Verfahren und Vorrichtung zur Vorbereitung von Strümpfen für das Zusammennähen der Spitzen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbereitung von auf Rundstrickmaschinen hergestellten Strümpfen zum Zusammennähen bzw. Ketteln der Spitzen in einer Kettelmaschine, die einen Kettenförderer hat. Ferner betrifft die Erfindung einen Förderer für Kettelmaschinen, in denen die Spitzen der gemäß dem Verfahren vorbereiteten Strümpfe geschlossen werden.
Es ist bekannt, daß bei dem sogenannten Blindnähen, bei dem nicht alle Maschen der zu verbindenden Reihen aufgenommen werden, das exakt ausgerichtete Aufschieben des Strumpfes auf den Förderer dadurch erfolgt, daß der Unterschied zwischen den feinen Maschenreihen und der normalen Stärke des Strumpfes als
* Anschlag gegen die Unterseite der Führungsrippen des Förderers ausgenutzt wird.
Wenn bei Strümpfen geringerer Feinheit dieser Unterschied erheblich ist, kann er bei feinen Strümpfen kaum festgestellt werden (z.B. mit einem Durchmesser von 3 3/4 und 240 Nadeln oder
3 1/2 und 200 Nadeln) , so daß die Geradlinigkeit der Naht ungewiß und zufällig wird.
Es wurde daher vorgeschlagen, das Gewirke der Spitze mit einer Reihe aus weiten Maschen zu beenden, die durch Hinzufügen eines zweiten Fadens verstärkt sind, um den Anschlag gegen die untere Führungsebene des Förderers zu erhöhen. Auf diese Weise wird der gerade Verlauf der Naht verbessert, aber das Ergebnis ist noch längst nicht ausreichend, insbesondere in den Ecken, weil am Ende der sich verringernden Spitze die feinmaschigen Reihen aus elastischem Garn bezüglich des mittleren Teils der Spitze höher sind.
Daraus folgt, daß die Qualität der Naht in Abhängigkeit von der Ware, an der sie ausgeführt wird, stark schwankt; sie ist am besten bei Strümpfen aus Wolle und Acryl, weniger gut bei Strümpfen aus Baumwolle. Ferner ist die Naht größer, weil sie nicht nur an den Reihen aus elastischem Garn, sondern auch auf der breiten, mit zwei Fäden verstärkten Reihe durchgeführt wurde.
Das oben erläuterte, bekannte System bedient sich einer besonderen Konstruktion des Förderers, mit dem die Kettelmaschinen ausgerüstet sind, in denen die Spitzen der wie zuvor erläutert vorbereiteten Strümpfe geschlossen werde. Die Konstruktion wird dabei durch die Tatsache ermöglicht, daß durch die Entwicklung der Strumpfführungsförderer mit Ketten die Stärke der Stangen von anfänglich 4 mm bis auf 8 mm und sogar 9 mm anstieg.
Bei herkömmlichen Verfahren nach dem Stand der Technik wurde in der Weise vorgegangen, wie der Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Vorbereitung von auf Rundstrickmaschinen hergestellten Strümpfen zum Schließen der Spitzen in Kettelmaschinen mit Kettenförderern anzugeben, bei dem die Nachteile des Standes der Technik vermieden sind. Insbesondere soll dabei eine bessere Ausrichtung des Strumpfes erreicht werden, vor allem in den Ecken, so daß eine praktisch einwandfreie, gerade Naht erzeugt werden kann. Ferner soll die Naht dünner und äußerst sicher sein. Schließlich soll diese Naht Punkt für Punkt eine sichtbare und fühlbare Angleichung an die ausgezeichnete herkömmliche Kettelung haben.
Bei dem im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Verfahren wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung dieses Verfahrens ist vorgesehen, daß die Reihe aus weiten Maschen auf eine Reihe enger Maschen folgt, die mit demselben Garn wie der Strumpf hergestellt worden ist. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß man im Bereich der Reihe enger Maschen eine Verstärkung gegenüber der nachfolgenden Reihe mit weiten Maschen erhält.
Der zur Lösung der genannten Aufgabe vorgesehene Förderer mit den Merkmalen im Oberbegriff des Anspruchs 5 löst die genannte Aufgabe dadurch, daß die Dicke der Führungsrippen geringer als die Höhe der weiten Maschen ist, die am Ende der Strumpfspitze ausgebildet sind. Die Rippendicke ist dabei vorzugsweise zwischen 0,5 und 0,8 mm.
Diese Bemessung hat zur Folge, daß beim Einführen des zusammengelegten Strumpfes in den Förderer, bei dem der Abstand der Stangen entsprechend eingestellt ist, die Reihe mit weiten Maschen über den Schlitz in die schiefe Ebene einläuft, die durch die Rippen gebildet wird, so daß die feinmaschigen Reihe aus elastischem Garn gespannt werden und die weitmaschige Reihe
in diesem Schlitz durch die genannten Rippen wie auf Schienen geführt wird.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die einander gegenüberliegenden Trümer der beiden gezahnten Ketten des Förderers durch Federn in Richtung auf die Längsmittelebene des Förderes gedrückt werden. Auf diese Weise können die beiden Lagen des Strumpfes genauer positioniert werden, wenn dieser in den Spalt eingeführt wird, der die ersten Abschnitte der Führungsrippen voneinander trennt, die von den Stangen in Richtung auf die Mittelebene vorstehen, denn das Gewebe hat die Möglichkeit, sich von beiden Seiten besser anzupassen.
