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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Vermehrung
von Weichgewebe ist ein allgemeiner Ausdruck, der sich zusammenfassend
auf Verfahren bezieht, die zur Verminderung der Sichtbarkeit von
Hautdefekten angewendet werden können.
Das schließt
gewöhnlich
die Injektion oder Implantation von etwas Material in die Haut des
Patienten ein. Injektionen und Implantationen können in unterschiedlicher Tiefe
unter der Epidermis angebracht werden, darunter intradermale und
subkutane (hierin weiter allgemein als "dermal" bezeichnet) Tiefen, je nach der Art
des behandelten Defekts, der gewünschten
Wirkung und dem verwendeten Material. Defekte wie Linien, Falten,
Narben und dergleichen können
durch solche Verfahren zumindest vorübergehend beträchtlich
vermindert und in einigen Fällen
völlig
unsichtbar gemacht werden.
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Vermehrung
von Weichgewebe kann auf unterschiedlichen Wegen durchgeführt werden.
Zwei der üblicheren
Arten der Weichgewebevermehrung umfassen die dermale Insertion von
halbfesten oder festen Implantaten biokompatibler Materialien und
die dermale Injektion biokompatibler Materialien, welche die Form
von Gel oder viskoser Flüssigkeit
haben können.
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Viele
Stoffe unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung und Derivate
wurden als injizierbare Materialien zur Weichteilvermehrung vorgeschlagen
und verwendet. Zu den in der langen Geschichte der Weichgewebevermehrung
verwendeten Materialien gehören
Silikonprodukte, Paraffine und autologe Fettstoffe. Die zurzeit
anscheinend am meisten verwendeten injizierbaren Materialien zur
Weichgewebevermehrung sind jene mit Kollagen oder auf Basis von
Kollagen. Kollagen bedeutet allgemein eine breite Vielfalt von Faserprodukten,
die in Haut, Muskeln, Sehnen, Knorpeln und Knochen von Tieren zu
finden sind. Kollagen, das gewöhnlich
einen großen
Anteil von Prolin- und Hydroxyprolin-Aminosäureresten enthält, existiert
in vielen Dreifachhelixformen mit leicht unterschiedlichen physikalischen
Eigenschaften.
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Ein Überblick
des Standes der Technik ist in POLLACK S.: "Silicon, Fibrel and Collagen Implantation for
Facial Lines and Wrikles",
J. Dermatol. Surg. Oncol. 16, 957–961, und COLEMAN et al.: "Combining Skin Resurfacing
with Soft Tissue Augmentation",
Skin Resurfacing, Baltimore 1996, 217–234, gegeben.
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Bei
der Beurteilung eines injizierbaren Materials zur Weichgewebevermehrung
sind viele Faktoren zu berücksichtigen.
Diese Faktoren fallen grob in vier Kategorien, darunter medizinische
Eigenschaften, ästhetische
Eigenschaften, praktische Eignung und wirtschaftliche Erwägungen.
Medizinische Eigenschaften, die ein Material zur Weichgewebevermehrung
idealerweise besitzen sollte, umfassen Nicht-Antigenität, Dauerhaftigkeit
der Behandlung und Stabilität
gegen Wanderung. So sollten die Materialien keine Reaktionen wie
Erythem, Ulzeration, Entzündung,
Nekrose, Hypo- oder Hyperpigmentierung, Ödem, Granulom und/oder Infektion hervorrufen.
Die Materialien sollten bei der Injektion minimalen Schmerz verursachen
und minimale Erholungszeit erfordern. Ästhetisch sollten die Materialien
ein natürliches
Aussehen und Gefühl
haben, nachdem sie in den Körper
eingesetzt wurden. Ein Material mit einigen oder allen der bevorzugten
medizinischen und ästhetischen Qualitäten sollte
auch insofern praktisch brauchbar sein, als daß ein Arzt es durch feine Kanülen injizieren
und nötigenfalls
die Injektion entfernen kann. Andere praktische Erwägungen umfassen
die Lagerfähigkeit
des Materials, die Lagerbedingungen, die das Material erfordert
und die ggf. notwendige Vorbehandlung vor der Injektion. Natürlich wird
wenig Vorbehandlung bevorzugt. Schließlich sind die Gesamtkosten
des Materials zu berücksichtigen.
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Silikonmaterialien
sind häufig
für die
Weichgewebevermehrung schwierig richtig zu injizieren.
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Lange
bekannt und untersucht sind Injektionen von autologem Fett und von
Paraffin. Diese Materialien haben auch Nachteile. Fettinjektionen
können
unter gewissen Umständen
gefährlich
sein und sind hinsichtlich des Ergebnisses und der Dauerhaftigkeit
der Behandlung sehr wenig vorhersehbar. In Gesichtslinien und -falten
injiziertes Fett kann bei einigen Patienten Verlust des Sehvermögens (Amaurose)
und sogar Embolie verursachen. Paraffininjektionen, die nicht biokompatibel
sind, können
zu chronischer Entzündung
und Granulom führen.
Ferner wird ein wechselnder Anteil einer Fettinjektion leicht vom
Körper
absorbiert. So ist die Gesamtwirkung einer injizierten Fettmenge
schwer vorherzusagen.
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In
den letzten etwa zehn bis zwanzig Jahren kam Rinderkollagen und
neuerdings autologes Kollagen zu breiter Anwendung als injizierbares
Material zur Weichgewebevermehrung. Rinderkollagenprodukte können jedoch
allergische Reaktionen bei Patienten, denen diese injiziert wurden,
auslösen.
Es ist üblich,
den Patienten einem oder manchmal zwei Tests mit einem Rinderkollagenprodukt
als Indikator einer möglichen
allergischen Reaktion zu unterziehen. Einige Patienten, die negative
Testergebnisse zeigen, können
trotz solcher Vorsorgemaßnahmen
danach eine allergische Reaktion entwickeln.
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Ebenso
wurden auch autologes Kollagen aus dem Körper des Patienten selbst,
gewöhnlich
aus seiner Haut, und heterologes Humankollagen aus menschlichen
Leichen als Materialien zur Weichgewebevermehrung vorgeschlagen
und eingeführt.
Während
autologes Kollagen das Vorkommen allergischer Reaktionen bei manchen
Patienten vermindert hat, weist dieses Material auch Nachteile auf.
Ausgangsmaterial für
die Herstellung von autologem Kollagen ist gewöhnlich die Haut des Patienten
selbst. Daher erhält
man das Ausgangsmaterial gewöhnlich
durch chirurgische Exzision der Haut des Patienten.
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Ein
anderes für
die Weichgewebevermehrung vorgeschlagenes Material ist ein Gel mit
einem vernetzten Derivat der Hyaluronsäure. Hyaluronsäure ist
ein Polymer hohen Molekulargewichts mit Acetylglykosamin und Glukuronsäure als
abwechselnden Einheiten. Der Vorteil der Hyaluronsäuregele
gegenüber
den injizierbaren Materialien des Standes der Technik besteht darin,
daß sie
aus Polysacchariden aufgebaut sind, die gewöhnlich keine nachteiligen immunologischen
Wirkungen beim Patienten hervorrufen. So werden, wie mit autologem
Kollagen, die nachteiligen Reaktionen weitgehend vermieden, aber
die Verwendung der Haut des Patienten selbst wird vermieden. Leider
zeigen Hyaluronsäuregele
einige der Nachteile der anderen Materialien des Standes der Technik,
insbesondere verminderte Beständigkeit
wegen geringen Widerstands gegenüber natürlichen
Proteasen im Patientenkörper.
