DE3528770A1 - Mittelspannungs-schaltanlage - Google Patents
Mittelspannungs-schaltanlageInfo
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- H01H33/12—Auxiliary contacts on to which the arc is transferred from the main contacts
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Description
Die Erfindung betrifft eine metallgekapselte Mittelspan
nungs-Schaltanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Von einer Mittelspannungs-Schaltanlage werden pro Schalt
einheit wenigstens drei Kontaktlagen verlangt, nämlich
EIN, AUS und ERDE. In der Schaltstellung bzw. Kontaktlage
EIN ist eine strom- bzw. spannungsführende Leitung, bei
spielsweise eine Sammelschiene auf den Ausgangspol der
Schaltanlage geschaltet. In dem Schaltzustand AUS ist der
Ausgangspol der Schaltanlage von der Sammelschiene ge
trennt und in der Schaltstellung ERDE ist der Ausgangspol
der Schaltanlage geerdet.
Eine in der Vergangenheit in der Praxis häufig einge
setzte Schaltanlage weist zur Verwirklichung der drei
benötigten Kontaktlagen pro Abzweig je einen Trenn-, ei
nen Last- oder Leistungs- und einen Erdungsschalter auf,
welche zwischen der Sammelschiene und dem Ausgangspol
der Schaltanlage in Serie geschaltet sind. Für den
Schaltzustand AUS wird hierbei zunächst der Lastschalter
geöffnet, wonach der Trennschalter lastfrei geöffnet
wird. Hierdurch ist der Strompfad zwischen der Sammel
schiene und dem Ausgangspol der Schaltanlage unterbro
chen. Für den Schaltzustand EIN werden zunächst der
Trennschalter und danach der Lastschalter wieder ge
schlossen. Für den Schaltzustand ERDE werden zunächst
Last- und Trennschalter geöffnet, und danach wird der
Erdungsschalter, der ausgangsseitig hinter dem Last
schalter angeordnet ist, geschlossen. Diese bekannte
Schaltanlage weist einen erheblichen baulichen Aufwand
auf, da einerseits pro Abzweig drei voneinander getrennte
Schalter nötig sind, die jeweils einen eigenen Antrieb
benötigen und zudem eine mechanische oder elektrische
Verriegelung der Schalter untereinander nötig ist, um
sicherzustellen, daß Last- und Trennschalter in der
richtigen Reihenfolge betätigt werden und der Erdungs
schalter in der Schaltstellung EIN nicht betätigt werden
kann.
Es sind auch Schaltanlagen vorgeschlagen worden, bei de
nen der Trennschalter gleichzeitig als Erdungsschalter
arbeitet. Auch hier sind wenigstens zwei voneinander un
abhängige Schaltantriebe nötig und eine entsprechende
Verriegelung der Schalter untereinander ist ebenfalls
zwingend notwendig.
In neuerer Zeit werden für Mittelspannungs-Schaltanlagen
in zunehmendem Maße sogenannte Vakuumschalter oder Va
kuumschaltkammern eingesetzt. Hierbei sind ein fester und
ein beweglicher Kontakt in einem gekapselten und evaku
ierten Gehäuse angeordnet, wobei der bewegliche Kontakt
über einen entsprechenden Antrieb mit dem festen Kontakt
in Anlage bringbar ist bzw. von diesem trennbar ist. Va
kuumschalter erlauben Schaltbewegungen unter hohen Lasten
mit einem Minimum an Kontaktabbrand und sind hinsicht
lich Raumbedarf und Wartungsfreiheit herkömmlichen Last
schaltern deutlich überlegen.
Aus "Elektrizitätswirtschaft" Jg. 83 (1984), Heft 17/18
Seite 780 bis 783 ist eine gattungsgemäße Mittelspan
nungs-Schaltanlage bekannt, bei der Vakuumschalter als
Lastschalter zur Verwendung kommen. Bei dieser bekannten
Schaltanlage setzt sich die Strombahn aus einem beweg
lichen Teil, einem Drehpunkt sowie zwei Einschlagkon
takten für die Schaltstellungen EIN und ERDE zusammen.
