DE3229081C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Deckel aus dünner Alu­ miniumfolie für Einwegbehälter, insbesondere für Menü­ schalen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Außer der Forderung der Stapelbarkeit und leichten Entstapelbarkeit müssen derartige Deckel einer wesentlichen Forderung genügen: Sie sollten leicht zu öffnen sein, ohne daß die Gefahr besteht, daß durch plötzliches ungewolltes Aufrollen oder Einreißen Teile des Inhaltes des gefüllten Einwegbehälters beim Öffnen verspritzen. Beim Öffnen soll der Deckel möglichst vollständig in einem Arbeitsgang ent­ fernt werden können. Ein Entfernen in Form von zwei Teilen wäre noch akzeptabel. Das Öffnen stellt u.a. deshalb ein besonderes Problem dar, weil der Deckel durch Umbördeln am umlaufenden Bördelrand der Einwegbehälter diesen Einweg­ behälter dicht verschließen muß.

Durch das DE-GM 77 13 608 ist ein Deckel der eingangs genannten Art bekannt. Der Deckel weist mehrere Aufreiß­ laschen und daran angrenzend jeweils eine Einreißmarkie­ rung auf. Um aufwendige Prägelinien im Deckel zu ver­ meiden und dennoch längs einer gewünschten Bahn ein Auf­ reißen zu ermöglichen, ist ein Reinaluminium oder eine Aluminiumlegierung bestimmter Härte notwendig und muß ein bestimmter Biegeradius des umgebogenen Randes vor­ gesehen werden. Die Aufreißrichtung ist vorgeschrieben. Bei einem rechteckförmigen Deckel müssen an allen vier Ecken Aufreißlaschen vorgesehen werden, um die Börde­ lung rundherum aufreißen zu können.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, den Deckel der eingangs genannten Art so auszubilden, daß er vom verschlossenen Einwegbehälter mit einfacheren Mitteln und Maßnahmen leicht, definiert und möglichst voll­ ständig entfernt werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß Teile des Inhaltes des Einwegbehälters beim Öffnen ungewollt verspritzen oder austreten.

Diese Aufgabe wird durch die Ausbildung nach dem Kenn­ zeichen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist der Deckel an beliebiger Stelle des umlaufenden Grifflaschenstreifens aufreißbar. Durch den zusätzlichen Grifflaschenstreifen, der ohne weiteres per Hand an beliebiger Stelle ergreif­ bar ist, entsteht praktisch auch an den Seiten, an denen keine Grifflasche vorgesehen ist, eine schmale, nach unten abstehende, durchgehend umlaufende Grifflasche. Zwischen der Bördelung und diesem Grifflaschenstreifen entsteht durch den Bördelvorgang eine umlaufende Biegelinie, die eine Materialschwächung bedeutet und somit eine Soll-Auf­ reißlinie bildet, entlang der der Deckel beim Aufreißen relativ leicht und definiert ohne Anwendung größerer Kräfte aufreißt.

Vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der er­ findungsgemäßen Aufgabenlösung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Durch das Vorsehen von Sicken sowie Ein­ schnitten oder Einkerbungen ist es möglich, einen günsti­ geren Aufreißübergang von der Grifflasche über die Bördelung in die Biegelinie zwischen Bördelung und Grifflaschenstreifen zu erreichen.

Ausführungsbeispiele sollen nun anhand der beigefügten Zeich­ nung, näher erläutert werden.

Es zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf einen ausgebildeten Deckel,

Fig. 2 einen Schnitt A-A durch den Deckel nach Fig. 1 im umgebördelten Zustand und

Fig. 3 einen Schnitt B-B durch den Deckel nach Fig. 1 im umgebördelten Zustand.

Gleiche Bauteile sind in den Figuren der Zeichnung mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Zeichnung zeigt einen Deckel 2 mit einem umlau­ fenden, nach oben gewölbten Rand 4 und einen sich daran anschließenden, nach unten gebogenen Bördelrandstreifen 6, an den sich ein nach unten abstehender, durchgehend um­ laufender Grifflaschenstreifen 46 anschließt. An zwei gegen­ überliegenden Deckelseiten weist der Grifflaschenstreifen 46 als Grifflaschen ausgebildete Ansätze 8 und 10 auf.

Der Deckel hat eine rechteckförmige Form mit abge­ rundeten Ecken 12, 14, 16 und 18. Die Grifflaschen 8 und 10 sind an den kurzen Rechteckseiten 20, 22 ausge­ bildet; sie können aber auch an den längeren Rechteck­ seiten 24, 26 oder an allen Rechteckseiten ausgebildet sein.

Auf der Deckeloberfläche 28 ist eine asymmetrisch ange­ ordnete Profilierung 30 ausgebildet.

