DE3234537A1 - Arzneimittel zur behandlung kardiovaskulaerer erkrankungen - Google Patents
Arzneimittel zur behandlung kardiovaskulaerer erkrankungenInfo
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Description
ZUR BEHANDLt^XS KARDIOVÄSKULKRER ERKRANKUNGEN
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Medizin, insbesondere auf ein neues Arzneimittel
zur .Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen,. beispielsweise solcher Erkrankungen wie Herzinsuffizienz,
Herzfehler, Myokarditis, Kardioskle^- rose, ischämische Herzkrankheit, Herzrhythmusstörung
verschiedener Genese.
Heutzutage stellen Herzglykoside Hauptarzneimittel
dar, die den Herzmuskel selektiv tonisieren. Dazu gehören Digitalispräparate sowie Präparate von Adonis,
Strophanthus, Convallaria (M.D.Maschkovski "Arzneimittel",
Moskwa, Verlag Medizyna, 1977).
..Zu den Hauptnachteilen der Glykoside gehört deren
niedriger therapeutischer Index. Bei der Uberdosierung der Präparate entwickeln sich ernste Komplikationen: scharfe Bradykardie,' poly tope Extrasystolie,.
Bigeminie, Trigeminie; die Verlangsamung der Herzvorkammer-
und.Kammerleitung,.Kammerflimmern und Herzstillstand
in der Diastolenphase.
Ein wesentlicher Nachteil best.eht auch im Ausbleiben,
einer deutlichen Korrelation zwischen dem ' Blutniveau des Präparats, und dem erreichten Effekt.
Ausserdem erzeugen die Glykoside häufig die Reizung
der Magenschleimhaut und beeinflussen das Erbrechenszentrum, indem sie dyspeptische Störungen auslösen.
Eine grosse -Gruppe der Präparate zur Behandlung. der kardiovaskulären. Erkrankungen bilden Antiarrhythmika.
Eines der verbreitetsten Antiarrhythmika ist .NoVokain amid,
das bei verschiedenen Rhythmusstörungen, darunter auch bei Extrasystolie erfolgreich angewandt wird. Jedoch
kann auch dieses Arzneimittel "Nebenwirkungen · ausüben
- Allgemeinschwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schlaflosigkeit, dyspeptische Erscheinungen,'
und bei der intravenösen Einführung "ist die Entwicklung des kardiogenen Schocke möglich. Ausserdem
ist das Präparat wegen der möglichen-Hemmung der
Kontraktionsfähigkeit des Myokards und der Herab-.
setzung des arteriellen Blutdrucks beim Myokardinfarkt
mit grosser Vorsicht anzuwenden. · Einen ähnlichen Nachteil besitzen auch hochwirksame
Präparate.Ajmalin,und Athmozin /10-(3-Morpholylpropionyl)
~phenothiazin-2-karbamid.säureät hylesterhydrochlorid/,
die die Kontraktionseigenschaften des Myokards ebenso herabsetzen, was zur Senkung des
arteriellen Blutdrucks führt und deren Anwendung
beim kardiogenen Schock, und Hypotonie erschwert.
Die ö-Adrenoblocker (Inderal, Benzodixin,
Oxprenolol) besitzen auch eine Reihe negativer Nebenerscheinungen.·
Diese Verbindungen sind hochtoxisch (LD5o von *ndö**al betrügt 3O:5O mg/kg für weisse
Mäuse), haben einen negativen inotropen Einfluss, sind bei einer Reihe Herzerkrankungen, solcher wie .
Sinusbradykardie, atrioventrikulärer Block, Herzinsuffizienz, Bronchialasthma» Diabetes mellitus .u.a. kontraindiziert.
Deren Anwendung erzeugt häufig allergische Reaktionen. ... . . .
Zum Kupieren der Stenokardieanfälle werden erfolgreich
organische nitrate angewandt, darunter ist. Nitroglyzerin am'verbreitetsten. Das. letztere verbessert
den Tonus der Koronararterien und beeinflusst den Widerstand peripherer Gefässe, was dem Herzen
die Aufgabe des Blutauswurfes in die Aorta erleichtert.
Die negative Eigenschaft von Nitroglyzerin ist der Effekt von kurzer Dauer und die Fähigkeit, auf
Kosten der Veränderung des Tonus von Schädelvenen auseinanderdrückende Kopfschmerzen hervorzurufen.
Es ist auch ein Naturmetabolit /"^-Butyrobetain.
bekannt, das ein breites biologisches Wirkungsspektrura,
darunter auch den Einfluss auf das kardiovaskuläre System aufweist (Nature, 183* 328, 1959). Jedoch
wird ^-Butyrobetain im Organismus schnell bis
Kami tin metabolisiert und besitzt im Zusammenhang
damit nur einen kurzzeitigen Effekt.
Der Erfindung liegt, die Aufgabe zugrunde, ein neues Arzneimittel zur Behandlung kardiovaskulärer .
Erkrankungen zu entwickeln, das eine höhe Effektivität,'
eine anhaltende Wirksamkeit, die Fähigkeit,- ''. ' dauernde Remissionen zu erzeugen, bei einer ausserordentlich
niedrigen Toxizität beim.praktischen Ausbleiben' der Nebenreaktionen besitzt.
Das erfindungsgemässe Arzneimittel.ist neu und
wurde in der Literatur nicht beschrieben.
Diese Aufgabe wird dadurch, gelöst,' dass das neue
Arzneimittel zur -Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen,, das einen Wirkstoff und ein-pharmazeutisches
Verdünnungsmittel enthalt, erfindungsgemäss als Wirkstoff 3-(2,2,2-Trimethylhydrazinium)-propionät folgender
Formel enthält? "
.Wenn das Arzneimittel in Injektionsform angewandt wird, enthält es den"Wirkstoff in einer Menge
von 5 bis 40 Gew.-%.und als pharmazeutisches Verdünn
nungsmittel ein Lösungsmittel - destilliertes Wasser oder isotonische Lösung. ■
•Wenn das Arzneimittel in Form von Tabletten oder
25/ Kapseln angewandt wird, enthält es den Wirkstoff in einer Menge von 0,1 bis 0,5 g pro eine Tablette oder
Kapsel. ...
