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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Medizin und spezifischer eine neue pharmazeutische
Zusammensetzung, die sich zur Behandlung ischämischer Herzkrankheiten eignet
und befähigt
ist, die nekrotische Zone bei Myokardinfarkt (Herz(muskel)infarkt)
zu begrenzen.
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Hintergrund der Erfindung
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Ischämische Herzkrankheiten
und Herz- bzw. Myokardinfarkt sind die am meisten verbreiteten Krankheiten,
die die Menschen heimsuchen. Sie stellen die Hauptursache der hohen
Sterblichkeit von Patienten dar, was die Notwendigkeit zur weiteren
Suche nach neuen therapeutischen Arzneimitteln diktiert.
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Es
ist gut bekannt, dass Herzinfarkt mit einer Lipid-Peroxidation zusammenhängt und
wegen ungenügender
Sauerstoffversorgung oft von der Bildung einer extensiven nekrotischen
Zone im Herz begleitet wird.
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Verschiedene
Herzschutzmittel auf der Basis von Antioxidanzien sind im Stand
der Technik bekannt (
RU 2 070
027 ;
WO 97/38 681 ).
Emoxipin ist eines solcher Mittel, die für ihre Fähigkeit bekannt sind, den Herzmuskel
vor einem Reperfusionsschaden zu schützen.
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Emoxipin
wurde intravenös
mit einer Dosis von 10 mg/kg einer Gruppe von 26 Patienten vor einer thrombolytischen
Reperfusion verabreicht. In der Vergleichsgruppe wurde kein Schutzmittel
vor der thrombolytischen Reperfusion verabreicht. Die Vorbehandlung
mit dem Schutzmittel (Emoxipin) ergab eine Verringerung der Größe der asynergischen
Zone im Herzmuskel (um 59,5% gegenüber 39,2% in der Vergleichsgruppe),
eine signifikante Absenkung der Häufigkeit von Herzmuskelarrhythmien
(13,9% gegenüber
28,1%) sowie eine im Vergleich mit der Monotherapie signifikante
Absenkung der Lipid-Peroxidation, bezogen auf die Malondialdehyd-Konzentration
(60% gegenüber
309%) (siehe Maksimov I.V. et al., Protection against reperfusion damage
in thrombolysis cases in patients with acute myocardial infarction,
Proceedings of the IVth Russian National Conference "People and Drugs", 8–12. April
1997, Moskau, S. 274).
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Kurze Zusammensetzung der
Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine neue und hoch wirksame pharmazeutische
Zusammensetzung mit antiischämischen
und Antiinfarktwirkungen bereitzustellen, die auch die Bedingungen
für injizierbare
Formulierungen erfüllt.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist spezifisch
zur Behandlung von akutem Herzinfarkt und ischämischen Herzkrankheiten in
der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung entwickelt worden,
die Di- und Trinatriumsalze von Echinochrom umfasst. Die neue Zusammensetzung
kann durch Reaktion von Echinochrom mit Natriumcarbonat hergestellt
werden. Die Erfinder erstellten geeignete Bedingungen, unter denen
eine chemische Wechselwirkung zwischen dem Salz einer schwachen Säure (einem
Natriumcarbonat) und einer organischen Verbindung (Echinochrom)
wasserlösliche
Natriumderivate von Echinochrom erzeugt, worin 2 bis 3 Natriumionen
pro Molekül
Echinochrom vorhanden sind.
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Echinochrom
oder 2,3,5,6,8-Pentahydroxy-7-ethyl-1,4-naphthochinon sind aus einer natürlichen
Quelle (aus Seeigeln, lateinisch: echini) oder durch chemische Synthese
herstellbar.
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Durch
die vorliegende Erfindung wird die neue pharmazeutische Zusammensetzung
Histochrom (Handelsmarke) bereitgestellt, die eine wässrige Lösung umfasst,
die eine Mischung aus Di- und Trinatriumsalzen von Echinochrom in
einer Menge von 0,009 bis 0,011 g/ml umfasst. In einer bevorzugten
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Zusammensetzung
zur intravenösen
Verabreichung oder für
Injektionen formuliert. In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
ist die Zusammensetzung in Glasampullen von 5 oder 10 ml enthalten.
Die Zusammensetzung kann z. B. durch Filtration durch Membranfilter
sterilisiert und anaerob in Ampullen aus Neutralglas von 5 oder
10 ml eingegossen werden. Die gebrauchsfertige Zusammensetzung kann
dann in Chargen von 5 bis 10 Ampullen in mit PVC und Aluminiumfolie
linierte Schachteln verpackt werden. Die Schachteln können dann
in Verpackungen und 10 bis 60 Verpackungen können dann in Kartonschachteln
gegeben und gemäß den Erfordernissen
etikettiert werden. Die Zusammensetzung sollte vor Licht geschützt bei
einer Raumtemperatur von nicht mehr als 25°C aufbewahrt und gelagert werden.
Sie weist eine Lagerdauer von 3 Jahren auf.
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Die
Zusammensetzung ist eine opake Flüssigkeit, die bräunlich-schwarz
gefärbt
ist.
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Der
Gehalt an Echinochrom, der gebildet wird, wenn Histochrom mit Salzsäure angesäuert wird,
kann spektrofotometrisch bestimmt werden. Die optische Dichte einer
Probe der Zusammensetzung in angesäuertem Alkohol kann mit der
optischen Dichte einer Standardlösung
mit einer bekannten Konzentration von unter identischen Bedingungen
hergestelltem Echinochrom verglichen werden.
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Der
Wirkbestandteil kann durch sein Spektrum in angesäuertem Ethanol
identifiziert werden, welches im Bereich von 250 bis 600 nm 2 Absorptionsmaxima
(342 ± 2
nm und 468 ± 2
nm) und 2 Absorptionsminima (295 ± 2 nm und 394 ± 2 nm)
aufweist.
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Das
Vorhandensein von Natriumionen in der Zusammensetzung lässt sich
qualitativ durch die Gelbfärbung
der brennenden Flamme belegen.
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Der
pH-Wert der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung beträgt in typischer
Weise 7,2 bis 8,0.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist apyrogen für Lebewesen
bei einer Dosis von 5 mg/kg Körpergewicht
und nicht-toxisch bei einer Testdosis von 1 mg pro Maus.
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt steril.
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Klinische
Studien von Histochrom belegten seine hohe Wirksamkeit zur Behandlung
von Ischämie
und akutem Herzinfarkt, nämlich:
- – Histochrom
verringert die Nekrosezone um 57% bei Patienten mit akutem Herzinfarkt;
- – stellt
die Kontraktilität
des linken Ventrikels wieder her, verringert die Häufigkeit
von Reperfusioninduzierten ventrikularen Arrhythmien und erzeugt
eine antiarrhythmogene Wirkung bei Patienten mit akutem Herzinfarkt;
- – es
unterdrückt
die Aggregation von Erythrozyten und Thrombozyten und erzeugt eine
desaggregative Wirkung in Fällen
von akutem Herzinfarkt;
- – es
weist eine vorteilhafte Wirkung auf den klinischen Verlauf von Herzkrankheiten
auf, verringert das Auftreten von Komplikationen und von Todesfällen bei
Patienten mit akutem Herzinfarkt und wird von Patienten gut vertragen.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wurde klinischen Versuchreihen
an Patienten unterzogen, die ihren erstmaligen akuten großfokalen
Herzinfarkt erlitten hatten, mit der Maßgabe, dass die Therapie nicht
später
als 6 h nach dem Einsetzen einer Anginaattacke startete.
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Die
Patienten waren 35 bis 65 Jahre alt. Die AMI(akute Myokardinfarkt)-Diagnose
(für das
Vorliegen eines akuten Herzinfarkts) erfolgte gemäß den von
der World Health Organization (WHO) empfohlenen Kriterien. Insgesamt
75 Patienten (männliche)
waren in die klinischen Studien einbezogen.
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Die
Gruppe I (Vergleich) bestand aus 37 Patienten, deren Durchschnittsalter
53,9 ± 0,6
Jahre betrug. Diese Patienten wurden einer thrombolytischen Therapie
durch intravenöse
Verabreichung von Celiase in Dosismengen von 1,0 bis 1,5 Millioneneinheiten
unterzogen.
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Die
Gruppe II (Behandlung) bestand aus 38 Patienten, deren Durchschnittsalter
52,7 ± 6,5
Jahre betrug. Diese Patienten wurden ebenfalls einer thrombolytischen
Therapie unterzogen, 5 bis 10 min vor der Verabreichung des thrombolytischen
Mittels erhielten sie aber 100 mg Histochrom durch intravenöse Injektion.
Die gleiche Dosis Histochrom wurde diesen Patienten erneut 1 h nach
dem Start der Behandlung verabreicht.