Allgemein sind die bekannten Materialien zur Weichgewebevermehrung
kurzlebig und erfordern häufige
Wiederholung der Injektionen, um das Maß der Hautdefektkorrektur aufrechtzuerhalten.
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Andere
zur Weichgewebevermehrung vorgeschlagene und verwendete Gelmaterialien
sind von Blut abgeleitete Gele, die durch Blutentnahme vom Patienten,
Kombination der Blutproteine mit Ascorbinsäure (Vitamin C) und Wärmegelieren
des Gemischs erhältlich
sind. Während
diese Materialien relativ leicht erhältlich sind und wenn überhaupt
nur geringe nachteilige Reaktion beim Patienten bewirken, sind sie
ebenfalls nach Injektion nur kurzlebig.
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Es
wurden viele unterschiedliche Lösungswege
eingeschlagen, um die Beständigkeit
der Materialien zur Weichgewebevermehrung zu steigern, indem man
versuchte, die Widerstandsfähigkeit
des Materials gegen proteolytische Spaltung zu erhöhen. Die
Versuche zur Steigerung der Beständigkeit
der bekannten injizierbaren Materialien konzentrierten sich im Allgemeinen
auf chemische Modifikation der Materialien. Injizierbare Materialien
mit Kollagen wurden mit chemischen Modifikatoren, wie Acylierungs-
und Veresterungsmitteln, behandelt, um ihre Beständigkeit gegen proteolytische
Spaltung zu erhöhen.
Auch die zusätzliche
Vernetzung von Kollagenmaterialien und Hyaluronsäure wurde zur Steigerung der
Viskosität
und möglicherweise der
Beständigkeit
des Materials gegen proteolytische Spaltung vorgeschlagen. Zur Vernetzung
von Kollagenmaterialien vorgeschlagene Verfahren umfassen thermische,
chemische und Bestrahlungsverfahren. Die Vernetzung dieser Materialien
führte
jedoch nicht zu einem überlegenen
Produkt, das beträchtlich
besser in seiner Beständigkeit
gegen den proteolytischen Angriff durch natürliche Enzyme ist. Jedenfalls
haben die bekannten injizierbaren Materialien zur Weichgewebevermehrung
oft viele der von solchen Materialien erwarteten erwünschten
Eigenschaften nicht erfüllen
können.
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Daher
besteht immer noch ein Bedürfnis
nach sicheren, nicht antigenen, nicht reizenden, beständigen und ästhetisch
gefälligen
injizierbaren Materialien zur Weichgewebevermehrung, die relativ
leicht erhältlich und/oder
herstellbar sind.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Erfindungsgemäß wurde
gefunden, dass Blutplasmaproteine unter Bildung von Materialien
vernetzt werden können,
die leicht injiziert werden, überraschend
widerstandsfähig
gegen proteolytische Spaltung, nicht antigen und ästhetische
ansprechend sind, wenn sie zur Weichgewebevermehrung benutzt werden.
Diese Materialien sind wesentlich stabiler hinsichtlich des Angriffs
durch natürliche
Proteasen als andere injizierbare Materialien. Ferner wurde gefunden,
daß die
erfindungsgemäßen Materialien
gereinigt und sterilisiert werden können, was noch größere Widerstandsfähigkeit
gegen proteolytischen Angriff ergibt.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein injizierbares Material zur Vermehrung von Weichgewebe bei Säugetieren
vernetzte Blutplasmaproteine, wobei die Vernetzungen mindestens
eine intermolekulare Amidbindung umfassen. Bevorzugt werden die
Blutplasmaproteine mit einem Nullängen-Vernetzungsmittel vernetzt
und die vernetzten Blutplasmaproteine wahlweise gereinigt und/oder
sterilisiert. Ebenfalls bevorzugt werden die Blutplasmaproteine
aus einer autologen Blutprobe erhalten.
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Ebenfalls
erfindungsgemäß umfasst
ein Verfahren zur Herstellung eines injizierbaren Materials zur Weichgewebevermehrung
bei einem Säugetier
die Schritte a) Fällen
eines Proteinanteils aus einer Blutplasmaprobe und b) Vernetzung
des Proteinanteils unter Bildung eines vernetzten Blutplasmaproteinanteils,
der das injizierbare Material darstellt. Nach einer bevorzugten
erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann der Proteinanteil mit einem Nullängen-Vernetzungsmittel vernetzt werden und
das Verfahren kann zusätzlich
umfassen, daß das
vernetzte Blutplasmaprotein einer Dialyse und Autoklavierung unterzogen
wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorstehende Zusammenfassung wie auch die folgende eingehende Beschreibung
der Erfindung ist besser verständlich,
wenn sie zusammen mit den beigefügten
Zeichnungen gelesen wird. Zur Veranschaulichung sind in den Zeichnungen
Ausführungsform(en)
gezeigt, die zurzeit bevorzugt sind. Man verstehe aber, dass die
Erfindung durch diese Ausführungsform(en),
die zur Gewinnung der in den Zeichnungen gezeigten Daten verwendet
wurden, nicht beschränkt
wird. In den Zeichnungen ist:
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1 ein
Graph über
der in Tagen gemessenen Zeit für
die subjektive Wirkung des proteolytischen Abbaus und der Phagozytose
(Biodegradation) in vivo der nach Herstellungsbeispiel 1 und Herstellungsvergleichsbeispiel
1 erzeugten injizierbaren Materialien, wie sie in Anwendungsbeispiel
1 und Anwendungsvergleichsbeispiel 1 verwendet wurden,
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2 eine
graphische Darstellung über
der in Tagen gemessenen Zeit für
die subjektive Wirkung des proteolytischen Abbaus und der Phagozytose
(Biodegradation) in vivo der injizierbaren Materialien, wie sie
in Anwendungsbeispiel 1 und Anwendungsvergleichsbeispielen 2 und
3 verwendet wurden,
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3 eine
graphische Darstellung der quantitativen Wirkung des proteolytischen
Abbaus in vitro für die
nach den Herstellungsbeispielen 1 und 2 und dem Herstellungsvergleichsbeispiel
1 erzeugten injizierbaren Materialien, gemessen durch Fluoreszenzassay
der vorhandenen freien Amine, wie in den Analysebeispielen 1 und
2 und im Analysevergleichsbeispiel 1 beschrieben.
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Eingehende
Beschreibung der Erfindung
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Obwohl
die vorliegende Erfindung allgemein bei Säugetieren anwendbar ist, wird
sie mit besonderem Bezug auf Menschen beschrieben.
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Erfindungsgemäße injizierbare
Materialien zur Weichgewebevermehrung enthalten vernetzte Blutplasmaproteine.