Hierbei wird der bewegliche Teil der Strombahn von einer
schwenkbaren Anordnung gebildet, in der Trennkontakte und
eine Vakuum-Schaltkammer in Reihe geschaltet sind. Währ
end der bewegliche Teil der Strombahn in einem festen
Schwenkpunkt gelagert ist, wird der bewegliche Kontakt
der Vakuumschaltkammer durch eine Kurvenführung ange
steuert. Diese Kurvenführung erzeugt in der Schaltstel
lung AUS eine Offenstellung der Vakuumschaltkammer, währ
end in den beiden Endstellungen (EIN und ERDE) entsprech
ende Schließstellungen erreicht werden. Die beiden Ein
schlagkontakte sind hakenförmig ausgeführt und sind mit
den Trennkontakten des beweglichen Teils der Strombahn in
Eingriff bringbar. Eine Schwenkbegung der Vakuumschalt
kammer aus ihrer Mittenlage (Schaltstellung AUS) in eine
der beiden Kontaktlagen (EIN oder ERDE) bewirkt somit
über die Kurvensteuerung des beweglichen Kontaktes der
Vakuumschaltkammer ein Schließen des Vakuumschalters.
Bei dieser bekannten Anordnung ergibt sich der wesent
liche Nachteil, daß aufgrund der geforderten hohen
Schaltgeschwindigkeiten die Vakuumschaltkammer ent
sprechend schnell aus einer Ruhelage in eine benachbarte
Ruhelage verschwenkt werden muß. Vakuumschalter weisen
Metall/Keramik-Lötungen auf, die gegenüber Erschütterun
gen und hohen Beschleunigungs- und Verzögerungswerten
empfindlich sind, so daß die gesamte Schaltanlage ent
sprechend störanfällig ist. Durch den hohen Antriebs- und
Lageraufwand sind die Vakuumschalter darüber hinaus im
Störungsfall schwer zugänglich und können nur unter hohem
Zeit- und Kostenaufwand ausgetauscht werden. Weiterhin
erfordert die schnelle Beschleunigung und Verzögerung
der schweren Vakuumschalter hohe Schaltkräfte und die ge
wählte Kinematik ein hohes Maß an Präzision.
Aus der EP-A-01 32 083 ist ebenfalls eine Schaltanlage
bekannt, bei der Vakuumschalter zur Verwendung kommen.
Der Vakuumschalter ist hierbei gehäusefest und wird über
eine translatorisch bewegbare Schiene, welche zwischen
den Schaltstellungen AUS, EIN und ERDE bewegbar ist, an
gesteuert. Das Problem bezüglich einer möglichen Beschä
digung des Vakuumschalters - hervorgerufen durch dessen
schnelles Hin- und Herschwenken - ist somit bei der
Schaltanlage gemäß der EP-A-01 32 083 gelöst. Allerdings
haften dieser bekannten Schaltanlage wesentliche Nach
teile in einem anderen Bereich an:
Die Bewegungsbahn der Ansteuer-Schiene ist im rechten
Winkel zur Längsachse des Vakuumschalters angeordnet. Die
Schiene selbst weist in ihren Endbereichen je eine Ver
tiefung auf, in welche ein unter Federkraft stehender
Bolzen einfahrbar ist, wobei durch das Einfahren des
Bolzens in die Vertiefung der Vakuumschalter ausschließ
lich durch Federkraft geschlossen wird. Hierbei weist die
Stromführung am Übergangspunkt von dem beweglichen Kon
takt des Vakuumschalters zu der Schiene einen rechten
Winkel auf, so daß bei Stromfluß durch diesen Übergangs
punkt hohe dynamische Kräfte auftreten. Diese wiederum
machen die Verwendung einer relativ starken Feder notwen
dig, um den Bolzen in die Vertiefungen auf der Schiene
einbringen und dort halten zu können, was wiederum be
deutet, daß hohe Schaltkräfte aufgebracht werden müssen,
um den Bolzen aus der Vertiefung herauszubewegen. Im
Störungsfall, beispielsweise bei einem Bruch der Feder
kann durch die nicht zwangläufige Betätigung des Vakuum
schalters ein Kontaktflattern auftreten, wobei der Va
kuumschalter durch Kontakterosion oder -verschweißung
zerstört werden kann.
