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Typengießform. Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Gießformen
für Typengießmaschinen zum Gießen von einzelnen Typen, die es ern-löglicht, dieselben
Formen, die zum Gießen von Buchstabentypen verwendet werden, auch zum Gießen von
Ausschlußstücken anwendbar zu machen. Die bekannten Einrichtungen zum Verkürzen
der Gießform zum Zwecke des Gießens von Ausschlußstücken haben den Nachteil, daß
sie ohne Zusammenhang mit der Gießform sind. Gewöhnlich sind die Verkürzungsstücke
mit der Matrize verbunden und bewegen sich bei jedem Arbeitsgang in die Gießform
hinein und wieder heraus. Hierdurch wird eine starke Abnutzung der Gießform hervorgerufen,
und bei sehr dünnen Typen ist es schwer, die Gießform richtig zu schließen.
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Die Erfindung sucht diesen Nachteil dadurch zu beseitigen, daß , der
zur Verkürzung der Gießform dienende Teil als Paßstück ausgebildet ist, welches
an dem Gießformkörper befestigt ist, sich mit ihm bewegen und einen Teil- der Gießhöhlung
ausfüllen kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsformen dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i eine Seitenansicht auf eine sogenannte Titchener-Gießform;
Fig. 2 ist ein Grundriß der unteren Hälfte davon; Fig. 3 ist ein Querschnitt durch
Fig. i, und zwar nach der Linie a-a von Fig. 2; Fig. 4 ist eine Ansicht auf einen
beweglichen Teil zum Kürzen der Gießhöhlung; Fig. 5 ist ein ähnlicher Schnitt wie
Fig. 3, der eine etwas andere Ausführungsform in Einzelansicht zeigt; Fig. 6 ist
ein Grundriß der unteren Hälfte einer Form, der eine weitere Einrichtung zum Verkürzen
der Gießhöhlung zeigt; Fig. 7 ist ein Schnitt in Richtung der Linie b-b gemäß Fig.
6 ; Fig. 8 ist ein ähnlicher Schnitt mit geringen Abänderungen der in Fig. 7 gezeigten
Einrichtung; Fig. 9 ist ein Grundriß einer weiteren Ausführungsform, teilweise im
Schnitt nach Linie d-d in Fig. I I ; Fig. io ist ein Schnitt durch Fig. 9; Fig.
i i ist ein Schnitt in Richtung der Linie c-c gemäß Fig. io; Fig. 12 ist ein Aufriß,
der die Art zeigt, in welcher eine Gießform, die von einer Schrifttypenform in eine
Ausschlußgießform umgestaltet werden kann, sowohl bezüglich der Kegelstärke als
auch der Schrift- bzw. Letternhöhe einstellbar gemacht ist; Fig. 13 ist ein Schnitt
in Richtung der Linie e-e gemäß Fig. 1:2; Fig. 14 ist ein Schnitt in Richtung der
Linie f-f gemäß Fig. 12; Fig. 15 zeigt im Aufriß eine Form derjenigen Art, bei welcher
ein Teil der Form gleitbar ist, um die Typen auszustoßen; Fig. 16 zeigt einen Schnitt
in Richtung der Linie g-g in Fig. 15 und Fig. 17 eine schaubildliche Ansicht einer
weiteren Einrichtung, die für Gießformen der in Fig. 15 und 16 gezeigten Art anwendbar
ist.
In der Zeichnung (Fig. i bis 4) ist 21 der obere und 22 der
untere Gießformteil. Der obere Gießformteil liegt dicht auf dem Unterteil und bewegt
sich auf diesem in die Gießstellung. - Sollen Schrifttypen gegossen werden, so bewegt
sich der Oberteil so weit, bis sich der Anschlag 23 gegen die Matrize legt, um die
Gießform auf Schrifthöhe einzustellen. Sollen Ausschlußs.tücke gegossen werden,
so werden gemäß der Erfindung an Stelle der Matrizen Paßstücke 24, die zur Einstellung
der Höhe dienen, verwendet, welche durch Schrauben o. dgl. an dem Gießformunterteil
befestigt werden. Die Paßstücke haben Vorsprünge 25, die in die Gießform einfassen
und einen Teil der Gießhöhlung füllen, wodurch die Gießform verkürzt wird. Diese
Paßstücke können mit Seitenteilen aus einem Stück hergestellt sein, die bezüglich
ihrer Stärke den gewöhnlichen Matrizen von dem Schriftbild bis zu der Kante entsprechen.