Die Blutplasmaproteine werden gewöhnlich aus Blutplasma erhalten,
das autolog oder heterolog sein kann. So können die Blutplasmaproteine
aus Blut erhalten werden, das direkt vom Patienten entnommen wurde
oder sie können
aus gemischtem (pooled) Blut entnommen wurde. Das Blut kann dem
Patienten nach Labor-Standardverfahren entnommen werden, wie z.B.
das von Davidsohn und Nelson in Clinical Diagnosis by Laboratory
Methods, Kapitel 4, 15. Aufl. (1974) offenbarte Verfahren. Im Allgemeinen
ist es weder wichtig, wie das Blut entnommen oder erhalten wurde,
noch wie das Blutplasma vom Vollblut getrennt wurde. Jedes medizinisch
oder klinisch zulässige
Verfahren, mit dem Blut entnommen oder anderweitig erhalten werden
kann, und jedes medizinisch oder klinisch zulässige Verfahren der Plasmaabtrennung
kann erfindungsgemäß angewendet
werden.
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Das
vom Patienten oder anderen Spendern entnommene Blut sollte in Röhren oder
Gläsern
gesammelt werden, die keine Ethylendiamintetraessigsäure ("EDTA") oder ein anderes
aminhaltiges Mittel als Antikoagulans enthalten, das die Wirkung
des Vernetzungsmittels nachteilig beeinflussen könnte. Bevorzugt enthält das Sammelgefäß eine ACD-Lösung ("saure Citrat-Dextrose") in einer Menge
von etwa 1,5 ml als Antikoagulans. Auch Heparin ist ein zulässiges Antikoagulant.
Eine ACD-Lösung
enthält
im allgemeinen Trinatriumcitrat, Zitronensäure und Dextrose. Beispielsweise
sind Sammelröhrchen
mit glyzerinierten Stopfen und 8,5 ml Entnahmekapazität, die 1,5
ml einer Lösung
von 22 g/l Trinatriumcitrat, 8 g/l Zitronensäure und 24,5 g/l Dextrose enthalten,
für die
Verwendung beim Sammeln von Blut vom Patienten oder einem anderen
Spender erfindungsgemäß geeignet.
Zwei Behälter
mit je 8,5 ml Blut ergeben normalerweise eine angemessene Menge Blutplasma,
etwa 10 ml.
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Ein
bevorzugtes Verfahren, mit dem Plasma vom Blut getrennt werden kann,
ist Zentrifugieren. Beispielsweise können Sammelröhrchen mit
Vollblut etwa 10 min bei 1500 min–1 bei
jeder geeigneten Temperatur einschließlich Zimmertemperatur zentrifugiert
werden. Das Plasma kann aus den Sammelröhrchen mittels einer sterilen
Pipette oder anderer geeigneter Mittel entfernt werden. Das Plasma
kann sofort erfindungsgemäß verwendet
oder gelagert werden.
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Das
Plasma kann gelagert werden. Es bleibt hinsichtlich der erfindungsgemäßen Verwendung
durch die Lagerung bis zu etwa 2 Wochen bei 4°C oder unbegrenzt bei einer
Temperatur von etwa –20°C oder darunter
im Wesentlichen unbeeinträchtigt. Über lange
Zeit gelagertes Plasma sollte bevorzugt noch einmal zentrifugiert
werden, um koaguliertes Material oder andere Trümmer zu entfernen, die zum
Absetzten neigen.
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Heterologes
gemischtes menschliches Blutplasma, wie solches, das vom amerikanischen
Roten Kreuz erhältlich
ist, kann ebenso gut erfindungsgemäß verwendet werden. Wenn heterologes
Blut von anderen Spendern oder gemischtes menschliches Blutplasma
verwendet wird, sollte bevorzugt die Qualität des Blutplasmas durch Einsatz
aller bekannten medizinischen Untersuchungsmethoden, einschließlich der
richtigen Analysenverfahren und jeglicher notwendiger Behandlungen
gesichert werden, um jedes wesentliche Infektionsrisiko auszuschließen.
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Menschliches
Blut ist ein komplexes chemisches System, das hauptsächlich Wasser,
eine breite Vielfalt von Proteinen, anorganischen Salzen organischen
Metaboliten und Zellmaterial, darunter weiße und rote Blutkörperchen
und Thrombozyten, enthält.
Blutplasma, das aus dem Vollblut beispielsweise durch Zentrifugieren
wie oben beschrieben, abgetrennt werden kann, enthält im allgemeinen
Wasser, eine wesentliche Menge jener Proteine und die anderen Blutbestandteile
außer
dem Zellmaterial. Blutplasma kann weiter aufgetrennt werden in einen
Anteil, der einen wesentlichen Teil der Proteine enthält (hierin "Proteinanteil") und einen anderen
Anteil, der Wasser und die anderen Plasmabestandteile enthält, indem
man die Proteine denaturiert oder ihre Fällung anderweitig verursacht
(beispielsweise über
pH-Steuerung, Derivatbildung, Lösungsmittelfällung, Ammoniumsulfatfällung usw.
wie beispielsweise in Putnam, F. W., The Plasma Proteins, Band 1,
Kapitel 2 (1960) beschrieben). Der Proteinanteil des Blutplasmas
enthält
gewöhnlich
im wesentlichen alle im Blut vorhandenen Plasmaproteine, darunter
Serumalbumin, Lipoproteine sehr niedriger Dichte (VLDLs), Lipoproteine geringer
Dichte (LDLs), Lipoproteine hoher Dichte (HDLs), viele verschiedene
Immunglobuline, Fibrinogen, Prothrombin, Transferrin und andere
Transportproteine.
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Der
Proteinanteil des Blutplasmas ist erfindungsgemäß vernetzt. Der Proteinanteil
des Blutplasmas kann beispielsweise mit chemischen Reagentien oder
Enzymen oder durch Verfahren wie Wasserabspaltung oder Erhitzen,
Anwendung hohen Drucks durch Verwendung von beispielsweise einer
Vorrichtung mit Parr-Bombe, oder durch UV-Bestrahlung mit oder ohne
Initiatoren vernetzt werden. Erfindungsgemäß besonders geeignete Vernetzungsmittel
sind jene, die in Kapitel 2 und 6 von Shan Wong, Chemistry of Protein
Conjugation and Cross-Linking, (1991), beschrieben sind, dessen
gesamter Inhalt hier durch Bezugnahme eingeschlossen wird.
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In
einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird der Proteinanteil mit einem Nullängen-Vernetzungsmittel vernetzt.
Nullängen-Vernetzungsmittel
sind eine Klasse von Verbindungen, welche die direkte Bindung und
Erzeugung stabiler Bindungen zwischen zwei inneren chemischen Gruppen
einer oder mehrerer Polypeptidketten ohne Einführung von äußerer Materie herbeiführen können. Daher
ist zu verstehen, dass jedes Vernetzungsmittel, das keine äußere Materie
in den vernetzten Proteinanteil einführt, als Nullängen-Vernetzungsmittel
angesehen werden soll, ungeachtet eines spezifischen Begriffs, der
zur Beschreibung oder Identifizierung des Vernetzungsmittels verwendet
wird. Nullängen-Vernetzungsmittel
können
beispielsweise
- 1. die Bildung von Disulfidbrücken zwischen
zwei Thiolgruppen,
- 2. die Bildung von Esterbindungen zwischen Hydroxyl- und Carboxylgruppen
und
- 3. die Bildung von Amidbindungen zwischen Carboxyl- und primären Aminogruppen
katalysieren.