Außerdem eignet sich diese bekannte Schaltanlage im Hin
blick auf die beiden Gegenkontakte im Bereich beider En
den der Ansteuer-Schiene nicht für eine Anordnung von
mehr als zwei Gegenkontakten. Wesentlich ist weiter, daß
die gesamte Ansteuer-Schiene bei jedem Schaltvorgang
translatorisch beschleunigt und wieder abgebremst werden
muß; dieser Nachteil wird umso gewichtiger, je schwerer
die Schiene baut, etwa dadurch, daß Mittels zusätzlicher
Formschlußführungen eine zwangläufige Schaltbewegung des
Bolzens ins Auge gefaßt würde.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Mittelspannungs-Schaltanlage nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zu schaffen, welche bei konstruktiv einfach
em Aufbau eine störungssichere Anordnung des Vakuum
schalters ermöglicht und dennoch mit geringen Schalt
kräften und geringen bewegten Massen beim Schaltvorgang
arbeitet.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1.
Gemäß Anspruch 1 ist der Last- bzw. Leistungsschalter,
der insbesondere in Form eines Vakuumschalters ausgebil
det ist, anlagenfest angeordnet, wie dies an sich aus der
EP-A-01 32 083 bekannt ist. Darüber hinaus weist gemäß
Anspruch 1 das Schaltorgan des Last- bzw. Leistungs
schalters das Schwenklager für ein Schaltelement eines
Mehrstellungsschalters auf, wobei den Gegenkontakten des
Schaltelementes spezielle Kurvenbahnen zugeordnet sind.
Durch die Kurvenbahnen erfolgt bei Bewegung des Schalt
elementes des Mehrstellungsschalters in Richtung eines
Gegenkontaktes eine zwangläufige Radiusverringerung des
äußeren Endbereiches des Schaltelementes, wobei diese
Radiusverringerung in eine translatorische Bewegung des
beweglichen Schaltorgans des Last- bzw. Leistungsschal
ters umgesetzt wird, um diesen zu schließen. Die Ausle
gung der Kurvenbahnen ist hierbei derart, daß der Last-
bzw. Leistungsschalter geöffnet hat, bevor der radial
äußere Endbereich des beweglichen Schaltelementes die
Gegenkontakte verläßt. Hierdurch wird ein last- und
lichtbogenfreies Schalten ermöglicht, wobei das Öffnen
bzw. Schließen des Vakuumschalters zwangläufig und somit
unabhängig von Federkräften erfolgt. Somit ist mit ein
fachem konstruktivem Aufbau und geringen Anforderungen
an die Präzision eine Schaltanlage mit hoher Zuverläs
sigkeit und Störunempfindlichkeit geschaffen, die im
Hinblick auf die nur schwenkende Bewegung der relativ
geringen Masse des keinen anderen Aufgaben dienenden
Schaltelementes und die Vermeidung hoher Federkräfte
durch zwangläufige Führung des Schaltelementes mit ge
ringen Schaltkräften schaltbar ist.
Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung zum Inhalt.
Gemäß Anspruch 2 wird die Kurvenbahn des beweglichen
Schaltelementes durch eine Formgebung der Gegenkontakte
festgelegt. Hierdurch verringert sich zum einen der kon
struktive Aufwand und zum anderen wird der radial äußere
Endbereich des beweglichen Schaltelementes sowohl form-
als auch kraftschlüssig in den jeweiligen Endlagen von
den Gegenkontakten gehalten, so daß eine sichere Kon
taktgebung gewährleistet ist.
Gemäß Anspruch 3 erzwingt die Kurvenbahn beim Einfahren
des Endbereichs des Schaltelementes in seine jeweilige
Kontaktendlage eine Radialbewegung des Schaltelementes,
wobei diese Radialbewegung dem Schaltweg des Lastschal
ters im Nennzustand zuzüglich eines Überhubes zur Kom
pensation einer maximal zugelassenen Kontaktabnutzung
entspricht. Weiterhin ist zwischen der Kurvenbahn und dem
beweglichen Kontakt des Lastschalters ein Federelement
angeordnet, das wenigstens um den Betrag des Überhubes
deformierbar ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß die
erfindungsgemäße Schaltanlage über einen langen Zeitraum
zuverlässig arbeitet, da die Kontaktabnutzung des Last
schalters, welche durch Abbrand der Kontaktoberflächen
hervorgerufen wird, selbstägig so lange durch ein Nach
führen des beweglichen Kontaktelementes des Lastschalters
kompensiert wird, bis eine maximal zulässige Kontaktab
nutzung erreicht ist.
Gemäß Anspruch 4 kann das bewegliche Schaltelement mehr
als zwei Kontaktlagen einnehmen, so daß nicht nur ein
bloßes Umschalten zwischen den Schaltstellungen AUS, EIN
und ERDE möglich ist, sondern auch ein Umschalten zwi
schen beispielsweise zwei oder mehr Sammelschienen sowie
AUS und ERDE.
