DE3226720C2 - Verfahren zur Gewinnung von Ethylenoxid aus wäßrigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Ethylenoxid aus wäßrigen LösungenInfo
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Abstract
Beschrieben wird ein Verfahren zur Gewinnung von Ethy len oxid aus wäßrigen Lösungen durch Extraktion mittels Kohlendioxid im nahezu kritischen oder überkritischen Zustand unter selektiver Abtrennung des Ethylenoxids vom Wasser und anschließender Gewinnung des dabei erhaltenen Ethy len oxids vom Kohlendioxid durch Destillation oder sonstige geeignete Maßnahmen.
Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von Ethylenoxid aus wäßrigen Lösungen, und sie betrifft insbesondere
die Abtrennung von Ethylenoxid aus wäßrigen Lösungen, die bei der Behandlung des bei der
dampfphasenkatalysierten Oxidation von Ethylen anfallenden Abgasstroms mit einer rückgeführten wäßrigen
Lösung gebildet werden. Diese Lösungen werden gewöhnlich destillativ aufgetrennt, was infolge der hierzu
erforderlichen Energie mit hohen Kosten verbunden ist.
Der Abstrom aus der Oxidation von Ethylen, die gewohnlich
bei einem Überdruck von 10 bis 40 bar und einer Temperatur von 200 bis 400°C durchgeführt wird,
wird zur Absorption des Ethylenoxids aus den Gasen mit Wasser behandelt, die sich dann wieder in den Oxidationsreaktor
einspeisen lassen. Diese Absorption in Wasser wird gewöhnlich bei einem Druck in der Nähe
des Reaktionsdrucks durchgeführt, und der hierbei anfallende ethylenoxidreiche wäßrige Strom hat eine verhältnismäßig
niedrige Temperatur, normalerweise etwa bis 1000C, und enthält Ethylenoxid in ziemlicher Verdünnung,
beispielsweise in einer Menge von etwa 0,5 bis 5%. Die Gewinnung von reinem Ethylenoxid aus Wasser
ist ein energieaufwendiges Verfahren, wenn man sie durch herkömmliche Destillation oder eine Kombination
aus Destillation und Wasserrückabsorption durchführt, wie dies beispielsweise aus US-PS 34 18 338, US-PS
39 64 980 oder US-PS 41 34 797 hervorgeht.
Der Einsatz von unter Normalbedingungen gasförmigen Materialien im nahezu kritischen oder überkritischen
Zustand als Lösungsmittel ist bereits bekannt, und zwar insbesondere in Verbindung mit der Auftrennung
von Kohlenwasserstoffgemischen, wie dies in fcJS-PS 18 05 751 beschrieben wird. In neuerer Zeit hat sich das
Interesse an solchen Auftrennungen wieder belebt, da Extraktionen mit nahezu kritischen oder überkritischen
Flüssigkeiten bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und unter Einsatz von weniger Energie durchgeführt
werden können als unter Anwendung der herkömmlicheren Auftrennverfahren. Was unter einem nahezu
kritischen oder überkritischen Zustand zu verstehen ist, ist dem Fachmann wohl geläufig. Erfindjngsgemäß
gehören hierzu erniedrigte Temperaturen im Bereich von etwa 0,6 bis 1 (für den nahezu kritischen Zustand)
und im Bereich von etwa 1 bis 3 (für den überkritischen Zustand).
1 In Angew. Chem. InL Ed. Engl. 17, Seiten 731 bis 738
(1978) werden in einer allgemeinen Diskussion über die Möglichkeit einer Rückgewinnung verschiedener organischer
Verbindungen mittels überkritischer Gase auch die Pyrone erwähnt,*uei denen es sich um hochmolekulare
Epoxide handelt, die jedoch keine Oxirane sind. Oxirane, wie Ethylenoxid, werden darin nicht erwähnt.
Die Anwendung (nahezu) überkritischer Flüssigkeiten zur Abtrennung von Verbindungen aus wäßrigen
Lösungen zählt normalerweise nicht zu den herkömmlichen Methoden. So geht beispielsweise aus US-PS
39 69 196 hervor, daß Ethylen nicht zur Absorption von Ethylenglykol oder Ethylenalkoholen aus ihren wäßrigen
Lösungen geeignet ist, während sich höhere Alkohole hierdurch gewinnen lassen. Aus
J. Am. Chem. Soc. 58. Seite 1099 (1954) ergibt sich, daß
Kohlendioxid in der Nähe seines krehchen Punkts nur
wenig Ethylenglykol und Wasser absorbiert, dabei mit Ethylalkohol jedoch vollständig mischbar ist. Ethylenoxid
wird darin nirgends erwähnt.
