DE322951C

DE322951C - Verfahren zur Regelung von Kollektormotoren, die aus dem kalten Zustand angelassen werden, auf gleichbleibende Drehzahl

Info

Publication number: DE322951C
Application number: DE1917322951D
Authority: DE
Original assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Current assignee: Siemens Schuckertwerke AG
Priority date: 1917-05-24
Filing date: 1917-05-24
Publication date: 1920-07-12

Description

Verfahren zur Regelung von Kollektormotoren, die aus dem kalten Zustand angelassen - werden, auf gleichbleibende Drehzahl. Bei Antrieben mittels Kollektormotoren, bei denen es auf- möglichste Konstanthaltung der Drehzahl- ankommt, ergibt sich eine Schwierigkeit in den Fällen, in denen der Erwärmungszustand des Motors sich ändert. Wenn nämlich der Motor aus kaltem Zustand angelassen wird, ändern sich infolge seiner Belastung seine Temperatur und dementsprechend die Widerstände in seinem Stromkreise. Diese Widerstandsänderung hat nun eine Drehzahländerung zur Folge; beispielsweise steigt die Drehzahl, wenn bei Neben-* schlußmotoren der Einfluß der Vergrößerung des Widerstandes der Feldwicklung den Einfluß des vermehrten Spannungsabfalles durch Widerstandsänderung in den übrigen Wicklungen und Zuleitungen überwiegt. Bei Hauptstrommotoren wirkt andererseits die Vermehrung des Feldwiderstandes in gleichem Sinne wie die Änderung der übrigen Widerstände.
Diese Verhältnisse sind für eine Reihe von Antrieben, bei denen es auf sorgfältige Einhaltung der Drehzahl ankommt, sehr unerwünscht. Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel, um diesen Übelstand zu beseitigen, und zwar für Kollektormotoren, bei denen die Bürstenverschiebung eine Drehzahländerung zur Folge hat. Im besonderen werden gemäß der. Erfindung in Abhängigkeit von der Erwärmung des` Motors die Bürsten verschoben. So wird man bei Gleichstromwendepolmotoren die kompoundierende Wirkung des Wendefeldes ausnutzen und, falls es sich um Hauptstrommotoren handelt, bei denen die Drehzahl mit zunehmender Erwärmung abfällt, die Bürsten entgegen der Drehrichtung verschieben. -Überwiegt andererseits bei Nebenschlußmotoren die Widerstandsänderung .des Feldes die übrigen Widerstandsänderungen, so kann man die Bürsten im Drehsinne verschieben. Die Verschiebung der Bürsten soll nur so lange erfolgen, als eine Temperatursteigerung stattfindet. Da andererseits die Temperaturkurven der Maschinen bekannt sind, läßt sich dies ohne weiteres auf verschiedene Weise verwirklichen. So kann man, wie es in dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. r für eine Gleichstromwendepolmaschine mit den Hauptpolen a, den Wendepolen b und dem Anker c veranschaulicht ist, den Bürstenträgerring e verschieben, indem man ihn mittels einer Schne-ke f antreibt. Die Schnecke f wird ihrerseits in geeigneter Weise angetrieben, beispielsweise durch einen Temperaturregler g in Abhängigkeit von der Temperatur der Hauptmaschine.
Bei Antrieben, die nur kurzzeitig im Betriebe sind, d. h., bei denen die Endtemperatur nicht erreicht wird, läßt sich die Antriebsvorrichtung für die Bürstenbrücke außerordentlich einfach gestalten, indem man sie lediglich in Abhängigkeit von der Betriebszeit, beispielsweise durch ein Laufwerk o. dgl., betätigt. Andererseits kann man aber auch, wie dies Fig.- 2 zeigt, in diesen Betriebsfällen den Bürstenträgerring e von der Welle des Motors mittels des Zahngetriebes hl, h" und der Schnecke f mit ausreichender Übersetzung ins Langsame antreiben. _ Die zuletzt beschriebenen Anordnungen können auch bei Antrieben Verwendung finden, bei denen die Endtemperatur erreicht wird. Man muß dann nur dafür Sorge tragen, daß durch geeignete Einrichtungen Zeitschalter oder Temperaturschalter, die Antriebsvorrichtungen, wie das Laufwerk oder das von der Motorwelle betätigte 1J`bersetzungsgetriebe ausgeschaltet werden, sobald die Endtemperatur des Motors erreicht ist. - -Es ist somit mit der Anordnung gemäß der Erfindung möglich, mit einfachen Mitteln den Einfluß der Temperatursteigerung auf die Drehzahl zu beseitigen, ohne daß zur Betätigung der Mittel ein größerer Energieaufwand erforderlich wäre.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Regelung von Kollektormotoren, insbesondere Hauptstromwendepolmotoren, die aus dem kalten Zustand angelassen werden, auf gleichbleibende Drehzahl, dadurch gekennzeichnet, daß der Einfluß der Temperatursteigerung auf die Drehzahl durch Bürstenverschiebung so lange in Abhängigkeit von der zunehmenden Erwärmung ausgeglichen wird,. bis diese bei längerer .Betriebsdauer ihren Endwert oder bei kurzzeitigem Betrieb einen bestimmten kleineren Wert erreicht hät.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenverstellvorrichtung in Abhängigkeit von der Erwärmungszeit entweder von einem Laufwerk o- dgl. oder von der Motorwelle aus mittels ausreichender Übersetzung angetrieben wird.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet,' daß die Bürstenverstellvorrichtung von einem Temperaturregler nach Erreichung der Endtemperatur außer Tätigkeit gesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenverstellvorrichtung nach bestimmter Betriebsdauer durch einen Zeitschalter außer Tätigkeit gesetzt wird.