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Beide
Patientengruppen waren bezüglich
Geschlecht, Alter, Lokalisierung der nekrotischen Zonen und der
Zeit zwischen dem Einsetzen des Infarkts und der thrombolytischen
Therapie vergleichbar.
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Wirkungen von Histochrom auf
die Größe der nekrotischen
Zone
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Auf
der Grundlage der Patientenstudie der präkardialen ECG-Messungen wurde ermittelt,
dass vor der Behandlung mit Histochrom die nekrotische Masse des
Herzmuskels bei Patienten mit AMI der Vergleichs- und Behandlungsgruppen
annähernd
die gleiche war (33,8 ± 5,4
g und 31,5 ± 2,4
g; p > 0,05). 6 h
nach der Verabreichung des Histochrom war die Größe der nekrotischen Zone um
15,7% (33,8 ± 5,4
g und 28,8 ± 5,9
g; p > 0,05) verringert,
wogegen sie in der Vergleichsgruppe um so viel wie 40% (31,5 ± 2,4 g
und 44,2 ± 3,7
g; p < 0,01) weiter
anstieg. Somit wurde 6 h nach dem Start der Therapie mit Antioxidans
bei Patienten mit AMI die Nekrosezone um 57% gegenüber der
Vergleichsgruppe abgesenkt (28,8 ± 5,9 g und 44,2 ± 3,7 g;
p < 0,05). 12 h
nach der Behandlung mit Histochrom blieb die Größe der nekrotischen Zone signifikant
niedriger (um 54%) als in der Vergleichsgruppe (34,1 ± 6,7 g
und 52,5 ± 3,9
g; p < 0,05).
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Wirkungen von Histochrom auf
eine Reperfusion-induzierte Herzmuskelarrhythmie
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Eine
Studie des Patienten-EEG mit der Holter-Methode während der
ersten 2 Tage der AMI-Entwicklung in Gegenwart thrombolytischer
Therapie ergab verschiedene Störungen
des Rhythmus und der Befindlichkeit bei 95% (35) der Vergleichgruppe
und bei 50% (19) der mit Histochrom behandelten Patienten. Ventrikulare
Extrasystolen wurden häufig
bei 66% (24) der Patienten in der Vergleichsgruppe nachgewiesen. Gleichzeitig
wurden polytopische ventrikulare Extrasystole bei 50% (19) der Patienten
in der Vergleichsgruppe und bei 30% (11) der mit Histochrom vorbehandelten
Patienten beobachtet. Paroxysmen ventrikularer Tachykardie wurden
bei 42% (16) Fällen
in der Vergleichsgruppe und bei 25% in der behandelten Gruppe beobachtet.
Supraventrikulare Extrasystole wurden bei 40% (15) in der Vergleichsgruppe
und bei 27% (10) in der behandelten Gruppe beobachtet.
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Es
wurde herausgefunden, dass die meisten gefährlichen lebensbedrohenden
Fälle hochgradiger ventrikularer
Extrasystole (VES IVa und IVb) bei Patienten mit AMI in 100% der
Vergleichsgruppe und nur bei 30% der mit Histochrom behandelten
Patienten nachgewiesen wurden. Außerdem war die Zahl der mit
IVa und IVb klassifizierten VES-Fälle signifikant höher (p < 0,01) in der Vergleichsgruppe.
VES IVa- und -IVb-Fälle
traten vom Zeitpunkt der Rekanalisation der Infarkt-bezogenen Koronararterie
auf. Allerdings unterschied sich die Dauer dieser VES-Fälle während der
Reperfusionsdauer deutlich. Tatsächlich überdauerten
VES IVb-Fälle
in der Vergleichsgruppe bis zu 6 h nach der Wiederherstellung des
koronaren Blutflusses, wogegen in der mit Histochrom behandelten
Gruppe diese Extrasystole lediglich 1 h lang beobachtet wurden.
VES IVb-Fälle
wurden in der Gruppe, die der thrombolytischen Therapie ohne Antioxidansschutz
unterzogen worden war, bis zu 10 h nach der Reperfusion beobachtet,
wogegen in der mit Histochrom behandelten Gruppe diese nur bis zu 4
h beobachtet wurden.
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Daher
unterdrückt
die Verabreichung von Histochrom an Patienten mit AMI Reperfusion-induzierte
Arrhythmien und verbessert den klinischen Verlauf der Krankheit.
