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Einrichtung zur Verhütung falscher Drehungsrichtung von Betriebsmaschinen,
insbesondere von Schiffsmaschinen. Bei denjenigen Schiffsmaschinenanlagen, welche
ohne elektrische Lichtmaschine oder nur mit einer nicht ständig laufenden Dynamo
ausgestattet sind, .sind die Manövriersicherungen nach dem Hauptpatent
303388,
welche durch sofortiges, selbsttätiges Sperren des Maschinentreibmittels
einen Manövrierfehler unbedingt verhüten, weniger empfehlenswert, weil die hierbei
erforderliche elektrische Stromquelle (Dynamo oder Akkumulatoren) im Ernstfalle
nicht in Betrieb oder gerade erschöpft sein kann.
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Damit auch bei derartigen Anlagen Manövrierfehler mit Sicherheit vermieden
werden, ,ist die Erfindung nach dem Hauptpatent ,durch Austausch der elektrischen
Kraftquelle gegen ein mechanisches Getriebe verbessert und weiter ausgebildet worden.
Die so entstandene mechanische Übertragung wirkt in demselben Sinne wie die in diesem
Falle ungeeignete elektrische Schaltung auf die beim Hauptpatent 303388 als
zweckmäßig herangezogene und in der Zeichnung des Hauptpatents veranschaulichte
Druckmittelstellvorrichtung, um das Absperrorgan im Treibmittelzuleitungsrohr zu
schließen oder wieder zu öffnen. Die so verbesserte Einrichtung unterliegt nicht
mehr der Möglichkeit von Stromversagern verschiedenster Art. Sie zeigt nicht die
Schwäche jener auch mechanisch beschriebenen, die Manövrierventilspindel gegen öffnungsdrehung
mittels Sperrklinke sichernden Einrichtung zur Verhütung falscher Drehungsrichtung
von Schiffsmaschinen, bei welcher das Absperrorgan im Augenblick der Sperrung unter
Umständen offen sein und bleiben kann; denn sie führt gemäß dem Hauptpatent das
Absperrorgan selbst in die Sperrstellung über.
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Die Zeichnung zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel. Hierbei bedeutet
Fig. i die Gesamtanordnung bei der Telegraphenzeigerstellung »Halt« und der Umsteuerungslage
auf Halt, Fig. 2 die zu Fig. i gehörige Seitenansicht der Druckmittelstellhebel,
Fig.3 die Druckmittelstellhebel bei der Telegraphenzeigerstellung »Rückwärts« und
der Umsteuerungslage auf Halt, Fig. 4 die Druckmittelstellhebel bei der Telegraphenzeigerstellung
»Rückwärts« und der Umsteuerungslage auf Vorwärts, Fig. 5 die Druckmittelstellhebel
bei der Telegraphenzeigerstellung »Rückwärts« und der Umsteuerungslage auf Rückwärts.
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In der Achsenverlängerung der Schieberstange d und des Differentialkolbenschiebers
a
für den mit der Drosselklappe b verbundenen Kolben c sind zwei Kettenräder
e und f um eine feste Achse g unabhängig voneinander drehbar angeordnet.
Ferner ist im Maschinentelegraphen ein Kettenrad h drehbar gelagert,
welches
mit dem Kettenrad o durch eine endlose Kette-i verbunden und mit einem: fest mit.
ihm verbundenen Hebel h versehen ist. Das freie Ende des Hebels k trägt einen Zapfen,
der in eine Kurvennut L in der Kettenscheibe des Maschinentelegraphen eingreift.
Die Kurvennut l besitzt eine mittlere Einbuchtung. In der Stellung »Halt« der Kettenscheibe
und -ihres Zeigers m befindet sich der Zapfen des Hebels h in dieser Einbuchtung
und gleichzeitig der Hebel in Mittelstellung.
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An einem schwingenden Teil n der Maschinenumsteuerung ist eine gleiche
Kurven-. nut o vorgesehen. Bei der Stellung des Teiles n auf Halt greift in die
Einbuchtung dieser Kurvennut o ein Hebel p mittels eines an seinem freien Ende befindlichen
Zapfens ein, der sich dabei in seiner Mittelstellung befindet. Mit dem Hebel p ist
ein Kettenrad q verbunden, 'das durch eine endlose Kette r mit dem Kettenrad
f in Verbindung steht.
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Das Kettenrad e ist mit einem Hakenarm s und das Kettenrad
f mit einem Hakenaren t
versehen. Bei Stellung des Zeigers nt und des
schwingenden Teiles n der Mäschinenumsteuerung auf »Halt« liegen die Hakenarme s
und t und die Verlängerung der Differentialkolbenschieberachse in einer Ebene (Fig.
i), wobei der Hakenarm t den Hakenarm e umgreift (Fig.2). Das freie Ende der Differentialkolbenschieberstange
d trägt eine Kettenrolle u und um diese ist eine endlose Kette v gelegt,
die die Hakenarme s und t lose umschlingt.
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Die Vorrichtung wirkt folgendermaßen: Wenn der Maschinentelegraph
von »Halt« auf »Rückwärts« gelegt wird, wirkt die Einbuchtung der Kurvennut 1 als
Mitnehmer auf den Hebel k ein und dreht diesen, bis sein Zapfen sich in dem konzentrischen
Teil dieser Nut befindet. Die Drehung des Hebels k wird durch das Kettenrad h und
die Kette i auf das Kettenrad e übertragen. Dadurch wird der Hakenarm s zur Seite
gelegt und die endlose Kette v gespannt (Fig. 3). Wird nun versehentlich die Maschine
auf »Vorwärts« umgesteuert, so dreht die Kurvennut o den Hebel p so, daß mittels
des Kettenrades q, der endlosen Kette r und des Kettenrades f der
Hakenarm t nach der entgegengesetzten Seite gedreht wird (Fig. q:). Da nun die Hakenarme
s und t nach entgegengesetzten Seiten gedreht sind, wird auf die endlose Kette v
ein Zug ausgeübt, durch den die Schieberstange d gegen die Kettenräder b und f hin
1 verschoben und der Differentialkolbenschieber a so verstellt wird, daß das Druckmittel
den Kolben c bewegt, wodurch die Drosselklappe b geschlossen und das Anwerfen der
Masclüne verhindert wird. Sobald dann die Umsteuerung richtig auf »Rückwärts« umgelegt
wird, bewirkt die Einbuchtung der Kurvenmit o eine Drehung des Hebels p nach der
entgegengesetztenRichtung und hierdurch wird der Hakenarm t nach der gleichen Seite
gedreht, auf der sich der Hakenarm s befindet (Fig. 5). Damit ist der Zug in der
Kette v aufgehoben und der Differentialkolbenschieber a geht in seine frühere Stellung
zurück, in der der Kolben c die Drosselklappe b öffnet, so daß nun die Maschine
angelassen werden kann.
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Um die Vorrichtung ausschalten zu können, wenn beispielsweise zwecks
Erzielung einer für die befohlene Drehrichtung günstigen Kurbelstellung absichtlich
kurz in der entgegengesetzten Richtung angefahren werden muß, befinden sich der
Absperr- und der Entwässerungshahn (Entlüftungshahn) des Druckmittelzuleitungsrohres
für den Schieber a im Bereich des Manövrierstandes. Hier läßt sich die Vorrichtung
durch Schließen des Absperrhahnes und Öffnen der Entwässerung (Entlüftung) augenblicklich
ausschalten.