DE3231569C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12P—FERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
- C12P19/00—Preparation of compounds containing saccharide radicals
- C12P19/26—Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
- C12P19/28—N-glycosides
- C12P19/38—Nucleosides
- C12P19/40—Nucleosides having a condensed ring system containing a six-membered ring having two nitrogen atoms in the same ring, e.g. purine nucleosides
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Description
Die Erfindung betrifft das durch den Anspruch 1 definierte Verfahren zur Herstellung von
S-Adenosylmethionin. Die Ansprüche 2 und 3 nennen Ausgestaltungen der Erfindung.
S-Adenosylmethionin (welches im folgenden als SAM abgekürzt
wird) ist eine wichtige biologisch aktive Substanz, die an
dem Metabolismus von Fetten, Proteinen, Zuckern etc. in
vivo teilnimmt. Es wurde kürzlich gefunden, daß SAM eine
therapeutische Wirkung bei Jecur-Adipsie, Lipemia, Arterio
sklerose, Depression, Schlaflosigkeit etc. besitzt, und es
besteht ein Bedarf daran, es in großen Mengen herzustellen.
Verfahren zur Herstellung von SAM wurden in der Literatur
beschrieben, und sie bestehen darin, daß man eine Hefe, die
zum Genus Saccharomyces, Pichia, Candida, Hansenula, Rhodo
torula etc. gehört, oder einen Pilz, der zum Genus Mucor,
Rhizopus, Aspergillus, Penicillium, etc. gehört, in einem
Kulturmedium, welches Methionin enthält, züchtet, wobei SAM
in den Mikrobenzellen oder in der Kulturbrühe gebildet wird
und sich dort ansammelt [vgl. beispielsweise "Amino Acids",
Nr. 4, Seite 95 (1961), japanische Patentveröffentlichungen
37 038/1972 und 17 118/1977 und "Journal of Bacteriology",
Band 121, Seite 267 (1975)].
Die Menge an SAM, die sich bei diesen Verfahren ansammelt,
reicht im allgemeinen nicht aus, und da eine beachtliche
Menge der gebildeten SAM in das Kulturmedium fließt, ist
der SAM-Gehalt der Mikrobenzellen niedrig. Als Folge muß
bei der Reinigungsstufe eine große Menge des Kulturmediums
behandelt werden. Da weiterhin das SAM, das sich im Kultur
medium ansammelt, gegenüber Wärme instabil ist, ist seine
Reinigung schwierig.
Die Anmelderin hat Versuche unternommen, um die Menge an
SAM, die sich bei dem Fermentationsverfahren bildet, zu erhöhen,
und es wurde gefunden, daß es wirksam ist, ein Kultur
medium zu verwenden, welches eine bestimmte Verbindung
zusätzlich zu Methionin, einer Vorstufe von SAM, enthält.
Gegenstand der Erfindung ist somit das im Anspruch 1 angegebene Verfahren.
Der bei der vorliegenden Erfindung verwendete Mikroorganismus
kann irgendein Stamm sein, der zu Saccharomyces cerevisiae
gehört und die Fähigkeit hat, SAM in dem Kulturmedium,
das Methionin enthält, zu bilden und zu bewirken, daß
es sich ansammelt. Spezifische Beispiele sind Stämme, die
unter IFO 2342, IFO 2343, IFO 2345, IFO 2346, IFO 2347 und
IFO 2376 hinterlegt wurden. Natürliche und künstliche Mutanten
dieser Stämme können ebenfalls verwendet werden, so
lange sie die Fähigkeit haben, SAM zu bilden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es wesentlich, min
destens eine Verbindung, ausgewählt unter (a) und (b),
wie oben erwähnt, zu dem Kulturmedium zuzugeben. Die Ver
bindung (a) ist ein niedriges Peptid, welches Glycin, Alanin
oder sowohl Glycin als auch Alanin enthält, beispiels
weise Dipeptide, Tripeptide und Tetrapeptide. Spezifische
Beispiele sind Glycylglycin, Glycylglycylglycin, Glycylgly
cylglycylglycin, DL-Alanyl-DL-Alanin, L-Alanyl-L-Alanyl-L-
Alanin, L-Alanyl-L-Alanyl-L-Alanyl-L-Alanin und L-Alanyl-
glycin. Diese niedrigen Peptide werden zu dem Kulturmedium
normalerweise in einer Konzentration von mindestens 0,02 g/dl,
bevorzugt 0,04 bis 4 g/dl, zugegeben.