Die Ergebnisse zeigen, dass Histochrom antiarrhythmische Eigenschaften
besitzt und dies nutzbringend in der Behandlung von Patienten mit
AMI sein kann.
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Wirkungen von Histochrom auf
die Myokardkontraktilität
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Die
linke Ventrikelkontraktilität
wurde mit Echokardiografie bei 38 mit Histochrom behandelten Patienten
mit AMI und bei 38 Patienten der Vergleichsgruppe untersucht, wobei
beide Gruppen eine thrombolytische Therapie erhielten.
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Messungen
intrakardischer hämodynamischer
Parameter (nämlich
des finalen diastolischen Volumen FDV, des finalen systolischen
Volumen FSV und der Ejektionsfraktion EF) bei Patienten aus beiden
Gruppen ergaben keine signifikanten Unterschiede bei diesen Parametern.
Daher erzeugt intravenös
verabreichtes Histochrom keine signifikanten Wirkungen auf den Herzmuskel
per se. Tabelle 1: Wirkungen von Histochrom auf
die intrakardische Hämodynamik
bei Patienten mit AMI
Parameter | Vergleichsgruppe | Histochromgruppe |
vor
der Behandlung | 28
Tage | 1
Jahr | vor
der Behandlung | 28
Tage | 1
Jahr |
FDV,
ml | 191,0 ± 20,0 | 175,3 ± 21,0 | 165,4 ± 20,5 | 202,0 ± 13,5 | 175,1 ± 10,5 | 150,6 ± 9,6 |
FSV,
ml | 103,0 ± 14,4 | 90,5 ± 15,1 | 77,8 ± 14,6 | 110,0 ± 10,7 | 78,8 ± 8,0 | 57,5 ± 6,4 |
EF,
% | 46,1 ± 2,8 | 48,3 ± 2,1 | 59,9 ± 2,2 | 44,2 ± 2,0 | 51,4 ± 3,1 | 61,8 ± 2,2 |
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Nach
28 Tagen der Histochrom-Behandlung wurde eine deutliche Verbesserung
bei den behandelten Patienten bei deren intrakardischen hämodynamischen
Parametern beobachtet. Ein signifikanter Abstieg beim FDV und FSV
und ein Anstieg bei der EF wurden beobachtet. In der Vergleichsgruppe
waren Änderungen
von deren echokardiografischen Parametern weniger signifikant. Als
die mit Histochrom behandelten Patienten das Krankenhaus verließen, zeigte
sich eine Tendenz zu einer verbesserten Kontraktilität der betroffenen
Herzmuskelzonen, d. h., die Akinesiezonen wurden hypokinetisch.
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1
Jahr nach dem akuten Herzinfarkt zeigten die Patienten aus beiden
Gruppen eine Verbesserung ihrer intrakardischen hämodynamischen
Parameter. In der Vergleichsgruppe sanken das FDV um 5,7% und das FSV
um 14% ab, und die EF des linken Ventrikels stieg um 9% an. Bei
den mit Histochrom behandelten Patienten wurden wesentlichere hämodynamische
Veränderungen
beobachtet: das FDV war signifikant um 14% verringert, das FSV sank
um 27% ab, und die EF stieg um 20% an.
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Somit
verbessert die Behandlung mit Histochrom in Fällen von akutem Herzinfarkt
die Kontraktilität des
Herzmuskels und trägt
zu einem günstigeren
Verlauf des Wiederherstellungsprozesses des linken Ventrikels bei.
Die Studie liefert überzeugenden
Beweis, dass die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung Herzschutzeigenschaften
aufweist.
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Die
Verabreichung von Histochrom an Patienten mit AMI erzeugt eine vorteilhafte
Wirkung auf den klinischen Verlauf der Krankheit und setzt das Auftreten
von Komplikationen und von Todesfällen herab.
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Wirkungen von Histochrom auf
akutes linkes Ventrikularversagen
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Am
Start der Behandlung waren beide Patientengruppen vergleichbar bezüglich ihrer
Parameter des akuten linken Ventrikularversagen.
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In
der Patientengruppe mit thrombolytischer Therapie ohne jedes Schutzmittel
wurde eine eher rasche Entwicklung der Anzeichen von akutem Herzversagen
so früh
wie vom ersten Tag der Krankheit an beobachtet. Am Ende des 7. Tages
hatten weitere 15 (48,6%) der Patienten dieses Versagen entwickelt.