Die Maßnahme des Anspruchs 8 hat den Vorteil, daß die feinmaschigen Reihen aus elastischem Garn immer leicht gespannt werden, wodurch der geringe Höhenunterschied zwischen den feinmaschigen Reihen auf der Seite der kleiner werdenden Spitze und den feinmaschigen Reihen im Fersenbereich ausgeglichen wird.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen und aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigen:
Figur 1 die Ansicht eines Strumpfes im Bereich seiner Spitze, der gemäß der Erfindung für das Nähen auf einer Kettelmaschine vorbereitet ist, die einen Kettenförderer hat,
Figur 2 eine schematisch veranschaulichende Darstellung in der Schnittebene II-II der Figur 1,
Figur 3 die perspektivische Ansicht eines Kettenförderers beim Zuführen der Spitze eines gemäß der Erfindung vorbereiteten Strumpfes zu einer Kettelmaschine,
Figur 4 eine Schnittdarstellung in der Ebene IV-IV der Figur 3,
Figur 5 eine der Figur 4 ähnliche Schnittdarstellung, die den Strumpf kurz vor dem Verlassen des Kettenförderers zeigt,
Figur 6 eine Schnittdarstellung in der Ebene VI-VI der Figur 4,
Figur 7 eine Schnittdarstellung in der Ebene VII-VII der Figur 5 und
Figur 8 eine Explosionsdarstellung der in Figur 3 mit dem Pfeil VIII bezeichneten Stange.
Wie das dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, wird zum Ende der Strumpfherstellung auf einer an sich bekannten Rundstrickmaschine im Bereich der runden Spitze 1 des eigentlichen Strumpfes 2 (vgl. Figur 1) eine Maschenreihe 3 mit sehr engen Maschen hergestellt, auf die eine Maschenreihe 4 mit weiten Maschen folgt, an welche sich ihrerseits einige kleine Reihen 5, beispielsweise vier oder fünf Reihen enger Maschen aus elastischem Garn anschließen. Im Anschluß an diese feinen Maschenreihen werden aufgrund eines bekannten, normalen Herstellungsverfahrens weitere 10 bis 12 Maschenreihen mit einem Garn hergestellt, das stärker als das Garn des Strumpfes ist, so daß ein verstärkter oder erweiterter Rand 6 gebildet wird, der die Aufgabe hat, den Strumpf auf dem Förderer der Kettelmaschine zu positionieren. Wenn man in Figur 2 die Stärke des Strumpfes betrachtet, erkennt man im Bereich der Maschenreihe 3 mit sehr engen Maschen eine Verbreiterung, hingegen eine Verringerung der Stärke im Bereich der Reihe 4 mit weiten Maschen sowie der schmalen Reihen 5 mit engen Maschen aus elastischem Garn. Das ergibt sich sehr deutlich aus den Schnittdarstellungen der Figuren 2, 6 und 7. Dabei muß jedoch berücksichtigt werden, daß die Darstellungen in diesen Figuren, insbesondere das in Figur 2 gezeigt Geflecht, lediglich erläuternden Charakter haben, den
in der Wirklichkeit liegen die Windungen der einzelnen Reihen 1, 3, 4, 5 und 6 der aufeinanderliegenden beiden Lagen im Bereich der Spitze .des eigentlichen Strumpfes in einer Ebene, die rechtwinklig zu der Ebene der Figur 2 verläuft.
Der Förderer für die Zuführung des gemäß der Erfindung vorbereiteten Strumpfes zu der Kettelmaschine hat in an sich bekannter Weise zwei Stangen 7 und 7' , die zu der Längsmittelebene des Förderers spiegelsymmetrisch ausgebildet und durch einen Schlitz 8 voneinander getrennt sind. Die Breite dieses Schlitzes 8 ist so bemessen, daß dann, wenn die aufeinanderliegenden Lagen im Bereich der Spitze des Strumpfes von Hand in den Einlauf 9 (Figur 3) des Förderers eingeschoben werden, die verstärkten Ränder 6 auf den nebeneinanderliegenden Randabschnitten der oberen Seiten der Stangen 7 und 7' aufliegen (vgl. auch Figur 6) .