Die aus GB-PS 12 90 1 !7 bekannte Verwendung von Kohlendioxid zur Extraktion von Coffein aus wäßrigen
Lösungen zeigt, daß feuchtes Kohlendioxid im überkritischen Zustand die Eigenschaften einer polaren Flüssigkeit
hat und dabei polare Verbindungen, wie Coffein aufnehmen kann.
In US-PS 42 53 948 wird ein Verfahren zur Gewinnung von Acrylsäure aus wäßrigen Lösungen mittels
Kohlendioxid beschrieben, und dies zeigt die Abstoßung des im Kohlendioxid aufgenommenen Wassers durch
Bildung von Hydraten.
Es werden auch bereits verschiedene landwirtschaftliche Produkte mit superkritischem Kohlendioxid behandelt,
und hierzu wird beispielsweise hingewiesen auf US-PS 38 06 619, US-PS 38 43 824, US-PS 39 39 281.
US-PS 39 23 847 und GB-PS 13 88 581.
In US-PS 42 50 331 wird die Gewinnung von Carbonsäuren
aus verdünnten wäßrigen Lösungen ihrer Alkalimetallsalze mit überkritischem Kohlendioxid beschrieben.
Hierbei reagiert das Kohlendioxid mit dem Salz unter Bildung der entsprechenden Säure, die dann durch
Kohlendioxid extrahiert wird. Gleichzeitig geht daraus hervor, daß dabei zur Verbesserung der Löslichkeit bestimmter
Säuren im Kohlendioxid bedarfsweise andere stärker polare überkritische Flüssigkeiten zugesetzt
werden müssen.
Die GB-OS 20 59 787A beschreibt ein Verfahren zur Abtrennung organischer Verbindungen, insbesondere
wassermischbarer sauerstoffhaltiger Kohlenwasserstoffe, aus wäßrigen Lösungen mit überkritischem Kohlendioxid
und anschließender Fraktionierung, wobei die Anwendung einer Dampfrekompression hervorgehoben
wird, um den Energiebedarf zur Abtrennung der organischen Verbindlungen vom Kohlendioxid möglichst
gering zu halten. Es werden darin zwar allgemein Alkohole, Säuren, Aldehyde, Ester und Ketone erwähnt,
jedoch nirgends auf die Anwendung eines solchen Verfahrens für die Gewinnung von Ethylenoxid hingewiesen.
Die Absorption von Ethylenoxid, welches in einem Gemisch aus Ethylenoxid und Wasser über einen hohen
Aktivitätskoeffizienten verfügt hat nun den Nachteil, daß sie große Wassermengen erfordert Die Destillation
verdünnter wäßriger Lösungen wird nun jedoch wegen der zunehmend steigenden Energiekosten immer teurer,
und Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines Verfahrens zur Gewinnung von Ethylenoxid aus
entsprechenden wäßrigen Lösungen, das gegenüber den hierzu bekannten Verfahren in wirtschaftlicherer Weise
abläuft. Diese Aufgabe wird erfindungsgenöß nun durch das aus den Ansprüchen hervorgehende Verfahren
gelöst
Die erste Stufe (Stufe (a)) des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß man eine wäßrige Lösung
von Ethylenoxid mit Kohlendioxid als Lösungsmittel im nahezu kritischen oder überkritischen Zustand bei einem
Überdruck von etwa 35 bis 300 bar und bei einer Temperatur von etwa 0 bis 1000C selektiv extrahiert,
wobei vorzugsweise eine Lösung verwendet wird, die etwa 0,1 bis 10 Mol-% Ethylenoxid enthält. Hierbei
kommt es dann zu einer selektiven Extraktion von Ethylenoxid durch Kohlendioxid in einem von den jeweiligen
Bedingungen bestimmten Ausmaß. Gewöhnlich werden dabei mehr als 90% des vorhandenen Ethylenoxids aus
der wäßrigen Lösung entfernt. Das dabei erhaltene ethylenoxidhaltige
Kohlendioxid wird dann in der zweiten Stufe (Stufe (b)) von der an Ethylenoxid erschöpften
wäßrigen Lösung abgetrennt und im Anschluß daran wird das abgetrennte ethylenoxidhaltige Kohlendioxid
in der dritten Stufe (Stufe (c)) gewonnen, was sich beispielsweise durch Temperaturänderungen und/oder
Druckänderungen erreichen läßt Eine bevorzugte Möglichkeit hierzu besteht in einer Druckerniedrigung
des ethylenoxidhaltigen Kohlendioxids in der Stufe (c) auf einen Überdruck von etwa 30 bis 75 bar und einer
Abdestillation des Kohlendioxids vom Ethylenoxid.
Die Erfindung wird im folgenden unter anderem unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter erläutert In
ihr zeigt
F i g. 1 ein Blockdiagramm des Verfahrens zur katalytischen Oxidation von Ethylen zu Ethylenoxid und von
dessen Gewinnung;
F i g. 2 das erfindungsgemäße Verfahren zur Gewinnung von Ethylenoxid aus unter hohem Druck stehenden
wäßrigen Lösungen.
Das herkömmliche Verfahren zur Herstellung von Ethylenoxid
geht schematisch aus F i g, 1 hervor. Demnach werden Ethylen 10 und Sauerstoff 12 in einen Oxidationsreaktor
14 eingeführt der einen Silberträgerkatalysator enthält, welcher im Inneren von Rohren angeordnet
ist, die von einer zur Abfuhr der Reaktionswärme dienenden Wänneübertragungsflüssigkeit umgeben
sind. Bei jedem Durchgang durch den Oxidationsreaktor wird lediglich ein Te'ii des Ethylens zu Ethylenoxid
umgewandelt, so daß man normalerweise eine ziemliche Menge an Ethylen zusammen mit Verdünnungsgasen,
wie Stickstoff oder Methan, wieder in den Oxidationsreaktor rückführen muß. Die aus dem Oxidationsreaktor
über eine Leitung 16 mit einem Überdruck von etwa 10 bis 40 bar und einer Temperatur von 200 bis 400° C austretenden
Gase werden in einen Hochdruckabsorber 18 eingespeist wo sie mit einem Strom aus rückgeführtem
Wasser 20 zusammentreffen und abgekühlt werden, so daß das Ethylenoxid zusammen mit Kohlendioxid und
verschiedenen im Oxidationsreaklor gebildeten Verunreinigungen absorbiert wird. Die nichtabsorbierten Gase
werden von der wäßrigen Lösung von Ethylenoxid abgetrennt und über eine Leitung 22 für rückgeführtes
Gas wieder in den Oxidationsreaktor 14 eingespeist Die ethylenoxidreiche Lösung wird über eine Leitung 34 in
einen Abstreifer 26 geführt in welchem das Ethylenoxid abgetrennt wird. Das dabei anfallende Magerwasser
wird über eine Leitung 20 in den Hochdruckabsorber 18 rückgeführt Nach diesen Maßnahmen kann man das
gasförmige Ethylenoxid erneut in ein'.·"-:: geeigneten Lösungsmittel,
wie Wasser oder Ethylencarbonat, absorbieren und von den verschiedensten Verunreinigungen
trennen, und hierbei handelt es sich um Verfahren, die in F i g. 1 allgemein als Ethylenoxidreinigung 28 angedeutet
sind. Hierzu können beispielsweise die aus den eingangs erwähnten US-PS bekannten Methoden herangezogen
werden. Beim dabei anfallenden Endprodukt kann es sich um praktisch reines Ethylenoxid oder wahlweise
auch ein Gemisch aus Ethylenoxid und Kohlendioxid handeln, wenn man hieraus Ethylencarbonat herstellen
möchte.