Spezielle experimentelle Untersuchungen haben, gezeigt', dass der Präparatwirkung die Fähigkeit zugrundeliegt,
Koronararterien zu erweitern, indem das
Präparat die Assimilation energetischer Stoffe durchs Myokard beschleunigt, den Mitochondrienapparat der
' Myokardzelle beeinflusst, was letzten Endes zu einer
ausgeprägten Entwicklung des positiven inotropen Effektsdes Herzmuskels beiträgt.
· tr W
Das erfindungsgemässe Arzneimittel.wird zur Behandlung
beispielsweise solcher Erkrankungen wie Herzinsuffizienz, Herzfehlern, Ntyokarditis, Kardiosklerose.,
ischämische Herzkrankheit, Herzrhytbmusstörungen verschiedener Genese angewandt. In diesen
Fällen.übersteigt sein Effekt die therapeutische . Wirkung anderer "Arzneimittel,· einschliesslich beir
spielsweise solche Präparate, wie Herzglykoside, ß-Adrenoblocker, Karbokroraen. Besonders deutliche
therapeutische Ergebnisse wurden im Falle einer chro-*·
nischen Dekompensation bei rheumatischen Herzfehlern, bei akuter Kreislaufinsuffizienz im Falle des Myokardinfarkts
erhalten. Mit einem positiven aber, weniger'ausgeprägten Effekt, wird das Arzneimittel
bei paroxysmaler Tachykardie, Flimmern, AV-31ock,
Paroxysmen angewandt. Das erfindungsgemässe Präparat
wurde in Tierversuchen' und in der Klinik an Kranken
mit verschiedenen· Pathologiearten geprüft. .
So wurde beispielsweise der Einfluss des Präparats auf die Veränderung der arrhythmogenen und letalen
Kalziumchloriddosis untersucht. Der Versuch wurde an weissen Mäusen beiderlei Geschlechts von 19 bis
28 g Körpergewicht durchgeführt, die mit Urethan narkotisiert wurden und denen das EKG.in der transr.
thorokalen Ableitung remetriert wurde· Den Versuchstieren wurde in die. Schwanzvene 2%ige ■Kalziumchloridlösung
mit einer ständigen.Geschwindigkeit (0,1.ml
während 15 see) eingeführt. Es wurden die durchschnittliche Kalziumohloriddosis,- die-das Entstehen
der Arrhythmie erzeugt, und die Dosis, welche, zum Herzstillstand führt, bestimmt. In den Versuchsgruppen
wurden den Tieren 45, 60, 120, 180 und 240.min
vor dem Beginn der Kalziumchlorideinführung die zu untersuchenden Stoffe eingeführt (Tabelle 1)..Dabei
wurde festgestellt, dass sogar die einmalige vorläufige intraperitoneale Einführung des Präparats auf
Grundlage von 3-(2,2,2i-Trimethylhydrazinium)-propionat
die arrhythmogene und Letaldosis von Kalziumchlorid
erhöht. Zwar rufen bekannte Arzneimittel Novokainamid und Chinidin in entsprechender Dosierung eine deutlicher
ausgeprägte Erhöhung der arrhythmogenen Kalziumchloriddosis hervor," löst das Präparat einen anhaltenderen
antiarrhythraischen Effekt bei einer wesentlich
niedrigeren Toxizität aus (Tabelle 2)» Die antiarrhythraische Wirksamkeit wurde in den
Versuchen an mit Urethan narkotisierten.190 bis 230 g
schweren weissen Ratten beiderlei Geschlechts untersucht, bei welchen das EKG registriert wurde. In die
Vena femoralis der Ratten wurde mit einer ständigen Geschwindigkeit.Akonitin eingeführt und es wurden die
arrhythmogene und Le.taldosis von Akonitin und.deren
Veränderung unter dem Einfluss.der Schutzwirkung des zu untersuchenden Arzneimittels bestimmt. Es wurde
fastgestellt, dass das Arzneimittel einen ausgeprägten Schutzeffekt auch bei der peroralen Einführung
besitzt (Tabelle 3)* ......
So erhöht' die prophylaktische Anwendung des Präparats,
bei der täglichen peroralen Einführung in einer Dosis von 25 mg/kg während einer Woche wesentlich die
arrhythmogene und Letaldosis.von Akonitin (um 38,7 bzw. 27,6$S), das 1 bis 2 Stunden nach der letzten
Einführung des Präparats injiziert wird. Bei einer längeren Anwendung sind die Schutzeigenschaften des
Präparats noch deutlicher ausgeprägt (Tabelle 3).
Der Einfluss des Präparats auf die Veränderung der arrhythmogenen Strophantin-G-Dosis wurde in den
Versuchen an 3,0 bis 3,6 kg schweren Kaninchen beiderlei Geschlechts untersucht, denen in die Randohrvene
Strophantin G in einer Dosis von 60jug/kg und Jede 5
bis 10.min zu 5 bis 10 jug/kg bis zum Auftreten einer ständigen Ventxrikelextrasystolie eingeführt wurde.
