DE19629317A1 - Verfahren zum Rundstricken eines Strumpfes und dadurch herstellbarer Strumpf - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Strumpf, insbesondere einen Stumpfstrumpf. Zur Befestigung von Prothesen ist es bekannt, eine Siliconhülse zu verwenden, die über den Stumpf der entsprechenden Extremität aufgerollt wird. Die Hülse enthält im Bereich ihrer Spitze einen Stift, der einen Teil einer Kupplung zum Ankuppeln der eigentlichen Prothese bildet.

Über die am Stumpf der Extremität aufgerollte Siliconhülse wird dann ein Stumpfstrumpf angezogen. Dieser muß an der Stelle, an der der Kupplungsstift sitzt, ein Loch aufweisen.

Es ist bereits ein derartiger Stumpfstrumpf bekannt (DE-PS 43 21 182). Dieser weist eine Spitze auf, die aus einem doppelwandigen am Spitzenanfang umgehängten Gestrick besteht. Der Spitzenabschluß ist verdreht ausgebildet und bildet eine Öffnung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit oder einfachen Herstellung eines Strumpfes mit einer Öffnung im Fersen- oder Spitzenbereich zu schaffen. Das Verfahren soll insbesondere zum Herstellen eines Stumpfstrumpfes geeig­ net sein.

Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 1 vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.

Der Strumpf kann also bis zum Beginn des Fersen- und/oder Spitzenbereiches durch das übliche Rundstricken hergestellt werden. Bei Erreichen des Fersen- bzw. Spitzenbereiches wird in Pendeltechnik weitergestrickt und bei Erreichen der Stelle, an der das Loch angeordnet werden soll, zwei getrenn­ te Felder mit zwei Faden gestrickt. Die Trennstelle zwischen den beiden Feldern ist praktisch linienförmig. Es entsteht auf diese Weise ein Knopfloch, das nach Herstellung des Strumpfes die Öffnung bildet, durch die der Kupplungsstift hindurchgesteckt werden kann.

Der auf diese Weise hergestellte Strumpf hat den Vorteil, daß er an der Stelle, an der der Kupplungsstift sitzt, keine Verwerfungen, Faltenbildungen o. dgl. aufweist.

In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß nach dem Beenden des Rundstrickens der Spitze des Strumpfes die Spitze durch Ketteln geschlossen wird. Ebenfalls möglich ist das Schließen durch Nähen.

Soll die Öffnung nicht an der Spitze des Strumpfes, sondern beispielsweise an einem Fersenbereich angeordnet werden, so kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß nach dem Beenden des Strickens der Ferse des Strumpfes der Fußbereich des Strumpfes wieder durch Rundstricken hergestellt wird.

Bei Beginn des Pendelns, das zunächst über etwa den halben Umfang des Strumpfschlauches durchgeführt wird, kann in Weiterbildung ein Fadenführer verwendet werden.

Bei Erreichen der Stelle, an der das Loch beginnen soll, kann für den zweiten Faden ein zweiter Fadenführer hinzugenommen werden.

Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, daß die Stelle des Wechselns des Fadens mittig zwischen den Rändern der Strick­ breite liegt. Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, daß die Öffnung exakt an der Spitze des Stumpfstrumpfes oder exakt an der Ferse liegt.

Die Erfindung schlägt ebenfalls einen Strumpf, insbesondere einen Stumpfstrumpf vor, der durch ein Verfahren nach einem der Patentansprüche herstellbar ist.

Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge ergeben sich aus den Patentansprüchen, deren Wortlaut durch Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht wird, der folgenden Beschrei­ bung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung.

Hierbei zeigt die einzige Zeichnungsfigur die schematische Darstellung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Strumpfes in aufgeschnittenem Zustand.