Die Fig.2 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Die hierzu benötigte wäßrige Lösung mit einem Gehalt an Ethylenoxid von etwa
0,1 Mol-% (maximal etwa 10 Mol-%) kommt vom Hochdruckabsorber 18 von F i g. 1 mit einem Überdruck
von etwa 10 bis 40 bar und einer Temperatur von 50 bis 1000C. Beim vorliegenden Beispiel hat diese wäßrige
Lösung einen Überdruck von etwa 20 bar und eine Temperatur von 6O0C. Statt eines Abstreifens des Ethylenoxids
nach dem herkömmlichen Verfahren von F i g. 1 wird eine wäßrige Lösung beim erfindungsgemäßen
Verfahren über eine Leitung 30 in eine Mischkolonne 32 geführt, in der sie mit einem Strom 34 von Kohlendioxid
im nahezu kritischen oder übencritischen Zustand
unter solchen Bedingungen in Gegenstromkontakt gebracht wird, daß es hierdurch zu einer selektiven
Extraktion von über 90% des vorhandenen Ethylenoxids kommt Man könnte auch weniger Ethylenoxid
extrahieren, doch würde eine solche weniger vollständige Entfernung von Ethylenoxid dann gegebenenfalls unwirtschaftlich
sein. Die kritischen Bedingungen für das Kohlendioxid sind 31°C und ein Überdruck von
73,6 bar, so daß die Extraktion bei Temperaturen im Bereich von etwa 0 bis 1000C und einem Überdruck von
etwa 35 bis 300 bar durchgeführt wird. Bei diesem Beispiel wird mit einem Überdruck von etwa 86,3 bar und
einer Temperatur von etwa 32°C gearbeitet. Durch geeignete Wahl der Menge an Kohlendioxid und des Arbeitsdrucks
sowie der Arbeitstemperatur läßt sich praktisch das gesamte Ethylenoxid extrahieren, während die
Hauptmenge des Wassers zurückgehalten wird. Bei diesem Beispiel werden etwa 35 Mo! Kohlendioxid pro
Mol Ethylenoxid angewandt, wobei praktisch das gesamte Ethylenoxid absorbiert wird. Trotz der verhältnismäßig
großen Wassermenge wird unter den optimalen Bedingungen für die Extraktion von Ethylenoxid we-
niger als etwa 1% Wasser vom Kohlendioxid durch Absorption oder Mitschleppen aufgenommen. Die Gegenwart
einer solchen Wassermenge ist im Falle des vorliegenden Beispiels vernachlässigbar. Es kommt hierbei
daher zu einer praktisch vollständigen Abtrennung. Die Art und Weise der Anlagen, die sich für diese Behandlung
verwenden lassen, liegt für den Fachmann auf der Hand. So läßt sich hierzu beispielsweise eine Anlage
einsetzen, die eine stufenweise Durchmischung in einer Folge von Reaktionsgefäßen ermöglicht. Normalerweise
verwendet man hierzu jedoch die aus F i g. 2 hervorgehenden
Rühr-Misch-Kolonne oder einen Mischturm, der Böden oder Füllkörper enthält.
Die erschöpfte wäßrige Lösung (Magerwasser) wird nach Abtrennung des netto gebildeten Ethylenoxids
über eine Leitung 36 in den Hochdruckabsorber rückgeführt. Das ethylenoxidreiche Kohlendioxid (Ethylcnoxidgehalt
von etwa 2,9 Mol-%) wird aus der Kontakt- «tiifp Ύ} iihpr pinp I pitiincr IK nhorp7ocrpn »inH 7iir Ah-
- — — o -- — o G
trennung des Ethylenoxids in eine Auftrennstufe 40 geführt. Diese Auftrennung läßt sich nach verschiedenen
Methoden erreichen, die von den jeweiligen Arbeitsbedingungen abhängen. Eine zur Bewerkstelligung dieser
Auftrennung geeignete Methode geht aus Fig. 2 hervor. Hiernach wird das Gemisch aus Ethylenoxid und
Kohlendioxid in eine Destillationskolonne 40 geführt, in welcher die beiden Bestandteile voneinander getrennt
werden, wobei das Kohlendioxid in einem Wärmeaustauscher 42 kondensiert und als Rückfluß über eine Leitung
44 riickgeleitet und über eine Leitung 34 und einen Kompressor 46 in die Extraktionskolonne 32 geführt
wird, während man das Ethylenoxid und etwas Kohlendioxid sowie Verunreinigungen und Nebenprodukte
über eine Leitung 48 weiteren Reinigungsstufen zuführt. Bei der aus F i g. 2 hervorgehenden Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Arbeitsdruck über ein Ventil 39 (zur Rückgewinnung der Energie
läßt sich natürlich auch ein Expander verwenden) so erniedrigt, daß sich das Absorptionsvermögen des Kohlendioxids
verringert und Ethylenoxid abgetrennt werden kann. Der Arbeitsdruck für die Destillation wird so
gewählt, daß hierdurch ein nahezu kritischer Wert beibehalten bleibt, wodurch sich in vorteilhafter Weise von
der erniedrigten latenten Verdampfungswärme Gebrauch machen läßt. Dieser Arbeitsdruck reicht vorzugsweise
von etwa 30 bis 75 bar. Beim vorliegenden Beispiel wird mit einem Überdruck von etwa 72 bar
gearbeitet. Der Überdruck kann etwa 70 bis 75 bar betragen, wenn reines Kohlendioxid verwendet wird, und
die Arbeitstemperatur liegt am Boden der Kolonne bei unter etwa 50° C (;n Abhängigkeit vom Druck) und am
Kopf der Kolonne bei 0 bis 50° C. Bei diesem Beispiel beträgt die Temperatur am Boden der Kolonne etwa
43° C und die Temperatur am Kopf der Kolonne etwa 30° C.
