DE3210677C2

DE3210677C2 - Arbeitsverfahren zum Blasformen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff

Info

Publication number: DE3210677C2
Application number: DE3210677A
Authority: DE
Inventors: Samuel L. Cincinnati Ohio Belcher; James William Calvert
Original assignee: Cincinnati Milacron Inc Eine Ges ND Gesetzen D Staates Delaware Cincinnati Ohio; Milacron Inc
Current assignee: Milacron Inc
Priority date: 1981-05-07
Filing date: 1982-03-23
Publication date: 1986-09-25
Also published as: DE3210677A1; FR2505249B1; FR2505249A1; US4457688A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Kunststoffbehältern sowie eine Blasformmaschine zur Durchführung des Verfahrens. Die Blasformmaschine ist mit einem äußeren Mittelstift versehen, derart, daß das Blasformen durchgeführt wird, ohne daß ein mechanischer oder starrer Teil in das Innere des Vorformlings und/oder Flasche eingeführt wird. Um dies durchzuführen, wird beim Blasformen ein Medium, vorzugsweise ein Gas, wie beispielsweise Luft, in den Vorformling eingeleitet, um diesen zu expandieren. Außerhalb des Vorformlings ist gleichzeitig der Mittelstift oder die Mittelstange angeordnet, welcher in der Mittellinie des Vorformlings (Achse) und nahe der Mitte des Bodens des Vorformlings liegt. Die Stange oder der Stift nimmt einen Anguß oder Rippe auf, welche zentral auf dem Boden des Vorformlings vorgesehen ist, wenn der Vorformling durch Eindringen des Mediums expandiert wird. Auf diese Weise wird der Mittelteil des Bodens des Vorformlings durch den Mittelstift berührt, welcher anschließend den Vorformling beim Beginnen des Blasformverfahrens zentriert. Das erfindungsgemäße Blasformverfahren verwendet daher lediglich ein Medium unter Druck innerhalb des Vorformlings, um den Vorformling axial gegen eine federnde Vorspannung eines äußeren federvorgespannten Mittelstiftes zu expandieren.

Description

F i g. 1 einen Teilschnitt eines Vorformlings aus PoIyäthylenterephthalat,

Fig.2 einen Teilschnitt einer aus dem Vorformling nach F i g. 1 blasgeformten Flasche,

F i g. 3 eine teügeschnittene Vorderansicht einer Vierspurenblasformmaschine, wobei jede der Spuren mit Mittelstiften, Lagerungen und Antriebseinrichtungen versehen ist, wobei jedoch in darstellerischer Freiheit in jeder der Spuren etwas Verschiedenes dargestellt ist, nämlich in den Spuren A, B, C, D von links nach Rechts: A der Mittelstift mit einer Ausnehmung für den Anguß des Vorformlings nach F i g. 1; B ein Vorformling ohne Anguß und ein Mittelstift in Eingriff und in gestrichelten Linien an einer geblasenen, freistehenden Flasche in einer Blasform; C ein Vorformling ohne Anguß und der Mittelstift im Abstand vor dem Blasformen und darüber in gestrichelten Linien die freistehende Flasche in der Blasform; und Oder mit Anguß versehene Vorformling und der Mittelstift in ihrer Stellung vor derr: Blasformen, wobei darüber eine Schnittdarstellung einer geblasenen Flasche in der Form gezeichnet ist,

Fig.4 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer der Mittelstifte der Formmaschine nach Fig. 3 in größerer Darstellung,

F i g. 5 eine Ansicht längs der Linie 5-5 in F i g. 3,

F i g. 6 eine schematische Ansicht einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Hin- und Herbewegen gemäß F i g. 3, d. h. eines doppelt wirkenden pneumatischen Systems, und

F i g. 7 eine schematische Seitenansicht der Formmaschine nach F i g. 3.

