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Erdungsvorrichtung für isolierstoffgekapselte oder metallgekapselte
und mit Isolierstoff ausgekleidete Mittelspannungs- oder Hochspannungsschalt- und
-verteileranlagen Die Erfindung betrifft eine Erdungsvorrichtung mit einem in axialer
Richtung antreibbaren Schaltkontaktstift zur Erdung von Schalt- und Verteilerorganen
wie insbesondere Leistungsschaltern, Trenn- und Lasttrennschaltern und Stromschienensystemen
sowie deren Halterungs-, Verbindungs- und Antriebselementen in isolierstoffgekapselten
oder metallgekapselten und mit Isolierstoff ausgekleideten Mittelspannungs- oder
Hochspannungsschalt- und -vertei leranlagen.
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Seit langer Zeit ist es bekannt, Hochspannungsschalt-und -verteileranlagen
in Metallkapselungen unterzubringen und in jüngerer Zeit ist man auch dazu übergegangen,
vergleichbare Mittelspannungsanlagen (also solche für einen Spannungsbereich von
etwa 10 bis 72 KV) mit solchen Kapselungen zu v@rsehen. Derartige Metallkapselungen
haben
den Vorteil einer größeren Betriebssicherheit und auch Berührungssicherheit und
ermöglichen zudem eine raumsparende Bauweise, insbesondere dann, wenn die Kapselungen
mit entsprechenden Isoliergasen wie in erster Linie Schwefelhexafluorid (SF6) gefüllt
sind, Wodurch die Insta@@ationsabstände verringert werden können.
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In letzter Zeit sind nun auch Überlegungen angestellt worden, Anlagen
der genannten Art in Isolierstoffkapselungen unterzubringen oder dünnwandige Metallkapselungen
mit Isolierstoff auszukleiden, wodurcn nicht nur Herstellungskosten eingespart werden
können, sondern auch das Gewicht der kompletten Anlagen erheblich vermindert werden
kann. Außerdem bieten Isolierstoffkapselungen den Vorteil ausgesprochen lichtbogenfußpunktarm
zu sein, d.h. ein auftretender Störlichtbogen findet nur ganz wenige Fußpunkte in
Form von metallischen, potentialfreien oder mit einem anderen als dem jeweils gekapselton
Potential beaufschlagten Flachen.
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Aus Sicherheitsgrsinden sowie zur Erzielung klar definierter Potentialverhältnisse
ist es - wie bei ungekapselten Anlagen - auch bei isolierstoffgekapselten Anlagen
der zur Rede stehenden ist notwendig, irnerhaib der Kapsolung angeordnete elektrische
Funktionselemente irl Bedarfsfalle crden zu könne; wozu also entsprechende Frdungsschalter
bzw. Teile solcher Schalter mit in die Kapselung einzubeziehen sind. Die in der
Kapselung befindlichen metallischen Teile solcher Erdungsschalter stellen nun, insbesondere
wenn sie mit dem Erdpotential verbunden sind, solche an sich unerwdeschten Lichtbogenfußpunkte
dar. Zur Vermeidung hierdurch bedingter Erdkurzschlüsse ist deshalb bereits (in
der älteren Deutsche Patentanmeldung P 31 43 279.4) vorgeschlagen
worden,
an der Kapselung ein diese durchdringendes Zwischenkontaktstück vorzusehen, mit
welchem das bewegliche Kontaktstück sowohl eines Erdungsschalters als auch einem
Trenn' chaitrjrs in Verbindung gebracht wer kann, wobei das Zwischenkontaktstück
bei ausgeschaltetem Erdungsschalter nicht mit Erdpotential in Verbindung steht.