Wenn der von Hand aufgeschobene Bereich der Spitze des Strumpfes in der in Figur 3 gezeigten Stellung ankommt, werden die verstärkten Ränder 6 von zwei gezahnten Ketten 10 und 10• des Förderers erfaßt, wodurch die Spitze automatisch in Richtung auf den Ausgang des Förderers bewegt wird. Die einander gegenüberliegenden Seiten der Stangen 7 und 7' sind so ausgebildet, daß sie, wie Figur 5 zeigt, Rippenabschnitte 11 bzw. II1 haben, die schräg nach unten verlaufen und durch einen Schlitz voneinander getrennt sind, dessen Breite kleiner als die Stärke der aufeinanderliegenden beiden Lagen der Reihe 3 mit den sehr engen Maschen ist, auf die die weite Maschenreihe 4 folgt. Daraus folgt, daß beim Vorwärtsbewegen der Spitze die enge Maschenreihe 3 immer unter den Rippen 11 und 11' liegt und die feinen Maschenreihen 5 allmählich gespannt werden, und daß an einer bestimmten Stelle - beginnend etwa in der Mitte der Länge der schrägen Abschnitte - die Maschen der weiten Maschenreihe 4 beginnen, in den Schlitz einzutreten, der die Rippen voneinander
trennt; in diesen Schlitz laufen diese Maschen wie auf Schienen geführt ein.
Die schrägen Abschnitte 11 und 11' der Rippen gehen in horizontale Abschnitte 12 und 12' über, deren Unterseiten parallel zu den Oberseiten der Stangen 7 und 7' verlaufen und von diesen Oberseiten einen Abstand haben, der etwas kleiner als die Summe der Höhe der weiten Maschenreihe 4 und der feinen Maschenreihen 5 im gespannten Zustand ist. So ist es beispielsweise bei Einsatz eines Förderers mit Stangen von 8 mm Stärke wesentlich, daß diese Summe 7 bis 8 mm beträgt.
Die Stärke der Rippen der beiden Abschnitte 11, 11' und 12, 12* ist ihrerseits kleiner als die Höhe der Maschen der Reihe 4 mit weiten Maschen und beläuft sich auf nur 0,5 bis 0,8 mm.
Wenn die Spitze des Strumpfes den Bereich der horizontalen Abschnitte 12 und 12' der Rippen erreicht, wird sie von den Förderketten 13 der Kettelmaschine erfaßt und bleibt während des Vernähens exakt auf ihrer breiten Maschenreihe ausgerichtet.
Die einander gegenüberliegenden Trümer 14, 14' der gezahnten Ketten 10, 10' sind gemäß Figur 7 federbelastet, und zwar über Leisten 15, 15', auf die kleine Federn 16, 16' einwirken, welche in auf den Stangen 7, 7• angebrachten Abdeckungen 17, 17• untergebracht sind. Diese Lösung der doppelten Federbelastung erlaubt eine genauere Positionierung der beiden Lagen der Spitze des Strumpfes, wenn die weite Maschenreihe 4 in den Schlitz einläuft, der die schrägen Rippenabschnitte 11, 11' voneinander trennt, die an den einander gegenüberliegenden Wänden der beide Stangen 7 und 1 ~ ausgebildet sind, denn das Gewebe hat dabei die Möglichkeit, sich besser an beiden Seiten anzupassen.
Um die feinen Maschenreihen 5 aus elastischem Garn immer leich unter Spannung zu halten und den geringen Höhenunterschie
zwischen den feinen Maschenreihen auf der Seite der verkleinerten Spitze und den feinen Maschenreihen auf der Seite der Fußferse auszugleichen, sind in die gegenüberliegenden Wände der Stangen 7 und 7' , ausgehend von dem Bereich, wo die schrägen Rippenabschnitte 11 und 11" der Wände beginnen, Aussparungen 18 bzw. 18* eingearbeitet, die nach oben von Lamellen 19, 19* aus Federstahl von 0,3 bis 0,4 mm Stärke abgedeckt sind. Gemäß Figur 8 sind die Lamellen 19, 19' durch Schrauben 20, 20' an den Stangen so befestigt, daß die oberen Kanten ihrer einander gegenüberliegenden Ränder exakt mit entsprechenden oberen Kanten derjenigen Abschnitte der einander gegenüberliegenden Wände der Stangen 7 und 7' fluchten, die vor dem genannten Bereich liegen.
Um eine übermäßige Nachgiebigkeit der Lamellen zu vermeiden, werden diese von unten durch kleine Schraubenfedern 21, 21' abgestützt, die in Bohrungen sitzen, welche in den Boden der Aussparungen 18 und 18' eingearbeitet sind (vgl. Figuren 7 und 8).
Selbstverständlich können im Rahmen des Erfindungsgedankens Abänderungen vorgesehen werden, ohne dadurch den Schutzumfang zu verlassen. So kann beispielsweise die Dickenerweiterung des Strumpfes, die an den Rippen anliegt, um die feinen Maschenreihen 5 zu spannen, dadurch verwirklicht werden, daß vor der Reihe 4 mit weiten Maschen eine Reihe mit verstärkten Maschen liegt oder daß der Strumpf aus doppeltem Garn und die Reihe 4 mit weiten Maschen aus nur einem einfachen Garn bestehen.
Die Flexibilität der Lamellen 16 und 16' könnte durch geeignete Anschläge mit Schrauben einstellbar sein, um eine Anpassung an den zu nähenden Strumpf zu erreichen.