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Maschine zum Etikettieren von Flaschen. Die Erfindung betrifft eine
Maschine zum Etikettieren von Flaschen u. dgl., bei welcher gleichzeitig zwei oder
mehrere Etiketten mittels einer am Umfang mit Klebstoff versehenen, in Umdrehung
versetzbaren Walze von je einem besonderen, darunter auf einem gemeinsamen, der
Abnahme der Etiketten entsprechend mittels Daumenscheiben anhebbaren Rahmen befindlichen
Etikettenstapel abgezogen werden. Um bei derartigen Maschinen die Dickenunterschiede
der Etiketten jedes Stapels auszugleichen und die Stapel stets auf gleicher Höhe
zu halten (diese bei einer geringen Anzahl von Etiketten sehr geringen und unbedeutenden
Unterschiede werden bedeutend, wenn die verschiedenen Stapel eine größere Anzahl
Etiketten enthalten, z. B. iooo Stück, wie dies gewöhnlich der Fall ist); wird gemäß
der Erfindung jeder Etikettenstapel von einem besonderen, am Rahmen auf und ab verschiebbaren
Kolben getragen, der durch eine Feder abgestützt und am oberen Ende mit Gewinde
versehen ist, in das ein am Rahmen drehbar gelagerter, gezahnter, exzentrischer
Daumen eingreift, welcher mit einem unter Federwirkung stehenden Arm versehen ist
und eine Verschiebung des Kolbens im Rahmen nach oben verhindert, dagegen nach unten
zuläßt.
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Auf den Zeichnungen ist eine Etikettiermaschine mit Einrichtung zum
gleichzeitigen Abziehen von zwei Etiketten von je einem besonderen Stapel dargestellt,
und zwar zeigt Fig. x den zum Anheben der Etikettenstapel dienenden Rahmen in Ansicht;
Fig. 2 stellt denselben im Grundriß, und Fig. 3 einen Teil desselben mit Abziehwalze
in Ansicht dar; Fig. q. und 5 zeigen in Ansicht bzw. im Grundriß den Etikettenstapelbehälter
nebst zugehörigem Befestigungsständer; Fig. 6 und - zeigen in Ansicht bzw. im Grundriß
den Etikettenstapelbehälter° allein; Fig. 8 bis == zeigen in Ansicht und Grundriß
den zum Tragen des Etikettenstapels dienenden Kolben nebst Sperrvorrichtung. Die
Etikettenstapel A befinden sich auf dem heb- und senkbaren Rahmen B, der sie mit
dem jeweils obersten Etikett gegen -die durch eine geeignete, nicht dargestellte
Vorrichtung am Umfange mit Klebstoff versehene Abziehwalze 3o drückt (Fig. 1 bis
3), und zwar werden die Etikettenstapel nicht unmittelbar vom Rahmen B selbst, sondern
von je einem besonderen, in später beschriebener Weise daran nachgiebig angeordneten,
mit einer Tragplatte 31 versehenen Kolben 3 getragen. Die Abziehwalze 3o wird in
der in Fig. 3 angedeuteten Pieilrichtung in Umdrehung versetzt und zieht dabei das
oberste Etikett von den Stapeln ab, das sodann in geeigneter Weise von der Walze
30 entfernt und zur Flasche o. dgl. hingeleitet wird. Der
Rahmen
B ist mittels der Stangen 24, 25 an dem ortsfesten Rahmen C geführt und trägt an
dem den Stapeln gegenüber befindlichen Ende zwei Füße 26 (Fig. = und 2). Diese ruhen
auf zwei Daumenscheiben 27, die ein gleichmäßiges Anheben des Rahmens B nach Maßgabe
der Dicke der Etiketten bewirken. Die Enden f, h der Stangen 24, 25 sind
je an einem Zapfen am Rahmen B bz«. am Rahmen C angelenlt, während die beiden anderen
Enden g, e derselben mit Zapfen und Rollen versehen sind, die in Aussparungen der
Stücke i gleiten, die am Rahmen B bzw. am Rahmen C befestigt sind.
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Der Kolben 3 (Fig. 1, 3, 8 bis =i) ist in einem Zylinder i auf und
ab verschiebbar, der mittels des Ansatzes =o am Rahmen B befestigt und oben offen,
dagegen unten durch einen Stopfen 2 mit mittlerer Bohrung geschlossen ist. Der Kolben
3 ist rohrförmig und trägt am oberen Ende ein Gewinde 3x und die zur Aufnahme des
Etikettenstapels dienende Tragplatte 31. Eine sich gegen den oberen Teil des Kolbens
3 und den Stopfen 2 stützende Feder 4 drückt den Kolben 3 im Zylinder i nach oben.
Der Kolben 3 tritt durch den Rahmen B nach oben hindurch. Am Rahmen B bzw. am Ansatz
=o des Zylinders i ist um eine Achse 6 ein mit einem Arm 5X versehener exzentrischer
Daumen 5 schwingbar angeordnet, der mit in das Gewinde 3X des Kolbens 3 eingreifenden
Zähnen versehen ist. Auf -den Arm 5x des Daumens 5 wirkt eine am Rahmen B bzw. am
Ansatz =o befestigte Flachfeder 7 ein, um den Eingriff des Daumens in das Gewinde
des Kolbens zu sichern. Durch den Daumen 5 wird ein Verschieben. des Kolbens 3 im
Zylinder i nach oben verhindert, dagegen ist ein Verschieben desselben im Zylinder
nach unten möglich, wenn der auf - die Etiketten und daher auf den- Kolben 3 ausgeübte
Druck größer ist als der Widerstand der Feder 4. Die Tragplatte 31 des Kolbens 3
kann mit Kautschuk o. dgl. bedeckt sein. - Im Innern des Kolbens 3 ist eine in dessen
oberen Teil eingeschraubte Stange 8 angeordnet, die unten in einen Köpf 9 -endigt
und frei durch den Stopfen 2 und durch die Feder 4 hindurchgeht und dazu dient,
den Aufstieg des Kolbens 3 im Zylinder i zu begrenzen.