Hierdurch ist nun @war ein sogenannter Erdkurz schluß zu vermeiden, dennoch aber
bildet dieses Zwischenkont@@ @@ück eine mögliche Fußpunktstelle für einen - wodurch
auch immer auftretenden - Störlichtbogen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Innere einer Isolierstoffkapselung
der genannten Art, unter Beibehaltung einer Erdungsmöglichkeit für die innerhalb
der Kapselung befindlichen Anlagenteile, lichtbogenfußpunktf r e i zu gestalten.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß
sich der Schaltkontaktstift aus einem beim Erdungsvorgang voreilenden, aus Isoliermaterial
bestehenden (also nichtleitenden) Längsbereich und aus einem daran angrenzenden
metallischen Kontaktlängsbereich zusammensetzt, die Kapselungswandung durchdringt
und in diesem Durchdringungsbereich von wenigstens einer Radialdichtung umgeben
ist, und daß dieser Schaltkontaktstift, dessen metallischer Kontaktlängsbereich
in der geerdeten Stellung sowohl eine außerhalb der Kapselung gelegene Erdleitung
als auch die im Kapselungsinneren zu erdenden Elemente direkt oder indirekt kontaktiert,
in seiner entgegengesetzten, nicht erdenden Stellung soweit in das Kapselungsinnere
eingefahren ist, daß sich sein metallischer Kontaktlängsbereich vollständig innerhalb
der
Kapselung befindet und in deren Durchdringungsbereich -diesen
dicht vetsehließend - der aus isoliermaterial bestehende vordere Längsbereich gelegen
ist. Hierdurch ist die aufgabengemäß geforderte lichtbogenfußpunktfreie Gestaltung
verwirklicht, denn in nicht geerdeter Schaltlage weist das In@ere der Isolierstoffkapselung
keine metallischen Fußpunk@e für einen auftretenden Störlichtbogen auf, dennoch
aber ist eine Erdungsmöglichkeit für die gekapse@ten @nlagenteile nach wie vor erhalten
gebl@eben. @ierzu sei angemerkt, daß der metallische Kontaktlängsbereich des Schaltkontaktstiftes
auch in seiner nicht erdenden, also in das Kapselungsinne@e weitgehend "eingefahrenen"
Lage mit den zu erdenden Anlagenteilen kontaktierend verbunden sein kann oder sogar
sein sollte.
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Mannigfache Ausgestaltungen und Weiterbildungen vermögen den Erfindungsgegenstand
in vorteilhafter Weise ZU ergänzen und ZU verbessern; so wird zunächst vorgeschlagen,
dem Schaltkontaktstift außer dem metallischen Kontaktlängsbereich und dem angrenzenden,
nichtleitenden Länbgsbereich noch eine dem Kontaktlängsbereich entgegengerichtete
Verlängerung in Form eines Antriebslängsbereiches oder stattdessen in Form von Anschlußmitteln
für die Koppelung eines Antriebsgliedes anzugliedern.
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Hierbei kann der Antriebslängsbereich beispielsweise mit einer Zahnung
versehen sesn und der Antrieb mittels eines Ritzels erfolgen. Stattdessen ist aber
auch ein hydraulicher Antrieb denkbar.
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Eine besondere Aufmerksamkeit erfordert auch die Radialdichtung für
den Schaltkontaktstift, wobei diese Abdichtung vorschlagsgemäß mittels wenigstens
einer elastisehen Ringdichtung in Form eines O-Ringes oder einer Lippendichtung
erfolgen kann Falls das Kapselungsinnere
mit einem speziellen Isoliergas
gefüllt ist, empfiehlt es sich, zwei axial hintereinander angeordnete elastische
Ringdichtungen vorzusehen, zwischen denen wenigstens eine weitere Dichtstelle in
Form einer in eine umlaufende Nut der Kapselungswandung bzw. eines dicht darin be@es@@gter
Teiles eingebrachten Flässigdichtung angeordnet ist. als Flüssigdichtmittel kann
ein geeignetes weichpastöses Fett oder ein geeignetes Öl hoher Viskosität Verwendung
finden.
