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Rigg für ein Segelbrett
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Die Erfindung betrifft ein Rigg für ein Segelbrett nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Ein beim Windsurfen üblicherweise verwendetes Rigg für ein Segelbrett
ist beispielsweise aus der DE-PS 19 14 604 bekannt geworden. Dieses bekannte Rigg
weist ein zwischen einem Mast und einer gekrümmten Spiere aufgespannt gehaltenes
Segel auf, wobei das unverstagte, mittels Gelenk allseitig frei dreh- und schwenkbar
auf dem Segelbrett befestigte Rigg von dem Surfer an der Spiere gehalten und
damit
relativ zum Segelbrett und Wind verstellt wird. Die typische Segelform hierfür ist
dreieckförmig, wobei das vordere Ende, nämlich das Vorliek des Segels am Mast gehalten
wird. Am hinteren Ende ist das Segel mit der in Form eines Spreizbaumes vorgesehenen
Spiere nur über einen hinteren Nocken verbunden und getrennt. Der Spreizbaum selbst
besteht aus zwei einander gegenüberliegenden, nach außen gekrümmten Großbäumen,
die an ihrem vorderen Ende oberhalb des Segelhalses am Mast befestigt sind, so daß
das vom hinteren Nocken schräg nach unten zum Mast verlaufende Segel zwischen den
nach außen gekrümmten Großbäumen lose geführt ist.
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In dem Hauptpatent ... (Hauptanmeldung P 32 15 668.5), deren Offenbarungsinhalt
ausdrücklich zum Inhalt dieser Anmeldung gemacht wird, ist bereits vorgeschlagen
worden, daß das Segel am Mastbaum höhenverstellbar und/oder über ein am Mastbaum
angeordnetes Gelenk angebracht ist, wobei das Gelenk eine Verscwenkung des Segels
um eine im wesentlichen senkrechte Achse zum Mastbaum erlaubt. Mittels dieses Rigg
für ein Segelbrett wird bei gleicher oder sogar kleinerer Segelfläche eine deutlich
bessere Windausnutzung erzielt, so daß die Surfgeschwindigkeit erhöht werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Rigg gemäß dem Hauptpatent
so weiter zu bilden, daß bei gleicher oder sogar kleinerer Segelfläche
des
Riggs mit einer dadurch deutlich verbesserten Windausnutzung die Handhabbarkeit
des Riggs weiter verbessert wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß entsprechend den im kennzeichnenden
Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Durch die schwenkbare Anordnung des Segels über ein am Mast befestigtes
Gelenk, das zusätzlich auch höhenverstellbar am Mast angeordnet sein kann, ergeben
sich gemäß Hauptpatent deutliche Vorteile gegenüber dem Stand der Technik. So kann
bei vertikaler Lage des Segels der Wind voll ausgenützt werden, wobei aber auch
bei sehr hohen Windstärken das Segel mehr oder weniger nach Lee, dh. also auf die
windabgewandte Seite auswehen kann. Vor allem werden in einer gekippten Stellung
des Segels Auftriebskräfte vom Wind auf das Segel und damit auf das Surfbrett übertragen,
wodurch die benetzte Fläche des Surfbretts verringert wird und sich dadurch höhere
Geschwindigkeiten erzielen lassen.
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Darüber hinaus wird aber auch durch die gekippte Stellung des Segels
und durch die dadurch bewirkten Auftriebskräfte Wellensprünge möglich. Um aber eine
einfache Handhabbarkeit des Segels für den Surfer zu schaffen, damit dieser das
Segel in jede beliebige Relativlage zum Wind einstellen kann, ist erfindungsgemäß
vorgesehen,
daß die Spiere aus zwei im wesentlichen parallel und
symmetrisch zur Verschwenkachse des Segels verlaufenden Griffleisten bestehen. Bei
einer Kehre, wenn das Segel in die andere Extremlage kippt- , kommt damit die andere
Segelhälfte mit der zweiten dort vorgesehen Griff leiste herab, und ermöglicht hierdurch
erneut eine beliebige Einstellung des Segels relativ zum Wind.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung nach Anspruch 2
sind die Griffleisten an einer quer zur Verschwenkachse des Segels verlaufenden
Querstrebe befestigt, die wiederum am Segelspannrahmen und/oder an der Segellängsstrebe
verankert ist. Hierdurch wird nicht nur eine einfache Befestigungsmöglichkeit, sondern
zudem auch eine günstige Kräfteabstützung für den Segelspannrahmen geschaffen.