In den Versuchsgruppen·wurde prophylaktisch 20 bis 30 min vor der Glykosideinführung die Lösung von
Die Veränderung der arrhyfchmogenen und Letaldosis von
Ca0l2 3e nach der Zeit nach der Einführung der unter~
suchten Arzneimittel in Mäuseversuchen
Lfd | 2 | • | Chinidin | Prophylakti | • | IO | 45 | Zeit | (min) | ■ | 5 | ar- .·( | 100,9 | letale | 2 |
NTr | Injeldiionsform | sche Dosis, | 30 | Dosis | 60 | 101,7 | rhyth- | 8 | |||||||
des Arzneimit tels - |
Eontrolle | tms/*Bt . intrapori- |
3 | mogene | |||||||||||
40%ige 3-(2,2, | toneale | . IO | 6 | 7 | |||||||||||
2-iDrimethyl- | Einführung | von CaCl0, mg/leg | 103,4 | 122, | |||||||||||
hydrazinium)- | ar- iLetaie , | 106,7 | 122, | ||||||||||||
1 | propionat- | 3 | rhyth- | ||||||||||||
1 | lösung in | IO | mogene | ||||||||||||
0^3%ige2? ITaCl- | 30 | 4 | |||||||||||||
Xo'sung | 91,5 | ,8 | |||||||||||||
ITovokainamid | 128,9 | ||||||||||||||
,6 | |||||||||||||||
147,7 | ,2 | ||||||||||||||
114,16 | 120 | ||||||||||||||
125,6 | 143 | ||||||||||||||
104,5 | 117 | ||||||||||||||
2 | 120,84" 138,54119,48 | 126 | |||||||||||||
• . 85 | |||||||||||||||
3 | |||||||||||||||
4 · | |||||||||||||||
» Λ ΛΛ *
Tabelle 1 (Forts.)
Zeit | (min) | • | 240 | letale | |
120 | 180 | 13 | |||
Dosis von | CaOIp, mg/kg | arrliytjb.~ mogene |
|||
arrhyth- mogene |
letale | arriiyth.- letale mogene |
12 | ||
δ | 9 | IO II . | |||
1 111,9 130 110,1 116
117,5 130,2 121,9
.2 86,85 104,5
93,16
3 87,47 103,65
94,5 117,6 88,7. 115,8
- ίο -
Akute Toxizität der Arzneimittel in den Versuchen
an weissen Mäusen bei der intravenösen Einführung
Arzneimittel ·"
50, mg/kg
Injektionsform des Arzneimittels 4^-30
nium)-propionatlösung im destillierten
Wasser
Hovokainamid ' 112 (97,39-128,8)
Ohinidin . 68 (58,6-^78,88)
Antiarrhythmogene Wirksamkeit des Arzneimittels bei dessen wiederholter Einführung in den Versuchen an
Ratten
Dosis des Arzneimittels (mg/kg), das peroral eingeführt
wurde und enthält (ing)!
3- (2,2,2-Trimethyl-
hydrazinium)-propio-
nat 0,4000
Siliziumdioxyd von 99,9% Reinheitsgrad Und.einer teilchengröße
von höchstens 5-2O nm . 0,0340
Kartoffelstärke 0,0586 Methylzellulose 0,0024 Magnesiumstearat 0,0050
Veränderung der Akonitindosis (in %)
Einfuhrung wäh | 1 Woche · | • | S | ■!umführung |
rend ' | H | während | ||
co | 2 Wochen | |||
■P | ||||
§ | O | |||
ω | H | ω | ||
O | ω | ο | ||
Θ | •d | |||
Λ | 27,6 | ρ S | ||
16 2 | 5j> »Η | |||
jcf | Λ Cu | |||
U | H -P | |||
F-) | ^ O | |||
CO | Kt H | |||
ω ω | ||||
Ki | κ) κί | |||
38,7 | 42,26 24,7 | |||
55,6 | 34,6 9,7 |
25
100
Veränderung der arrhythmogenen Dosis von Strophantin G
• unter Einwirkung des Arzneimittels
Arzneimittel
Präparatdosis, mg/kg, inr
tr avenös Arrhythmoge*
nc Strophan* tindosis,
Arrhythmie· dauer, min
I0%ige Injektionslösung des Arzneimittels,
das als Wirkstoff 3"*(2,2,2-Trimethylhydrazinium)-
-propionat enthalt
IO
25
50 90*15
ΙΟΟ^ΙΟ 106*12
12%
201IO
• -12-
3-(2,2,2-Trimethylhydraziniuln)- propionat intravenös
injiziert, das EKG wurde in der II Standardableitung registriert.
Es wurde festgestellt, dass das Präparat in einer Dosis von IO mg/kg die arrhythmogene Strophantin-G-Dosis
von 6?£g bis 9O115 JigAS erhöht (Tabelle 4). Bei der
weiteren Erhöhung der Präparatdosis steigt auch dessen Schutzwirkung an.
Um die therapeutische Wirkung des Präparats in bezug auf die Strophantinarrythmie zu untersuchen, wurde eine
andere Versuchsserie angestellt. Den Kaninchen beiderlei Geschlechts von 3,0 bis 3t8 kg Körpergewicht wurde
Strophantin in einer Allgemeindosis von 80 jug/kg intravenös
eingeführt, die die Arrhythmie für 40 bis 60 min hervorrief. Auf diesem Hintergrund wurde in der Versuchsgrupp'e
das zu untersuchende Präparat intravenös eingeführt.
Es wurde festgestellt, dass das Präparat auf Grundlage von 3-(2,2,2-Trimethylhydrazinium)- propionat in
Dosen von 1 bis 3 fflg/kg in den meisten Versuchen schon 1
bis 2 min nach der intravenösen Einführung die durch
Strophantin G erzeugte Ventrikeltachyarrhythmie der Kaninchen zeitweilig kupiert. Dabei vermindern sich auch die
Veränderungen im Komplex QRSQ?, nach der Einführung des Präparats in einer Dosis von 5 mg/kg bleibt der reguläre
Sinusrhythmus durchschnittlich für 12*5 min erhalten, dann
wird·allmählich die Arrhythmie wiederhergestellt, die durch
die wiederholte Präparateinführung in einer Dosis von 2
bis 5 ing/kg von neuem beseitigt werden kann. Ih solchen
Killen bleibt der Sinusrhythmus während 15 bis 30 min aufrechterhalten
und in den meisten .Versuchen wird die Arrhythmie nicht mehr wiederhergestellt. Ausserdem wurde der Versuch
an narkotisierten Meerschweinchen von 600 bis 710 g Körpergewicht durchgeführt, denen in die Vena femoralia
Strophantin K in einer Allgemeindosis von 5OO ug/kg eingeführt
wurde.