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Im Falle der Verwendung einer @ohrförmigen Isolierstoff Kapselung
und einem darin in Längsrichtung angeordneten Schaltkontaktstift gemäß der Erfindung,
wird als sehr vorteilhafte Weiterbildung vorgeschlagen, im Endbereich der Kapselung
zwischen zu erdenden Elementen und eines das Rohrende verschließenden Deckelteil
den Kontaktlängsbereich des Schaltkontaktstiftes mit einem kolbenartigen oder dem
lichten Querschnitt der Kapselung angepaßten scheibenartigen Teil fest zu verbinden,
welches beim Auftreten eine - wodurch auch immer verursachten - Störlichtbogens
im Kapselungsinneren den Schaltkontaktstift selbsttätig in seine erdende Stellung
führt. Das Auftreten eines Störlichtbogens geht bekanntlich einher mit einem großen
Druckanstieg im Inneren der Kapselung, was zu dem'genannten Effekt der selbsttätigen
Erdung führt. Hierbei kann es übrigens vorteilhaft sein, am kolbenartigen bzw. scheibenartigen
Teil und/oder an der zugekehrten Wandung des Deckelteiles wenigstens ein Stoßdämpferglied
anzuordnen, welches der Minderung der im Störlichtbogenfall auftretenden Aufprallenergie
des kolbenartigen bzw. des scheibenartigen Teiles am Deckelteil dient. Als Stoßdämpferglieder
können beispielsweise Schraubendruckfedern Verwendung finden, sehr wohl aber auch
Pufferglieder aus weichelastischen Materialien oder dergleichen. Ein als Schraubendruckfeder
ausgebeildetes
Stoßdämpferglied kann - bei geeigneter Dimensionierung
gleichzeitig auch der selbsttätigen Rückführung des Schaltkontaktstiftes aus der
erdenden in die nicht -erdene Stellung dienen. Hierfür ist es allerdings zwerk mäßig,
den Schaltkontaktstift in seiner ausgefahrenen, also erdenden Stellung unmittelbar
oder mittelbar über mit ihn verbunden@ Glieder einzurasten oder zu verklinken, und
zwar de@art, daß vor Beginn einer Rückführbewegung des Schaltkontaktstiftes in die
nicht erdende Stollung eine Entra@tung bzw. eine Lösung der Verklinkung erfolgen
muß. Hierdurch kann verhindert werden, daß die Erdungsvorrichtung unbeabsichtigt
aus der geerdeten in die richterdende Stellung - selbsttätig - geführt wird.
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Eine andere vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeit besteit darin,
das am Rohrende gelegene und dem kolbenartigen, bzw. scheibenartigen Teil zugekehrte
Deckelteil selbst oder einen an dem Deckelteil angeordneten Ventilteller so auszubilden,
daß sie beirn Auftreten eines vorbestimmten Überdruckes im Raum zwischen dem Deekelteil
und dem kolbenartigen bzw. scheibenartigen Teil ausfedern, womit eine wenigstens
kurzzeitige Öffnung des Kapselungsinneren zur freien Atmosphäre gebildet wird, und
der genannte Druckraum vom Überdruck entlastbar ist.
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Eine derartige Öffnungsbildung kommt insbesondere der genannten Funktion
der selbsttätigen Erdung im Störlichtbogenfall entgegen.
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Andere zweckmäßige Weiterbildungen beziehen sich auf den Antrieb des
Schaltkontaktstiftes. So wird beispielsweise vorgeschlagen, die an den nicht leitenden
Längsbereich angrenzende Verlängerung des Schaltkontaktstiftes selbst oder ein an
ihr mechanisch angeschlossenes Betätigungsglied aus einem flexiblen Material, beispielsweise
aus
einem Metallseil oder einen Metallbandgeflecht ztl bilden.