Die in der Figur linke Seitenkante 1, die durch das Auf­ schneiden des Strumpfes entstanden ist, ist bei nicht aufge­ schnittenem Strumpf mit der rechten Seitenkante 2 verbunden. Der Strumpf wird von unten nach oben fortschreitend in einer bekannten Rundstrickart hergestellt, des die der Linie 3 entsprechende Stelle erreicht ist. An dieser Stelle soll im dargestellten Beispiel die Spitze des Strumpfes beginnen. Zum Herstellen der Spitze wird beim Rundstricken auf das Pendeln übergegangen, d. h., es wird nur über einen Teil des Umfanges weitergestrickt. Dabei behalten die nicht mehr am Strickvor­ gang beteiligten Nadeln ihre Maschen bei, werden aber nicht mehr bewegt. Die erste Reihe des Pendelns, angedeutet durch die gestrichelte Linie 4, erfolgt über den halben Umfang des Strumpfschlauches. Dabei bleibt also die Hälfte der Nadeln in Tätigkeit, während die zweite Hälfte der Nadeln nicht mehr am Strickvorgang teilnimmt. Zum weiteren Herstellen der Spitze erfolgt kontinuierlich eine Verringerung der Strickbreite, was dadurch erreicht wird, daß immer mehr Nadeln nicht mehr am Strickvorgang teilnehmen, ihre Maschen aber behalten. Dies wird fortgesetzt, bis eine zweite Linie 5 erreicht ist. An dieser Stelle soll nun beispielsweise das zu bildende Loch 6 beginnen. Während des Pendelns von der Linie 4 beginnend wird ein erster Fadenführer verwendet. Bei Erreichen der Linie 5 wird vom linken schräg verlaufenden Rand 7 aus mit beispiels­ weise dem gleichen Faden und dem gleichen Fadenführer nur bis zu der Stelle der Öffnung 6 und von dort zurück zum Rand 7 gestrickt. Dann wird mit einem zweiten hinzuzunehmenden Faden und einem zweiten Fadenführer von 6 bis zu der rechten schräg verlaufenden Begrenzungslinie 8 und von dort wieder zurück bis zu der Stelle des Loches 6 gestrickt. Dort erfolgt das Stricken dann wieder mit dem ersten Faden und dem ersten Fadenführer von Linie 7 und wieder zurück. Dieser Vorgang setzt sich fort, bis die Stelle 9 der kleinsten Strickbreite erreicht ist, d. h. die eigentliche Spitze des Strumpfes. Von nun an wird unter Beibehaltung der Verwendung zweier Fäden und zweier Fadenführer die Strickbreite wieder verbreitert, bis die Stelle 10 erreicht ist, an der das Loch 6 enden soll. Von nun an wird wieder mit nur einem Faden und einem Faden­ führer unter kontinuierlicher Verbreiterung der Strickbreite bis zu dem Ende 11 der Spitze gestrickt. Die Strickbreite des Endes 11 der Spitze des Strumpfes entspricht der Strickbreite an der Linie 4 zu Beginn der Pendelbewegung.

Im dargestellten Beispiel wurde die Spitze des Strumpfes mit einem Loch 6 versehen. An dieser Stelle ist der Rundstrick­ vorgang des Strumpfes beendet. Die Linie 11 liegt auf der Maschenreihe der Linie 3 und wird mit dem Ende des Strumpf­ schlauches geschlossen.

Soll nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ein Loch 6 in einer Ferse hergestellt werden, so würde nach Erreichen des Endes 11 der Ferse das Pendeln ausgeschaltet und wieder über den gesamten Unfang rundgestrickt werden.

Claims (7)

1. Verfahren zum Rundstricken eines Strumpfes, insbesondere eines Stumpfstrumpfes, mit einem Loch an seiner Spitze und/oder Ferse, bei dem

• 1.1 ein Strumpfschlauch durch Rundstricken hergestellt wird,
• 1.2 bei Erreichen des Bereiches der Spitze und/oder Ferse der Strumpf in Pendeltechnik über nur einen Teil des Umfangs weitergestrickt wird,
• 1.3 beim Weiterstricken die Strickbreite zunehmend ver­ ringert wird,
• 1.4 kurz vor Erreichen der engsten Stelle (9) der Strickbreite bei jeder neuen Maschenreihe mit Hilfe eines Fadens bis zu einer bestimmten Stelle der Breite gestrickt und von dort aus mit einem weite­ ren Faden bis zum gegenüberliegenden Rand und wie­ der zurück zu der genannten Stelle gestrickt wird,
• 1.5 bei Erreichen der engsten Stelle (9) die Strick­ breite zunehmend wieder vergrößert wird,
• 1.6 kurz nach Verlassen der engsten Stelle (9) wieder mit nur einem Faden weitergestrickt wird und
• 1.7 bei Erreichen der ursprünglichen Strickbreite, bei der das Pendeln begonnen wurde, das Pendeln wieder beendet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem nach Beenden des Rundstrickens der Spitze des Strumpfes die Spitze durch Ketteln geschlossen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem nach Beenden des Strickens ,der Ferse des Strumpfes der Strumpf wieder durch Rundstricken weiter hergestellt wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem bei Beginn des Pendelns ein Fadenführer verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem für den zweiten Faden ein zweiter Fadenführer ver­ wendet wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Stelle des Wechselns des Fadens zur Herstellung des Lochs (6) mittig zwischen den Rändern (7, 5) der Strickbreite liegt.

7. Strumpf, insbesondere Stumpfstrumpf, herstellbar durch ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche.