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Vorrichtung zur Herstellung von Papiersäcken. Es sind Papiersäcke
bekanntgeworden, welche zur Erhöhung der Festigkeit aus mehreren Lagen bestehen.
In einfacher Weise ließ sich die fabrikationsrüäßige Herstellung derselben bisher
nur so vornehmen, daß die Klebnähte sämtlicher Lagen an derselben Stelle zusammentrafen.
Dies hatte den Nachteil, daß der Sack an dieser Stelle eine verhältnismäßig dicke
und steife Rippe erhielt, die den Gebrauch desselben beeinträchtigte. Es ist vorteilhafter,
wenn jede Lage des Sackes eine von den übrigen Klebnähten unabhängige Klebnaht besitzt,
und wenn diese Nähte auf den Umfang des Sackes verteilt werden.
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Die neue Erfindung hat nun eine Vorrichtung zum Gegenstand, welche
die Massenherstellung derartiger, im Gebrauch vorteilhafterer Säcke ermöglicht.
Es kommen vorzugsweise Säcke aus drei Lagen in Betracht, indessen würde nichts im
Wege stehen, die Vorrichtung bei entsprechender Anwendung oder Ausbildung auch für
Säcke aus mehr oder weniger Lagen zu benutzen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß von einer Anzahl von Rollen,
die der Zahl der Lagen entsprechen, ununterbrochen Papierbahnen abgezogen (das Abziehen
des Papiers für jede Lage von einer besonderen Abwickelrolle ist an und für sich
bekannt), auf einem Längsrande mit dem Klebstoff versehen und dann über eine Schablone
gezogen werden, welche die Faltung zu einem flachen geschlossenen Gebilde, einem
Schlauch, vornimmt, worauf die Verklebung erfolgt. Eine dieser Papierbahnen geht
über diese Schablone, bis das Gebilde geschlossen ist, wird dann über eine zweite
Schablone geführt, so daß sich die Bahn der zweiten Papierrolle über den ersten
Schlauch faltet und alsdann verklebt wird. Hierauf können die weiteren Schläuche
zusammen wiederum über eine dritte Schablone geführt werden, mit welcher sich derselbe
Vorgang wiederholt. Durch entsprechende Lagerung der Papierbahnen und infolge der
Umkehr derselben, wenn sie von der einen Schablone zur anderen übergehen, erscheinen
die Klebstreifen bei dem endgültigen Gebilde um 18o' versetzt und für jeden Schlauch
gesondert. Zum Schluß kann das röhrenförmige Gebilde dann in einzelne Streifen zerschnitten
werden,- welche der Länge des endgültigen Sackes ungefähr entsprechen.
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Ferner kommt es bei der Erfindung auf die besondere Ausbildung der
Faltvorrichtung an. Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführungsform der
Vorrichtung in schematischer Weise zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig.
x einen Längsschnitt durch die Vorrichtung, und zwar für vier Papierbahnen, Fig.
2 einen Aufblick auf den obersten Tisch mit der Schablone, und Fig. 3 zeigt im kleineren
Maßstabe die Schablone hintereinanderliegend ausgebreitet, statt, wie in Fig. Z
gezeichnet, untereinander.
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a, b, c, d sind vier Papierrollen, die in entsprechenden Ständern
gelagert sind und leicht ausgewechselt werden können. Von der Papierrolle a wird
die Papierbahn e zunächst durch Rollen f, g geführt, welche den einen seitlichen
Rand der Bahn ununterbrochen mit Klebstoff versehen. Dann geht die Bahn e
über
zwei Rollen h und i und wird wagerecht zu der ersten Schablone k geführt,
welche im vorliegenden Fall die oberste Schablone ist. Diese besteht im wesentlichen
aus einer Platte, deren Seitenränder etwas schräg zugehen, wie dies in der. Abwicklung
der Fig. 3 angedeutet ist. Die Breite der Papierbahn e ist etwas größer als die
doppelte Breite des Papiersackes (doppelte Breite -f- doppelter Klebnahtbreite),
und diese Papierbahn soll zu dem zusammengedrückten röhrenförmigen Gebilde, dem
Schlauch, gefalzt werden, sobald sie nach links über die zweite Stützrolle i hinauskommt.
Dies wird mit Hilfe der Schablone k vorgenommen, welche einen Teil der Länge des
ganzen Tisches einnimmt und in ihrer Breite der lichten Breite des Sackes entspricht.
Zur Herbeiführung der Falzung ist folgende Einrichtung getroffen In der Längsrichtung
des obersten Teiles dieses Tisches sind Haltevorrichtungen na, 2a angeordnet, auf
denen Falzfinger o, P, q, 0l, ,1, ql vorgesehen sind, die in ihrer Längsrichtung
eingestellt und durch Schrauben o. dgl. an der passenden Stelle fixiert werden können.