Gemäß Anspruch 5 kann zwischen den jeweiligen Gegenkon
takten eine Kulissenführung vorgesehen sein, so daß der
konstruktive Aufwand im Bereich des Vakuumschalters ver
ringert werden kann.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorlie
genden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be
schreibung einer Ausführungsform anhand der Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 vereinfacht in Schnittdarstellung das Grund
prinzip der erfindungsgemäßen Mittelspannungs-
Schaltanlage;
Fig. 2 eine konstruktive Ausgestaltung einer Einzelheit
aus Fig. 1 in vergrößerter Darstellung; und
Fig. 3 eine konstruktive Ausgestaltung einer weiteren
Einzelheit aus Fig. 1 in Schnittdarstellung.
In Fig. 1 ist mit 2 insgesamt eine Mittelspannungs-
Schaltanlage bezeichnet, welche in einem Gehäuse 4 ange
ordnet ist, das in Fig. 1 zum Großteil strichpunktiert
dargestellt ist. Das Gehäuse 4 umkapselt gasdicht einen
Innenraum 6, der mit einem geeigneten Isoliermedium ge
füllt ist, beispielsweise mit Schwefelhexafluorid (SF6)
oder einer Isolierflüssigkeit. In die Wand des Gehäuses 4
ist ein zylindrisches Bauteil 8 gasdicht eingesetzt bzw.
einstückig daran ausgebildet, wobei sich das Bauteil 8
gemäß der Darstellung in Fig. 1 in den Innenraum 6 des
Gehäuses 4 erstreckt, sowie auch um einen gewissen Betrag
von dem Gehäuse 4 vortritt. Das Bauteil 8 weist eine
zylindrische Ausnehmung 10 auf, in welcher ein üblicher
Vakuumschalter 12 angeordnet ist. Die Lagefixierung des
Vakuumschalters 12 in der Ausnehmung 10 erfolgt bei
spielsweise über einen Deckel 14, der auf das äußere
freie Ende des Bauteils 8 aufgeschraubt wird und somit
den Vakuumschalter 12 in der Ausnehmung 10 verspannt.
Der Vakuumschalter 12 weist ein festes Kontaktteil 16
auf, welches achsenmittig angeordnet ist und im Inneren
des Vakuumschalters 12 in einer Kontaktfläche 18 endet.
Das freie Ende des festen Kontaktteils 16 stellt den
Ausgangspol der Schaltanlage 2 dar und ist je nach den
gegebenen Anforderungen für einen Steckeranschluß oder
für den Anschluß einer Stromschiene ausgelegt. Gegenüber
der Kontaktfläche 18 ist eine weitere Kontaktfläche 20
angeordnet, welche zu einem beweglichen Kontaktteil 22
gehört. Eine in axialer Richtung des Vakuumschalters 12
laufende Bewegung des beweglichen Kontaktteils 22 bringt
somit die beiden Kontaktflächen 18 und 20 miteinander in
Anlage, bzw. trennt sie voneinander, so daß der Vakuum
schalter 12 entweder geschlossen oder geöffnet ist. Eine
Abdichtung des evakuierten Innenraums des Vakuumschalters
12 erfolgt im Bereich des beweglichen Kontaktteils 22
durch einen Faltenbalg 24.
Der in den Innenraum 6 des Gehäuses 4 ragende Teil des
Bauteils 8 weist eine weitere zylindrische Ausnehmung 26
auf, welche von der Ausnehmung 10 durch eine Traverse 28
getrennt ist. Hierbei durchtritt das bewegliche Kontakt
teil 22 die Traverse 28 und endet in einem Schaltorgan
30. An dem Schaltorgan 30 ist schwenkbeweglich ein
Schaltelement 32 gelagert, wobei das Schaltelement 32 in
bekannter Weise nach Art eines sogenannten Kontaktmessers
ausgebildet ist. Über eine translatorisch bewegbare
Schaltstange 34, welche in einer Dichtung 36 geführt ist
und an dem Schaltelement 32 angreift, wird eine transla
torische Bewegung in eine entsprechende Schwenk-Folgebe
wegung des Schaltelementes 32 umgesetzt, so daß bei einem
entsprechenden Antrieb der Schaltstange 34 das Schalt
element 32 die in Fig. 1 dargestellten Schaltstellungen
EIN, AUS und ERDE einnehmen kann. Der Antrieb der
Schaltstange 34 kann über einen Mehrstellungsantrieb er
folgen, wie er beispielsweise in der EP-A-00 58 585
beschrieben ist.