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Erfindungsgemäß verwendbare
Nullängen-Vernetzungsmittel
umfassen ohne Beschränkung
Carbodiimide, Isoxazoliniumverbindungen, Chlorformiate, Carbonyldiimidazole,
N-Carbalkoxydihydrochinoline, Tetranitromethan, Kaliumnitrosyldisulfonat
und Diethylpyrocarbonat. Die bevorzugten Nullängen-Vernetzungsmittel sind
Carbodiimide, besonders bevorzugt 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid (hierin
weiter "EDAC"). Man nimmt an,
dass Carbodiimide stabile Amidbindungen zwischen Lysin-Aminosäureresten
und entweder Glutamin- oder Asparaginsäureresten bilden.
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Das
Ausmaß der
Vernetzung zwischen den Proteinen des Proteinanteils des Blutplasmas
kann durch Einstellen mehrerer Faktoren gesteuert werden, darunter
Menge und Art des Vernetzungsmittels, Reaktionstemperatur und -zeit.
Auch Konkurrenzreaktionen wie die Hydrolyse mancher Carbodiimide,
die den Vernetzungsgrad beeinflussen können, können durch Einstellen von Temperatur,
pH und Pufferkonzentration gesteuert werden. Im Allgemeinen wird
ein molarer Überschuss
des Vernetzungsmittels angewendet. Bei EDAC wird beispielsweise
für die
Vernetzungsreaktion bevorzugt ein siebenfacher oder höherer molarer Überschuss
verwendet. Der molare Überschuss
basiert auf Äquivalenten
EDAC zu Äquivalenten
Asparagin/Glutaminsäureresten
im Proteinanteil, wobei man für
die Berechnung annimmt, dass der gesamte Proteinanteil Albumin ist (tatsächlich etwa
60% Albumin). Es kann der Proteinanteil einer Blutplasmaprobe mit
einem Überschuss EDAC
unter Bildung eines erfindungsgemäßen vernetzten Blutplasmaprodukts
umgesetzt werden, wobei ein wesentlicher Anteil der Glutamin- und
Asparaginsäurereste
mit Lysin vernetzt sind. Die erfindungsgemäßen mit Nulllänge vernetzten
Blutplasmaproteine enthalten bevorzugt mindestens eine Amidvernetzung.
Mehr bevorzugt enthalten sie mindestens eine Amidvernetzung, die
eine Lysin-Glutaminsäure-
oder Lysin-Asparaginsäurebindung
ist. Meist bevorzugt führt
ein Überschuss
von Carbodiimid zu nulllängenvernetzten
Blutplasmaproteinen, bei denen im Wesentlichen alle Glutaminsäure- oder
Asparaginsäurereste über eine
Amidbindung an Lysinreste gebunden sind. In diesem Zusammenhang
wird "im wesentlichen
alle" so verstanden,
dass mindestens etwa 95% aller verfügbaren Lysinreste eine Amidvernetzung
mit Seitenkettencarboxylgruppen gebildet haben.
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Erfindungsgemäße injizierbare
Materialien umfassen im allgemeinen vernetzte Blutplasmaproteine wie
oben beschrieben, eine physiologisch zulässige Flüssigkeit und wahlweise ein
Anästhetikum.
Typischerweise umfassen die vernetzten Blutplasmaproteine von etwa
1 bis etwa 10 Gewichtsprozent des injizierbaren Materials. Mehr
bevorzugt umfassen die Blutplasmaproteine von etwa 3 bis etwa 7
Gewichtsprozent des Materials und meist bevorzugt von etwa 5,5 bis
etwa 6,5 Gewichtsprozent des Materials, wobei alle Prozentwerte auf
dem Gewicht des trockenen Proteins beruhen.
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Physiologisch
zulässige
Flüssigkeiten,
die Träger
oder Fähren
für die
erfindungsgemäßen injizierbaren
Materialien sein können,
umfassen beispielsweise physiologische Kochsalzlösung, Dextroselösungen,
gepufferte Salzlösungen
einschließlich
phosphatgepufferter Salzlösungen,
isotonische (balanced) Salzlösungen und
jegliche andere inaktive injizierbare Träger. Die Inkorporierung der
erfindungsgemäßen vernetzten
Blutplasmaproteinmaterialien in solche physiologisch zulässige Flüssigkeiten
ergibt ein injizierbares Material mit einer Viskosität, die bei
Injektion als Weichgewebevermehrungsmaterial ein ästhetisch
ansprechendes Aussehen und ein natürliches Gefühl ergibt. Nach der Injektion
kann ein Teil der in die erfindungsgemäßen injizierbaren Materialien
inkorporierten physiologisch zulässigen
Flüssigkeit
vom Körper
absorbiert werden. Daher kann es notwendig sein, dem Patienten eine
Menge injizierbaren Materials größer als
das Volumen des zu heilenden Hautdefekts zu injizieren, wie unten
hinsichtlich der Injektionsverfahren beschrieben. Die physiologisch zulässigen Flüssigkeiten
enthalten im Allgemeinen von etwa 99 bis etwa 90 Gewichtsprozent
des erfindungsgemäßen injizierbaren
Materials. Bevorzugt enthalten die physiologisch zulässigen Lösungen von
etwa 97 bis etwa 93 Gewichtsprozent des Materials und meist bevorzugt
von etwa 94,5 bis etwa 95,5 Gewichtsprozent des Materials.
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In
das erfindungsgemäße injizierbare
Material können
Anästhetika
eingeschlossen sein, um jeglichen Schmerz in Verbindung mit der
Injektion des erfindungsgemäßen Materials
zu mildern. Solche Anästhetika
umfassen beispielsweise Lidocain, Procain, Tetracain, Prilocain,
Mepivacain, Etidocain, Bupivacain und andere Amid- und Esteranästhetika.
Das Anästhetikum
kann im injizierbaren Material in einer Menge von bis zu etwa 2
Gewichtsprozent des Materials vorhanden sein. Bevorzugt enthalten
die erfindungsgemäßen injizierbaren Materialien
ein Anästhetikum
in einer Menge von etwa 0,25 bis 2 Gewichtsprozent des Materials.
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Ferner
können
die erfindungsgemäßen injizierbaren
Materialien zur Weichgewebevermehrung auch einen oder mehrere aus
einer breiten Vielfalt von zusätzlichen
Bestandteilen enthalten. Beispielsweise können die Materialien mit vernetzten
Blutplasmaproteinen auch Vitamine, Wachstumsfaktoren, Enzyminhibitoren
wie Chelatbildner, wie auch jegliche andere Zusätze enthalten, welche die Fähigkeit
des Materials, der proteolytischen Spaltung zu widerstehen, steigern,
oder anderweitig den Abbau des Materials inhibieren, ohne eine nachteilige
Reaktion des Patienten zu verursachen. Beispiele solcher Zusätze umfassen
Vitamin C, den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, EDTA (nach vollständiger Vernetzung
zugesetzt), Dinatriumcalciumedetat, Desferoxaminmesylat, Penicillamin,
Trientine-HCl, Dimercaptobernsteinsäure.