Die Verbindung (b) ist ein Ammoniumsalz einer organischen
Säure mit nicht mehr als 10 Kohlenstoffatomen.
Spezifische Beispiele sind Ammoniumsalze von Mono-,
Di- oder Tricarbonsäuren, wie Ammoniumsuccinat, Ammonium
tartrat, Ammoniumlactat, Diammoniumcitrat, Triammonium
citrat, Ammoniumoxalat und Ammoniumadipat. Die geeignete
Konzentration des Ammoniumsalzes (b) in dem Kulturmedium
beträgt mindestens 0,1 g/dl, bevorzugt 0,2 bis 2 g/dl.
Die Anwesenheit dieser Verbindungen in dem Kulturmedium gemäß
der Erfindung aktiviert und begünstigt das Wachstum des
Mikroorganismus. Insbesondere bewirkt die Anwesenheit der
Verbindung (b) die Akkumulation von SAM in hohen
Konzentrationen in den Zellen.
Ein Verfahren zur Herstellung von SAM durch Züchten von
Saccharomyces cervisiae in einem Kulturmedium, welches
Methionin enthält, ist bekannt. Bei dem bekannten Verfahren
werden anorganische Salze, wie Ammoniumsulfat und Ammonium
chlorid, als Stickstoffquellen verwendet. Bei dem bekannten
Verfahren ist jedoch das Wachstum der Mikroorganismen
nicht immer ausreichend, selbst wenn das Wachstum aktiviert
wird, ist die Menge an SAM, die sich in den Zellen ansammelt,
sehr gering.
Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Kultur
medium wird in an sich bekannter Weise hergestellt, ausge
nommen, daß die zuvor erwähnten spezifischen Verbindungen
zugegeben werden. Beispiele für geeignete Kohlenstoffquellen
sind Zucker, wie Glucose, Saccharose und Fructose, Alkohole,
wie Ethanol und Glycerin, und Stärkehydrolysate,
Melassen, Sojabohnenmolke, Abfallflüssigkeiten von Frucht
säften, Abfallflüssigkeiten von der Fischverarbeitung, Ab
fallflüssigkeit von der Fermentation und verbrauchte Pulpen
flüssigkeit, die Zucker oder Alkohole enthalten. Je nach
Bedarf können anorganische Salze und geringe Mengen an
organischen Nährstoffen zugegeben werden.
Bevorzugt erfolgt die erfindungsgemäße Züchtung unter aeroben
Bedingungen. Im allgemeinen wird eine große Menge an
SAM in den Mikrobenzellen gebildet und akkumuliert, wenn
man den Mikroorganismus bei einer Temperatur von 15 bis
45°C, bevorzugt 20 bis 35°C, während 2 bis 10 Tagen züchtet,
während der pH-Wert des Kulturmediums auf 3 bis 8,
bevorzugt 4 bis 7, eingestellt wird.