Zweckmäßig wird indessen ein besonderer, - der Matrizenstärke entsprechender Teil
26 und eine Anzahl von Paßstücken 24 für die erforderliche Letternhöhe vorgesehen.
Infolgedessen ist es nur nötig, die Paßstücke 24 auszuwechseln, wenn die Letternhöhe
beim Gießen von Gevierten geändert werden soll. Die Paßstücke sind an dem Gießformkörper
22 befestigt und bewegen sich mit diesem. Das Gießen der Gevierte erfolgt in der
gleichen Arbeitsweise wie das Gießen von gewöhnlichen Typen, nur daß keine Matrizen
verwendet werden, d. h. nach dem Gießvorgang bewegt sich der obere Teil 21 der Form
ein wenig in der gewöhnlichen Weise um seinen Drehpunkt, und die Type kommt in Eingriff
mit einem festen Teil 28 der Gießform, fällt aus dieser heraus und gleitet vom Gießformunterteil
ab. Die Gießform ist als Ganzes zu diesem Zweck geneigt angeordnet. Werden Schrifttypen
gegossen, so werden sie aus der Form ausgestoßen, und zwar an beiden Enden, sowohl
an dem Ende, an dem, das Angußstück, als auch an dem, wo das Schriftbild angeordnet
ist, und für den Fall, daß dieser Arbeitsvorgang auch bei gegossenen Gevierten angewendet
werden soll, kann dieses dadurch erreicht werden, daß der Ansatz 25 der Paßstücke
24 die in Fig. 5 gezeigte Form erhält, bei welcher ein Teil 29 weggeschnitten ist,
so daß die Gevierte mit Angußstücken an beiden Enden hergestellt werden. In diesen
Fall ist es notwendig, einen Block 30 vorzusehen, der durch den Rahmen 31,
welcher um 32 zum Zweck des - Schließens der Form schwingt, getragen wird. Bei dem
Arbeitsvorgang bewegt sich dieser Block 30 in die Gießstellung (Fig. 5),
und wenn sich die Form öffnet, um die Type auszustoßen, schwingt er aus, so daß
die äußere Fläche der Type in Eingriff mit festen Maschinenteilen gelangt und die
Type dann ausgestoßen wird. Fig. 6 und 7 zeigen eine etwas andere Art der Verkürzung
der Gießhöhlung. In diesem Falle ist die untere Hälfte des Gießformbodenteiles mit
einem Gleitstück 33, welches durch eine Schraube 34 auf Letternhöhe einstellbar
ist, versehen. Sollen Schrifttypen gegossen werden, so wird das Gleitstück 33 in
eine solche Lage gebracht, daß sein Ende 35 mit der Kante 36 des Gießformbodenteiles
bündig, d. h. in einer Ebene liegt. Sollen Ausschlußstücke gegossen werden, so wird
dieser Teil 35 in die Gießhöhlung eingestellt, entsprechend der Höhe der Ausschfußstücke,
die gebraucht werden. In Fig. 8 ist die Anwendbarkeit dieser Einrichtung zum Gießen
von Typen mit Angußstücken an beiden Seiten zum Zwecke- des leichten Ausstoßens
aus der Form in der vorher erwähnten Weise gezeigt. Hier ist das einstellbare Gleitstück
33a so ausgebildet, daß ein Angußstück an der Type gegossen wird. Die Gießform wird
am Ende durch einen Block 37 ähnlich einer Matrize abgeschlossen, so daß die zu
gießende Type mit einem schmalen Ansatz 38 an ihrer Außenseite gegossen wird, welcher
beim Offnen der Form mit einem festen Teil 28 der Maschine in der . gewöhnlichen
Weise in Eingriff kommt.