In F i g. 1 ist ein Vorformling 2 veranschaulicht, wobei es sich um einen durch Spritzgießen hergestellten Vorformling 2 aus Polyäthylentherephthalat (PET) handelt, der allgemein die Form eines Reagenzgläschens hat und einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Am Oberende seines langen zylindrischen Körpers 3, der sich längs einer Längsachse 4 erstreckt, ist ein Endstück 5, welches ein offenes Ende 6 umgibt, und am anderen Ende 8 ist der Körper 3 geschlossen. Das Entstück 5 enthält einen Gewindevorsprung 9, der unmittelbar oberhalb eines Ringes 10 als Diebstahlsicherung dient, welcher im dichten Abstand oberhalb eines Lagerungsringes 11 angeordnet ist. Die Unterseite 12 des Lagerungsringes 11 ist perfekt eben und senkrecht zur Längsachse 4 ausgebildet. Diese Unterseite 12 wird als Lokalisierungsoberfläche verwendet, um den Vorformling 2 bezßüglich der Blasformanordnung (Fig. 3) zu positionierer und folglich auch zu anderen Maschinenteilen. Der Mittelbereich 16 des geschlossenen Endes 8 des Vorformlings 2 ist üblicherweise kristallisiert und weist einen vorstehenden Anguß 17 auf, welcher in Verbindung mit dem Spritzgießen des Vorformlings 2 geformt wird.

Wenn der Vorformling 2 in eine Blasform 14 einer Blasformmaschine 29 eingeführt wird, wird er durch Blasformen in die Form einer Flasche 20 gebracht (F i g. 2 und 3). Bei dem Blasformverfahren sind Einrichtungen vorgesehen, um von außen den Mittelbereich 16 des Vorformlings 2 einschließlich des Angusses 17 auf der Außenseite des Vorformlings 2 anzugreifen und sich längs der Längsachse 4, d. h. axial zum Vorformling 2 während des Blasens, zu bewegen, bis die vollständige Längung erfolgt ist, d. h. das Blasen erfolgt in Längsrichtung, bis der Vorformling 2 sich bis zur vollen Länge der letztlich herzustellenden Flasche gestreckt hat. Der Schattenriß des Vorformlings 2 innerhalb der Flasche 20 (gestrichelte Linien in Fig. 2) zeigt den Vorher- und Nachherzustand dieses Vorganges.

Die Fig. 3, 4 und 5 veranschaulichen einen zylindrischen Mittelstift 25 und die Umgebung, in welcher dieser verwendet wird. Der Mittelstift 25 ist mit dem Ende 27 des Stößels 28 eines Pneumatikzylinders 66 verbunden. Das pneumatische System gemäß Fig.6 positioniert den Mittelstift 25 in der Blasform 14 und bildet anschließend eine nachgiebige Vorspannung, derart, daß der Mittelstift 25 im Eingriff mit dem Boden des Vorformlings 2 bleibt, während dieser in die Form der Flasche 20 blasgeformt wird.

Die F i g. 3 und 7 zeigen die vierspurige Blasformmaschine 29, welche die Flaschen 20 gemäß F i g. 2 herstellt. Dies erfolgt durch das Blasform verfahren in der Blasform 14 (von der 4 Anordnungen 14A, 145,14Cund 14D für die Spuren A, B, Cbzw. D veranschaulicht sind). Jede Anordnung 14.4 bis 14D (im folgenden mit 14 bezeichnet, es sei denn, eine spezielle wird durch den nachgesetzten Buchstaben angesprochen), kann geöffnet werden und besteht aus einem Paar von zusammenpassenden, einzelnen Formhälften 30, welche in einer Ebene normal zu der Zeichnungsebene geöffnet werden können, und welche geschlossen werden können, um längs der Längsachse 4 einen Formhohlraum 33 zu bilden, der im wesentlichen die gleiche Form wie die FIasehe 20 aufweist. Ferner erfolgt die Expansion des Vorformlings 2 längs der gemeinsamen Längsachse 4 von Vormformling 2, Flasche 20, Blasform 14 und Formhohlraum 33 und in einer radialen und/oder peripheren Richtung 35 (F i g. 2) im wesentlichen normal zur Längsachse 4, wobei diese Richtung als Ringrichtung bezeichnet wird. Das offene Ende 6 des Vorformlings 2 ist im wesentlichen in der Längsachse 4 durch einen Halsring 36 gehalten, welcher gleichzeitig mit der Blasform 14 zusammenarbeitet, um das Halsende des Formhohlraumes 33 abzudichten. Die Blasformmaschine 29 weist ferner einen Blasstopfen 38 auf, welche in das offene Ende 6 des Vorformlings 2 eindringt, und ein Blasmedium — normalerweise saubere Druckluft — in den Vorformling 2 einleitet, um die Flasche 20 zu formen, indem der Vorformling 2 in Berührung mit den Wandungen der Blasform 14 expandiert wird, welche den Formhohlraum 33 definieren. Die Blasformmaschine 29 weist einen Rahmen 31 auf, auf welchem die Blasformen 14 und die verschiedenen Antriebs- und Blaseinrichtungen montiert sind.