Das akkumulierte SAM kann in an sich bekannter Weise gewonnen
werden. Beispielsweise kann SAM durch Extraktion von
SAM enthaltenden Zellen aus der Kulturbrühe unter Ver
wendung von Perchlorsäure, Neutralisation des Extrakts mit
Kaliumbicarbonat unter Kühlen mit Eis, Behandlung mit einem
Kationenaustauschharz, welches stark sauer ist, um SAM zu
adsorbieren, Eluierung des Harzes mit Schwefelsäure und Zu
gabe von Phosphorwolframsäure zu dem Eluat zur Präzipitation
von SAM isoliert werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die quan
titative Bestimmung von SAM und die Messung des Gewichts
der trockenen Zellen erfolgen wie folgt:
- (1) Quantitative Bestimmung von SAM
Nach dem Züchten werden die Mikrobenzellen von der Kultur brühe durch Zentrifugieren und Extraktion mit etwa dem 5fachen ihrer Menge von 1,5N Perchlorsäure abgetrennt. Der entstehende Extraktionsüberstand wird durch Papierchroma tographie getrennt (Entwicklungslösungsmittel: Ethanol/1- Butanol/Wasser/Essigsäure/1% wäßrige Natriumpyrophosphat lösung in einem Verhältnis von 35/30/30/1/1). Ein Fleck, der SAM entspricht, wird mit einem Ultraviolettdetektor nachgewiesen und mit 0,1N Chlorwasserstoffsäure extrahiert. Aus seiner Absorption bei 260 nm wird die Menge an SAM in der Probe berechnet. - (2) Bestimmung des Gewichts der trockenen Zellen
Nach der Züchtung wird die Trübung der Kulturbrühe bei einer Wellenlänge von 610 nm mittels eines photoelektrischen Colorimeters bestimmt. Das Gewicht der trockenen Zellen in der Kulturbrühe wird aus einer Eichkurve bestimmt, in der die Beziehung zwischen der Trübung und dem Gewicht der trockenen Zellen aufgeführt ist.
Saccharomyces cerevisiae (IFO 2346) wird bei 28°C während
zwei Tagen in einem Agarschräg-Kulturmedium (pH 6,0), welches
5 g/dl Glucose, 0,5 g/dl Polypepton, 0,4 g/dl KH₂PO₄,
0,4 g/dl K₂HPO₄, 0,02 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 0,2 g/dl Hefeextrakt
und 2 g/dl Agar enthält, gezüchtet. 5 ml eines in der Hitze
sterilisierten Kulturmediums, dessen pH-Wert auf 6,0
eingestellt wurde und welches 10 g/dl Saccharose, 1 g/dl
Casaminosäure, 1 g/dl Trypton (Bactotrypton), 0,4 g/dl
KH₂PO₄, 1 g/dl K₂HPO₄, 0,04 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 0,75 g/dl L-
Methionin und je 0,5 g/dl der in Tabelle I angegebenen Zu
satzstoffe enthält, werden mit einer Öse voll Saccharomyces
cerevisiae inokuliert, und dann wird bei 28°C während
5 Tagen unter Schütteln gezüchtet. Die Menge an SAM, die
sich akkumuliert hat, und das Gewicht der trockenen Zellen
werden bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Die Ergebnisse aus Tabelle I zeigen, daß die Zugabe des
organischen Ammoniumsalzes zu dem Kulturmedium
zu einer erhöhten Menge an SAM, welches sich in den
Zellen akkumuliert, und einer erhöhten Menge an
gewachsenen Zellen führt.
Saccharomyces cerevisiae (IFO 2346) wird bei 28°C während 2
Tagen in einem Agarschräg-Kulturmedium (pH 6,0), welches 5 g/dl
Glucose, 0,5 g/dl Polypepton, 0,4 g/dl KH₂PO₄, 0,4 g/dl
K₂HPO₄, 0,02 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 0,2 g/dl Hefeextrakt
und 2 g/dl Agar enthält, gezüchtet. 5 ml eines in der Hitze
sterilisierten Kulturmediums, dessen pH-Wert auf 6,0
eingestellt ist und welches 10 g/dl Saccharose, 1 g/dl Hefe
extrakt, 0,4 g/dl KH₂PO₄, 0,01 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 1,0 g/dl
L-Methionin, 0,25 mg/dl ZnSO₄ · 7H₂O, 125 mg/dl MnSO₄ · 4-6 H₂O
enthält, werden mit einer Öse voll Saccharomyces cerevisiae
inokuliert, und dann wird bei 28°C während 5 Tagen unter
Schütteln gezüchtet. Die Menge an akkumuliertem SAM und
das Gewicht der trockenen Zellen werden bestimmt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle II aufgeführt.