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Um in einer besonders bevorzugL4nçAusführungsform die Einstellung
des Segels in jede beliebige Kipplage, und insbesondere auch während einer Wende
ein Kippen des Segels in die andere Extremlage einfach und sicher zu ermöglichen,
ist in einer Weiterbildung der Erfindung nach Anspruch 3 ein Wendebügel vorgesehen,
der aus der Segelebene herausragend angeordnet und an der Querstrebe und/oder den
Griffleisten befestigt ist Durch diese Anordnung befinden sich die Wendebügel in
jeder Kipplage des Segels in ungefähr gleicher Höhe, so daß
hierdurch
vom Surfer das Segelbrett sicher und fest in jeder beliebigen Lage gehalten werden
kann. Insbesondere bei starken Winden, wenn das Segel beispielsweise auch kurzfristig
in eine fast horizontale Lage gebracht wird, befinden sich immer entsprechende Griffabschnitte
auf dem halbkreisförmigen Wendebügel in gleicher Höhe, so daß auch bei starken Auftrieben
ein fester Halt des Segels gegeben ist.
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Als besonders günstig hat es sich gemäß Anspruch 4 erwiesen, zwei
halbkreisförmige Wendebügel versetzt zueinander anzuordnen, so daß das Segel mit
beiden Händen in jeder Segellage sicher und fest gehalten werden kann.
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Durch die Weiterbildung nach Anspruch 5 und 6 ergibt sich eine noch
bessere Verankerung und Verspannung des Segels und eine noch verwindungssteifere
Anordnung der Querstangen und der halbkreisförmigen Wendebügel.
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Gemäß der vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 7 - 9 wird eine
einfache Zerlegbarkeit des Segels bei gleichzeitig optimaler verwindungssteifer
Anordnung geschaffen.
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In der Praxis hat es sich häufig als schwierig erwiesen, ein im Wasser
liegendes Segel wieder aufzurichten. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
nach
Anspruch 10 ist deshalb das Startschot am vorderen Ende der Verschwenkachse des
Segels befestigt, wodurch sich ein sehr leichtes Anheben und Aufrichten des Segels
ergibt.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform nach Anspruch 11 und
12 ergibt sich nicht nur eine günstige Befestigungsmöglichkeit -für das Startschot-r-
däs somit für den Surfer immer am Mastfuß greifbar ist. Bei dieser Anordnung kommt
dem Startschot zugleich eine Sicherungsfunktion für den Mastfuß zu, falls dieser
sich bei starken Windboen aus seiner Verankerung lösen sollte. Da zudem ein Teil
des Startschotes bzw. der Sicherungsleine aus einem elastomeren Werkstoff, beispielsweise
Gummi besteht, wird zudem sichergestellt, daß beim Lösen des Mastes die dadurch
auftretenden enormen Kräfte gedämpft werden, so daß die Sicherungsleine nicht gleich
reißt.
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus dem nachfolgend anhand einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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In der Figur ist ein Rigg 1 mit einem Segel 3 und einem Mastbaum 7
gezeigt. Das Segel 3 ist beispielsweise über ein Mastprofil oder in Form eines Segelsaumes
an einem Segelrahmen 9 befestigt. Das Segel 3 ist um seine Symmetrieachse 13 längs
der
Segellängsstrebe 12 verschwenkbar. Dazu ist an der Mastspitze
21 ein Gelenk 25 vorgesehen. Wie diesem Ausführungsbeispiel nicht näher gezeigt
und in dem Hauptpatent ... ausgeführt ist, kann zusätzlich über einen am Mastbaum
vorgesehenen Segelschlitten eine zusätzliche Höhenverstellung vorgesehen sein.
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Der Segelrahmen ist V-förmig ausgebildet und weist zwei im wesentlichen
horizontal auslaufende Ende 9a und 9b auf, die beispielsweise jeweils mit einer
Kraftkomponente nach außen drücken, um das dazwischen angeordnete Segel 3 möglichst
gespannt zu halten.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind zwei Querstreben 71 und 73 vorgesehen,
die über Buchsen 74 auf den Segelspannrahmen 9 aufsteckbar sind. Im wesentlichen
parallel und symmetrisch zu der Symmetrieachse 13 sind Griffleisten 75 vorgesehen,
die an den Querstreben 71 und 73 befestigt sein können. Abweichend davon kann die
Griffleiste auch noch an dem Segelspannrahmen 9 befestigt sein. Die Griffleisten
75 ragen im gezeigten Ausführungsbeispiel beidseitig über die Querstreben 71 und
73 hinaus. Die Griffleisten 75 dienen dabei als Spiere, um das Segel 3 in jede beliebige
Lage relativ zum Wind auszurichten.
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Darüber hinaus sind halbkreisförmige Wendebügel 77
und
79 jeweils an den Querstreben 71 und 73 befestigt, die aus der Zeichenebene auf
der Unterseite des Segels 3 herausragen. Die halbkreisförmigen Bügel 77 und 79 können
aber genauso an den Querstreben 71 und 73 bzw. an deren Kreuzungspunkten mit den
Griffleisten 75 befestigt sein.