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In
der mit Histochrom vorbehandelten Patientengruppe lagen am Ende
der ersten Woche der Krankheit die Anzeichen von akutem linken Ventrikularversagen
bei lediglich 4 Patienten vor. Wie die Daten in Tabelle 2 zeigen,
ist die Wirkung von Histochrom auf diesen klinischen Parameter während der
ersten 3 Behandlungstage am stärksten
bemerkbar. Tabelle 2: Zeitverlauf des linken Ventrikularversagens
bei den Studiengruppen
Zeit | Vergleichsgruppe | Histochrom-Gruppe |
Zum
Zeitpunkt der Verabreichung | 2
(7,2%) | 2
(5,7%) |
Reperfusionsdauer: | | |
1
Tag | 10
(28,6%) ** | 2
(7,2%) |
2
Tage | 12
(34,3%) ** | 2
(7,2%) |
3
Tage | 16
(45,7%) ** | 6
(21, 4%) |
1
Woche | 17
(48,5%) ** | 5
(17,9%) |
2
Wochen | 7
(20,0%) | 5
(17,9%) |
3
Wochen | 5
(14,3%) | 3
(10,7%) |
- Anmerkung: Die Signifikanz von Unterschieden
zwischen den Gruppen wurde mit Student-Verteilungstest bewertet:
- * p < 0,05;
** p < 0,01
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Somit
senkt Histochrom das Entwicklungsrisiko eines akuten linken Ventrikularversagens
ab und inhibiert signifikant dessen Entwicklung bei Patienten mit
AMI, wenn sich diese einer wirksamen thrombolytischen Therapie unterziehen.
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Wirkungen von Histochrom auf
die Lipid-Peroxidation
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Die
Wirkungen von Histochrom auf die Prozesse der Lipid-Peroxidation (LP)
wurden durch Messung der Malondialdehyd-Konzentration (MDC) im Blutplasma bewertet: Tabelle 3: Plasma-MDC-Konzentrationen
(mg/ml) bei Patienten mit AMI
Zeit
(Time) der thrombolytischen Therapie (TLT) | Vergleichsgruppe
(n = 35) | Histochrom-Gruppe
(n=28) |
Anfangswert
(vor TLT) | 3,11 ± 0,93 | 2,96 ± 0,78 |
2
h | 4,28 ± 0,61 | 3,85 ± 0,62 |
6
h | 13,24 ± 0,56** | 3,16 ± 0,35 |
1
Tag | 8,01 ± 0,48** | 4,36 ± 1,01 |
2
Tage | 6,05 ± 0,50* | 3,56 ± 0,78 |
3
Tage | 6,12 ± 0,72* | 3,02 ± 0,79 |
7
Tage | 8,01 ± 0,61 | 7,29 ± 2,39 |
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Die
anfänglichen
MDC-Gehaltsmengen in beiden Gruppen waren ähnlich. Nach dem Start einer thrombolytischen
Therapie und mit dem Einsetzen einer Myokardreperfusion stieg die
MDC-Konzentration im Plasma der Patienten in der Vergleichsgruppe
stark an, blieb aber deutlich niedriger im Plasma der mit Histochrom
behandelten Patienten. Dieser statistisch signifikante Unterschied
war immer noch am 3. Tag der Krankheit erkennbar, aber danach war
die Differenz der MDC-Konzentration ausgeglichen.
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Somit
setzt im Vergleich mit der thrombolytischen Therapie ohne Schutzmittel
die Verabreichung von Histochrom die Reperfusion-induzierte Aktivierung
von LP bei Patienten mit Herzinfarkt deutlich herab.
