrophotometer durchzuführen, um zu bestimmen, welche
Wellenlänge
für das
Lesen von Tusche optimal ist. Die Lichtabsorption der einzelnen
Proben wurde bei 224 und 227 nm aufgezeichnet. Das Rückgewinnungsverhältnis des
Spülfluids
wurde wie folgt berechnet:
Verhältnis = optische Dichte (OD)
der Prüfprobe
dividiert durch die OD der Kontrolle in der gleichen Verdünnung
-
Die
Ergebnisse des gesamten Tuscheversuchs zeigen, dass die Spülung eines
Milchgangs unter Verwendung einer Kombination aus einer Spülung mit
PBS und gleichzeitigem und/oder darauffolgendem Massieren und/oder
Zusammenpressen der Brust nicht nur den Sinus lactifer spült, sondern
auch distalere Bereiche des Milchgangsystems. Die Versuche zeigten
ferner, dass bei einem Spülvorgang
mit einem Zwei-Lumen-Katheter die Unversehrtheit der Milchgänge, die
gespült
wurden, nicht beeinträchtigt
wurde.
-
Siehe
Tabelle 2 für
die Ausbeuten der Schweine-Milchgänge A und B.
-
In
Tabelle 3 sind die Absorptionswerte für die tuschehältige Flüssigkeit
aus Milchgang C angeführt.
Aus diesen Werten wurde unter Verwendung der oben angeführten Rate
eine mittlere Ausbeute von 87,5 bestimmt. Bei einer Absorptionswellenlänge von
227 nm ergab eine 1/32-Verdünnung
der Probe beispielsweise eine Ab sorption von 0,2803; dieser Wert
wurde durch die Absorption der Kontrolle bei einer 1/32-Verdünnung (0,3272) dividiert
und ergab 0,86. Bei einer 1/16-Verdünnung ergab der Probenwert
0,5824 dividiert durch den Kontrollwert 0,6801 (beide bei 227 nm)
0,86; und bei einer 1/8-Verdünnung
ergab der Probenwert 1,0897 dividiert durch den Kontrollwert 1,2332
0,88; bei einer 1/4-Verdünnung
ergab der Probenwert 2,4340 dividiert durch den Kontrollwert 2,7111
0,90; das Mittel der vier Werte betrug also 87,5 Rückgewinnung
in den Probenröhrchen.
-
Tabelle
2: Flüssigkeits-
und Tuschenrückgewinnung
aus den Milchgängen
A und B
-
Tabelle
2: Flüssigkeits-
und Tuschenrückgewinnung
aus den Milchgängen
A und B (Fortsetzung)
-
-
Beispiel 3. Gewinnung
von Zellen aus Milchgang-Spülfluid
aus Schweinehaut unter Verwendung von Fluideinführung, Massage und Aspiration
-
Der
Zweck dieses Versuchs war es, die Wirksamkeit eines Spülvorgangs
mit und ohne Zusammenpressen und Massage durch Überprüfen der Zelldichte des gewonnenen
Fluids und der Zellen in seriell eingefangenen Fraktionen von Fluids
aus Schweine-Milchgängen
zu bestimmen.
-
Eine
Schweinehaut mit 4 Brüsten
wurde für
den Versuch verwendet. Vier Schweine-Milchgänge in 4 Zitzen wurden mit
einem Zwei-Lumen-Katheter (Fuji I) für eine Milchgang-Flüssigkeitsaspiration
mit PBS gespült.
-
Der
Fuji-I-Zwei-Lumen-Katheter wurde von Infinity Extusion & Engineering,
Santa Clara, CA, USA speziell für
Windy Hill Technology konstruiert (IEE 4N WH081598-1); der Katheter
war wie folgt aufgebaut: Außendurchmesser
des Infusionslumens 0,61 mm (0,024 Zoll); Innendurchmesser des Infusionslumens
0,48 mm (0,019 Zoll); Innendurchmesser des Auffanglumens 0,43 mm
(0,017 Zoll); Länge
des Katheters 40 cm; aus Polymermaterial; Tiefenmarkierungen auf
dem Katheter bei 0,6, 0,8, 1,0 und 1,2 cm.