Dieses hat den Vorteil, daß eine selbsttätige Erdung in Folge des Auftretens eine
Störlichtbogens nicht durch eine wie auch immer geartete Antriebsvorrichtung behindert
wird. Eine dem gleichen Zweck dienende und in etwa den gleichen Vorteil bietende
andere Ausgestalungsmöglichkeit ist - gemäß einem weiteren Vorschlag - darin zu
sehen, die an den nicht leitenden Längsbereich da@ Schaltkontaktstiftes angrenzende
Verlängerung oder an ihr befestigte Betätigungsglieder so auszubilden, daß sie beim
Auftreten eines Störlichtbogens innerhalb der Kapselung und der dadurch bedingten
Erdung durch selbsttätiges Ausfahrens des Schaltkontaktstiftes ausknicken, ohne
weitere Antriebsglieder einer Antriebsvorrichtung für die Erdungsvorrichtung zu
beeinträchtigen oder zu bewegen.
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Anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele und den
nachfolgenden Erläuterungen hierzu sollen der Erfindungsgegenstand und einige seiner
vorteilhaften Ausgestaltungsmöglichkeiten verdeutlicht werden.
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Es zeigt: Fig. 1 im Schnitt das Ende einer rohrförmigen Kapselung
mit einer darin angeordneten Erdungsvorrichtung in ihrer nicht erdenden Schaltstellung,
Fig. 2 dle Vorrichtung gemäß Fig. 1 in ihrer erdenden Stellung, Fig. 3 eine Erdungsvorrichtung
wie in den zuvor genannten !Darstellungen gezeigt, jedoch mit anderer Ausführung
eines Verschlußdeckels für
die rohrförmige Kapselung, F5.g. 4 in
vergrößertem Maßstab ein Detail der zuvor genannten Darstellung, und zwar betreffend
die Radialabdichtung für einen Schaltkontaktstift ur 4 Fig. 5 eine sch@@@tisiert
angedeutete Ausbildungsmöglichkeit für ein Antriebsgestänge eines Schaltkontaktstiftes.
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F i g u r 1 zeigt im Längsschnitt ein mit einem Deckelteil 10 verschlossenes
Ende einer rohrförmigen, im vorliegenden Falle im Querschnitt runden Isolierstoffkapselung
11, welche an ihrer mit. dem Deckelteil 10 in Berührung kommende Endfläche eine
flanschartige, umlaufende Ausformung 12 aufweist. An der Berübrungsfläche zwischen
Deckelteil 10 und der genannten Ausformung 12 vorzuschende Abdichtungsmaßnahmen
sind dieser - teilweise schematisierten - Darstellung nicht zu entnehmen, da sie
für die vorliegende Erfindung nicht von Interesse.
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sind. Weitaus eher von Interesse ist wohl die Redialabdichtung eines
das Deckelteil 10 zentrisch durchdringenden Schaltkontaktstiftes 13, worauf jedcich
in nachfolgend ZU beschreibenden Ausführungsbeispielen noch die Rede kommen wird.
Hier in dieser Darstellung ist lediglich en im Deckelteil 10 fest und dicht angeordnetes
Dichtelement 14 angedeutet.
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Der bereits genannte Schaltkontaktstift 13 setzt sich nun aus einem
aus isolierinateri0"l bestehenden, im Erdungsfall voreilenden vorderen Längsbereich
15 sowie einem sich daran anschließenden metallischen Kontaktlängsbereich 16 zusammen.
Dieser Kontaktlängsbereich 16
ist in jeder der möglichen Schaltstellungen
der vorligenden Erdungsvorrichtung über symbolisch angedeutete Kontaktstellen 17
und 18 it einer metallischen Stromschiene 19 elektrisch leitend verbunden. Am die
Isolierstoffkapselung 11 durchdringenden Ende des vorderen Längsbereiches 15 sind
ebenfalls (symbolisch angedeutete) Kontakesteilen 20 und 21 angeordnet, welche über
eine Erdleitung 22, wie durch eine Symbolik angedeutet, mit dem Endp@@ential leitend
verbunden sind. Da der vor@ere Längs@ereich 15 des Schaltkontakt@tiftes 13 aus einem
Isoliermaterial besteht, sind diese Kontaktstellen 20, und 21 in der gezeigten Schaltstellung
der Erdungsvorrichtung gewissermaßen funktionslos, ihre Bedeutung erlangen diese
Kontaktstellen 20 und 21 jedoch In der erdenden Stellung der Erdungsvorrichtung,
auf welche gleich eingegangen werden soll. Zuvor erwähnt sei aber noch ein kolbenartiges
Teil 23, welches mit dem Schaltkontaktstift 13 fest verbunden ist, und zwar in einem
vorbestimmten Abstand vom (in der Darstellung) nach rechts weisenden Ende von dessn
Kontaktlängsbereich 16.
