DE3225438C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Stoffdrückerfuß nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.

Aus der DE-AS 28 52 299 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bildung einer Überwendlichnaht mit Hilfe einer Zickzack- Nähmaschine bekannt, wobei über dem Stoffdrückerfuß ein Übernähdorn vorgesehen ist, dem zur Erzielung zweier aufeinanderfolgender Bewegungsphasen ein in der Pendelbewegungsbahn der Nadelstange und ein in ihrer Axialbewegungsbahn für die erste Überstichlage angeordneter Anlaufbügel zugeordnet ist und in dessen Bewegungsbahn ein Schleifenabstreifer ragt. Dabei wird nach dem Bilden einer ersten Verschlingung von Nadel- und Greiferfaden eine weitere Fadenverschlingung an der gleichen Stelle vorgenommen. Die Vorrichtung zur Bildung dieser Überwendlichnaht ist aber relativ aufwendig und sperrig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und einen Stoffdrückerfuß der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß sich ein einfacher Aufbau des Stoffdrückerfußes ergibt und damit eine gute Überwendlichnaht ausgebildet werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 gelöst. Bei der im Anspruch 1 angegebenen Fadenführung ergibt sich eine zuverlässige Überwendlichnaht, die mit einem einfach aufgebauten Stoffdrückerfuß nach dem Anspruch 2 herstellbar ist.

Die Erfindung wird beispielsweise anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Ansicht einen Stoffdrückerfuß;

Fig. 2 und 3 eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf den Stoffdrückerfuß nach Fig. 1;

Fig. 4 schematisch eine Überwendlichnaht;

Fig. 5 die Art der Herstellung der Überwendlichnaht nach Fig. 4;

Fig. 6 in perspektivischer Ansicht die Überwendlichnaht nach Fig. 5;

Fig. 7 bis 9 schematisch andere Ausführungsformen einer Überwendlichnaht, und

Fig. 10 bis 12 die den Fig. 7 bis 9 entsprechenden Nahtausbildungen.

Die Fig. 1 zeigt einen Drückerfuß 1, der an einem Drückerfußhalter 2 angelenkt ist, welcher am unteren Ende einer nicht dargestellten Drückerstange befestigt ist, die wiederum am nicht gezeigten Maschinenkopf befestigt ist. Der Drückerfuß 1 begrenzt eine Nadeldurchtrittsöffnung 1a in seiner Mitte, und er ist an seinem Vorderabschnitt mit einem Stofführungselement 3 versehen, das aus elastischem Material besteht. Das Führungselement 3 weist einen Führungsabschnitt 3a auf, der sich mit seinem unteren Rand 3b etwas weiter nach unten erstreckt als die Unterseite 1b des Drückerfußes 1, wobei sich dieser untere Rand 3b parallel zur Stoffvorschubrichtung erstreckt. Ein aus einem wärmebehandelten Stahldraht gebildetes Fadenführungsteil 5 ist mit einem Ende 5a am Vorderteil des Drückerfußes 1 befestigt, während das andere Ende einen Fadenführungsabschnitt 5b aufweist, der außerhalb des Stofführungsabschnitts 3a parallel zur Stoffvorschubrichtung liegt und sich quer zu der langgestreckten Nadeldurchtrittsöffnung 1a erstreckt. Die Unterseite des Fadenführungsabschnitts 5b liegt etwas höher als die Unterseite 1b des Drückerfußes 1.