Die obenstehende Beschreibung von Fig.3 faßt die vier verschiedenen Dinge zusammen, welche in den vier Spuren A, B, Cund D gezeigt sind. In den Spuren C und D ist die im Abstand befindliche Beziehung gezeigt, welehe zwischen dem Boden des Vorformlings 2 und dem Mittelstift 25 für Vorformlinge 2 mit Anguß und ahne Anguß eingenommen wird. In den Spuren A und B ist die Beziehung zwischen Vorformling 2 und Mittelstift 25 für mit Anguß versehene bzw. angußfreie Vorformlinge 2 im Moment des Eingriffes gezeigt, wobei dieser Zustand erreicht wird, wenn anfänglich der Vorformling 2 geblasen wird, so daß er sich in diesen Eingriff verlängt. Eine Form freistehender Flasche 20 sind in Schnittansicht in der Mitte zweier Spuren B, C und in gleicher Darstellung in den Spuren A, D Flaschen 21) mit rundem Boden gezeigt. Die freistehende Flasche 20 der beiden mittleren Spuren bedarf keiner Basisschale, da Füße irgendwelcher Art in den Boden aufgrund der Form eingeformt sind, die durch Zusammenwirkung zwischen Mittelstift 25 und Formoberfläche erz:eugt wird.

F i g. 4 zeigt die Einzelheiten, wie bei einer bevorzugten Ausführungsform der Mittelstift 25 ausgeführt ist,

während F i g. 3 eine bevorzugte Umgebung zeigt, in welcher dieser Mittelstift 25 angewandt wird. Der Mittelstift 25 besteht aus einem langgestreckten zylindrischen Bauteil mit einer zylindrischen Gleitlagerfläche 40, welche sich im wesentlichen von dem Formende 42 zum Lagerende 43 des Mittelstifts 25 erstreckt. Die Gleitlagerfläche 40 ist hochglanzpoliert und kann verchromt sein, um Korrosionen zu widerstehen, die in der Anwendungsumgebung auftreten können. Das Formende 42 besteht aus einer geformten oberen Fläche 44 für den Eingriff mit dem geschlossenen zentralen Mittelbereich 16 und dem Anguß 17 des Vorformlings, wobei insbesondere der größte Teil des Mittelbereiches 16 des Endes 8, welches kristallisiert sein kann, in Eingriff gelangt. Die Kristallisation des PET wird normalerweise durch eine Trübung oder sogar weiße Färbung angezeigt, während der Rest des Vorformlings 2 im wesentlichen transparent ist. Auf jeden Fall enthält die Fläche 44 eine Ausnehmung 45, welche im wesentlichen mittig angeordnet ist und eine Größe aufweist, die die Aufnahme des Angusses 17 des Vorformlings 2 gestattet. Die Fläche 44 ist konturiert ausgebildet und weist einen Übergang am Umfang auf, welcher sich nahtlos in die einzelnen Formteile einpaßt, so daß hierdurch die gewünschte Form der fertigen Flasche 20 gegeben ist. Bei der veranschaulichten Ausführungsform enthält dieser Obergang eine kugelige Oberfläche, welche die Ausnehmung umgibt, wobei jedoch andere Formen ebenfalls möglich sind, was davon abhängt, welche Form dem Flaschenboden gegeben werden soll.