In den Schaltstellungen EIN und ERDE sind im radial äus
seren Endbereich des Schaltelementes 32 zwei Gegenkon
takte 38 und 40 angeordnet. Hierbei ist der Gegenkontakt
38 mit einer spannungsführenden Sammelschiene 42 in Ver
bindung, wohingegen der Gegenkontakt 40 geerdet ist.
Anhand der Fig. 2 soll nun eine konkrete Ausführungsform
des Gegenkontaktes 38 näher erläutert werden. Es ver
steht sich, daß die Ausbildung des Gegenkontakts 40 spie
gelbildlich zu der Gegenkontaktes 38 ist. Der Gegenkon
takt 38 ist mit geeigneten Mitteln, wie Verschrauben oder
Schweißen mit der Sammelschiene 42 verbunden. Der Gegen
kontakt 38 weist zwei Kontaktzungen 44 und 46 auf, deren
Innenkontur jeweils so geformt ist, daß sich zwischen den
Kontaktzungen 44 und 46 eine Kurvenbahn 48 ergibt. Das
Schaltelement 32 trägt an seinem radial äußeren Endbe
reich einen Kontaktbolzen 50, der so dimensioniert ist,
daß er im wesentlichen spielfrei der Kurvenbahn 48 folgen
kann. Die Kurvenbahn 48 weist einen Eintrittsbereich 52
auf, in welchem der Kontaktbolzen 50 bei einer in Fig. 2
entgegen dem Uhrzeigersinn gerichteten Schwenkbewegung
des Schaltelementes 32 zunächst gefangen wird. In einem
Bereich B erfährt die Kreisbahn des Kontaktbolzens 50
eine Radiusverringerung, so daß der Mittelpunkt des Kon
taktbolzens einen Hub C ausführt. In einem Bereich A
entspricht der Verlauf der Kurvenbahn 48 wieder einem
Kreisabschnitt mit konstantem Radius. Der Hub C des Kon
taktbolzens 50 wird über das Schaltelement 32 auf das
Schaltorgan 30 übertragen, das, wie in Fig. 3 darge
stellt, über einen Schwenkbolzen 54 mit dem Schaltele
ment 32 verbunden ist. Der Schwenkbolzen 54 ist an dem
Schaltelement 32 befestigt und ist in einer Langlochaus
nehmung geführt, welche in dem Schaltorgan 30 ausgebildet
ist.
Der Schwenkbolzen 54 stützt sich auf eine geeignete Fe
der, die beispielsweise als Schraubendruckfeder ausge
bildet sein kann und bei der veranschaulichten Ausfüh
rungsform durch einen Stapel 56 von einzelnen Tellerfe
dern 58 gebildet ist, wobei der Stapel 56 in einer
zylindrischen Ausnehmung 60 angeordnet ist, welche in dem
Schaltorgan 30 ausgebildet ist. An der Traverse 28 ist
eine Führungshülse 62 im Beispielsfall einstückig ausge
bildet und dient zur gleitbeweglichen Lagerung eines
kolbenähnlichen Bauteils 64. Die Lagerung des Bauteils 64
in der Führungshülse 62 ist über eine Schraube 66, welche
in einem Langloch 68 läuft, gegen Verdrehung gesichert.
Das Schaltorgan 30 ist mit dem Bauteil 64 auf geeignete
Weise miteinander verbunden, beispielsweise durch eine
Verschraubung. Die Ausnehmung 60 in dem Schaltorgan 30
geht in eine Bohrung 70 über, welche von einer Schraube
72, beispielsweise einer Inbusschraube durchsetzt wird.
Die Schraube 72 ist in Eingriff mit einem Innengewinde in
dem beweglichen Kontaktteil 22, so daß das Schaltelement
32 über den Schwenkbolzen 54, das Schaltorgan 30 und die
Schraube 72 mit dem beweglichen Kontaktteil 22 verbunden
ist. Ein in das Schaltorgan 30 hineinragender Zapfen 67
der Schraube 66 übernimmt den Verdrehungsschutz zwischen
dem Schaltorgan 30 und dem Bauteil 64. Eine Druckfeder 74
ist um das bewegliche Kontaktteil 22 herum angeordnet und
übt auf das Bauteil 64 bzw. das Schaltorgan 30 eine in
Fig. 3 nach oben gerichtete Kraft aus.