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In
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
kann das Verfahren zur Herstellung injizierbarer Materialien zur
Weichgewebevermehrung ferner eines oder mehrere des Folgenden umfassen:
Unterziehen des vernetzten Blutplasmaproteinprodukts einer Dialyse,
Autoklavieren des dialysierten Produkts, Homogenisieren des autoklavierten
Proteinprodukts und Einfüllen
des Proteinprodukts in eine Spritze zur Lagerung oder zum Gebrauch.
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Zusätzlich ist
beim erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung injizierbarer Materialien zur Weichgewebevermehrung
bevorzugt, dass das Bereitstellen des Proteinanteils der Blutplasmaprobe
die Bereitstellung einer Blutplasmaprobe und die Abtrennung des
Proteinanteils umfasst. Ein bevorzugtes Trennverfahren umfasst die
Fällung
des Proteinanteils der Blutplasmaprobe.
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In
einer noch mehr bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird der Schritt
der Fällung
des Proteinanteils der Blutplasmaprobe durch Ansäuern der Blutplasmaprobe und
Mischen der angesäuerten
Blutplasmaprobe mit einem nichtwäßrigen Lösungsmittel
ausgeführt.
Bevorzugt wird die Blutplasmaprobe auf einen pH von angenähert 4,5
angesäuert.
Zur Ausführung
dieses Schritts kann eine saure Lösung zugesetzt werden. Es können Säuren wie
Salz-, Schwefel-, Perchlor-, Salpeter-, Phosphor-, Essigsäure und
andere verwendet werden. Die bestimmte verwendete Säure ist
nicht kritisch und jeder Überschuss
kann jedenfalls später durch
Zusatz einer Base neutralisiert werden. Der pH wird nahe beim isoelektrischen
Punkt des Serumalbumins, eines Hauptproteins im Blutplasma, eingestellt.
Durch Annäherung
an den isoelektrischen Punkt des Serumalbumins kann die Fällung eines
größeren Anteils
der Proteine erreicht werden. Das mit der angesäuerten Blutplasmaprobe gemischte
nichtwäßrige Lösungsmittel
kann jegliches Lösungsmittel
sein, welches möglichst wenig
Wasser enthält
und ist bevorzugt wasserfrei. Vor der Vernetzung ist Wasser zu vermeiden,
weil es die Vernetzungsmittel hydrolysieren und deren Fähigkeit
zur Vernetzung vermindern kann. Bevorzugte Lösungsmittel sind wasserfreie
Alkanole und besonders bevorzugt ist wegen seiner leichten Erhältlichkeit,
seines Siedepunkts, seiner Dielektrizitätskonstanten und der dermatologischen
Verträglichkeit
wasserfreier Ethanol. Die angesäuerte
Blutplasmaprobe wird bevorzugt in ein Gefäß gegeben (z.B. Becherglas,
Röhrchen,
Kolben usw.), welches ein nichtwäßriges Lösungsmittel
enthält.
Das Volumen des mit der angesäuerten
Blutplasmaprobe zu mischenden nichtwäßrigen Lösungsmittels ist wegen der
Verdünnung
bevorzugt größer als
das Volumen der angesäuerten
Blutplasmaprobe, seine genaue Menge aber nicht kritisch.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
umfasst bevorzugt den Schritt des Vorheizens des nichtwäßrigen Lösungsmittels
vor der Zugabe der angesäuerten
Blutplasmaprobe. Erfindungsgemäß ist auch
bevorzugt, dass das Verfahren ferner das Halten des nichtwäßrigen Lösungsmittels
bei einer möglichst
hohen Temperatur, jedoch unterhalb von dessen Siedepunkt, während der
Zugabe der angesäuerten
Blutplasmaprobe. Im Fall wasserfreien Ethanols ist ein Temperaturbereich
von 70 bis 78°C
angemessen, wobei 74°C
eine bevorzugte Temperatur ist. Durch Steigerung der Fällungstemperatur
der Proteine kann die resultierende Teilchengröße der gefällten Proteine vermindert werden.
Kleinere Teilchengrößen erlauben
die Injektion mit feineren Kanülen (kleineren
Innendurchmessers). Das Blutplasmaproteingemisch aus nichtwäßrigem Lösungsmittel/angesäuerter Blutplasmaprobe/gefällten Blutplasmaproteinen
kann so wie es ist mit einem Vernetzungsmittel umgesetzt werden,
oder es kann ein Teil der Flüssigkeit
im Gemisch beispielsweise durch Dekantieren oder Trocknen entfernt
werden. Es ist nicht notwendig, an dieser Stelle das nichtwäßrige Lösungsmittel
oder die Säure
zu entfernen. Man braucht nur die Anwesenheit von Wasser im Gemisch
zu minimieren, weil Wasser gewisse Vernetzungsmittel wie Carbodiimide
hydrolysieren kann.
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Das
Vernetzungsmittel kann mit dem gefällten Proteinanteil in einer
Menge von mindestens 0,1% Gewicht je Volumen ("w/v")
gemischt werden. Es ist bevorzugt in einer Menge von mindestens
1% w/v und meist bevorzugt in einer Menge von mindestens 2% w/v
vorhanden. In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird EDAC in einer
Menge von etwa 2,0% bis etwa 3,0% w/v zugesetzt. Die Reaktion mit
dem Vernetzungsmittel wird bevorzugt bei erhöhter Temperatur im Bereich
von etwa 40 bis etwa 60°C,
bevorzugt bei etwa 45 bis etwa 55°C,
ausgeführt.
Die Vernetzung kann im Grunde über
jede Zeitdauer ausgeführt
werden, wobei mindestens eine Stunde bevorzugt ist. Mehr bevorzugt
wird die Reaktion während
einer Zeitdauer von etwa 4 bis etwa 6 Stunden ausgeführt, um
die Vernetzungsreaktion so weit wie möglich vollständig zu
machen. Für
den Vernetzungsgrad sind sowohl Temperatur als auch Zeit und Menge
des Vernetzungsmittels wichtig. Während die Temperatur bei der
Steigerung der Reaktionsgeschwindigkeit hilft und längere Zeiten
die Vervollständigung
der Reaktion ermöglichen
können,
ist ein (molarer) Überschuss
des Vernetzungsmittels ebenfalls hilfreich, insbesondere bei Carbodiimiden.
Während
Carbodiimide im Allgemeinen nicht in die resultierenden vernetzen
Amidbindungen eingebunden sind, nimmt man an, dass sie während der
Vernetzungsreaktion verändert
werden (zu Harnstoffderivaten werden) und daher ihre Fähigkeit
zur Vernetzung verlieren. Daher ist es vorteilhaft, einen molaren Überschuss
des Carbodiimid-Vernetzungsmittels zuzusetzen, um sicherzustellen,
dass im wesentlichen alle Glutamin- und Asparaginsäurereste über eine
Amidbindung mit Lysinresten verbunden sind.
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Nachdem
die Plasmaproteine mit dem Vernetzungsmittel reagieren konnten,
kann das Plasma mit einer Base wie Natriumbicarbonat oder -hydroxid
neutralisiert werden. Die pH-Einstellung
auf einen in etwa neutralen Wert (~7,0) vermindert im Allgemeinen
eine potentielle Reizung, die durch saure Zusammensetzungen hervorgerufen
werden könnte.