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Der Außendurchmesser dieses kolbenartigen Teiles 23 ist dem lichten
Querschnitt der Isolierstoffkapselung 11 angepaßt, d.h. also um einen ganz geringe
Betrag kleiner im Außendurchmesser als es der lichte Durchmesser der Isolierstoffkapselung
11 ist. Erwähnt an dieser Stelle sei, daß die Erdungsfunktion der dargestellten
Erdungsvorrichtung auch ohne dieses kolbenartigen Teil 23 funktionstüchtig ist und
die Anordnung dieses Teiles 23 bereits eine besonders vorteilhafte Weiterbildung
des Erfindungsgedankens darstellt.
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Die Erdungsstellung der Erdungsvorrichtung veranschaulicht die F i
g u r 2. Es ist ersichtlich, daß der Schaltkontaktstift 13 eine aus der Isolierstoffkapselung
11 so weit ausgefahrene Stellung einnimmt, daß sein
metallischer
Kontaktlängsbereich 16 das Deckelteil 10 durchragt und mit den genannten Kontaktstellen
20 und 21 in Kontaktberührung steht, d.h. also über die Erdleitung 22 mit dem Erdpotenial
verbunden ist. Das entgegengerichtete, in der Darstellung nach links weisende Ende
des metallischen Kontaktlängsbereiches 16 hat aber auch in dieser e@denden Stellung
nach wie vor eine leitend@ Verbindung zur Stromschiene 19, und zwar über die Kontaktstellen
17 u@ 18. Somit ist das erwähnte Stromschiene@system mittel@ der besch@iebenen Vorrichtung
einwandfrei geerdet.
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Hingewiese werden muß noch auf eine Besonderheit in der in Figur z
gezeigten Darstellung: Beim normalen Erdungsvorgang wird nämlich der Schaltkontaktstift
13 nur so weit aus der Isolierstoffkapselung 11 ausgefahren, bis das kolbenartige
Teil 23 an der Innenwandung des dicht an die Ausformung 12 angrenzenden Deckelteiles
10 etwa anliegt. Auch in dieser Stellung hat der metallische Kontaktlängsbereich
16 des Schaltkontaktstiftes 13 bereits mit den Kontaktstelle 23 und 21 eine leitende
Verbindung eingenommen. Im außergewöhnlichen, jedoch nicht ganz auszuschließenden
Fall des Auftretens eines Störlichtbogens und der damit einhergehenden Druckwelle
im Inneren der Isolierstoffkapselung 11 tritt eine selbstätige Erdung durch diese
Erdungsvorrichtung ein, weil - eben infolge der genannten Druckwelle - das kolbenartige
Teii.1 23 in Richtung des Deckelteiles 10 gedrängt wird. Hierdurch bedingt, tritt
nun im Raum 24, der vom kolbenartigen Teil 23 und der Innenfläche des Deckelteiles
10 begrenzt wird, ebenfalls eine Kompression der Innenatmosphäre auf, und zwar in
einem solchen Ausmaß, daß das Deckelteil 10 von der flanschartigen Ausformung 12
der Isolierstoffkapselung 12 abgehoben wird. Diesen geschieht beispielsweise gegen
die Kraft
von (nicht dargestellten) Druckfedern oder ähnlichen
nachgiebigen Halteelementen, und zwa so weit, bis das Deckelteil 10 an einen angedeuteten
Anschlag 25 anstößt.