-
Für jeden
Milchgang wurde der Zwei-Lumen-Katheter in den Schweine-Milchgang
eingeführt.
Das Spülen
erfolgte mit PBS aus dem Einströmungslumen
des Katheters, und die Spülflüssigkeit
wurde aus den Ausströmungslumen
eingefangen. Die ersten 2 Röhrchen
wurden gefüllt.
Das Ausströmungslumen
wurden geschlossen, und dann wurde genug Flüssigkeit eingeführt, bis
ein Widerstand zu fühlen
war (etwa 5 ml PBS). Die Brust und Zitze der Schweinehaut wurden
massiert und zusammengepresst und Aspiration wurden am Ausströmungslumen
angelegt, um Spülflüssigkeit
einzufangen. Neue PBS-Flüssigkeit
wurde periodisch bis zum Auftreten eines Widerstands eingeführt, und
die Brust und Zitze wurden massiert und zusammengepresst, wonach
die Flüssigkeit
durch Aspiration am Ausfluss gewonnen wurde: z.B. Massage; Zusammenpressen;
Aspiration
Infusion
Massage;
Zusammenpressen; Aspiration
Infusion
mehrmalige
Wiederholung. Insgesamt wurden pro Milchgang etwa 30 bis 35 ml Spülflüssigkeit
eingeführt.
Die Spülflüssigkeit
wurde seriell und fraktioniert in Volumina von etwa 1 ml pro Röhrchen eingefangen.
Die eingefangene Gesamtmenge pro Milchgang betrug 12 Röhrchen mit
jeweils etwa 1 ml; die ersten 2 ml wurden ohne Zusammenpressen,
Massieren oder Aspiration eingefangenen, und die restlichen 10 Röhrchen wurden
durch zyklische Infusion, Massage und Zusammenpressen usw. eingefangen,
wie eben beschrieben wurde. Röhrchen
1 und 2 (R1 und R2) enthielten Flüssigkeit von Spülen alleine.
Röhrchen
3–12 (R3–R12) enthielten
Flüssigkeit,
die aus einer Kombination von Spülen
und Massage und Zusammenpressen der Brust und Zitzen sowie Aspiration
am Ausströmungskatheter
mithilfe einer Spritze gewonnen wurde.
-
Zellen
der einzelnen Fraktionen wurden zur Analyse auf einen Objektträger aufgetragen.
Eine Aliquote von 50 μl
eingefangener Flüssigkeit
der einzelnen Röhrchen
wurde verwendet, um unter Verwendung einer Cytospin-3-Zentrifuge
(Shandon Lipshaw, Pittsburgh, PA, USA) einen CytospinTM-Objektträger vorzubereiten. Die
Zellen wurden luftgetrocknet und durch das Diff-QuikTM-Verfahren
(verfügbar
von Händlern
von Dade Behring, Inc., Newark, DE, USA; Farbe hergestellt in der
Schweiz von Dade Behring) gefärbt.
Die Zelldichte der einzelnen Objektträger wurde durch prozentuelle Ähnlichkeit
der Zellkulturkonfluenz geschätzt.