Die Art der Base ist nicht kritisch. Zusätzlich kann eine Substanz zugegeben werden,
um einen Überschuss
des Vernetzungsmittels zu binden. Beispielsweise kann im Fall von
EDAC Glycin, Hydroxylamin oder eine andere aminhaltige Verbindung
zugesetzt werden. Auch β-Mercaptoethanol kann zur
Bindung überschüssigen EDAC
zugegeben werden. Es ist kein bestimmtes Mittel zur Bindung bevorzugt, jedoch
wird gewöhnlich
aus Bequemlichkeit Glycin benutzt. Geeignete Mittel zur Bindung
stellen im Allgemeinen ungebundene reaktive Gruppen bereit, die
gewöhnlich
vom Vernetzungsmittel angegriffen werden, und werden daher entsprechend
dem gewählten Vernetzungsmittel
gewählt.
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Das
resultierende vernetzte Blutplasmaproteinprodukt, das in Form einer
Suspension vernetzter Proteine in einem Lösungsmittelgemisch, umfassend
Alkanol, Säure,
Base, Bindungsmittel usw., vorliegen kann, kann einer Vielfalt von
Behandlungen nach der Vernetzung, darunter Spülen, Dialyse, Autoklavieren
und Homogenisieren, unterzogen werden.
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Das
Spülen
sollte ungeachtet von nachfolgender Sterilisation und Reinigung
durchgeführt
werden. Es kann durch Waschen mit einem Ethanol/Wasser-Gemisch,
beispielsweise 50/50, Schleudern und Dekantieren der Waschflüssigkeit
ausgeführt
werden. Dies kann so oft gewünscht
wiederholt werden und sollte von wenigstens einem Spülschritt
mit reinem Wasser abgeschlossen werden.
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Bevorzugt
wird das Proteinprodukt zur Reinigung einer Dialyse über einen
längeren
Zeitraum unterzogen. Bevorzugt wird das Produkt mindestens 8 Wochen
dialysiert. Die lange Dialysezeit kann eine potentielle Reizung
vermindern, die durch verbliebenes Vernetzungsmittel in mikromolarer
Konzentration hervorgerufen werden könnte. Die Dialyse kann mit
bekanntem Dialysegerät
nach bekannten Dialyseverfahren ausgeführt werden.
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Das
gereinigte Produkt kann dann durch Autoklavieren sterilisiert werden.
Das Autoklavieren kann mit bekanntem Gerät ausgeführt werden. Das erfindungsgemäß hergestellte
Material wird bevorzugt ungefähr
45 min in einem Flüssigkeitszyklus
(~140°C)
autoklaviert und dann auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
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Das
Produkt kann homogenisiert werden, indem man durch fortlaufend engere
Kanülen
(d.h. zunehmender Gauge-Zahl) führt.
Die Homogenisierung der Teilchengröße kann erreicht werden, indem
man das erfindungsgemäße vernetzte
Blutplasmaprodukt durch Kanülen
mit fortlaufen höherer
Gauge-Zahl führt. Bevorzugt
wird das Produkt zum Schluss durch eine Kanüle mit hoher Gauge-Zahl, etwa
27G oder 30G (~190 μm bzw.
~150 μm
Innendurchmesser), hindurchgeführt.
Alternativ können
automatische Verfahren mit Maschinen im Produktions- oder Labormaßstab angewendet
werden, welche für
die Homogenisierung und das Mahlen von Proben ausgestaltet sind.
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Vernetzte
Blutplasmaproteine können
durch Kanülen
in intradermale Abschnitte der Haut eines Patienten injiziert werden,
um die Sichtbarkeit von Hautdefekten zu vermindern. Erfindungsgemäß behandelbare Hautdefekte
sind Falten, Mimikfältchen
(expression lines), Pockennarben, Aknenarben usw.
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Wie
bei jedem medizinischen Verfahren sollte die Injektion von Materialien
zur Weichgewebevermehrung von erfahrenen Ärzten ausgeführt werden,
die sich mit Weichgewebevermehrung auskennen.
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Der
zu korrigierende Defekttyp bestimmt häufig die Stärke der zu verwendenden Kanülen. Je
feiner oder schmaler der Defekt, desto höher sollte die Gauge-Zahl der
Kanüle
sein. Das entspricht dem Bedürfnis nach
weniger Material für
kleinere Hautdefekte. Die Injektionsstelle sollte oberflächlich sein
und ist bevorzugt ein intradermaler Abschnitt der Haut zwischen
der epidermalen und der dermalen Hautschicht. Flüssigkeitsverlust, wie er gewöhnlich innerhalb
der ersten 24 bis 48 h nach Injektion auftritt, kann durch Injektion
von etwa 25 bis etwa 50% mehr Material als der Hautdefekt benötigt, berücksichtigt
werden (d.h. Überkorrektur).
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Die
vorliegende Erfindung wird nun eingehender mit Bezug auf die folgenden,
nicht beschränkenden Beispiele
veranschaulicht.
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Herstellungsbeispiel 1
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Ein
erfindungsgemäßes injizierbares
Material wurde wie folgt hergestellt: Venöses Blut wurde einem Patienten
nach einem Standardverfahren mit Kanüle entnommen. Das Blut befand
sich in zwei Sammelröhrchen
mit einer Aufnahmekapazität
von 8,5 ml mit glyzerinierten Stopfen, von denen jedes 1,5 ml einer
wäßrigen Lösung mit
22 g/l Trinatriumcitrat, 8 g/l Zitronensäure und 25 g/l Dextrose enthielt.
Die Sammelröhrchen enthielten
kein EDTA und waren evakuierte Vacutainer®-Probenröhrchen mit
HemogardTM-Verschlüsseen. Diese Röhrchen sind
von Becton-Dickinson oder von Händlern
zu beziehen.
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Die
Röhrchen
mit dem entnommenen Blut wurden bei Raumtemperatur 10 min mit 1500
min–1 mit
einer Sorvall RC3C-Zentrifuge
in einem Schwingbecherrotor zentrifugiert (relative Zentrifugalkraft
("RCF" 654), um das Plasma
vom Zellmaterial zu trennen. Mit einer sterilisierten Pipette wurden
etwa 10 ml Plasma aus den Röhrchen
entnommen und in ein kleines steriles Becherglas gegeben.
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Zum
Plasma wurden 700 μl
1 n-Salzsäure
zugefügt.
Die angesäuerte
Lösung
wurde mit der Hand geschwenkt und in eine 10 ml-Spritze gezogen.
Der pH des angesäuerten
Plasmas war etwa 4,5. In einer sterilen Flasche mit Deckel wurden
100 ml reinen, nicht denaturierten Ethanols und ständigem Rühren mit
einem Rührstäbchen auf
etwa 72°C
erhitzt.
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An
die Spritze mit dem angesäuerten
Plasma wurde eine feine Kanüle
(27G) angesetzt, und das Plasma wurde unter ständigem Rühren langsam zum Ethanol gegeben.
Während
der Zugabe wurde die Temperatur aufrechterhalten. Die Flasche wurde
dann verschlossen und Heizen und Rühren etwa 10 min fortgesetzt.