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Hierdurch bildet sich, wenigstens für einen ganz kurzen Zeitraum,
ein Ringspalt 26, über welchen eine Druckentlastung des Inneren der Isolierstoffkapselung
11 eintritt, und zwar @@hä@@st für den kurz vorher sehr klein gewordenen Raum 24
bis das kolbenartige Teil 23 am Deckelteil 1@ anschlägt, und anschließend dann für
die nacheilende Druck@elle innerhalb der Isolierstoffkanselung 11. Ist das Deckelteil
10 In Richtung seiner geschlossenen Lage abgefedert, so wird es unmittelbar nach
eingetretener Druckentlastung bzw. Druckverringerung so weit zurückschnellen, bis
die flanschartige Ausformung 12 und das Deckelteil 10 wieder aufeinander liegen;
es ist aber auch denkbar, die Abfederung für das Deckelteil 10 so auszubilden, daß
das Deckelteil 10 im Störlichtbogenfall in der in Fe, 2 gezeigten Lage stehenbleibt,
was eine längerfristige Druckentlastung für das Innere der Isolierstoffkalpselung
11 bedeui.et.
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Wird für eine Druckentlastung der beschriebenen Art nicht gesorgt,
so bewegt sich das kolbenartige Teil 23 pur so weit in Richtung des Deckelteiles
10, bis es durch den ansteigenden Druck im Raum 24 abgebremst wird.
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Bei entsprechender geometrischer Auslegung der Funktionsteile kann
dann bereits eine Erdung durch den metallischen Kontaktslängsbereich 16 über die
Kontaktstellen SO und 21 erfolgen.
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Besondere Ausgestaltungen für den letztgeschilderten Fall des Auftretens
eines Störlichtbogens veranschaulicht die F i g u r 3. Hierin ist zunächst dieselbe
(weshalb dieselbe Bezifferung für gleiche Teile gewählt ist) Isolierstoffkapselung
11 mitsamt ihrer flanschartigen Ausformung 12 gezeigt, welche die Stromschiene 19
und
die davon abgehenden Kontaktstellen 17 und 18 aus gibt. Auch hier findet ein Schaltkontaktstift
27 mit.
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einem voreilenden, aus Isolationsmaterial bestehenden vorderen Längsbereich
26 und einem in der Darstellung sich nach links erstreckenden Konyaktlängsbereich
29 aus stromleitenden Material Verwendung. In gleicher Weise wie beim zuvor erläuterten
Ausführungsbeispiel arbeite@ auch dieser Schaltko@taktstift 27 mit den Kontaktstollen
20 und 21 außerhalb der Isolierstoffkapselung 11 zusammen, welche ihrerseits mit
der Erdleitung 22 verhunden sind. Im Unterschied zum Schaltkontaktstift 13 gemäß
den Figuren 1 und 2, weist der vordere Längsbereich 28 dieses Schaltkontaktstiftes
27 an seiner voreilenden Spitze eine Öse 30 und einen darin befestigten Seilzug
31 auf, mittels dessen der Schaltkontaktstift 27 aus seiner gezeigten, nichterdenden
Stellung in seine erdende Stellung (analog der Darstellung in Fig. 2) gezogen werden
kann. Unmittelbar angrenzend an die Öse 30 ist der vordere Längsbereich 28 des Schaltkontaktstiftes
27 konisch ausgebildet, was die Montage des Schaltkontaktes 27 sowohl an den Kontaktstellen
20 unc 21 als auch insbesondere in seinem radialen Abdichtungsbereich eines Deckelteiles
32 erleichtert.
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Dieses Deckelteil 32 weist nun ebenfalls Besonderheiten seiner Ausbildung
auf, nämlich zunächst einmal ein Stoßdämpferglied 33 in Form einer Schraubendruckfeder,
und weiterhin eine Druckentlastungsöffnung 34, welche nach außen hin mit einer schwenkbaren
Ventilteller-Klappe 35 - unter Zwischenfügung eines Dichtungsgliedes 36 - erschlossen
ist , und in dieser Lage mitt.els einer Druckfeder 37 gehalten und fest an das Deckelteil
32 bzw dessen Druck'entlastungsötfnung 34 gepreßt wird.