Im folgenden soll die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen
Mittelspannungs-Schaltanlage näher erläutert werden:
Es sei angenommen, daß sich das Schaltelement 32 in der
in Fig. 1 strichpunktierten Schaltstellung AUS befindet.
Die Federkraft der Druckfeder 74 hebt das Bauteil 64 zu
sammen mit dem Schaltorgan 30 und dem Schaltelement 32 in
Fig. 3 nach oben, so daß die Kontaktflächen 18 und 20 des
Vakuumschalters 12 voneinander getrennt sind. In diesem
Schaltzustand der Schaltanlage ist die AUS-Stellung eine
Trennstrecke, zusammengesetzt aus der Schlagweite im Iso
liermedium SF6 in dem Innenraum 6 und der Schalt
strecke in dem Vakuumschalter 12.
Im folgenden sei angenommen, daß die Schaltstange 34 in
Fig. 1 nach links bewegt wird, so daß das Schaltelement
32 in Fig. 1 aus der Schaltstellung AUS entgegen Uhrzei
gerrichtung auf den Gegenkontakt 38 zubewegt wird. Hier
bei gerät der Kontaktbolzen zunächst in den Eintrittsbe
reich 52 und wird von den Kontaktzungen 44 und 46 gefan
gen. Eine weitere Schwenkbewegung des Schaltelementes 32
um den Schwenkbolzen 54 bewegt den Kontaktbolzen 54 in
den Bereich B an dem Gegenkontakt 38, so daß der Kon
taktbolzen 50 auf seinem Weg entlang des Bereiches B ei
nen Hub C ausführt, bis er den Bereich A an dem Gegen
kontakt 38 erreicht hat. Dieser Hub C wird über das
Schaltelement 32 und den Schwenkbolzen 54 auf das Schalt
organ 30 und von hieraus auf den beweglichen Kontaktteil
des Vakuumschalters 12 übertragen, so daß die beiden
Kontaktflächen 18 und 20 des Vakuumschalters 12 in Anlage
geraten und ein Strompfad von der Sammelschiene 42 über
den Gegenkontakt 38, das Schaltelement 32, das Schaltor
gan 30, den beweglichen Kontakt 22 und die beiden Kon
taktflächen 18 und 20 auf den festen Kontaktteil 16 des
Vakuumschalters 12 besteht.
Hierbei ist von Bedeutung, daß der Verlauf der Kurvenbahn
48 so ausgelegt ist, daß der Kontaktbolzen 50 bereits
elektrischen Kontakt mit dem Gegenkontakt 38 hat, bevor
der Vakuumschalter 12 seine gesamte Hubstrecke H durch
laufen hat und nun unter Last schaltet. Mit anderen Wor
ten, es ist sichergestellt, daß der Schaltvorgang zwi
schen dem Schaltelement 32 und dem Gegenkontakt 38 last-
und somit lichtbogenfrei erfolgt. Das Schaltelement 32
wirkt somit zusammen mit den Gegenkontakten 38 und 40 als
reiner Trennschalter, wohingegen der Last- bzw. der Lei
stungsschaltvorgang allein in dem Vakuumschalter 12 vor
genommen wird.