Außerdem können diese Falzfinger durch dasselbe Befestigungsmittel auch in senkrechter
Ebene eingestellt werden, so daß sie mehr oder weniger schräg stehen. Die Falzfinger
o, o1 stehen am meisten schräg nach oben, die Falzfinger P, P1 weniger schräg und
die Falzfinger q, ql nahezu wagerecht. Diese Falzfinger leiten die seitlichen Ränder
der Papierbahn so, daß sie sich allmählich umlegen und schließlich, wenn sie über
q, ql hinausgegangen sind, zu dem Schlauch vereinigt haben, wobei sich die Klebränder
y übereinander gelegt haben. Dann geht der Schlauch über zwei Walzen s und t am
linken Ende des Tisches, welche die Papierbahn pressend zusammendrücken, so daß
die Klebnaht sich gut vereinigt. Die untere Rolle t dient ferner als Abstützrolle,
um die Röhre nach unten zu leiten. Diese geht nun über eine zweite Rolle u und wird
in wagerechter Richtung oberhalb der zweiten Schablone k1 entlanggeführt. Die Klebnaht
des geschlossenen Gebildes ist nun nach unten gerichtet, während sie beim oberen
Tisch nach oben gerichtet war.
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Von der zweiten Rolle b wird die Papierbahn e1 nun über entsprechende
Walzen k1, il geführt, nachdem sie ebenfalls Rollen g1, fl zur Aufbringung des Klebstoffes
passiert hat und geht dann über die zweite Schablone k1, welche mit einer ganz entsprechenden
Falzfmgervorrichtung versehen ist, wie sie für den ersten Tisch beschrieben wurde.
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Die obere Schablone k steht mit der zweiten Schablone kl in Verbindung,
beispielsweise durch Bandeisen z (Fig. 3), welche dem Schlauch gleichzeitig als
Führung dienen, und dieselbe Anordnung wiederholt sich dann gegenüber den später
noch zu beschreibenden Schablonenk2, k3. Die erste Schablone k ist ferner durch
Bandeisen mit dem Teil v am Maschinengestell befestigt. Die Schablonen hängen also
sämtlich zusammen, aber nicht vollkommen starr, haben aber als Einzelteile etwas
Bewegungsmöglichkeit, zumal i n seitlicher Richtung. Der vom ersten Tisch kommende
Schlauch liegt oberhalb dieser Papierbahn.
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Die Falzfinger, weiche sich beim obersten Tisch nach links zu befanden,
befinden sich beim zweiten Tisch natürlich rechts, dort, wo die Schablone liegt.
Hier vollzieht sich derselbe Vorgang, wie für den ersten Tisch beschrieben, und
zwar legt sich bei der Falzung diese zweite Papierbahn über den ersten Schlauch,
wobei die neue Klebnaht nach oben kommt. Es umschließen sich nun also zwei Schläuche,
deren beide Klebnähte um 18o° gegeneinander versetzt sind. Die Rollen s1,
il
an der rechten Seite des Tisches nehmen wieder das Zusammenpressen
der Klebnaht vor und die Rolle il besorgt die Ablenkung nach unten.
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Die beiden Schläuche wandern nun über die Rollen 2i1 zu der dritten
Schablone k2, zu welcher die dritte Papierbahn e2 von der Rolle c in genau derselben
Weise zugeführt wird, so daß sich die obigen Vorgänge wiederholen, nur mit dem Unterschied,
daß zum Schluß die beiden Papierschläuche von dem dritten Schlauch umschlossen sind.
Die Klebnaht der zweiten Papierbahn befindet sich beim dritten Tisch k2 wieder unten,
so daß wiederum eine Versetzung um 18o° eintritt. Genau derselbe Vorgang wiederholt
sich dann bei der vierten Papierbahn e3 und dem Tisch k3, so daß schließlich die
vier umeinander geschachtelten Schläuche bei den letzten Rollen 2c und v heraustreten,
wo durch ein Messer q das Abschneiden erfolgen kann, so daß das ganze Schlauchgebilde
bei y auf den Ablegetisch fallen kann. Bei diesen ineinandergesteckten Schläuchen
sind die Klebnähte zweier aufeinanderliegender also stets um i8o° versetzt.
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Bei der neuen Vorrichtung sind in bekannter Weise nun noch Einrichtungen
getroffen, welche es ermöglichen, die Papierrollen, wenn sie abgelaufen sind; ohne
Unterbrechung des Laufes der Maschine zu ersetzen. Eine solche Einrichtung ist in
der Figur links unten dargestellt. Der Rahmen w für diese Rollen ist bei x mit einem
besonderen Lager versehen. Ist eine der beiden Papierrollen b, d nahezu abgelaufen,
so kann man schon vorher eine neue Rolle b1 in das Lager x gelegt haben und kann
das Ende derselben mit dem ablaufenden Papierende vereinen und hierauf die Rolle
nach links oder nach rechts in das richtige Lager hineinschieben. Diese Vorrichtung
könnte auch rechts von der Maschine angebracht sein.
Eine weniger
vorteilhafte Ausführungsform wäre es, die Tische bzw. Schablonen nicht übereinander,
sondern hintereinander zu legen, gemäß Fig. 3. - Die Vorrichtung wird hierbei sehr
lang, und die Anordnung müßte so getroffen sein, daß die Ränder der einen Papierbahn
nach oben, die der folgenden nach unten umgelegt werden-, dann wieder nach oben
usw., um ihre Versetzung gegeneinander hervorzubringen.