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Erwähncnswert ist schließlich die sich nach beiden Seiten hin verbreiternde
Ausbildung des Deckelteiles 32
im Bereich seiner zentrischen, vom
Schaltkontaktstift 27 durchdrungenen (nicht bezifferten) Öffnung. Diese Verbreiterung
@@ent der Auf@ahme eines Dichtungssys@@@@@@, welches zu sei@er besseren Anschauung
in der F i g @ 4 noch einmal vergrößert dargestellt ist. Es ist hi@@@in erke@nbar,
daß in diese@ Verbreiterung des Deckelte@@@@ 32 drei hinte @@@ander liegende, umlaufende
Nuten @ 39 und 40 eingearbeitet sind, in welchen sich Dicht@@@-selemente befinden,
und zwar O-förmige Ri@@dichtung@@@@ und 42 in den Nuten 38 und 40 und eine Flässigdichtung
43 in der Nut 39; diese Flüssigdichtung wird von einem weichpastösen Fett oder einem
zähflüssigem Öl gebildet.
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Je nach dem im Kapselungsinneren befindlichen Isoliermedium und dessen
Druckverhältnissen gegenüber der Außenatmosphäre empfiehlt es, anstatt der O-förmigen
Ringdichtungen druckfeste Lippendichtungen zu verwenden.
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Der gezielte Erdungsvorgang bei der in den Figuren 3 und 4 veranschaulichten
Erdungsvorrichtung läuft in gleiche@ Weise ab wie beim zuvor gezeigten Ausführungsbeipsiel,
nämlich durch ein Herauszichen des Schaltkontaktstiftes 27 aus dem Inneren der Isolierstoffkapselung
11 so weit, bis das bisher unerwähnt gebliebene kolbenartige Teil 23.
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an das Stoßdämpferglied 33 anschlägt. Diese Betätigung erfolgt also
über den Seilzug 31. An dieser Stelle sei noch angemerkt, daß auch der Schaltkontaktstift
13 in der Erdungsvorrichtung gemäß den Figuren 1 und 2 eine wie auch immer geartete,
jedoch nicht näher angedeutete Antriebsvorrichtung aufweist, es denn, daß es sich
bei dieser Erdungsvorrichtung ausdrücklich um eine solche handelt, die lediglich
im Falle des Auftretens eines Störlichtbogens eine (wie bereits geschildert) selbsttätige
Erdung herbeizuführen hat, nicht aber einem "normalen", d.h. mit Vorbedacht durchzuführungen
Erdungsvorgang dienen soll; auch ein derartiger Anwen-
dungsfall
ist durchaus denkbar.
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Der selbsttätige Erdunasvorgarlcr. im Auftreten eines Störlichtbogens
mittels des kolbenartigen Teiles 23 bzw.
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einer vergleichbaren Scheibe oder Manschette stellt, wie vorher berei@s
erwäh@t, eine ganz wesentliche Weiterbildung des Erfindungsge@ankens da@; hierbei
ist allerdings dafür Sorge zu tragen, daß dieser selbsttätige Erdungsvorgang auch
tatsächlich ungehindert vollzogen werden kann und nicht durch batätigung@glieder,
welche sich an das freie Ende des vorderen Längsbereiches 15 (gemäß den Figuren
1 und 2) bzw. 28 (gemäß Fig. 3) angliedern, behindert oder erschwert wird. Es gilt
alno zu vermeiden, daß im selbsttätigen Erdungsfall auch noch Antriebsmotoren oder
andere Antriebsgestänge mit zu betätigen sind, da hierdurch der Erdungsvorgang also
verzögert oder gar völlig behindert werden könnte. Im Falle des Ausführungsbeispieles
gemäß der Fig. 3 wird das genannte Problem mittels des Seilzuges 31 gelöst, d.h.