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Dann
wurden 2,2 g reines EDAC, entsprechend 2 Gewichtsprozent auf das
Gesamtvolumen bezogen (w/v), zugesetzt. Nach Zugabe des EDAC wurde
die Flasche verschlossen und bei geringerer Temperatur (ungefähr mittlere
Einstellung bei den meisten Standardheizplatten) und ständigem Rühren etwa
4,5 h stehengelassen. Nach Abschalten der Wärmequelle und unter ständigem Rühren wurden
1,4 ml einer 5%-Natriumbicarbonatlösung zur
Neutralisation der Salzsäure
zugegeben. Auch 2 g Glycin zur Bindung des EDAC-Überschusses wurden zugesetzt.
Das Gemisch wurde bei Raumtemperatur über Nacht etwa 14–16 h weitergerührt.
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Der
Inhalt der Flasche wurde dann in zwei 50 ml-Spitzröhrchen gegossen. Die Röhrchen wurden
bei 1200 min–1 etwa
8 min zentrifugiert. Der Überstand
wurde sorgfältig
dekantiert. Das zurückbleibende
zentrifugierte Produkt wurde mit einer 50% Lösung von Ethanol in Wasser
gespült,
zentrifugiert und wieder dekantiert. Das Spülen wurde dreimal mit Milli-Q-Wasser
wiederholt.
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Das
so erhaltene vernetzte Blutplasmaproteinprodukt wurde dann in ein
Dialysegerät
gegossen und 8 Wochen bei 4°C
behandelt. Das Wasser wurde jeden zweiten Tag gewechselt, und als
Konservierungsmittel wurde 0,1% Benzylalkohol verwendet; jedoch
könnte
jedes nicht-toxische antimikrobielle Konservierungsmittel benutzt
werden. Das Material wurde dann 45 min im Flüssigkeitszyklus autoklaviert
und abkühlen
gelassen. Der Inhalt wurde in ein 50 ml-Spitzröhrchen übertragen und wiederum bei
1200 min–1 etwa
10 min zentrifugiert und der Überstand
dekantiert, wobei sich etwa 10 ml vernetzte Blutplasmaproteine ergaben.
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40
ml sterile phosphatgepufferte Kochsalzlösung mit pH 7,4 und 0,5 ml
einer sterilen 50%-Vorratslösung
von Lidocain- HCl
(um eine Endkonzentration von 0,5% zu ergeben) wurden mit dem Produkt
gemischt und schnell gemischt. Der Inhalt wurde wieder bei 1200
min–1 etwa
10 min zentrifugiert und der Überstand
sorgfältig
dekantiert. Man ließ etwa
1 ml Lidocain/phosphatgepufferte Salzlösung im Röhrchen zurück, um die nachfolgende Homogenisierung
zu erleichtern.
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Das
zentrifugierte Produkt wurde in eine sterile 10 ml-Spritze gefüllt und
eine Kanüle
niedriger Gauge-Zahl (19G) angesetzt. Das Produkt wurde in den Zylinder
einer anderen sterilen 10 ml-Spritze injiziert, an die eine Kanüle mit höherer Gauge-Zahl
(23G) angesetzt wurde. Dann wurde das Produkt in den Zylinder der ersten
Spritze injiziert und die 19G-Kanüle gegen eine 25G-Kanüle ausgetauscht
und das Produkt wieder in die zweite Spritze wie zuvor injiziert.
Mit dem Spritzenkolben wurde eingefangene Luft entfernt und das
Produkt wurde in 1 ml-Spritzen abgefüllt, verschlossen, etikettiert
und bei 4°C
gelagert.
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Herstellungsbeispiel 2
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Es
wurde ein injizierbares Material zur Weichgewebevermehrung nach
Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden 1,1 g reines EDAC, entsprechend
1% EDAC w/v, zugesetzt.
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Herstellungsbeispiel 3
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Es
wurde ein injizierbares Material zur Weichgewebevermehrung nach
Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden 0,11 g reines EDAC, entsprechend
0,1% EDAC w/v, zugesetzt.
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Herstellungsbeispiel 4
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Es
wurde ein injizierbares Material zur Weichgewebevermehrung nach
Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden 4,4 g reines EDAC, entsprechend
4% EDAC w/v, zugesetzt.
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Herstellungsbeispiel 5
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Es
wurde ein injizierbares Material zur Weichgewebevermehrung nach
Beispiel 1 hergestellt, jedoch wurden 5,5 g reines EDAC, entsprechend
5% EDAC w/v, zugesetzt.
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Herstellungsvergleichsbeispiel
1
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Unter
Verwendung von autologem Blutplasma, das in einem normalen, EDTA
enthaltenden Gefäß gesammelt
worden war, wurde ein injizierbares Material zur Weichgewebevermehrung
hergestellt. Vitamin C (0,2% Natriumascorbat) wurde zum Blutplasma
zugefügt.
Das Plasma wurde dann in 1 ml-Spritzen 5 min bei 70°C in einem
heißen
Wasserbad und 2 min bei 95°C
wärmegeliert.
Dann ließ man
die Spritzen auf Raumtemperatur abkühlen. Es wurde keine Vernetzung
ausgeführt.
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Anwendungsbeispiel 1
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Mehrere
haarlose Mäuse
erhielten Injektionen des im Herstellungsbeispiel 1 erzeugten Materials
zur Weichgewebevermehrung. Jede haarlose Maus wurde durch Inhalation
von MetofaneTM-Anästhetikum (erhältlich von
Schering-Plough Corp., Union, New Jersey) leicht anästhesiert.
Dann erhielt jede Maus vier bis sechs intradermal-subkutane Injektionen
mit 27G-Kanülen.
Das Volumen je Injektionsstelle war etwa 0,1 ml.
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Jede
Injektionsstelle wurde in wöchentlichen
bis monatlichen Intervallen auf Zeichen einer Reizung (Erythem,
Ulzeration usw.) untersucht und mit einer Note auf Basis der visuellen
Untersuchung versehen. Dem ursprünglichen Injektionsvolumen
wurde die Note 4 zugeordnet. Abnehmende Erscheinungsgrade erhielten Werte
von 3, 2, 1 und 0. Die Durchführung
der Prüfung
mit haarlosen Mäusen
ermöglicht
eine leichte Untersuchung der Injektionsstellen. Am Ende zeigten
zwei Injektionsstellen Erythem und Ulzeration. Die Ergebnisse der
Prüfung
sind in Tabelle I unten aufgeführt
und in 1 und 2 graphisch veranschaulicht.
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Anwendungsvergleichsbeispiel
1
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Eine
getrennte Gruppe mehrerer haarloser Mäuse erhielt Injektionen (insgesamt
192 Injektionen) nach Herstellungsbeispiel 3, außer dass das Material des Herstellungsvergleichsbeispiels
1 verwendet wurde. Am Ende zeigten acht Injektionsstellen Erythem
und Ulzeration. Die Ergebnisse der Prüfung sind in Tabelle I unten aufgeführt und
in 1 graphisch veranschaulicht.