Unter den beschriebenen Bedingungen kann eine wirtschaftliche Kondensierung von Kohlendioxid ohne
entsprechende Kühlung mit Schwierigkeiten verbunden sein. Es werden daher zweckmäßigerweise streckende
Verschnittgase zugesetzt, wie Propan oder Butan, die eine höhere kritische Temperatur als Kohlendioxid haben,
wodurch sich die kritische Temperatur und der kritische Druck des Dampfgemisches am Kopf der Kolonne
erhöht, so daß die Kondensation wirtschaftlich günstiger wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können natürlich auch andere Arbeitstechniken angewandt
werden, beispielsweise das aus GB-OS 20 59 787A bekannte Verfahren für die Abtrennung anderer
Verbindungen von Kohlendioxid. Ferner kann man durch geeignete Einstellung der Temperatur des
ethylenoxidreichen Stroms das Absorptionsvermögen des Kohlendioxids für Ethylenoxid herabsetzen und
hierdurch das Ausmaß der jeweiligen Abtrennung steuern. Die Auswahl der jeweils anzuwendenden Methode
richtet sich im allgemeinen nach den jeweiligen Kosten, die von den physikalischen Eigenschaften in Verbindung
mit dem jeweiligen System aus Ethylenoxid und der im nahezu kritischen oder überkritischen Zustand befindlichen
jeweiligen Flüssigkeit bestimmt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich selbstverständlich nicht nur auf eine Hochdrucklösung anwenden,
wie sie nach dem aus F i g. 1 hervorgehenden Verfahren bei der Oxidation von Ethylen als Reaktorabstrom
anfällt. Es lassen sich nämlich in gleicher Weise auch andere wäßrige Lösungen von Ethylenoxid behandeln,
hpisnirkweise Lösungen, wie man sie durch Abstreifen
des Ethylenoxids von entsprechenden Hochdrucklösungen enthält, wobei man dieses Ethylenoxid
dann in herkömmlicher Weise durch Reabsorption in ■ Wasser gewinnt. Allgemein kann das vorliegende Verfahren
demnach auf die verschiedensten wäßrigen Lösungen angewandt werden, aus denen man Ethylenoxid
mittels Kohlendioxid im nahezu kritischen oder überkritischen Zustand extrahieren möchte.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Gewinnung von Ethylenoxid aus wäßrigen Lösungen, dadurch gekennzeichnet,
daß man
(a) eine solche wäßrige Lösung von Ethylenoxid mit Kohlendioxid als Lösungsmittel irn nahezu
kritischen oder überkritischen Zustand bei einem Überdruck von etwa 35 bis 300 bar und bei
einer Temperatur von etwa 0 bis 100° C selektiv
extrahiert,
(b) das gemäß Stufe (a) erhaltene ethylenoxidhaltige Kohlendioxid von der an Ethylenoxid erschöpften
wäßrigen Lösung abtrennt und
(c) das Ethylenoxid aus dem gemäß Stufe (b) erhaltenen abgetrennten ethyienoxidhaltigen Kohlendioxid
gewinnt
20
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewinnungsverfahren gemäß Stufe
(c) in einer Druckerniedrigung der Stufe (b) und einer Abdestillation des Kohlendioxids vom Ethylenoxid
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Stufe (b) bei einem Überdruck
von etwa 35 bis 300 bar und bei der Stufe (c) bei einem Überdruck von etwa 30 bis 75 bar arbeitet.
4. Verfahre.! nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die kritische Temperatur des Gemisches durch Zugabe eines streckenden Gases erhöht.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als ethylenoxidhaltige wäßrige
Lösung eine solche verwendet, die bei der Behandlung des bei der dampfphasenkatalysierten Oxidation
von Ethylen anfallenden Abgasstroms mit einer rückgeführten wäßrigen Lösung gebildet worden
ist.
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