im normalen Erdungsfall wird der Schaltkontaktstift 27 über diesen Seilzug 31 aus
seiner dargestellten nichterdenden in die @rdende Stellung gezogen, im selbsttätigen
Erdungsfall infolge eines Störlichtbogens aber kann der Schaltkontaktstift 27 ungehindert
aus fahren wobei sich der Seilzug 31 entspannt und schlieR-lich eine Art Schlaufe
bildet. Auf die dann notwendige Mechanik für den Vorgang der Enterdung wird in diesem
Beispiel nicht näher eingegangen. Anstatt des gezeigten Seilzuges 31 kann aber beispielweise
auch ein ausbiegbarer Stab Verwendung finden, welcher (ggf. leicht verkr@mmt) im
Störlichtbogenfall ausknickt (evtl. sogar zerstört wird'-), die notwendigen Kräfte
für den normalen Erdungs- und auch Enterdungsfall @@@@ aufzunehmen vermag ohne auszuknicken
oder zerstört zu werden. Eine andere Lösungsnöglichkeit deutet die
F
i g u r 5 an. Hier ist, weitgehend schematisiert und in gegenüber den vorherigen
Darstellungen verkleinertem Maßstab gezeigt, eine Isolierstoffkapselung 44 mit einem
Deckelteil 45 dargestellt. Dieses.Deckelteil 45 ist von einem Schaltkont@@tstift
46 in gleicher Weise durchdrungen wie dieses auch bei den vorher erläuterten Ausführungsbeispielen
der Fall ist. Das freie Ende dieses Schaltkontaktstiftes 46 ist nun aber über entsprechende
(nicht näher beziffe@te) Gelenkstellen mit zwei Gelenkarmen 47 und 48 verbunden,
w@ran sich nun eine Betätigungsstange 49 anschließt. Beim "normalen" Betätigungsfall
wird über die Betätigungsstange 49 ein Zug auf die Gelenkarme 47 und 48 ausgeübt,
wobei diese in der gezeigten, etwas eingeknickten Lage zueinander infolge von Stütznocken
50 und 51 an der Verbindungsstelle der beiden Gelenkarme 47 und 48 verbleiben. Ein
geradliniges Herausziehen des Schaltkontaktstiftes 46 wird hierdurch nicht weiter
behindert. Im Falle des Auftretens eines Störlichtbogens kann nun die Betätigungsstange
49 in ihrer dargstellten Lage ungehindert verbleiben, der Schaltkontaktstift 46
aber dennoch ausfahren, wobei die beiden Gelenkarme 47 und 48 an Ihrer verbindenden
Gelenkstelle ausknicken, bis sie schließlich einen spitzen Winkel zueinander bilden.
erfolgt eine derartige Ausknickung nicht, wie in der Figur 5 dargestellt? nach oen
hin, sondern anstattdessen nach unten, so spielt auch das Gesicht der Gelenkarme
47 und 48 praktisch keine Rolle mehr, sondern unterstützt den selbsttätigen Erdungsvorgang
eher, anstatt ihn zu behindern. Beim entgegengerichteten, also enterdenden Bewegungsvorgang
ist bei einer solchen Gelenkarm-Betätigungsvorrichtung lediglich dafür zu sorgen,
daß - beispielsweise durch ein voreilendes Stützglied - die Gelenkarme 47 und 48
nicht ebenfalls ausknicken können, sondern in ihrer gezeichneten Lage zueinander
verbleiben.
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Wie bereits eingangs der Figurenbeschreibung zum Ausdruck gebracht,
handelt es sich bei den Darstellungen lediglich um teilweise schematisierte Ausführungsbeispiele.
Mannigfache Abwandlungen hiervon sind denkbar und re@lis@erbar, ohne der eigentlichen
Erfindungsgedanken zu verlassen.