-
Die
Ergebnisse der Gewinnung und Analyse der vorbereiteten Zellen sind
in Tabelle 4 zusammengefasst. Die Schlussfolgerungen, die aus diesem
Versuch gezogen werden können,
sind, dass eine Spülung
mit Zusammenpressen (einschließlich
Massage) und Aspiration die Zellzahl im Spülfluid im Vergleich zu der
Zellzahl bei einfacher Spülung
ohne Zusammenpressen oder Aspiration erhöhte. Der Spülvorgang mit Massage und Zusammenpressen
sowie Aspiration ergibt nicht nur Zellen vom Ductus und Sinus lactifer,
sondern auch aus Bereichen des Milchgangsystems, die distaler sind
als der Sinus, wie durch die Zellgewinnung vor und nach dem Massieren
und Zusammenpressen in diesen Fraktionsgewinnungsversuchen gezeigt
wurde. Tabelle
4
- %
- = Prozentuelle Ähnlichkeit
der Zellkulturkonfluenz
-
Beispiel 4. Spülung von
Milchgängen
an lebenden Kaninchen mit Zusammenpressen und Massieren, um Zellen
aus dem Milchgang distal zum Sinus lactifer zu erhalten
-
Neuseeländische
Kaninchen von der Kralek Farm (Turlock, CA, USA) wurden für diesen
Versuch verwendet. Kaninchen WHT Nr. 8 und WHT Nr. 9 wurden verwendet.
Die Milchgänge
der Kaninchen wurden unter Verwendung eines modifizierten Fuji-I-Katheters
mit PBS gespült.
Der modifizierte Fuji-I-Zwei-Lumen-Katheter wurde wie in Beispiel
3 beschrieben speziell hergestellt, wobei zusätzliche Modifikationen zur
Verwendung an Kaninchen vorgenommen wurden. Spülfluid wurde seriell und fraktioniert
eingefangen, und zwar in Mengen von etwa 200 μl pro Röhrchen. Die ersten beiden Fraktionen
der einzelnen Milchgänge
wurden durch Einfangen von Spülfluid
ohne Ausübung
on externem Druck auf die Brust gewonnen. Die nachfolgenden vier
Fraktionen wurden nach einer Fluideinführung gewonnen, gefolgt von
und gleichzeitig mit Zusammenpressen und Massieren der Brust und
Zitzen.
-
Jede
200-μl-Fraktion
wurde verwendet, um einen CytospinTM-Objektträger (Shandon
Lipshaw, Pittsburgh, PA, USA) vorzubereiten. Die Zellen wurden luftgetrocknet
und durch das Diff-QuikTM-Verfahren (verfügbar von
Händlern
von Dade Behring, Inc., Newark, DE, USA; Farbe hergestellt in der
Schweiz von Dade Behring) gefärbt.
Sechs Milchgänge
vom Kaninchen WHT Nr. 8 wurden gespült, und so wurden 6 Fraktionen
jedes Milchgangs gewonnen, was insgesamt 36 Fraktionen von jeweils
200 μl und
dementsprechend 36 Objektträger ergab.
Fünf Milchgänge von
WHT Nr. 9 wurden gespült,
6 Fraktionen von jedem Milchgang wurden erhalten, was insgesamt
30 Fraktionen von jeweils 200 μl
und dementsprechend 30 Objektträger
ergab. Zelltyp und Zellzahl wurden an drei Objektträgern bestimmt.
Die Zytologie ist wie folgt beschrieben: „Cluster" von Zellen enthalten mehr als 11 Zellen
in einem Epithelklumpen; „Gruppen" von Zellen enthalten
etwa 4 bis 10 Zellen in einem Epithelklumpen; „Gemischte Zellen" enthalten Makrophagen,
Schaumzellen, Leukozyten und einzelne Epithelzellen (einschließlich z.B.
Einfach-, Doppel- oder Dreifachzellen). Die „Zellzahl" der gemischten oder einzelnen Zellen
wurde bestimmt, indem ein Objektträger unter einem Mikroskop in
40facher Vergrößerung betrachtet
wurde und das Mittel der Zählungen
in 4 Feldern dieses Objektträgers
genommen wurde. In Bezug auf die gemischten Zellen in kleineren
Mengen, als in einem 40fach vergrößerten Feld eines Objektträgers bestimmt
werden könnte
gilt: „wenige„ steht
für weniger
als insgesamt 50 Zellen auf jedem Objektträger; „vereinzelt" bedeutet mehr als
50 Zellen auf einem Objektträger,
aber nicht genug, um in einem 40fach vergrößerten Feld eines Objektträgers gezählt zu werden.