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Anwendungsvergleichsbeispiel
2
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Eine
getrennte Gruppe mehrerer haarloser Mäuse erhielt Injektionen (insgesamt
9 Injektionen) nach Anwendungsbeispiel 1, außer dass ein injizierbares
Rinderkollagenmaterial verwendet wurde, das als Zyderm®-Kollagen
durch Collagen Corp., Palo Alto, Kalifornien, vermarktet wird. Das
Material zeigte eine fortschreitende Abnahme des Volumens über 550
Tage. Nach dem natürlichen
Tod der Mäuse
war das Material in der Autopsie nicht sichtbar. Die Ergebnisse
der Prüfung
sind in Tabelle I unten aufgeführt
und in 2 graphisch veranschaulicht.
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Anwendungsvergleichsbeispiel
3
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Eine
getrennte Gruppe mehrerer haarloser Mäuse erhielt Injektionen (insgesamt
9 Injektionen) nach Anwendungsbeispiel 1, außer dass ein injizierbares
glutaraldehydvernetztes Rinderkollagenmaterial verwendet wurde,
das als Zyplast®-Kollagen durch Collagen
Corp., Palo Alto, Kalifornien, vermarktet wird. Auch dieses Material
zeigte eine fortschreitende Abnahme des Volumens über 550
Tage. Nach dem natürlichen
Tod der Mäuse
war das Material in der Autopsie auch nicht sichtbar. Nach etwa
einem Jahr zeigten zwei der neun Injektionsstellen Anzeichen für eine Entzündung mit
geringfügigem
Erythem. Die Ergebnisse der Prüfung
sind in Tabelle I unten aufgeführt
und in 2 graphisch veranschaulicht.
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Analysebeispiel 1
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Die
quantitative Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Vernetzung hinsichtlich
der Steigerung der Widerstandsfähigkeit
des Materials gegen proteolytischen Angriff wurde durch die in vitro-Empfindlichkeit
gegenüber
verschiedenen Proteinase gemessen. Zu den Proteinasen, für die der
Proteolysewiderstand gemessen wurde, gehörten Trypsin, Proteinase K,
Papain, Pronase E, Pepsin, Cathespin G und Leucinaminopeptidase. Der
in diesem Beispiel angewendete in vitro-Empfindlichkeitstest wurde
aus der Bestimmung freier Amine nach Udenfriend et al., "Fluorescamine: A
Reagent for Assay of Amino Acids, Peptides, Proteins, and Primary Amines
in the Picomole Range",
Science 178, 871–872
(November 1972) entwickelt, dessen gesamter Inhalt hier durch Bezugnahme
aufgenommen wird.
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In
jedes von 7 Reagenzgläsern
(6 × 50
mm) wurden 250 mg des nach Herstellungsbeispiel 1 erzeugten Materials
injiziert. Dann wurden je 250 μl
einer Proteinase (in jedem Glas eine andere) mit der nach der vom
Hersteller angegebenen Enzymaktivität angemessenen Konzentration
in die Reagenzgläser
gegeben. Die Gläser
wurden dann 10 min bei 1000 g zentrifugiert und bei 37°C inkubiert.
Nach 30 min wurden je 150 μl des Überstands
(alternativ 10 μl
verdünnt
mit 140 μl
Pufferlösung)
in ein 1,5 ml-Eppendorf-Zentrifugenröhrchen überführt. Die Proteine in jedem
1,5 ml-Röhrchen
wurden mit 38 μl
100% Trichloressigsäure
("TCA") während 10
min unter Eiskühlung
gefällt.
Die Röhrchen
wurden dann in einer Eppendorf Modell 5415C-Mikrozentrifuge 10 min
bei 12000 g zentrifugiert. 150 μl
jedes resultierenden Überstands
wurden in ein Kulturglas überführt und mit
1,49 ml 0,2 m-Borsäure
kombiniert, was zu einem End-pH von etwa 9 führte. Nach dem Mischen wurden je
0,5 ml Fluorescamin (0,015% in Azeton von HPLC-Reinheit) zugesetzt
und die Röhrchen
10 s kräftig
schnellgerührt.
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Dann
wurde mit einem Foci Fluorometer (erhalten von Optical Technology
Devices Inc., Elmsford, NY) mit Filtern entsprechend 390 nm Anregung
und 475 nm Emission die Fluoreszenz gemessen. Leerproben ohne Protein
sowie jede der Proben wurden dreifach gemessen. Zwischen der Glycinkonzentration
und der Fluoreszenz besteht eine lineare Beziehung, die es ermöglicht,
auf der Basis von Vergleichen zur Eichkurve für bekannte Glycinkonzentrationen
die Enzymaktivitäten
zu berechnen.
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Alle
geprüften
Proteinasen hatten wesentlich verminderte Spaltungsaktivitäten, wie
durch die verminderte Menge des vorhandenen freien Amins bewiesen
wurde. Die Ergebnisse der Bestimmung des freien Amins in diesem
Beispiel sind in Tabelle II aufgeführt. Wie man an den Daten sieht,
bewirkt die Vernetzung der Blutplasmaproteine eine wesentliche Verminderung
der proteolytischen Spaltung.
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Analysebeispiel 2
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Das
im Herstellungsbeispiel 2 erzeugte Material wurde der Prüfung der
in vitro-Empfindlichkeit nach dem Analysebeispiel 1 unterzogen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt. Wie man an diesen Daten sieht,
hat das nach dem Herstellungsbeispiel 2 erzeugte Material, das mehr
Vernetzungsmittel zum Erreichen eines höheren Vernetzungsgrads benutzte,
eine noch geringere Empfindlichkeit gegenüber proteolytischer Spaltung.
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Analysevergleichsbeispiel
1
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Das
im Herstellungsvergleichsbeispiel 1 erzeugte Material wurde der
Prüfung
der in vitro-Empfindlichkeit nach dem Analysebeispiel 1 unterzogen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt. Wie man an den Daten sieht,
hat das nach dem Herstellungsvergleichsbeispiel 1 erzeugte Material
wesentlich geringere Widerstandsfähigkeit gegen proteolytische
Spaltung.
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Analysebeispiel 3
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Mehrere
haarlose Mäuse
erhielten Injektionen nach dem Anwendungsbeispiel 1, wobei das nach
Herstellungsbeispiel 1 erzeugte injizierbare Material verwendet
wurde. 24 h, 72 h, 7 d, 14 d, 30 d, 6 m und 18 m nach der Injektion
wurden die Mäuse
durch CO2-Inhalation getötet und die Injektionsstellen
einschließlich
der umgebenden Haut und des darunter liegenden Gewebes entfernt.
Die entfernten Injektionsstellen wurden in gepuffertem Formalin
fixiert, in Paraffin eingebettet und in 5 μm-Schnitte geschnitten. Jeder
Schnitt wurde mit Hämatoxylin
und Eosin (HE) gefärbt
und bei 60- und 100-facher Vergrößerung untersucht.
Die nach 24 und 72 h nach der Injektion (p.i.) entfernten Injektionsstellen
zeigten die erwarteten geringfügigen
Entzündungen.
Die nach 7 d, 14 d und 30 d p.i. entfernten Injektionsstellen zeigten
die Bildung einer fibrösen
Schicht um das injizierte Material. Die nach 6 m und 18 m p.i. entfernten
Injektionsstellen zeigten keine Entzündung in der Nähe des injizierten
Materials.