Saccharomyces cerevisiae (IFO 2346) wird während 2 Tagen
bei 28°C in einem Agarschräg-Kulturmedium (pH 6,0), welches
5 g/dl Glucose, 0,5 g/dl Polypepton, 0,4 g/dl KH₂PO₄,
0,4 g/dl K₂HPO₄, 0,02 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 0,2 g/dl Hefeextrakt
und 2 g/dl Agar enthält, gezüchtet. 5 ml eines in der Hitze
sterilisierten Kulturmediums, dessen pH-Wert auf 6,0
eingestellt ist und welches 10 g/dl Saccharose, 1 g/dl Hefe
extrakt, 0,4 g/dl KH₂PO₄, 0,01 g/dl MgSO₄ · 7H₂O, 1,5 g/dl
Harnstoff (getrennt sterilisiert), 0,75 g/dl L-Methionin,
0,02 g/dl CaCl₂ · 2H₂O, 0,25 mg/dl ZnSO₄ · 7H₂O, 0,25 mg/dl
FeSO₄ · 7H₂O, 1,25 mg/dl MnSO₄ · 4-6 H₂O, 2 µg/dl CuSO₄ · 5H₂O,
2 µg/dl H₃BO₃, 0,2 µg/dl CoCl₂ · 6H₂O, 1 µg/dl KJ und Glycyl
glycin, jeweils in den in Tabelle III angegebenen Mengen,
wird mit einer Öse voll Saccharomyces cerevisiae inokuliert,
und dann wird bei 28°C während 5 Tagen unter Schütteln
gezüchtet. Die Menge an SAM, die sich akkumuliert, wird
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III angegeben.
Aus den Ergebnissen ist erkennbar, daß durch die Zugabe
von Glycylglycin außer Harnstoff die Menge an gebildetem
SAM weiter erhöht wird.
Beispiel 3 wird wiederholt, ausgenommen, daß 0,1 g/dl der
jeweiligen niedrigen Peptide, die in Tabelle IV angegeben
sind, anstelle von Glycylglycin zugegeben werden. Die
Ergebnisse sind in Tabelle IV aufgeführt.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von S-Adenosylmethionin
durch Züchten von Saccharomyces cerevisiae in einem
flüssigen Kulturmedium, welches Methionin enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß man Saccharomyces
cerevisiae in einem flüssigen Kulturmedium züchtet,
welches Methionin enthält, wobei das Kulturmedium zusätzlich
mindestens eine Verbindung aus der Gruppe
- (a) niedriges Peptid, welches Glycin und/oder Alanin enthält, und
- (b) Ammoniumsalz einer organischen Säure mit nicht mehr als 10 Kohlenstoffatomen
enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kulturmedium das niedrige
Peptid (a) in einer Konzentration von mindestens 0,02 g/dl
enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kulturmedium das Ammoniumsalz
(b) einer organischen Säure mit nicht mehr als
10 Kohlenstoffatomen in einer Konzentration von mindestens
0,1 g/dl enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823231569 DE3231569A1 (de) | 1982-08-25 | 1982-08-25 | Verfahren zur herstellung von s-adenosylmethionin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823231569 DE3231569A1 (de) | 1982-08-25 | 1982-08-25 | Verfahren zur herstellung von s-adenosylmethionin |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3231569A1 DE3231569A1 (de) | 1984-03-01 |
DE3231569C2 true DE3231569C2 (de) | 1990-11-08 |
Family
ID=6171660
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823231569 Granted DE3231569A1 (de) | 1982-08-25 | 1982-08-25 | Verfahren zur herstellung von s-adenosylmethionin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3231569A1 (de) |
-
1982
- 1982-08-25 DE DE19823231569 patent/DE3231569A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3231569A1 (de) | 1984-03-01 |
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