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Verfahren zur Herstellung eines Verpackungsbehälters. Die Erfindung
bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines zusammenfaltbaren Verpackungsbehälters,
und zwar insbesondere eines solchen Behälters, der sich zur Aufbewahrung von Waren
eignet, die gegen den Zutritt von Luft und Feuchtigkeit geschützt werden sollen.
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Den nach den gebräuchlichsten Verfahren unter Verwendung eines gewöhnlichen
Gummis hergestellten zusammenfaltbaren Verpackungsbehältern aus Papier haftet der
Nachteil an, daß infolge -Benutzung des flüssigen Klebstoffes an den miteinander
zu verklebenden Rändern Runzeln oder Falten gebildet werden, und somit von einem
Luft- und feuchtigkeitsdichten Behälter, selbst bei Verwendung eines an sich luft-
und feuchtigkeitsdichten Materials, keine Rede sein kann.
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Es ist bereits bekannt, zwei zu Papiersäcken zusammenzuklebende Lagen
mit einem Klebstoff zu versehen, der zunächst trocknen muB, ehe .beide Lagen durch
Preßdruck verbunden werden.
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Hierbei wurden beide Seiten mit Wachs oder Zellulose bestrichen, was
aber diese Behälter für die Aufbewahrung von Tabak, Tee, Gewürzen und andere empfindliche,
nach und nach zu entnehmende Ware ungeeignet macht, indem, abgesehen von der Veränderung
von Geschmack und Aroma durch Anziehen beim Zusammenfalten des Öffnungsteiles, nach
erfolgter Teilentnahme Brüche entstehen.
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Dieser Mangel wird beim neuen Verpackungsbehälter dadurch vermieden,
daß mittels eines an sich bekannten, nach dem Aufstreichen erst trocknenden Klebstoffes
(gewisse Gummilösungen) ein Zinnfoliestreifen und ein etwas schmalerer Verstärkungsstreifen
aus Papier o. dgl. auf die gegeneinanderliegenden Behälterflächen vollständig, auf
der entgegengesetzten aber nur an den Längskanten "verbunden, d. h. mit der aufgestrichenen,
getrockneten Gummischicht in an sich bekannter Weise gegeneinander gepreßt und evtl.
vulkanisiert werden. 'Dann werden die überstehenden Zinnfolieränder in an sich bekannter
Weise übereinandergefaltet und vereinigt und schließlich durch einen gummierten
Verstärkungsstreifen bekleidet.
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Ein solcher Behälter kann nicht nur beliebig lange aufbewahrt werden
und das Werkstück zeitlich und räumlich gummiert und fertiggestellt werden, sondern
auch im Gebrauch bleibt nach Teilentnahmen und Zusammenfalten oder Zusammenrollen
des entleerten Teiles, da keine Brüche und Risse an den Klebekanten entstehen, der
Restinhalt gegen Feuchtigkeit und Beständigkeit geschützt und kann bis zum vollständigen
Verbrauch, z. B. auch in der Tasche, getragen werden, ohne daß der Inhalt in der
Qualität einbüßt, so daß ein solcher Behälter aus Papier als Grundstoff, beispielsweise
für Tabak, einen brauchbaren Ersatz für die erheblich teueren Lederbeutel bildet.
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Auf der Zeichnung ist ein nach dem neuen Verfahren hergestellter Behälter
in verschiedenen Stufen des Verfahrens veranschaulicht, und es ist: Fig. i eine
schaubildliche Ansicht eines der zur Herstellung des Behälters Benutzung findenden
gummierten Streifens,
Fig. 2 ein in vergrößertem Maßstab gezeichneter
Querschnitt durch den Streifen gemäß Fig. i ; Fig. 3 ist eine teilweise fortgebrochene
schaubildliche Ansicht des Behälters, Fig. 4 eine abgebrochene schaubildliche Ansicht,
aus der die Art des Falzens ersichtlich ist, Fig. 5 eine schaubildliche Ansicht
des fertigen Behälters gemäß der Erfindung, Fig. 6 ein Querschnitt nach der Linie
6-6 der Fig. 5, und Fig. 7 ein Längsschnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 5.
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Die zur Herstellung des Behälters gemäß der Erfindung Verwendung findenden
Arbeitsstücke bestehen zweckmäßig, wie Fig. i und 2 zeigen, aus einem Zinnfoliestreifen
a Streifen b aus dünnem, vorteilhaft langfaserigem Papier. Zinnfolien- und Papierstreifen
a bzw. b werden durch ein Klebemittel, wie solches beim Ausbessern von Radreifen
benutzt wird,-und welches nach dem Trocknen nur an einer mit einem entsprechenden
Bindemittel bestrichenen Fläche anhaftet, miteinander verbunden. Der Papierstreifen
b ist etwas schmaler als die Zinnfolie-a, und die Ränder der Zinnfolie a erhalten
auf beiden Seiten eine Klebstoffschicht c, während die Ränder des mitten auf der
Zinnfolie a aufgeklebten Papierstreifens b ebenfalls mit diesem Klebstoff bestrichen
werden. Die soweit vorbereiteten Arbeitsstücke können, nachdem das Bindemittel auf
künstlichem oder natürlichem Wege getrocknet worden ist, aufgerollt und beliebig
lange aufbewahrt werden, bevor aus ihnen Behälter hergestellt werden.