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Darüber hinaus sind die Querstreben 71 und 73 jeweils auf Hülsen 81
befestigt, die auf die Segellängsstrebe 12 aufgesteckt sind. Davon abweichend ist
aber genauso denkbar, daß die Querstreben 71 und 73 leicht gekrümmt sind und unmittelbar
an der Segellängsstrebe 12 anliegend hinter oder vor dieser vorbeiführen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich das Segel 3 in einer
Extremlage, dh. also im wesentlichen vertikal, wobei die untere Griffleiste 75 ebenso
wie der untere Teil des Segelspannrahmens 9 am Mastbaum 7 anliegt. Der Segler kann
dabei ebenso aber das Segel über die halbkreisförmigen Wendebügel 77 und 79 segeln,
die zudem noch den Vorteil aufweisen, daß sie vertikal ausgerichtete Griffabschnitte
darstellen, wodurch eine hervorragende griffdynamische Form zum Steuern des Segels
gegeben ist.
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über die halbkreisförmigen Wendebügel kann aber auch das Segel 3 in
jede andere beliebige Kippstellung gebracht und über diese Wendebügel sicher und
fest
in jeder Lage gehalten werden. Vor allem läßt sich hierüber aber auch eine Wende
besonders gut durchführen, da der Surfer beim Kippen des Segels in die andere Extremlage
jederzeit das Segel fest im Griff hat.
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Durch die spezifische Ausbildung der Griffleisten mit den Querstreben
und Buchsen läßt sich das Segel 3 auch leicht zerlegen. Dazu brauchen lediglich
der obere und untere Teil 9c und 9d des Segelspannrahmens 9 aus dem am vorderen
Ende der Segellängsstrebe 12 vorgesehen T-förmigen Verbindungselement 83 ausgesteckt
und durch die Buchsen 75 herausgezogen werden. Das T-förmige Verbindungselement
83 selbst mit der daran befestigten Segellängsstrebe 12 kann dann aus dem Gelenk
25 und den Hülsen 81 herausgezogen werden. Als dritter Teil verbleiben im wesentlichen
dann nur die Querstreben 71, 73 mit den Griffleisten 75 und den halbkreisförmigen
Wendebögen 77 und 79. Da beispielsweise der Abstand zwischen den beiden Querstreben
71 und 73 nur circa 60 cm und die Länge der hinteren Querstrebe 73 nicht mehr als
1 m beträgt, läßt sich das ganze Segel 3 leicht verstauen.
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Wie aus dem gezeigten Ausführungsbeispiel hervorgeht, ist ein Startschot
85 an dem T-förmigen Verbindungselement 83 befestigt und über einen Haltering 86
am Mastfuß zu einer Abschleppöse 87 an der Spitze des Surfbrettes 8 geführt. Es
hat sich ge-
zeigt, daß durch diese Anordnung das Segel 3 besonders
leicht wieder aus dem Wasser auf gerichtet werden kann. Darüber hinaus ist durch
diese Anordnung das Startschot günstig am Mastfuß befestigt und hängt nicht frei
rum, so daß es jederzeit für den Surfer griffbereit ist. Durch diese Anordnung ist
aber gleichzeitig auch eine Halt- und Sicherungseinrichtung für den Segelmast gegeben,
da dieser selbst. beim Lösen vom Surfbrett durch die Befestigung an der Abschleppöse
87 sich nicht weit entfernen kann. Um in Extremfällen zu verhindern, daß die Sicherungs-
und Startschotleine beim Lösen des Mastbaums vom Surfbrett reißt, hat es sich als
günstig erwiesen, den unteren Abschnitt 89 des Startschotes 85 aus einem elastomeren
Werkstoff, beispielsweise dicken Gummi, herzustellen, um die durch einen wegfliegenden
Mast auftretenden Kräfte optimal aufzunehmen.
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Abschließend sei noch darauf hingewiesen, daß sich das erfindungsgemäß
Segel mit einem Mastbaum mit einer Höhe von circa 2 m bereits optimal segeln läßt,
da die Hälfte des Segels über die Masthöhe hinausragt. Wird ein höherer Mastbaum
verwendet, bzw. ein am Mastbaum 7 höhenverstellbares Segel, so empfiehlt sich zusätzlich
die Griffleisten 75 von der Symmetrieachse 13 weiter nach außen versetzt anzuordnen
und die Wendebügel 77 und 79 entsprechend größer auszubilden, damit sich die Griffleisten
75 immer in Brust- bis Kopfhöhe des Surfers befinden.
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