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Histochrom-Sicherheitsdaten
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Während der
Infusion von Histochrom wurden keine drastischen Komplikationen
beobachtet, die eine Unterbrechung der Verabreichung der vorliegenden
Zusammensetzung notwendig machen könnten; über keinen einzigen Fall wurde
berichtet. Keine allergischen Reaktionen im direkten Zusammenhang
mit Histochrom wurden beobachtet. Bei 4 Patienten mit AMI, denen
Histochrom intravenös
verabreicht worden war, wurde über
einen kurzzeitigen Schmerz an der Infusionsstelle berichtet, es
wurden aber keine Anzeichen von Phlebitis bemerkt. Bei 2 Patienten
mit AMI wurde ein Anstieg beim arteriellen Druck auf bis zu 165/100
mm Hg nach Verabreichung von Histochrom beobachtet. Bei den weiteren
Patienten wurden keine Abweichungen des arteriellen Drucks (arterial
pressure = AP) während
1 h nach der Verabreichung von Histochrom beobachtet. Demzufolge
waren beobachtete AP-Abweichungen für die bei diesen Patienten
angewandte Therapie angemessen. Tabelle 4: Änderungen der Blutlipide von
Patienten mit AMI
Parameter | Vergleichsgruppe | Histochrom-Gruppe |
vor
Behandlung | nach
Behandlung | vor
Behandlung | nach
Behandlung |
Cholesterin, mmol/l | 6,78 ± 0,17 | 6,7 ± 0,16 | 6,8 ± 0,14 | 6,5 ± 0,012 |
Triglyceride, mmol/l | 2,3 ± 0,05 | 2,25 ± 0,05 | 2,3 ± 0,03 | 2,2 ± 0,04 |
LPNP-Cholesterin,
mmol/l | 5,3 ± 0,16 | 5,2 ± 0,14 | 5,3 ± 0,11 | 5,1 ± 0,10 |
LPVP-Cholesterin, mmol/l | 1,3 ± 0,6 | 1,1 ± 0,07 | 1,2 ± 0,05 | 1,3 ± 0,05 |
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Die
Sicherheitsbewertung der Anwendung von Histochrom bei Patienten
mit AMI ermöglicht
es, zu folgern, dass die Behandlung mit Histochrom keine signifikante
Auswirkung auf die Steuerung der Spiegel von Cholesterin, Triglyceriden, LPNP-gebundenem
Cholesterin und von LPVP-gebundenem Cholesterin erzeugte (p > 0,05). Änderungen
der Parameter der Blutlipide bei Infarkt-Patienten von sowohl der
Behandlungs- als auch
der Vergleichsgruppe unter der Wirkung von Histochrom und Placebo
waren insignifikant (p > 0,05).
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Die
Aktivitäten
hepatischer Enzyme (von ALT, alkalischer Phosphatase), der Bilirubinspiegel
und der Gesamtblut-Proteinspiegel
bei Patienten mit AMI blieben durch die Histochrom-Therapie unverändert.
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Nach
der Verabreichung von Histochrom an Patienten mit AMI blieben deren
Harnstoff- und Kreatininspiegel innerhalb der normalen Grenzen.
Der Glucosegehalt, die Blutelektrolyte (d. h. der Kalium- und Natriumgehalt)
waren bei den Patienten beider Gruppen ähnlich. Tabelle 5: Wirkungen von Histochrom auf
funktionelle Parameter von Erythrozyten bei AMI-Patienten
Parameter | Vergleichsgruppe | Histochrom-Gruppe |
vor
Behandlung | nach
Behandlung | vor
Behandlung | nach
Behandlung |
Deformierbarkeit, min | 7,8 ± 0,71 | 7,5 ± 0,58 | 7,9 ± 0,43 | 7,0 ± 0,34 |
Elektrophoretische
Beweglichkeit, cm2/v2/c–1 | 0,94 ± 0,01 | 0,95 ± 0,01 | 0,94 ± 0,01 | 0,96 ± 0,01 |
Induzierte
Aggregation, Einheiten | 2,7 ± 0,10 | 2,6 ± 0,11 | 2,7 ± 0,07 | 2,0 ± 0,10* |
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Eine
Studie der Änderungen
bei den funktionalen Parametern von Erythrozyten bei Patienten mit
AMI ergab einen Trend zu einer kürzeren
Filtrationszeit und einer größeren elektrophoretischen
Beweglichkeit der Erythrozyten in der mit Histochrom behandelten
Gruppe im Vergleich mit den Anfangswerten. Gleichzeitig war bei
den mit Histochrom behandelten Patienten mit AMI die induzierte
Aggregation der Erythrozyten signifikant niedriger (26 % gegenüber dem
Anfangswert). In der Vergleichsgruppe der Patienten wurden keine
signifikanten Änderungen
bei den funktionalen Parametern der Erythrozyten beobachtet.
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Daher
ermöglicht
es die Studie, zu folgern, dass Histochrom für die Patienten mit AMI gut
verträglich ist
und keine Nebenwirkungen verursacht.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung ist in
Fällen
von Angina pectoris, ischämischer
Herzkrankheit und akutem Herzinfarkt indiziert. In der Therapie
von akutem Herzinfarkt wird Histochrom in Kombination mit thrombolytischen
Mitteln verschrieben, um Reperfusion-induzierte Komplikationen zu
verhindern. Die Zusammensetzung wird intravenös verabreicht.