Bei jedem Öffnungs- und Schließvorgang des Vakuumschal
ters 12 erfolgt durch die hohe thermische Energie des
hierbei auftretenden Entladungsbogens ein gewisser Kon
taktabbrand an den Kontaktflächen 18 und 20. Aufgrund der
besonderen Eigenschaften eines Vakuumschalters scheiden
sich die abgedampften Partikel größtenteils wieder auf
den Kontaktflächen 18 und 20 ab; über einen längeren
Zeitraum hinweg und bei häufigeren Schaltvorgängen ist
jedoch eine Abnutzung der Kontaktflächen 18 und 20 un
vermeidlich. Um diese langfristige Kontaktabnutzung we
nigstens teilweise kompensieren zu können, ist der Stapel
56 der Tellerfedern 58 vorgesehen, auf welchem sich der
Schwenkbolzen 54 abstützt. Ein neuwertiger Vakuumschalter
12 hat seinen Schließvorgang bereits beendet, wenn der
Kontaktbolzen 50 beispielsweise erst zwei Drittel des Be
reiches B der Kurvenbahn 48 durchlaufen hat. Der zusätz
liche Hub, der beim Weiterlaufen des Bolzens 50 in den
Bereich B hinein zwangläufig auf den Schwenkbolzen 54
übertragen wird, wird von den Tellerfedern 58 aufgenom
men, so daß eine Zerstörung des Vakuumschalters 12 aus
geschlossen ist. Im Zuge der langsam fortschreitenden
Kontaktabnutzung der Kontaktflächen 18 und 20 benötigt
der Vakuumschalter 12 einen immer größeren Hub um ord
nungsgemäß zu schließen, bis der Kontaktbolzen 50 dann
schließlich den Bereich B an dem Gegenkontakt 38 in sei
ner ganzen Länge durchlaufen muß, um den erforderlichen
Hub erzeugen zu können. Zu diesem Zeitpunkt werden die
Tellerfedern 58 nicht mehr komprimiert, da sie keinen
Überhub mehr kompensieren müssen. Allerdings ist zu die
sem Zeitpunkt auch ein Austauschen des Vakuumschalters 12
notwendig geworden.
Im folgenden sei angenommen, daß das Schaltelement 32 aus
seiner Schaltstellung EIN in die Schaltstellung ERDE be
wegt werden soll. Hierbei bewegt sich die Schaltstange 34
in Fig. 1 nach rechts, so daß das Schaltelement 32 eine
Schwenkbewegung in Uhrzeigerrichtung ausführt. Hierbei
durchläuft der Kontaktbolzen 50 ausgehend von dem Bereich
A an dem Gegenkontakt 38 den Bereich B der Kurvenbahn 48.
Die zwangläufige Führung des Kontaktbolzens 50 in der
Kurvenbahn 48 erzwingt eine Radialbewegung des Schalt
elementes 32 um den Hub C, bevor der Kontaktbolzen 50 von
dem Eintrittsbereich 52 der Kurvenbahn 48 freigegeben
wird. Die Radialbewegung des Kontaktbolzens 50 wird von
dem Schaltelement 32 auf den Schwenkbolzen 54 und von da
auf das Schaltorgan 30 übertragen. Das Schaltorgan 30
wird somit von dem Schaltelement 32 in Fig. 3 nach oben
bewegt, wodurch über den Kopf der Schraube 72 das beweg
liche Kontaktteil 22 des Vakuumschalters 12 in Fig. 3
ebenfalls nach oben gezogen wird. Hierdurch trennen sich
die Kontaktflächen 18 und 20 des Vakuumschalters 12, so
daß der Vakuumschalter 12 geöffnet ist. Hierbei ist wie
derum wesentlich, daß der Vakuumschalter 12 seinen Hub H
und damit ein Trennen der Kontaktflächen 18 und 20 be
reits ausgeführt hat, bevor der Kontaktbolzen 50 die Kur
venbahn 48 verläßt. Auch somit ist sichergestellt, daß
der Trennschalter - gebildet aus dem Schaltelement 32 und
dem Gegenkontakt 38 - lastfrei schalten kann.
Das Schaltelement 32 bewegt sich nun unter Einfluß der
Schaltstange 34 über seine Schaltstellung AUS in Uhrzei
gerrichtung hinweg in Richtung auf den Gegenkontakt 40.
Der Eingriff des Kontaktbolzens 50 in den Gegenkontakt 40
erfolgt analog zum Eingriff des Kontaktbolzens 50 in den
Gegenkontakt 38. Durch die Kurvenbahn des Gegenkontaktes
40 wird der Vakuumschalter 12 wieder geschlossen, so daß
das feste Kontaktteil 16 des Vakuumschalters 12 über den
Gegenkontakt 40, das Schaltelement 32, das Schaltorgan
30, das bewegliche Kontaktteil 22 und die Kontaktflächen
18 und 20 geerdet ist.
In der vereinfachten Darstellung gemäß Fig. 1 ist die
Schaltanlage 2 mit nur einer Sammelschiene 42 und einem
Vakuumschalter 12 dargestellt. In der Praxis sind in der
überwiegenden Mehrzahl der Fälle in dem Gehäuse 4 drei
voneinander getrennte Sammelschienen 42 und analog hierzu
drei Vakuumschalter 12 nebeneinander angeordnet, um alle
drei Phasen je nach Antriebsauslegung gemeinsam oder
unabhängig voneinander ein- oder auszuschalten bzw. erden
zu können.