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Um den Etikettenstapel A schnell in= die Maschine einsetzen und daraus
entfernen zu können, ist auf dem ortsfesten Rahmen C ein Ständer D einstellbar angeordnet,
der einen zur Aufnahme des Etikettenstapels dienenden, abnehmbaren Behälter E einschließt,
dessen Ausbildung der- Größe und Form der zu verwendenden Etiketten entspricht (Fig.
1 bis 7). Der Behälter E besitzt oben einen Wulst EX, der in eine entsprechende
Ausnehmung des oberen Teiles des Ständers D paßt. In dem Ansatz =i des Behälters
E befindet sich eine konische Bohrung 14, die nach oben in einen oben offenen Schlitz
14X übergeht, dessen Weite geringer ist, als die des Loches 14. Zur Befestigung
des Behälters E am Ständer D dient ein durch den Ständer D frei hindurchgesteckter
vierkantiger Bolzen 12, dessen Stärke der Weite des Schlitzes =4x entspricht, und
der am einen Ende mit einem Gewinde zum Aufschrauben einer Flügelmutter 15 und am
anderen Ende mit einem konischen Kopf 13 versehen ist, der in die Bohrung 14 Paßt.
Im Behälter E sind drei zur Aufnahme des Etikettenstapels A dienende vorspringende
Tragstützen 16 angebracht. Auf diese wird der -Etikettenstapel mit einer vorher
unter denselben gebrachten Tragplatte T (Fig. i und 3) aus Pappe, Blech o. dgl.
aufgesetzt.
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Ein Griff 17 am Behälter E erleichtert dessen Handhabung.
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Der Behälter E hat eine Nut 18 für den Eintritt eines an der Tragplatte
T angeordneten, nicht dargestellten Führungslappens. An dem Ständer D sind an federnden
Armen igx befindliche Anschläge =g vorgesehen, die durch die Schraube 2o eingestellt
werden können und als Widerlager für das oberste Etikett des Stapels dienen. Am
Behälter E ist ferner eine Platte 21° angeordnet, die ein wenig über dem normalen
Niveau des obersten Etiketts liegt und verhindern soll, daß dieses im Augenblick
der Entnahme infolge des auf den an der Abziehwalze 3o anliegenden Teil desselben
ausgeübten Druckes mit dem unter der Platte 21 befindlichen Teil zu hoch steigt.
Die Wirkungsweise ist folgende: Nachdem die Etikettenstapel A mit der Tragplatte
T in ihre Behälter E gebracht sind, führt man diese in ihre Ständer D ein. Die Kolben
3 werden *zuvor im Zylinder i nach unten gebracht. Nach Befestigung der Behälter
E an den Ständern D hebt man das Ende der Arme 5x an, um die Kolben 3 freizugeben.
Diese steigen infolgedessen im Zylinder x in die Höhe und heben die Etikettenstapel
an, bis sie auf die Abziehwalze 3o treffen. Darauf hebt man den Rahmen B etwas an,
so daß die Kolben 3 ein wenig zurücktreten, ohne daß jedoch -die Stapel mit der
Walze 3o außer Berührung kommen. jetzt setzt man die Maschine in Gang. Nach jeder
Entnahme eines Etiketts wird der Rahmen B um einen entsprechenden Betrag angehoben.
Die Stapel nehmen daher an Höhe mehr oder weniger schnell ab, je nach der Dicke
der Etiketten. Der Stapel mit den' dicken Etiketten wird schneller abnehmen als
jener mit den dünnen Etiketten. Da der Stapel mit den dünnen Etiketten für eine
gleiche Anzahl weggenommener Etiketten langsamer abnimmt, so
werden
sich bei demselben nach einer gewissen Zeit die Etiketten mit stärkerem Druck gegen
die Abziehwalze 30 legen als bei dem Stapel mit den dicken Etiketten. Sobald jedoch
dieser Druck eine gewisse Stärke erreicht hat, findet infolge Nacbgebens der Feder
q. beim folgenden Anheben des Rahmens B eine Verschiebung dieses gegenüber dem Kolben
3 statt, wobei .letzterer unter Zusammenpressen der Feder q. um einen gewissen Betrag
in das Innere des Zylinders i hineingelangt. Auf diese Weise werden die Dickenunterschiede
der Etiketten jedes Stapels ausgeglichen und die Etikettenstapel bis zur vollständigen
Erschöpfung stets auf gleichem Niveau gehalten.
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Um zu große Ungleichheiten in der Beanspruchung der Federn q. zu vermeiden,
macht man sie mit Bezug auf den zu erzielenden Hub sehr lang.
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Sind die Etiketten erschöpft, so führt man den Rahmen B in seine Tieflage
zurück, löst die Bolzen 12 und ersetzt die leeren Behälter E durch frischgefüllte.