Auf dem Arrhythmiehintergrund wurde in der Versuchsgruppe
das Präparat auf Grundlage von 3-(2,2,2-2?rimethylhydrazinium)-propionat
intravenös eingeführt. Dabei wurde
festgestellt, dass das zu untersuchende Präparat schon 2 bis 3 min nach der intravenösen Einfuhrung die durch
Strophantin K erzeugte Ventrikelarrhythmie zeitweilig kupiert (Diagramm). Dabei vermindern sich die Veränderungen
im Komplex QKST und verschwindet die atriale Pibrillstion, wovon das Auftreten des nP"-Zahns zeugt. In einigen
!Fällen gelingt «es auch bei der rechtzeitigen intravenösen Einführung des Präparats in Dosen von 2 bis 5 mg/kg
den durch Strophantin E ausgelösten atriov.entrikulären Block zu beseitigen (Diagramm).
Das Diagramm veranschaulicht die Aufnahme des EKG des Meerschweinchens. Der Einfluss der Verbindung I auf
die Strophantinarrhythmie bei Meerschweinchen. A - EKG des Meerschweinchens der II Standardableitung und
die Zeitregistration I see
B - Fortsetzung der Aufnahme
B - Fortsetzung der Aufnahme
1 - Ausgangs-EKG
2 - EKG 3 min nach der Einfuhrung von Strophantin K in
einer Dosis von 0,5 mg/kg
3 " SKG 2 min nach der Einfuhrung des Präparats in einer
Dosis von 2fo mg/kg
4 - Aufnahme des EKG 8 min später
5 "* Aufnahme des EKG 3 min nach der Einfuhrung des Präparats
in einer Dosis von 5 Eg/kg (18 min nach dem
Beginn des Experiments)
6 - Aufnahme des EKG 15 min nach der Einführung des
Präparats in einer Dosis von 5 mg/kg
7 - Aufnahme des EKG 5 min nach der wiederholten Einführung des Präparats in einer Dosis von 5 mg/kg
35O 8 "* Aufnahme des EKG 45 min nach der wiederholten Einführung
des Präparats in einer Dosis von 5 mg/kg Ausserdem wurde das erfindungsgemässe Präparat auf die
spezifische antiarrhythmische und antianginale Wirkung untersucht. Zum Vergleich wurden bekannte Antiarrhythmika *
Chinidin, Hovokainamiä, Lidokain und ein bekanntes antianginales
Mittel - Karbokromen verwendet. In den Versuchen an Katzen von 2f9 bis 5,6 kg Körpergewicht wurde
der Einfluss des neuen Arzneimittels am Beispiel des Arzneimittels in Porm von IO^iger wässriger Lösung, das als
Wirkstoff 3""C2»2»2-TrimethyIhydrazinium)-propionat enthält,
auf die Schwelle der elektrischen fibrillation der Herzvorkammer und Ventrikel untersucht. Bei der kunstlichen
.Atmung wurden nach dem Sezieren des Brustkorbes und d-es
5- Perikards auf das rechte Herzohr und die Herzspitze des
linken Ventrikels nadeiförmige Elektroden aufgelegt. Die Reizung erfolgte mit rechtwinkeligen Impulsen 1 msec, .
15 Stimul/s. Die Stärke des durchs Herz passierenden Stroms
wurde allmählich bis zum Auftreten der !Fibrillationen erhöht,
die am EKG und nach dem arteriellen Blutdruck am Physiographen der Firma Narko Baio~Systems nachgewiesen
wurden. Die zu untersuchenden Verbindungen wurden intravenös eingeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle
dargestellt. Dabei wurde festgestellt, dass das Arzneimittel in Dosen von 6 bis 15 mg/kg bei der intravenösen Einführung
die Schwelle der elektrischen !fibrillation der Herzvorkammer und Ventrikel um 40 bis 55% erhöht, Uovokainamid
übt den gleichen Effekt bei einer Dosis von 40 bis 55 mg/kg aus. Ohinidin und Iidokain sind bei
niedrigen Dosen effektiv, besitzen jedoch eine wesentlich
höhere Toxizität.
Zum Vergleich der ·;. Pia'parate wurde als Kriterium der
therapeutischen Y/irkungsbreite des Verhältnis der halbletalen Dosis zur ha Ib effektiv en Dosis (LD1-Q/ED ,-q) ausge-
nutzt, das als antiarrhythmi scher Index bezeichnet-wurde.
Der antiarrhythmische Index des er findung sgemä ssen Präparats"
- der IO^igen wässrigen Lösung, die als Wirkstoff 3-(2}2,
2-Trimethylhydrazinium)-propionat enthält, (443) ist bei der
gegebenen .Arrhythmieform wesentlich höher, als der antiarrhythmische
Index von Chinidin (26), Lidokain (13) und
ITovokainamid (2,3). Die vergleichende Untersuchung der
antiarrhythmi sch en Wirksamkeit der Arzneimittel auf dem Akonitinmodell der Arrhythmie wurde in den Versuchen an
190 bis 240 g schweren weissen Ratten durchgeführt. Die zu
untersuchenden .. .. Arzneimittel wurden intraperitoneal IO bis 40 min vor der Einführung von Akonitin injiziert. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
Sabelle
Antiarrhythmische Wirksamkeit und akute
Toxizität der zu untersuchenden Arzneimittel
Lfd Arzneimittel ED^mg/kg (ED-«/SD
Elelctrische Alconitinarrhyth.
Eeizung des mie bei Hatten
Herzens bei
Katzen
IO%ige wässri- 10*3,5 (443) 12,5*2,5 054)
ge Injektionslösun§
des Arzneimittels, das als Wirkstoff
5 -(2,2,2-Trimethylhydrazinium)-propionat
enthält
2 | Chinidin | ■2,6*0,5 | (26) | 4,3*0,6 | (16) |
3 | Novokainainid | 46,0*6,3 | (2) | 45,0*5,0 | (2,5) |
4 | Üdoltain | 3,0*0,3 | (13) | - |
5 (Ports.)