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Zur Herstellung eines Verpackungsbehälters nach den Fig. 3 bis 7 der
Zeichnung von einem Arbeitsstück gemäß der Fig. z und 2 bzw. auch von einem entsprechend
bestrichenen Einzelbogen wird das Arbeitsstück zunächst längs den parallelen, punktiertenLinien
d-d der Fig.-i gefaltet, und zwar dadurch, daß die Fläche des Streifens, wie Fig.
4 zeigt, aufwärts gegen die Kante eines Formblockes oder hohlen Behälters e aufgebogen
wird. Dieser Block oder Behälter besitzt naturgemäß eine den inneren Abmessungen
des zu bildenden Verpackungsbehälters entsprechende Form und Größe. Hierauf werden
die freien Endteile des Arbeitsstückes flach gegen die entgegengesetzten Seiten
i des Blockes oder Formbehälters gefaltet, wie dies beispielsweise aus Fig. 4 ersichtlich
ist. Da der in Fig, i und 2 dargestellte Streifen breiter ist als der Formblock
oder Formbehälter, so werden beim flachen-Anfalten der freien Teile des Arbeitsstückes
gegen die gegenüberliegenden Flächen f der Form unbedeckte oder Randteile g, e aus
Folie belassen, die nach außen über die Endwand i der Form vorstehen, und zwar in
den Ebenen der gegenüberliegenden Seiten f, während die mittleren Folieteile da
am Boden des Behälters rechtwinklig zu den gefalteten Teilen g und g1, und zwar
in der Ebene des Bodenendes der Form vorstehen. Die mittleren Folieteile h an den
entgegengesetzten Enden der Form werden, wie aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, nach
aufwärts gegen die Endwände i gefaltet. Die beiden Falzlappen g, g1 werden an jedem
Ende der Form nach innen parallel mit den Kanten in der deutlich aus der Fig. 4
ersichtlichen Weise gefaltet, so daß dreieckige Falzklappen j entstehen, deren Spitze
nach der Bodenecke der Form gerichtet ist. Wenn beide gefalteten Teile g, g1 nach
innen gegen ein Ende der Form gefaltet sind, wie dies aus Fig. 4 ersichtlich ist,
so überdecken sie einander, und es kommt mithin Folie auf Folie zu liegen, so daß,
da die so übereinandergefalteten Teile des Arbeitsstückes mit der oben angegebenen
getrockneten Gummimischung versehen sind, durchaus luft- und feuchtigkeitsdichte
Verbindungen gebildet werden.
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Der Verpackungsbehälter kann, nachdem durch Ausübung eines Druckes
die Verbindung der einander überdeckenden Ränder erzielt worden ist, noch der Wärme
ausgesetzt werden, um die Gummimischung zwischen den sich überdeckenden Teilen sowie
zwischen den beiden, das Arbeitsstück bildenden Streifen a und b zu vulkanisieren,
und zwar kann gewünschtenfalls die Form mit dem darüber gefaltetenVerpackungsbehälter
in einen geeigneten Vulkanisierofen gebracht werden.
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Wird der Verpackungsbehälter aus einem Werkstückblatt, das aus einem
Zinnfoliestreifen und einem Papierstreifen besteht, hergestellt, so wird vorteilhaft
der Zinnfoliestreifen gegen den Formblock gefaltet, so daß beim fertigen Behälter
der Papierstreifen außen liegt.
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Um die Folienverschlüsse k und die gefalteten Folienteile des Arbeitsstückes
an den gegenüberliegenden Enden des Verpackungsbehälters zu schützen und zu verstärken,
wird vorteilhaft an jeder Kante über die außen liegenden Teile ein. Schutz- oder
Verstärkungsstreifen m von schmiegsamem Material, wie Papier, mit Hilfe desselben
Bindemittels geklebt. Die Befestigung dieser Streifen erfolgt unter Druck und gewünschtenfalls
unter Anwendung von Wärme. Durch diese Streifen m werden nicht nur die Folieteile
g, g1, sondern auch die Randkanten des Rückenstreifens b überdeckt, welche, wie
aus Fig. 3 'und 4 ersichtlich ist, gleichfalls mit Bindemittel versehen sind.