-
Die
Ergebnisse des Versuchs sind in Tabelle 5 zusammengefasst und zeigen,
dass in einer anfänglichen
Spülungsfraktion
(Röhrchen
1) ein Zellklumpen erhalten wur den, gefolgt von einer geringen Gewinnung bei
der zweiten Spülfraktionsgewinnung
(Röhrchen
2). Nach der Einführung
von mehr Fluid sowie Massage und Zusammenpressen wurde ein neuer
Zellklumpen gewonnen (Röhrchen
3). Dieser Versuch belegt den Wert und die Notwendigkeit von Massage
und Zusammenpressen bei einem Spülvorgang,
um Zellen aus dem Milchgangsystem distal zum Ductus und Sinus lactifer
zu erhalten.
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Beispiel 5. Farbstoffrückgewinnung
und Zellausbeute bei Milchgangspülung
an menschlichen Patientinnen unter Einsatz von Massage und Zusammenpressen
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Eine
47 Jahre alte menschliche Patientin (ID Nr. 9025) stellte sich freiwillig
für den
Massage- und Zusammenpressvorgang eines einzelnen Milchgangs bereit.
An der rechten Brustwarze wurde eine lokale Leitungsanästhesie
durch subkutane Injektion von Lidocain (ohne Epinephrin) vom Randbereich
der Areola zur Brustwarze hin vorgenommen. Der Arzt verabreichte
ein Gesamtvolumen von 10 cm3 Lidocain (Konzentration 10
mg/ml) in mehreren Injektionen.
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In
eine Milchgangöffnung
in der rechten Brust wurden mehrere Galaktographie-Dilatatoren (Medical Device
Technologies, Inc., Gainsville, Florida, USA) eingeführt, deren
Größe zunahm,
um die Milchgangöffnung
zu dehnen und eine Öffnung
bereitzustellen, die groß genug
ist, um einen Zwei-Lumen-Katheter aufzunehmen.
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Ein
Fuji-I-Zwei-Lumen-Katheter, der wie in Beispiel 3 beschrieben hergestellt
wurde, wurde nach Entfernung des größten Galaktographie-Dilatators
in den Milchgang eingeführt.
In den Milchgang wurde 1 cm3 1% Lymphazurin-Farbstoff
(hergestellt für
U.S. Surgical Corp., Norwalk, CT 06858, USA von Ben Venue Labs,
Inc., Bedford, OH 44146, USA) eingeführt. Nach der Infusion des
Farbstoffs wurden 5 cm3 Kochsalzlösung unter Verwendung
desselben Katheters eingeführt.
Dann wurde noch mehr Kochsalzlösung
in den Milchgang eingeführt.
Während
der Spülung
(Infusion) wurde das ausströmende
Fluid in 4 Röhrchen,
jeweils etwa 1 cm3 (Röhrchen R1–R4), eingefangen. Die Brust
oder Brustwarze wurde weder massiert noch zusammengepresst. Die
Farbe des in den Röhrchen
eingefangenen Fluids veränderte
sich von blau (R1) zu sehr hellblau (R4). Zum Einfangen einer Endprobe
wurde die Brust massiert und dann zusammengepresst, und ein fünftes Röhrchen mit
etwa 1 cm3 wurde eingefangen (R5). R5 wies
eine blaue Farbe auf. Die Farbe des Fluids wurde mithilfe eines
Spektrophotometers bei der höchsten
optischen Dichte UOD) für
Lymphazurin gemessen (634 nm Wellenlänge). Die Ergebnisse sind in
Tabelle 6 zusammengefasst.