•cn ««. /ι,«, /τη /im \ ΛJCUtTe Ί'
bei. weissen Mäusen
Stroph.antinarrhyth.mie. bei der intravenösen
bei Meerschweinchen ^^™6 VOn
7,8*2,3 (568)
' * ^ ; (3164,3-6202)
2 | 2,3*0,. | (30) | 68 (58,6-78,88) |
3 | 55,0*7,3 | (2) | (97,99-^28,8) |
4 | 3,8^0,5 | (11) |
Auf diesem Arrhythmienmodell weist das Arzneimittel
eine -wesentlich höhere Wirksamkeit im Vergleich zu bekannten
Antiarrhythmika auf. So beträgt der antiarrhythmische
Index für das erfindungsgemässe Arzneimittel 354· und für
Chinidin und Novokainamid betragen diese Werte 16 bzw.
2,5« Als drittes Arrhythmienmodell wurde die Strophantinarrhythmie bei Meerschweinchen verwendet. Den Meerschweinchen
von 420 bis 710 g Körpergewicht wurde Strophantin K in einer Dosis von 450 ug./kg eingeführt. In der
Kontrollgruppe rief diese Strophantindosis das Auftreten.
der Arrhythmie und das Eingehen der Tiere während 12 bis 20 min hervor. Auf dem Hintergrund der Arrhythmie
wurden die zu untersuchenden Präparate intravenös eingeführt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 5 dargestellt.
Die Versuche haben gezeigt, dass die intravenöse Einführung des erfindungsgemä'ssen Präparats und des ITovokainamids
die Strophantinarrhythmie bei Meerschweinchen für 5 bis 20 min in 6 Versuchen aus 8 kupiert, jedoch ruft
die Einführung von Lidokain und Chinidin die Verbesserung nach den. Angaben des EKG für 0,5 bis 3>
min nur bei 4 aus 7 bzw. 4 aus 8 Tieren .hervor.
Die Untersuchung des Einflusses des Präparats auf den arteriellen Blutdruck, die Atmung und auf hämodynamische
Effekte von Noradrenalin, Isadrin, Kovodrin,
Azetylcholin und Histamin wurde in Versuchen an mit Chlorase narkotisierten Katzen von 2,8 ^is 4,0 kg Körpergewicht
durchgeführt· Bei Tieren wurden der arterielle Blutdruck, die Atmung und das Elektrokardiogramm am
Physiographen der Firma Narko Baio-Systems registriert.
Ss wurde festgestellt, dass das Präparat in Dosen
von 0,5 bis 2,0 mg/kg bei der intravenösen Einführung
keine wesentliche Veränderung des arteriellen Blutdrucks, der Pulsfrequenz und der Atmung auslöst. Die genannten
Präparatdosen verändern auch die Höhe der Antwortreaktionen auf biogene Amine nicht. Bei höheren Präparatdosen
(15 bis 25 mg/kg) wird eine zeitweilige Senkung des arteriellen Blutdrucks um 5 bis 20 mm Hg nachgewiesen,
die manchmal durch eine anhaltendere (5 bis 12 min) Er-
höhung des arteriellen Blutdrucks um 5 bis 10 mm ils νοΕ·
Ausgangswert ersetzt wird. Gleichzeitig wird eine zeitweilige
Erhöhung der Antwort reaktion auf Histamin (uh 5
bis 10 %) und die Veränderung der Antwortreaktion auf die Einführung von Isadrin (um 5 bis 10%) und Azetylcholin
(um 10 bis 15%) beobachtet. Eine weitere Steigerung der "
Präparatdosis erzeugt keinen Anstieg der Veränderungen
seitens des Blutdrucks und der Antwortreaktion auf die ;
Einführung biogener Amine.
Es wurden auch Vergleichsuntersuchungen des erfindungsgema'ssen
Arzneimittels und des Karbolcromen in bezug auf den Einfluss auf den Koronardurchfluss durchgeführt.
Als Arzneimittel wurde das Präparat in Form von 20$ iger
Injektionslösung verwendet, das als Wirkstoff 3-(2,2,2-
-Trimethylhydrazinium)-propionat in 0,9%-iger Hatriumchloridlösung
enthält.
In akuten Versuchen an narkotisierten 2,9 "bis A-,1 kg
schweren Katzen wurden unter Bedingungen der künstlichen Atmung der arterielle Blutdruck in der Halsschlagader,
der zentrale venöse Blutdruck in der rechten Merzvorkammer,
die Volumengeschwindigkeit des Blutstroms im aufsteigenden GDeil des Aortabogens und die Volumengeschwindigkeit des
Koronarblutstroms registriert. Parallel wurde auch der Qxyhämoglobingehalt im venösen Ebronarblut registriert. Die
vergleichenden Angaben der Effektivität des erfindungsgemässen
Arzneimittels und des Karbokromen sind in Tabelle 6 dargestellt.
»Vie aus der Tabelle zu ersehen ist, erhöhendes erfindungsgemässe
Präparat und Karbokromen in äquivalenten
Dosen dauernd die Volumengeschwindigkeit des 2Zoronarblutstroms
beim geringen einfluss auf den arteriellen Blutdruck.
Die beiden Arzneimittel verändern nicht oder erhöhen etwas das lierzminutenvolumen. Ausserdem erhönt aas
erfindungsgemäße Arzneimittel ebenso wie Karbokromen dauernd die Sättigung des venösen Bluts des Xoronarsinus
mit Sauerstoff, und seine Toxizität ist 12mal niedriger
als die von Earbokromen. Infolgedessen ist der therapeutische
Index des neuen Arzneimittels fast um das Dreifache höher (p14 gegen 1JO).
Ss wurde auch die allergene Aktivität des Präparats untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigten, dass
das !Präparat keine Heizung der Gefasswände bei der intravenös
on Einführung hervorruft, keine allergische .ueuicbion
bei der intravenösen und per oralen Einführung sowonl D ei de:
einmaligen als auch bei der langwierigen (bis 30 Tage) Anwendung auslöst.