Fig. 4 zeigt beispielsweise ein Muster einer Überwendlichnaht, die mit der zuvor beschriebenen Vorrichtung hergestellt werden kann. Dieses Muster ist elektronisch in einem nicht dargestellten Mikrocomputer gespeichert oder es kann mechanisch von einem nicht gezeigten Musternocken abgegriffen werden. Wie Fig. 4 zeigt, werden Stiche a₁, a₅ zu einem Stoff 6 ausgebildet, wobei ein Stich a₂ am Saum bzw. an der Kante 6a des Stoffs angesetzt wird und Stiche a₃, a₄ außerhalb des Fadenführungsteils 5b ausgeführt werden. Damit bilden die Stiche a₁, a₂, a₃, a₄ und a₅ einen Zyklus. Die Überwendlichnaht wird genäht, während der Stofführungsabschnitt 3a den Saum 6a des Stoffs 6 berührt. Ein Stich a′₂ des nächsten Zyklus wird innerhalb der Stichfolge 8 ausgebildet, die aus den Stichen a₁, a₂, a₃, a₄ und a₅ des vorausgegangenen Zyklus besteht. Auf diese Weise wird der Saum 6a des Stoffs 6, wie in Fig. 6 gezeigt, eingesäumt. Dabei zeigt T_U einen Oberfaden und T_L einen Unterfaden. Da der Oberfaden T_U und der Unterfaden T_L eine Überwendlichnaht längs des Saumes 6a des Stoffs 6 bilden, wie dies Fig. 6 zeigt, kann ein Stoff wie mit einer Nähmaschine eingesäumt werden, die oben liegende Doppelsteppstiche ausführt.

Fig. 7 bis 9 zeigen weitere Beispiele von Mustern von Nahtstichen, wobei Fig. 10 bis 12 die nach diesen Mustern hergestellten Überwendlichnähte im einzelnen wiedergeben.

In Fig. 7 sind die Stiche b₁, b₆ auf dem Stoff 6, die Stiche b₂, b₄ am Saum 6a und die Stiche b₃, b₅ außerhalb des Fadenführungsabschnitts 5b ausgebildet, während die Stiche b′₁, b′₂ einen Teil eines nachfolgenden Zyklus bilden.

Fig. 10 zeigt die Überwendlichnaht nach dem Muster in Fig. 7, wobei der Stich b′₂ innerhalb der Stichfolge 8 liegt.

In Fig. 8 sind die Stiche c₁, c₅ und c₆ auf dem Stoff 6, der Stich c₂ am Saum 6a und die Stiche c₃, c₄ außerhalb des Fadenführungsabschnitts 5b ausgebildet, während die Stiche c′₁, c′₂ einen Teil eines folgenden Zyklus bilden. Die Fig. 11 zeigt die Überwendlichnaht nach dem Muster von Fig. 8, wobei der Stich c′₂ innerhalb der Stichfolge 8 liegt.

In Fig. 9 liegen die Stiche d₁, d₆, d₇ auf dem Stoff 6, die Stiche d₂, d₄ am Saum 6a und die Stiche d₃, d₅ außerhalb des Fadenführungsabschnitts 5b des Fadenführungselements, wobei die Stiche d′₁, d′₂ einen Teil des folgenden Zyklus darstellen.

Vorzugsweise wird eine Stichfolge vorgesehen, die mehr als zwei Stiche auf dem Stoff 6 aufweist.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen einer Überwendlichnaht mittels einer Zickzack-Nähmaschine, wobei Nähstiche auf dem Stoff und an dessen Kante zur Verkettung zwischen Ober- und Unterfaden ausgeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine Folge von Stichen (a₁ bis a₅) ausgebildet und ein Stich (a′₂) eines nachfolgenden Nähstichzyklus innerhalb dieser Stichfolge angesetzt wird, und daß bei dieser Stichfolge wenigstens zwei Stiche (a1, a5) auf dem Stoff (6), ein Stich (a2) an der Stoffkante (6a) und Stiche (a3, a4) in einem Abstand von der Stoffkante außerhalb eines Fadenführungsteils (5b) ausgeführt werden, das neben der Stoffkante parallel zur Stoffvorschubrichtung beim Nähen mitgeführt wird.

2. Stoffdrückerfuß zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, wobei eine Nadeldurchtrittsöffnung ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Drückerfuß (1) ein Führungselement (3, 3a) zur Anlage an der Stoffkante vorgesehen und ein Fadenführungsteil (5, 5b) auf einer Seite der Nadeldurchtrittsöffnung (1a) befestigt ist, das sich zur anderen Seite der Nadeldurchtrittsöffnung erstreckt und außerhalb des Führungselements (3, 3a) parallel zur Stoffvorschubrichtung angeordnet ist.

3. Stoffdrückerfuß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Fadenführungsteil (5, 5b) als Draht ausgebildet ist.

4. Stoffdrückerfuß nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Führungselement (3, 3a) elastisch ausgebildet ist.