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In Fig. 9 bis i i ist eine von der in Fig. 6, 7, 8 gezeigten und vorher
beschriebenen Art der Verkürzung der Form ein wenig abweichende Ausführungsform
dargestellt. Hier sind an Stelle der auf Letternhöhe einstellbaren Teile 33 (Fig.6
und 7) und 33a (Fig. 8) beide Gießformteile mit Gleitstücken 39 versehen, deren
Enden .40 in der Gießstellung einander überlappen (das eine ist in der einen Richtung
und das andere in der entgegengesetzten Richtung einstellbar) und eine kleine Höhlung
41 zwischen sich lassen, die die Verlängerung der Form -für das Angußstück bildet.
Die Gießform ist an ihren Enden durch einen Matrizenblock abgeschlossen, durch den
ein kleiner Ansatz 42 an der Type zum Zwecke des Ausstoßens, wie vorher beschrieben,
angegossen wird. Das Angußstück wird an dem Punkt 43 entfernt, so daß kurze Ausschlußstücke
hergestellt werden.
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Fig. 12, 1-3 und 14 zeigen die Anwendung der Erfindung auf Formen,
die sowohl auf Kegelstärke als auch auf Letternhöhe eingestellt werden können. Die
Einstellung der Form für Kegelstärke erfolgt durch den Teil 4.4, der in dem Block
45 gleitet. Zur leichteren Einstellung der Kegelstärke kann eine Lehre 46 angewendet
werden. Die -Ein-
Stellung auf Letternhöhe erfolgt durch den Teil
45, der in wagerechter Richtung einstellbar ist. Beim Gießen von Ausschlußstücken
wird die Form geschlossen, und ein Teil der gewöhnlichen Länge der Formhöhlung wird
durch die Platte 49 eingenommen, so daß die so abgegossenen Ausschlußlettern entsprechend
der Stärke der Platte kürzer sind. Sollen Schrifttypen hergestellt werden, so wird
die Platte in eine solche Lage gebracht, in der die Fläche 49a mit der Fläche 5o
des einstellbaren Teiles 44 bündig liegt, und der Abschluß der Form wird durch die
Platte 51 bewirkt, welche gegenüber dem Teil 45 verstellbar angeordnet ist, bis
sie mit einem Ende gegen die Fläche 49a der Platte 49 anschlägt.
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Fig. 15, 16 und 17 zeigen die Erfindung in ihrer Anwendung auf eine
Gießmaschine, bei welcher der Gießformkörper, d. h. als Kernschieber ausgebildet
ist; um die Type auszustoßen. Bei dem gewöhnlichen Arbeitsgang einer solchen Maschine
gleitet, nachdem der Abguß der Type erfolgt ist; .der Teil 52 abwärts, bis er mit
der Unterkante 53 der Gießhöhlung bündig liegt, worauf der als Kernschieber dienende
Gießformkörper 54 eine wagerechte Bewegung ausführt, um die Type über die obere
Fläche des Teiles 52 hinweg in den Aufnahmekanal 55 zu bringen. Hierauf bewegen
sich die Teile in die Stellung gemäß Fig. 15 und 16 zurück. Um die Gießformhöhlung
beim Gießen von Ausschlußstücken zu verkürzen, ist gemäß der Erfindung an dem Gießformkörper
54 ein Glied 56 befestigt, -das durch die in den Schlitz 58 einfassende Schraube
57 eingestellt werden kann. An dem Ende dieses Teiles ist mittels der Schraube 59
ein Paßstück 6o befestigt, das das Ende der Form bildet und die Gießformhöhlung
verkürzt. Mit der in Fig. 17 gezeigten Einrichtung ist dasselbe erreichbar. An dem
Gießformkörper 54 ist hier ein -Teil 61 angebracht, an dessen Ende das zur Einstellung
der Letternhöhe dienende Paßstück 63 in die Gußhöhlung eintritt, das dazu dient,
die Form für die Herstellung von Ausschlußstücken zu verkürzen. Der Teil 52 der
Gießform muß hier geteilt werden und der eine der beiden Teile unter Federwirkung
stehen, so daß er an dem Teil des Paßstückes, das in die Form eingreift, vorbei
kann.