In Dosen bis 10000 mg/kg rief das Präparat in den
Versuchen an weissen Hatten weder eine embryotoxische noch eine teratogene Wirkung hervor, v/enn es am beliebigen iiag
der Schwangerschaft peroral angewandt wurde. Die Unter-'
suchung der mutagenen Wirkung des Präparats auf Grundlage
von 3-(2, 2,2-llrimethyl--i]ydrazinium)-propionatdi3bydrat an
Drosophyllen und Salmonellen zeigte, dass das erfindungsgemasse
Präparat keine mutagene Wirksamkeit besitzt.
■Arzneimittel auf Grundlage von 3-(2,2,2-iürimet£!ylhydrazindum)-propionatdihydrat
sind beim Aufbewahren bei einer 'Temperatur von +5 0C mindestens während 2 Jahre
beständig.
Das Präparat wurde mehr als an 65 Kranken mit verschiedener
Pathologie des kardiovaskulären Systems, wie iierzrhythmusstörung verschiedener Atiologie, ischämische
Herzkrankheit, Stenokardie, Atherosklerose untersucht.
Zwar sind die Indikationen zur Anwendung des Präparats
ziemlich begrenzt, wurde es in der Periode der klinischen Prüfung hauptsächlich den Kranken an ischämischer
Herzkrankheit (.IHK) gegeben.
Unten werden die Ergebnisse der Analyse der Effektivität des x-räparats bei 20 Männern und Frauen im Alter von
25 bis 50 Jahren angeführt. Alle Kranken litten an typischen
Stenokardieanfallen, 2 Kranke hatten eine ausgeprägte
bei der Koronarographie festgestellte Pathologie der Koronararterien, 5 Patienten hatten in der Anamnsse
einen Grossherdmyokardirifarkt mit dem pathologischer. 0
am Elektrokardiogramm. Allen Kranken wuu-rde des Präparat
rjeroral in einer Dosis von 20 bis 40 mg wirkstoff pro 1 kg
Körpergewicht verordnet, die der Kranke wahrend des i'ages
zusammen mit der Nahrung im Laufe von 4 Y.'ochen einnahm,
was durchschnittlich 48 bis 96 g pro Behandlungskur betrug.
~ 20 -
Hämodynamische Indexe und die akute loxizität des
Arzneimittels, das als wirkstoff 5-(2,2,2-Trimethylhydrazinium)~propionat
enthalt, und des Karbpkromen
Lfd Arzneimittel
Dosis, Volumengeschviindig- Verändemg/kg
keit des Koronar- rung des blut stroms arteriel"
Erhöhung Dauer der ^3L SUt'
.σ/ Erhöhung toucks
/o (min) ■
20?äge Injektions- lösung, die als |
2 | 15 | 20 |
Wirkstoff 5-(2,2, " | |||
27Trimcthylhydra- | IO | 40 | 45 |
sinium)-propionat | Γ* Γ^ | ||
in 0,9%-ise3?<#NaCl | 25 | 55 | 70 |
""Lösung enthält | |||
Karbokromen | 50 | 35 | |
2 | 45 | 50 |
-8 - +5
0 - -5
55
0 - +7
Tabelle 6 (Forts.)
Veränderung des Herzminut envoluiaens
(_%)
Veränderung der Höhe des zentralen venösen Blut· drucks
iilcute 'loxizität
für v?eisse Mäuse
"boi der intra- ·
peritonealen Ein führung von ID CQ
mg/kg
0 + +5
+5-10
+10-20
+10-20
-5
-10.
-10.
7850
(6541,6+9420)
(6541,6+9420)
±
650
(500-845)
(500-845)
• - 22 -
Es warden folgende Parameter der Hämodynamik untersucht:
Herzfreouenz (HF), Elektrokardiogramme (SKG), alle
Arten des arteriellen Blutdrucks mit der Kurvenaufzeichnung
am Mechanokardiographen 065, Modell von UMT. Sawitski,
der Blut ε chi ag auswurf nach der Methode von Br ems er-Hanke,
die Geschwindigkeit der Pulswellenverbreitung, die Phasenanalyse
der Systole des linken Ventrikels am Apparat Mingograph M~34-, es wurden auch die Amplituden-Zeit-Parameter/
die Volumengeschwündigkeit des Blutausv/urf s (VGA), die Geschwindigkeit des Blutdruckanstiegs (GDA),
die Geschwindigkeit der Herzentspannung (GHS)/ berechnet.
Im Laufe der Untersuchung setzten die Kranken an
IHK ihre aktive Lebensweise fort, alle anderen Arzneimittel aui;£ier den Nitroglyzerintablctten im Notfall wurden ab~
gesetzt.
Schon in der ersten y/oche der Behandlung mit dem
Präparat wiesen die Kranken eine bedeutende Verbesserung des Selbstbefindens auf· die Anfälle der retro sternal en Schmerzen
wurden seltener, es verminderte sich die Atemnot, die Kranken brauchten die Nitroglyzerintabletten während des
Tages und der Nacht viel seltener einzunehmen, es verschwand die Schwäche in den Beinen, es erhöhte sich die
Arbeitsfähigkeit, die Eerzrhythmusstörungen wurden, seltener,
Bei der elektrokardiographisehen Untersuchung wurde
eine geringe Verlangsamung der Herzfrequenz, das Verschwinden der Herzvorkammer- und Kammerexbrasystolen, die
Reinversion des T-Zaims und die Vergrösserung dessen
positiver Amplitude verzeichnet. Bei der Untersuchung des
3>0 arteriellen Blutdrucks wurde die Steigerung aller Arten des
arteriellen Blutdrucks, insbesondere der Grosse des ha'modynamischen Schlags festgestellt, was vom Wachstum der
kinetischen Energie des ha'modynamischen Stroms zeugt. Die Steigerung dos arteriellen Blutdrucks war hauptsächlich
suf die üirhöhung des Blutschlagauswurfs zurückzuführen,
während sich der Gefasstonus vom elastischen und Muskeltyp praktisch nicht veränderte, wovon die Indexe der
Geschwindigkeit der Pulswellenverbreitung zeugen.