Der Mittelstift 25 ist derart gelagert, daß er in einer Kunststoffbuchse 50 gleitet oder hin- und herbeweglich ist (F i g. 3, 4 und 5), welche koaxial zum Mittelstift 25, zum Vorformling 2 und zur Längsachse 4 der Flasche 20 befestigt ist Die Buchse 50 und der Mittelstift 25 bilden zusammen eine Gleitlagerung. Die Buchse 50 ist Teil der Lagereinrichtung für den Mittelstift 25 und ist an ihrem Einbauort durch einen Einsatz 52 gehalten, welcher an ihr durch ein Paar von Schrauben 53 befestigt ist. Die Anordnung aus Buchse 50 und Mittelstift 25 ist ihrerseits durch einen Einsatzflansch 54 an ihrem Ort gehalten, so daß sie unterhalb der Blasform 14 nicht herausfallen, wobei der Einsatzflansch 54 einstückig mit dem Einsatz 52 ausgebildet ist und seinerseits an dem Rahmen 31 mittels eines Paares von Schraubbolzen 55 befestigt ist. Die Buchse 50 und der Einsatz 52 bestehen aus ineinander eingepaßten, mit Flanschen versehenen Zylindern.

Aus F i g. 3.4 und 5 ist ersichtlich, daß die Buchse 50, welche aus Nylon bestehen kann, einen kleinen, ringförmigen, zentral angeordneten Nabenabschnitt 57 aufweist, welcher sich nach unten von dem Hauptkörper 58 der Buchse 50 erstreckt und so den Mittelstift 25 während seines Hubes dagegen schützt, an den Einsatz 52 anzuschlagen und gleichzeitig eine längere Gleitlagerung bildet

Das andere Ende des Mittelstiftes 25 weist einen Gewindeabschnitt 60 auf, welcher als Anschluß zu einer Lagerungseinrichtung 62 dient, die den Mittelstift 25 für eine Hin- und Herbewegung in Richtung der Längsachse 4 hält. Wie am besten aus F i g. 3 und 4 ersichtlich, ist der Mittelstift 25 über eine Lagerungseinrichtung, nämlich eine Kupplung und Riegelmutter 65, mit dem Stößel einer Einrichtung zum Hin- und Herbewegen verbunden, welche eine Antriebsvorrichtung zum Antreiben des Mittelstiftes 25 und der Lagerungseinrichtung des Mittelstiftes 25 (d. h. der Kupplung 64) im wesentlichen längs der Längsachse 4 einschließt. Der Antriebsmechanismus enthält den doppelt wirkenden Pneumatikzylinder 66 und den Stößel 28 (der Mittelstifi 25 ist, wie oben erwähnt, mit dem Stößel verbunden) und wird durch Druckgas und bevorzugt durch Druckluft betrieben. Er dient dazu, den Mittelstift 25 und die Lagereinrichtung hin und her längs der Längsachse 4 des Vorformlings 2, der Flasche 20, des Formhohlraumes 33 und der Blasform 14 zu bewegen. Der Antriebsmechanismus bietet gleichzeitig die gewünschte Vorspannung gegen die Expansion des Vorformlings 2, derart, daß die Zentrierungswirkung erreicht wird. Der Stößel 28 des Pneumatikzylinders 66 weist ferner einen Anschlag auf, welcher an dem Stößelschaft befestigt ist sowie einen dazugehörigen, federnden Stoßdämpfer 68, der entweder an dem Anschlag 69 oder an der Oberfläche des Pneumatikzylinders 66 angebracht ist, wobei erstere Möglichkeit bevorzugt ist, wobei diese Teile durch eine Riegelmutter 70 an dem Stößel 28 befestigt sind.