Es wäre auch denkbar, entweder den Gegenkontakt 38 oder
den Gegenkontakt 40 bzw. beide Gegenkontakte 38 und 40
nicht als Endlagenkontakte auszubilden, sondern als
Durchgangskontakte, so daß das Schaltelement 32 bzw. der
Kontaktbolzen 50 über die in Fig. 1 dargestellten Endla
gen hinaus in Richtung auf weitere Gegenkontakte bewegt
werden kann. Somit wäre es beispielsweise möglich, zwi
schen zwei Sammelschienen (Normal- und Notbetrieb), der
Schaltstellung AUS und der Schaltstellung ERDE zu schal
ten.
Weiterhin wäre es denkbar, zwischen den Gegenkontakten
eine durchgehende Kulissenführung anzuordnen. Die Ausge
staltung der Führung könnte derart erfolgen, daß der
Kontaktbolzen 50 beim Durchlaufen der Führung in seinem
radialen Abstand von dem Schwenkbolzen 54 gesichert ist.
Hierdurch kann auf den Einbau der Druckfeder 74 verzich
tet werden, so daß der konstruktive Aufwand im Bereich
des Vakuumschalters verringert wird.
Claims (5)
1. Metallgekapselte Mittelspannungs-Schaltanlage (2) mit
einem Mehrstellungsschalter mit einem schwenkbeweg
lichen Schaltelement (32), dessen radial äußerer
Endbereich die Kontakte in den jeweiligen Schalt
stellungen herstellt und mit einem Last- bzw. einem
Leistungsschalter, insbesondere in Form eines Vaku
umschalters (12), der in den einzelnen Schaltstel
lungen des Mehrstellungsschalters zwangläufig in ei
nen vorbestimmten Schaltzustand zu überführen ist,
wobei ein mit dem beweglichen Schaltkontakt (22) des
Last- bzw. Leistungsschalters (12) verbundenes,
translatorisch bewegliches Schaltorgan (30) mittels
wenigstens einer Kurvenbahn (48) in Abhängigkeit von
der Schaltstellung des Mehrstellungsschalters betä
tigbar ist, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Last- bzw. Leistungsschalter (12) anlagen fest angeordnet ist,
- - daß das Schaltorgan (30) des Last- bzw. Leistungs schalters (12) das Schwenklager (54) für das Schaltelement (32) des Mehrstellungsschalters auf weist, und
- - daß die Kurvenbahnen (48) den Gegenkontakten (38, (40) des Schaltelementes des Mehrstellungsschal ters zugeordnet sind.
2. Schaltanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Kurvenbahn (48) durch die Formgebung der
Gegenkontakte (38, 40) festgelegt ist.
3. Schaltanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Kurvenbahn (48) beim Einfahren des
Endbereiches des Schaltelementes (32) in die jewei
lige Kontaktendlage eine Radialbewegung des Schalt
elementes (32) erzwingt, die dem Schaltweg des Last-
bzw. Leistungsschalters (12) im Neuzustand zuzüglich
eines Überhubes mindestens zur Kompensation einer
maximal zugelassenen Kontaktabnutzung entspricht, und
daß zwischen der Kurvenbahn (48) und dem beweglichen
Kontakt (22) des Last- bzw. Leistungsschalters (12)
ein Federelement (56, 58) angeordnet ist, das we
nigstens um den Betrag des Überhubes deformierbar
ist.
4. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das bewegliche Schaltele
ment (32) mehr als zwei Kontaktlagen einnehmen kann.
5. Schaltanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den Gegenkontakten
eine Kulissenführung angeordnet ist, welche die ra
diale Stellung des Schaltelementes des Mehrstel
lungsschalters sichert, wenn der radial äußere End
bereich des Schaltelementes (32) nicht in Anlage mit
den Gegenkontakten (38, 40) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19853528770 DE3528770A1 (de) | 1985-08-10 | 1985-08-10 | Mittelspannungs-schaltanlage |
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DE19853528770 DE3528770A1 (de) | 1985-08-10 | 1985-08-10 | Mittelspannungs-schaltanlage |
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Publication Number | Publication Date |
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DE3528770A1 true DE3528770A1 (de) | 1987-02-19 |
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ID=6278237
Family Applications (1)
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DE19853528770 Withdrawn DE3528770A1 (de) | 1985-08-10 | 1985-08-10 | Mittelspannungs-schaltanlage |
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