-2J-
Bei der Phasenanalyse der Syctole des linken Ventrikels stieg im Laufe der Medikation die Periode der Involution
T zuverlässig an, es verminderte sich die Phase der
Austreibung Ξ, es verkürzte sich die Spannung sp er iod e (SP)
hauptsächlich auf Kosten der Verkürzung der Periode der isometrischen Kontraktion (IK).
Zur Charakteristik der Kontraktionseigenschaften des lüyokards getrennt in der systolischen und diastolischen
Kontraktionsperiode wurden die Amplituden-Zeit-Parameter
GBA, GDA, GHE verwendet.
GDB - die Geschwindigkeit des Blutauswurfs aus dem
Herzen wurde nach der Formel" —=Ui— "bestimmt, worin
■St
bedeuten: HSV Herzschlagvolumen in ml, E die Zeit der Austreibungsphase in see.
Der Wert GBA kennzeichnet die Kontraktionseigenschaften des Myokards in der Periode der Systole, deren
Vergrösserung im Laufe der Behandlung mit dem Präparat zeugt von der Erhöhung der inotropen ]13yokardeigenschaften.
Die Geschwindigkeit des Blutdruckanstiegs wurde nach
eier Formel GDA = —j$~" bestimmt," worin bedeuten!
DD den diastolischen Blutdruck in mm Hg, 5 den bedingten
Wert des diastolischen Endblutdrucks in der Anrta. GDA " kennzeichnet die Kontraktionseigenschaften des Myokards in
der Periode der geschlossenen Herzklappen und dessen Fähigkeit, den Druck in der Aorta zu überwinden, um die
Aortaklappen zu öffnen.
Die Geschwindigkeit der Herzentspannung kennzeichnete
die Myokardaktivität im Zeitpunkt der Diastole und wurde
nach der Formel GHE = jj—2 bestimmt, worin bedeuten:
^O 3D den systolischen Blutdruck in der Schulterarterie in
mm Hg, 5 den bedingten Wert des diasto.li sehen Endblutdrucks in der Aorta, D. die Zeit der diastolischen Periode in see.
Die Untersuchungsergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt.
Die antianginale und die antiarrhythmische Präparat-Wirkung
wurde unter Ausnutzung der Injektionsform des Präparats bei.der intravenösen Einführung in einer Menge
von 0,2 bis 0,4 g Wirkstoff festgestellt. In 8 Fällen des
Stenokardieanfalls kupierte das Präparat bei 5 Kranken
Tabelle 7 Die Veränderung der hSmodynaraischer Parameter bei den
Kranken an IHK unter Einwirkung (M^m) "der ρ er oralen Form
des Arzneimittels das als Wirkstoff 3-(2,2i2-'Irimethylhydrazinium)-propionatdihydrat
enthalt
Lfd. | Parcmeter vor | der | Behandlung | während der | Behandlung |
Hr. | die 1. Uo- clie |
die 2. Wo che |
|||
1 | 2 | 3 | 4 | 5 |
1 | Herzfrequenz, | 72,3+1,5 | 68,7+1,8 | 64,3+1, | 3* |
Schlag/min | |||||
2 | Herzschlagvolu | 70,2+5,4 . | 72,2+3,7 | 74,4+4, | 7 |
men j ml | |||||
3 | Herzminutenv οlu | 5,6+0,3 | 4,9+1,3 | 4,S+5, | 1 |
men , l/min | |||||
4 | Systolischer | 130,4+2,0 | 134,6+1,6 | 145,5+1, | S* |
Sndblutdruck, | |||||
mm Hg | |||||
5 | Systolischer | 115,8-1-0,5 | 116,4+2,1 | 118,9+1, | 7 |
Seitenblut | |||||
druck | |||||
6 | DurchschnittIi- | 89,7+1,2 | 90,6+0,7 | 91,2+1 | ,2 |
eher dynami | |||||
scher Blut | |||||
druck | |||||
7 | Diastolischer | 68,2+0,6 | 69,9+1,3 | 70,3+0 | »9 |
Blutdruck | |||||
8 | Puls blutdruck | 47,6+0,6 | 46,5+1,1 | 48,6+1 | ,6 |
9 | Hä'modynarnischer | 14,6+1,2 | 18,2+1,0* | 24,6+0 | ,7* |
10 | Involutionsperi | 830+26 | 873+33 | 933+21 | * |
ode | |||||
11 | Jlustreibungs- | 222+4 | 225+2 | 230+3 | |
phase, msec | |||||
12 | Spannungsperiode, | 109+4 | 104+2■ | 100+4' | |
msec | |||||
13 | .Asynchrone Kon | 56+2 | 55+4 | 54+2 | |
traktion | |||||
14 15 |
Isometrische Kon tra jrc ion, msec Diastole, msec |
53+2 499+14 |
. 49+3 543-1-21 |
46+4 603+21 * |
|
16 | VGJj9 ml/sec | 315+15 | 320+23 | 322+13 | |
17 | GDJi, mmlig/sec | 1188+30 | 1326+45 | 1473+130 | |
18 | GZ3 mm Eg/sec | 250+9 | 238+10 | 229+8 |
- Zuverlässigkeit des Unterschieds P <ζ. 0,0'J.
Tabelle 7 (Forts.)