Die Grifflaschen 8 und 10 sind, wie dargestellt, mit einer Profilierung in Form von Sicken 32 versehen. Die Sicken 32 sind, wie dargestellt, rippenartige Erhöhungen und können beispielsweise im Schnitt rechteckförmig oder trapezförmig ausgebildet sein. Die Sicken können senkrecht oder auch schräg zu den Rechteckseiten verlaufen. Die Grifflaschen 8 und 10 können, wie dargestellt, unterschied­ liche Breiten aufweisen.

Entlang wenigstens einer Sicke 32, d.h. vorzugsweise entlang einer Knicklinie 34 dieser Sicke, ist ein Ein­ schnitt 36 oder eine Einkerbung 38 vorgesehen. Dieser Einschnitt oder diese Einkerbung braucht nicht über die ganze Länge der Sicke zu verlaufen, vgl. Bezugszeichen 40 und 42 in der Fig. 1.

Im umgebördelten Zustand verbleibt unterhalb der aus dem Bördelrandstreifen geformten Bördelung 44 der nach unten zeigende Grifflaschenstreifen 46, der an den nicht mit Grifflaschen 8 und 10 versehenen Rechteckseiten 24 und 26 praktisch eine relativ kurze Grifflasche 48 bildet.

Durch den Bördelvorgang entsteht zwischen Bördelung 44 und Grifflaschenstreifen 46 eine relativ scharfe Biege­ linie 50, die unterhalb der Bördelung 44 umlaufend aus­ gebildet ist. Diese Biegelinie 50 stellt eine Art Soll- Aufreißlinie dar. Wird nämlich der Deckel 2 beispielsweise an der Grifflasche 8 beginnend entlang des Einschnittes 36 bzw. 40 oder der Einkerbung 38 bzw. 42 aufgerissen, so reißt der Deckel relativ leicht etwa entlang der Biegelinie 50 rundherum auf.

Der Übergang von dem Einschnitt 36 bzw. 40 oder der Einkerbung 38 bzw. 42 zur Biegelinie 50 über die Bördelung 44 wird dadurch erleichtert, daß, wie in der Fig. 1 dar­ gestellt ist, die Sicken 32 nicht senkrecht, wie bei der Grifflasche 10, sondern schräg zur Deckelseite bzw. zum Bördelrand 6 verlaufen.

In der Fig. 1 ist angedeutet, daß zusätzlich auch die andere Lasche 10 mit einem Einschnitt 52 oder einer Einkerbung 54 versehen sein kann, um gegebenenfalls den Aufreißvorgang hier neu ansetzen zu können, falls das Aufreißen entlang der Biegelinie 50 nicht in einem Vorgang vonstatten gehen sollte.

Der Deckel 2 ist allerdings auch ohne Vorsehen von Einschnitten oder Einkerbungen definiert entlang der Bördelung im Bereich der Biegelinie aufreißbar, weil die Grifflaschen und auch die Grifflaschenverlängerungen an beliebiger Stelle einreißbar sind. Der Deckel kann dann als Ganzes vom Behälter abgehoben werden.

Claims (6)

1. Deckel aus dünner Aluminiumfolie für Einwegbehälter, insbesondere für Menüschalen, mit einem umlaufenden, eine Biegelinie aufweisenden Bördelrandstreifen (6) und mit Grifflaschen (8, 10), dadurch gekenn­ zeichnet, daß an den Bördelrandstreifen (6) ein nach unten abstehender, durchgehend umlaufender Griff­ laschenstreifen (46) anschließt.

2. Deckel nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Grifflaschenstreifen (46) als an sich bekannte Grifflaschen ausgebildete Ansätze (8, 10) aufweist.

3. Deckel nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Grifflaschen (8, 10) mit jeweils zueinander verschobenen oder versetzten Profilierungen (32) in Form von Sicken versehen sind, die sich auch auf den Grifflaschenstreifen (46) erstrecken.

4. Deckel nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Grifflaschen (8, 10) mit Pro­ filierungen in Form von zwischen Grifflaschenende und Bördelrandstreifen ausgebildeten Sicken (32) versehen sind, wobei entlang einer Sicke (32) oder eines Teils einer Sicke (32) einer Grifflasche (8, 10) ein an sich bekannter Einschnitt (36 oder 40) oder eine an sich bekannte Ein­ kerbung (38 oder 42) vorgesehen ist.

5. Deckel nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Sicken (32) wenigstens einer Grifflasche (8) unter einem von 90° abweichenden Winkel am Bördelrandstreifen (6) münden, und daß der Einschnitt (36; 40) oder die Einkerbung (38; 42) an einer dieser schräg verlaufenden Sicken (32) vorgesehen ist.

6. Deckel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Einschnitt (36; 40) oder die Einkerbung (38; 42) entlang einer Sicken-Knicklinie (34) ausgebildet ist.