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Die
Fluidproben wurden in einer Zentrifuge (IEC Centra CL3R; erhältlich von
Shandon Lipshaw, Pittsburgh, PA, USA) bei 2500 U/min 10 min lang
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen. Die Zellen wurden in 100 μl PBS suspendiert. Jedes Röhrchen/jede
Probe wurde unter Verwendung der CytospinTM-Zentrifuge auf
einen Objektträger
zentrifugiert, und die Zellen wurden luftgetrocknet. Die Zellen
auf dem Objektträger
wurden mit Dift-Quik®-Farbstoff (erhältlich bei
Händlern
von Dade Behring, Inc., Newark, DE, USA; Farbstoff hergestellt in
der Schweiz von Dade Behring) gefärbt. Die Ergebnisse der Zellgewinnung
sind in Tabelle 6 zusammengefasst. Die Zellen wurden wie in Beispiel
4 und Tabelle 5 angeführt
gezählt
und klassifiziert. Das letzte Röhrchen,
R5, enthielt als Ergebnis des Massierens und Zusammenpressens deutlich
mehr Zellen als das vorhergehende Röhrchen R4, das die letzten
der ohne Massage und Zusammenpressen der Brust erhaltenen Fluidmengen
enthielt.
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Beispiel 6. Zellausbeute
durch Milchgangspülung
an menschlichen Patientinnen unter Anwendung von Massage und Zusammenpressen
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Eine
menschliche Patientin (69 Jahre alt), ID Nr. 9014, erfuhr eine Spülung in
einem einzelnen Milchgang, um zu zeigen, dass die Zellausbeute durch
die Kombination von Spülverfahren
mit Zusammenpressen und Massieren der Brust erhöht wird. Serielle und fraktionierte
Fluidproben wurden während
des Spülvorgangs eingefangen,
und die Proben wurden analysiert, um die Zellausbeute zu quantifizieren.
An der rechten Brustwarze wurde eine lokale Leitungsanästhesie
durch subkutane Injektion von Lidocain (ohne Epinephrin) vom Randbereich
der Areola zur Brustwarze hin vorgenommen. Der Arzt verabreichte
ein Gesamtvolumen von 12 cm3 Lidocain (Konzentration
10 mg/ml) in mehreren Injektionen.
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In
eine Milchgangöffnung
in der rechten Brust wurden mehrere Galaktographie-Dilatatoren (Medical Device
Technologies, Inc., Gainsville, Florida, USA) eingeführt, deren
Größe zunahm,
um die Milchgangöffnung
zu dehnen und eine Öffnung
bereitzustellen, die groß genug
ist, um einen Zwei-Lumen-Katheter aufzunehmen.
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Ein
Fuji-I-Zwei-Lumen-Katheter (siehe Beispiel 3 oben) wurde in den
Milchgang eingeführt.
Der Milchgang wurde mit einer Kochsalzlösung gespült, und dieses erste Fluid
wurde am Ausströmungslumen
in einem Röhrchen
eingefangen (R1 = 1 cm3). Dann wurde kontinuierlich
Spülfluid
eingeführt,
und die Brust wurde massiert und zusammengepresst. Fluid wurde seriell
und fraktioniert in drei Röhrchen
eingefangen (R2, R3 und R4), wobei in jedem Röhrchen ein Volumen von etwa
1 cm3 eingefangen wurde. Die Röhrchen wurden
wie in Beispiel 5 beschrieben in der Zentrifuge zentrifugiert, in
100 μl PBS
resuspendiert und wie in Beispiel 5 beschrieben auf Objektträger zentrifugiert.
Die Ergebnisse der Zellquantifizierung auf den einzelnen Objektträgern können wie
folgt zusammengefasst werden: R1 ergab nur wenige einzelne Zellen;
R2 und R3 (nach und während
des Massierens und Zusammenpressens eingefangen) ergaben mehr als
100 gemischte Zellen pro 40×-Objektivlinsenfeld
(unter einem Mikroskop); R4 (ebenfalls während und nach einer Vergrößerung eingefangen)
ergab 34 Zellen pro 40×-Objektivlinsenfeld.
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Obwohl
die obige Erfindung zur Veranschaulichung im Detail beschrieben
wurde und zum klareren Verständnis
Beispiele angeführt
wurden, ist für
Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung offensichtlich, dass im Lichte
der Lehren dieser Erfindung bestimmte Veränderungen und Modifikationen
vorgenommen werden können.