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Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Schaltungsanordnung für Fernsprechanlagen, bei denen selbsttätige Wähler
die Verbindung mit einer verlangten Leitung herstellen, und bei denen ein der anrufenden
Leitung zugeordnetes Überwachungs- öder Auslöserelais in einem der Wähler angebracht
ist.
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Gemäß der Erfindung ist in dem Wähler, in dem das Überwachungs- bzw.
Auslöserelais angebracht ist, ein Linienrelais vorgesehen, das während des Wahlvorganges
zu dem Sprechstromkreis in Brücke geschaltet ist und den Wahlvorgang im Wähler unabhängig
von dem erstgenannten Relais regelt, nach Vollendung der Wählertätigkeit aber, um
Einleitung des Auslös:evorganges zu ermöglichen, in Abhängigkeit von dein Überwachungsrelais
des rufenden Teilnehmers gebracht wird. Zweckmäßig wird auch der angerufenen Teilnehmerseite
ein Überwachungs- oder Auslösereläis zugewiesen und die Anordnung so getroffen,
daß das sogenannte Linienrelais nach Herstellung der Sprechverbindung von beiden
Überwachungsrelais abhängig gemacht wird.
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Die Zeichnung stellt zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels der
Erfindung den Leitungswähler und seine Schalteinrichtungen einer selbsttätigen Fernsprechanlage
dar.
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Für die Teilnehmerstellen sind Sendevorrichtungen vorausgsetzt, bei
denen eine Kontaktvorrichtung wechselnd- einen Stromkreis von dem Teilnehmerzweige,
an dien sie angeschlossen ist, nach Erde herstellt, wodurch in entsprechender Weise
ein vorübergehendes Kurzschließen der die Stromstöße in Empfang nehmenden Relais
bewirkt wird, welche in hekannter Weise ein Registrierwerk betätigen, das die Stromstöße
aufnimmt und alsdann an die Wählereinrichtung weitergibt.
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Es ist hier ein Sender vorausgesetzt, bei dem die verlangte -Nummer
durch Hebel in der Anzahl der Ziffernstellen eingestellt wird, wobei dann nach Aufzug
eines Antriebshebels die verlangte Stromstoßgabe eintritt. Die verwendeten Apparate
sind sämtlich bekannter Bauart und ihre Ausführung ist im einz_el-. nen für die
Verwirklichung der vorliegenden Erfindung ohne besondere Bedeutung.
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Es ist angenommen, daß der anrufende Teilnehmer bereits so weit durchgeschaltet
ist, daß der letzte der in der Zeichnung dargestellten Leitungswähler nunmehr seine
Tätigkeit zur Zehner- und Einerwahl aufnehmen soll, tun die Durchschaltung auf den-
gewünschten Teilnehmer .der Stelle 174, welche beispielsweise die Teilnehmernummer
1149 trägt, zu bewirken. @.
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Der Hauptstromkreis für die Zehnerwahl ist nun unter dem Einfluß eines
die Wahlvorgänge regelnden Steuer- oder Folgeschalters, dessen Fortschaltemagnet
mit 5o5 bezeichnet ist, derart geschlossen, daß an der Folgeschalterfeder 97 unten
Erde und an der Feder 99. unten über das Linienrelais 98 Batterie angelegt ist.
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Während sich der Leitungswählerfolgeschalter 505 bei Beginn
seiner Tätigkeit in Stellung i befindet, so daß die Federn 9; und 99 den unteren
Kontakt berühren, wie dies die Stellung der zugehörigen Ziffer i andeutet, nimmt
der Folgeschalter des in der Zeichnung nicht dargestellten Registerwerkes eine
ganz
bestimmte Stellung ein. Der genannte Hauptstromkreis schließt aber in der genannten
Stellung ,des Registerfolgeschalters aucl-. ein Schrittrelais ein, welches das -Registerwerk
betätigt, sobald es aberregt wird. Durcr Erregung von 98 wird über Feder i 5o des
Folgeschalters 505, -die ebenfalls den unteren Kontakt berührt, ein Stromkreis
über 505 geschlossen, der .den Folgeschalter des Leitungswählers in die zweite
Stellung bringt. In dieser bleibt -der Hauptstromkreis unverändert bestehen und
das Linienrelais 98 erregt, aber außerdem wird ein Stromkreis für den Bürstenwählermagneten
5o9 des Leitungswählers hergestellt, der über den Arbeitskontakt des Relais 98 und
die Feder 151 unten verläuft.
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Bei jedem Schritt, den -der in Gang gesetzte Bürstenwähler ausführt,
wird durch einen Unterbrecher 507 über die Feder 152 oben eine Erdabzweigung
an die Batterieseite des Hauptstromkreises gelegt. Das. Relais 98 bleibt jedoch
erregt, bis der Hauptstromkreis durch den Registerfolgeschalter unterbrochen wird,
während das Schrittrelais im Registerwerk bei jedem Schritt einmal aberregt und
wieder erregt .rird, um das Zehnerregister entsprechend zu beeinflussen. Nach der
erforderlichen Schrittzahl wird im Registerwerk ein Stromkreis geschlossen, welcher
ein Weiterrücken des Registerfolgeschalters bewirkt. Dabei wird der Hauptstromkreis
unterbrochen und das Relais 98 aberreg t, da der Bürstenwähler die zur Auslösung
des gewünschten Bürstensatzes passende Stellung erreicht hat. Dann wird ein Stromkreis
über den Ruhekontakt von 98 und .die Feder 155 oben geschlossen, durch den der Magnet
505 des Folgeschalters iveranlaßt wird, seine Welle in die Stellung 5 zu
bringen.
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In der Stellung 5 des Schalters 505 findet die Einerwahl im
Leitungswähler statt. Der Hauptstromkreis ist an den Federn 99 und 97 unten geschlossen,
und das Relais 98 und das Schrittrelais beim Registerwerk sind erregt. Infolgedessen
ist ein Stromkreis für dien Bürstenwagenmagneten 5o6 vom Relais 98 über Feder 16o
oben geschlossen und die Bürsten Soia, 5o29, 503' . . . werden zum Umlauf gebracht.
Beim Vorbeigehen an der Bürstenwählerwelle wird der ausgewählte Bürstensatz ausgelöst,
und der Unterbrecher 5i0 oben am Wähler schließt für jeden von den Bürsten bestrichenen
Kontaktsatz eine Erdverbindung an der Batterieseite des Hauptstromkreises für die
oberen Kontakte der Federn 161 und 152, wodurch das Schrittrelais des die Wählereinstellung
begrenzenden Registerwerkes wieder so beeinflußt wird, daß es den Ortsstromkreis
über den Schrittmagneten des Einerregisters wechselnd schließt und öffnet. Nach
genauer Einstellung der Bürsten auf den gewählten Kontakt wird das Relais 98 stromlos;
es öffnet den Stromkreis für den Magneten 5o6 und schließt gleichzeitig über seinen
Ruhekontakt und die Feder 162 oben den Stromkreis für . einen Haltemagneten 5o8.
Ferner schließt es einen Stromkreis für den Folgeschalter 5o5, der weiter schreitet
und durch die Feder 511 in seine i i. Stellung gebracht wird. Die B. Stellung findet
nur Anwendung zum Aufsuchen von Verbindungsleitungen einer Privatamtsanlage.
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Wenn der Schalter 5o5 in die Stellung 6 geht, werden die Stromkreise
des Registerwerkes freigegeben. Weiter wird durch Schließung der oberen Kontakte
der Federn 97 und 163 der Teilnehmer an eine eine Batterie und eine i_Tbertragerspule
164 enthaltende Brücke im Leitungswähler angeschlossen, so daß das Relais 165 anspricht.
Dieses schließt einen über Feder 166 unten verlaufenden Stromkreis für das Relais
98.
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In den- Stellungen 6, 7 und 8 des Schalters 505 wird die verlangte
Leitung geprüft: Der Prüfstromkreis verläuft von Batteriemitte über die linke Wicklung
des Relais 167, Feder 168 oben, Relais 169, Bürste 503d. zum Prüfkontakt -der verlangten
Leitung und durch deren Trennrelais zum vollen Batteriepotential.
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Liegt am Prüfkontakt der Leitung volle Batteriespannung, d. h. ist
keine andere Erdabzweigung dazu vorhanden, so spricht das Relais 167 an. Die Spannungsverminderung
am Prüfkontakt kann entweder daher rühren, daß die verlangte Leitung selbst anrief
oder die Leitung durch einen anderen Leitungswähler belegt wurde, wobei das Prüfrelais
der Leitung durch einen Prüfstromkreis dieses Wählers, wie es der hier besprochene
ist, zum Ansprechen gebracht wurde.
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Ist die verlangte Leitung frei, so spricht das Relais 167 an und schließt
einen Stromkreis für das Relais 170 über die Feder 181 unten. Auch 170 spricht
sofort an und schließt über seinen rechten Anker einen Stromkreis über die rechte
Wicklung des Relais 167 zur Bürste 5ö39, der den anfänglichen Prüfstromkreis über
die linke Wicklung von 167 ersetzt. Das Relais 169 ist polarisiert und sein Ansprechen
hängt von der Stromrichtung im Prüfstromkreise ab. Auch dieses Relais findet Verwendung
für Privatamtsanschlüsse. Im übrigen ist es für die vorliegende Erfindung nicht
wesentlich; es kann deshalb von einem näheren Eingehen auf seine Tätigkeit abgesehen
werden und es genügt, festzustellen, daß jedenfalls bei Auswahl und Prüfung einer
gewöhnlichen Teilnehmerleitung der Strom im Prüfstromkreis so eingerichtet
ist,
däß 169 zum Ansprechen kommt. Wenn also der Folgeschalter. in die Stellung 8 gelangt,
so findet er über den Arbeitskontakt des rechten Ankers von 169 und Feder 155 unten
einen bereits vorbereiteten Stromkreis, der ihn aus der Stellung 8 weiterbringt,
worauf er, wie erwähnt, über seine Feder 511 in die i I. Stellung gebracht wird.
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Der vom Relais 169 abhängige Stromkreis zur Weiterführung des Folgeschalters
ist nicht notwendig, wenn die geprüfte Leitung frei erscheint, da in diesem Falle
die Erregung des Prüfrelais 167 in Stellung 6 und 7 und die daraus folgende Einschaltung
des Relais 170 in einen Haltestromkreis einen Stromkreis für den Folgeschalter in
der B. Stellung über den linken äußeren Arbeitskontakt des Relais 170 und die Feder
155 unten herstellt: Jedenfalls wird stets, wenn die geprüfte Leitung entweder eine
gewöhnliche Teilnehmerleitung oder wenn sie frei ist, sonst aber von beliebiger
Art, der Folgeschalter in der B. Stellung nicht verweilen.
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Wurde das Relais 170 in der 6_ und 7. Folgeschalterstellung
wieder erregt, so schloß es über die Feder 177 und seinen linken inneren Arbeitskontakt
einen eigenen Haltestromkreis, der bestehen bleibt, bis der Folgeschalter die Stellung
9 verläßt. In der Stellung 9 aber schließt der Folgeschalter einen anderen Haltestromkreis
für 170 über Feder 178 unten und den Arbeitskontakt des Relais 98, der bis
zum Verlassen der I1. Stellung des Folgeschalters bestehen bleibt. - Zu dieser Zeit,
in den Stellungen i z und 12 des Folgeschalters, ist ein weiterer Stromkreis für
170 über den Arbeitskontakt des Relais 167 und die Feder 181 unten hergestellt
und in der Stellung 12 wird wieder der ursprüngliche Haltestromkreis über die Feder
177 geschlossen. Somit wird bei der normalen Wirkung der Anordnung, wenn die gewählte
Leitung frei gefunden ist und der anrufende Teilnehmer seinen Hörer noch nicht angehängt
hat, das Relais 17o, nachdem es in der 6. oder 7. Stellung des Leitungswählerfolgeschalters
erregt worden ist, so lange erregt bleiben, bis die Rückstellung der Schaltwerke
des Leitungswählers begonnen hat.
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Gelangt der Folgeschalter in die I i. Stellung, so wird er durch einen
Stromkreis über die Feder 155 unten und den äußeren linken Arbeitskontakt des Relais
170 sofort in die 12. Stellung gebracht, in welcher der verlangten Teilnehmerleitung
Rufstrom über den Ruhekontakt des linken Ankers des Relais 169, das - Läutestromabschalterelais
171, Feder 172 unten und Bürste 502a zugeführt und über 173 unten und. Bürste 501a
Erde angelegt wird. Das Relais 169 wird je nach der Polarität der Stromquelle, die
mit dem Trennrclais der verlangten Leitung verbunden ist, die Anlegung von positivem
oder negativem Rufstrom an die verlangte Leitung veranlassen. Das Relais 171 wird
durch den durchfließenden Rufstrom nicht erregt, solange der Sprechstromkreis an
der verlangten Teilnehmerstelle geöffnet ist. Wird dieser jedoch durch Melden des
verlangten Teilnehmers geschlossen, so erhält 17i zu seiner Erregung ausreichenden
Strom und schließt über seinen Anker und die Feder 150 oben einen Stromkreis
für den Folgeschalter, der in seine 13., die Sprechstellung, übergeht. -. Wenn der
Schalter 505 in die Stellung 1 geht, so bleibt *das Relais 98 nicht mehr
allein vom Relais 165 abhängig, sondern wird außerdem abhängig vom Relais 175, damit
gemäß der Erfindung die Einwirkung auf die Auslösung d'er- Verbindung sowohl von
der anrufenden als auch von der angerufenen Teilnehmerstelle aus möglich ivird.
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Hängt nun z. B. nach vollendetem Gespräch der verlangte Teilnehmer
der Stelle 17¢ seinen Hörer zuerst an, so wird das Relais 175 aberre,#t und unterbricht
den Stromkreis für das Relais 98, das seinerseits über Feder 155 oben einen Stromkreis
für den Folgeschalter 505 herstellt, der in die Stellung 15 geht. In den Stellungen
14 und 15 ist über den Arbeitskontakt des Relais 165 und die Feder 166 unten wieder
ein Stromkreis geschlossen, durch den das Relais 98 erregt wird und die Trennung
einleitet.
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Hängt zuerst der anrufende Teilnehmer bei Gesprächsschluß seinen Hörer
an, so wird der Stromkreis für das Relais 98 am Arbeitskontakt des Relais 165 sofort
unterbrochen und dadurch ein Stromkreis für den in der 13. Stellung stehenden Folgeschalter
505
über die Feder 155 oben geschlossen, so daß er in die Stellung 15 und
sofort weiter in die Stellung 17 geht, um :die Trennung einzuleiten.
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Beim Desetztsein der verlangten Leitung würden in den Stellungen 6,
7 und 8 des Leitungswählerfolgeschalters die Prüfrelais 167 und 17o nicht erregt
sein, und wenn der Schalter in die Stellung 11 gelängt, würde 170
stromlos
bleiben und der Folgschalter stehen bleiben. Weiter wird infolge' Nichterregung
von 167 ein Stromkreis für den Kraftmagneten 5o6 über die unteren Kontakte der Federn
16o und 181 geschlossen werden, der den Bürstenwagen in die Ruhelage bringt, in
welcher die Unterbrecherbürste 51o beim Auftreffen auf das Kontaktstück 182 über
183 unten einen Stromkreis für 167 schließt, das an seinem Ruhekontakt den Magneten
5o6 abschaltet und über den Arbeitskontakt dien Haltemagneten 508 erregt.
Gleichzeitig schließt es einen Stromkreis
für Relais
170, das seinerseits über 155
unten -einen Stromkreis für den Folgeschalter
505 schließt, so daß er zur Stellung i2 weiterschreitet. Sobald sich die
Leitungswählerbürsten in der Ruhelage befinden,, wird in den Stellungen 12 und.
13 über 510 und 183 oben ein Stromkreis für 5o5 geschlossen; er geht
in die Stellung 15. In der Stellung 14. schließt er einen Stromkreis über die Feder
166 und den Arbeitskontakt des Relais 165, durch den das Relais 98 erregt wird.
In der Stellung 15 wird bei 185 unten ein Besetztsignalstromkreis zur Übertragerspule
164 geschlossen, so daß der anrufende Teilnehmer erfährt, däß die verlangte Leitung
besetzt ist. Hängt er seinen Hörer an, so bewirkt er das Stromloswerden des Relais
165, die Aberregung von 98, das über 155 oben einen Stromkreis für den Folgeschalter
505 schließt, der nun in .die Stellung 17 geht und die Trennung einleitet.