3. | IVo | während | der | Behandlung | |
die ehe |
6 | die 4. Wo che |
|||
.7 | |||||
1 | 60,1+1,6* |
2 | 80,6+4,5 |
3 | 4,8+3,7 |
4 | 145,0+2,4* |
5 | 120,1+1,4* |
6 | 92,0+1,8. |
'7 | 72,3+1,4 |
8 | 47,8+1,4 |
9 | 24,9+1,5* |
Ib | 1000+42* |
11 | 232+4 |
12 | 99+3* |
13 | 56+4 |
14 | 43+2* |
15 | 669+14* |
16 | 374+14* |
17 | 1581+54* |
209+8
62,2+1,4·
84,0+3,4* 5,2+3,4
150,6+2,7*
125,6+0,7* 92,2+1,0
72,0+1,8* 53,6+1,2*
25,0+0,7* 965+21*
2354-3* 88+2*
55+3
33+2*
33+2*
642+14*
357+17*
2030+68*
226+12
j..:" ":- "Ο.::.- 1234537
schnell die retro sternal en Schmerzen ohne zusätzliche
Anwendung von-Nitraten, Analgetika und Narkotika. Der ■
anaigesierende Effekt.war allerdings nicht immer beständig,
was die väederholte Präparateinführung notwendig· machte.
3s wurde die Effektivität des Präparats bei der extrasystolischen Arrhythmie bei 7 Kranken untersucht.
Die intravenöse Präparateinführung ( 1 ml 40%iger Lösung)
während 5 bis 20 min kupierte die Herzrhythmusstörung.
Auf diese Weise übt die Arzneikoinposition auf Grundlage von 3~(2,2,2~Trimethylhydrazinium)-propionat bei den
Kranken mit der festgestellten ischämischen Herzkrankheit einen inotropen Einfluss aufs Myokard aus, kupiert die
retrosternalen Schmelzen und die Herzrhythmusstörungen vom Extrasystolietyp.
Das erfindungsgemässe Arzneimittel unterscheidet
sich also durch ein besonderes Wirkungsspektrum, es besitzt eine koronarerweiternde Wirkung, trägt zur Verbesserung
des Myokardaetabolismus bei, weist einen ausgeprägten
und anhaltenden positiven inotropen Effekt auf. Das erfindungsg-emässe Präparat wird vorzugsweise in
Form von Injektionslösungen, Tabletten, Kapseln und Pulvern angewandt. Das Präparat \?ird zu IO mg/kg bis 60 mg/kg
Körpergewicht in Form von Tabletten oder Kapseln während des Tages mit der Nahrung, in Form von IO bis 40%igen
Injektionslösungen verordnet. Das angebotene Präparat gehört zu wenig toxischen Stoffen (Liste B oder noch niedriger).
Die Arzneiformen des Präparats zur peroralen Anwendung sind bei der Aufbewahrung bei Zimmertemperatur in trockener
lichtgeschützter Stelle während 2 Jahre beständig. Die Injektiorisformen
sind höchstens 2 Jahre bei einer. Temperatur von höchstens +50O aufzubewahren.
Der erfindungsgonäße wirkstoff 3~(2,2,2-Triiaethylhydrazinium)·
-propionatdihydrat wird nach beliebigem bekanntem Verfahren
hergestellt Beispielsweise wird die taä'ssrige
Methyl-3-(2,2,2-trimethylhydrazinium)-propionatchloridlösung
durch eine Kolonne mit einem Ionenaustauschharz Amberlit
IRA-400 (ion exchange resin Anberlite IHA-4OO Registered
Trade Mark) durchgelassen. Das lösungsmittel wird abgetrennt und der Rückstand wird aus iithanol kristallisiert.
Man erhält 140 g (35%) 3-(2,2,2-Trimethylhydrazinium)-propionat
in Eorm von farblosen Kristallen von 254 bis 256°C Schmelzpunkt. Das PME-Spektrum ( V , ppm):
6,79 Singulett, (CH^)5H; δ,89, Triplett, CH2; 7,77,
Triplett, CH2.
Gefunden in %: C 39,56, H 10,10, N 15,36,
Berechnet in %'- C 39,56; H 9,89; K 15,30.
3" (2,2,2-Trimethylhydrazinium) -propionatdihydrat
stellt einen leicht hygroskopischen Geissen kristallinen Stoff mit einem schwachen spezifischen Geruch dar, der in
Wasser, heissem Methyl- und Äthylalkohol gut löslich ist,
in unpolaren Lösungsmitteln unlöslich ist. Beim Aufbewahren im geschlossenen Gefäss bei Zimmertemperatur ist es mindestens
2 Jahre beständig. Beim Erwärmen über 4O ° verliert es Kristallisationswasser
und zersetzt sich langsam.
-5 S-
Leerseite
Claims (4)
1. Institut OrganiSeskogo Sinteza 17. September 1982
Akademii Nauk Latvijskoj SSR DEA-30237
2. Vtoroj Moskovskij Gosudarstvennyj
Medicinskij Institut im. N.I.Pirogova .
Medicinskij Institut im. N.I.Pirogova .
ARZNEIMITTEL ZUR BEHMDLUiSG KARDIOVASKULÄRER ERKRAHKUuGEN
PATENTANSPRÜCHE r~ .
. ■ 1. Arzneimittel zur Behandlung kardiovaskulärer
Erkrankungenj.das einen Wirkstoff und ein pharmazeutisches
Verdünnungsmittel.enthält, -dadurch g e kenn
ze ic h η e.t,dass es als Wirkstoff 3-(2,·2,2-TrimethylhydraziniunO-propionatdihydrat
folgender Formel enthält·
(CH3)3&NHCH2CH2COCT. 2H3O
2. Arzneimittel nach Anspruch. 1 für Injektionen, dadurch g. e.kennzeichnet, dass es
den,Wirkst off in einer Menge von 5, bis 40 Geyf,-% enthält.
.
3. Arzneimittel nach Anspruch 1 bis 2 für Injektionen.,
dadurch g e k e η η ζ e i c h η e t,
dass es als pharmazeutisches. Verdünnungsmittel ein. Lösungsmittel r destilliertes Wasser oder isotonische
Lösung enthält·
4. Arzneimittel nach Anspruch 1 in Form von Tabletten oder Kapseln, dadurch gekenn-
ze Lo la η et, dass es den VTirkstoff in einer Menge
von O1I bis 0,5 g pro eine Tablette oder Kapsel enthält.
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