Der Pneumatikzylinder 66 zum Hin- und Herbewegen ist derart ausgeführt, daß der Mittelstift 25 zwischen einer ersten Stellung 75, welche in Spur D veranschaulicht ist, in welcher das geformte Formende 44£> oder die Ringfläche 44£> mit der benaachbarten Oberfläche 34£>des Formhohlraumes 33 übereinstimmt, um zumindest einen Teil des Bodens zu bilden, und einer zweiten Stellung 77 längs der Längsachse 4 in Richtung des offenen Endes 6 des Vorformlings 2 bewegt wird, in welcher das obere Formende 44D mit dem Vorformling 2 in Eingriff gelangen kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform jedoch ist diese zweite Position 77 nicht so weit in die Blasform 14 vorgeschoben, daß der Vorformling 2 mit dem Mittelstift beim Einführen in die Blasform 14 in Berührung gelangt. Anstelledessen ist ein kleiner Zwischenraum 78D vorgesehen, wie in Spur D gezeigt ist, so daß sich der Vorformling 2 axial um eine kleine Strecke expandieren muß, um den Eingriff mit dem Mittelstift 25 zu erreichen.

Die Hin- und Herbewegungseinrichlung oder Hubeinrichtung schließt ferner eine Schaltung 80 ein, um den Betrieb des doppelt wirkenden Pneumatikzylinders 66 zu steuern (F i g. 6). Eine nicht dargestellte Druckluftquelle speist durch eine Leitung 81 in einen Druck regulator 82 Druckluft ein, welcher den Druck auf ein gewünschtes Niveau, vorzugsweise 20 psig, regelt. Vom Druckregulator 82 gelangt das Medium zu einem SoIenoidventil 84, welches dazu dient, die Verbindungen der Enden der Zylinder 66Λ bis 66D zwischen Mediumunterdruck (von Leitung 81) und der Auspuffleitung 85 zu schalten. Dieses Bauteil wird normalerweise ein Solenoidventil genannt und kann durch eine elektrische Spule durch Zeitgebereinrichtungen — Grenzschalter 87 — an der Blasformmaschine 29 geschaltet werden.

Stromabwärts des Solenoidventils sind eine Vielzahl der Pneumatikzylinder 66 vorgesehen, welche alle parallel über Leitungen 88, 89 geschaltet sind. Vier der Pneumatikzylinder 66, d. h. einer je Spur, sind veranschaulicht Das Unterende 88 (was das gleiche Bezugszeichen wie die Leitung 88 zur Erleichterung der Darstellung trägt) jedes Pneumatikzylinders 66 erzeugt die Kraft, wenn Druckluft oder ein anderes Druckmedium eingespeist wird, um den Mittelstift 25 längs der Längsachse 4 innerhalb der Blasform 14 zu positionieren, indem dieser nach oben in die zweite Stellung 77, wie in F i g. 3 veranschaulicht, angetrieben wird. Das Unterende 88 ist ferner, wenn die Bewegung während der Expansion oder des Blasformens der Flasche 20 umgekehrt wird, die Einrichtung, welche die Vorspannung gegen die Bewegung erzeugt, wodurch die Zentrierungswir-

kung erzielt wird. Diese Vorspannung hält den Mittelstift 25 kontinuierlich mit dem Vorformling 2 während des Blasformens im Eingriff, mit Ausnahme des kleinen Momentes, wenn der Zwischenraum 78ß zwischen Vorformling 2 und Mittelstift 25 am Anfang des Blasformens geschlossen wird. Auf jeden Fall ist der untere Abschnitt des Pneumatikzylinders 66 mit dem Solenoidventil 84 über den Druckregulator 82 und einer Strömungssteuereinrichtung 90 verbunden, welche aus einem Rückschlagventil 92 besteht, das dem Auspuff aus dem Zylinder parallel zu einem Hindernis 94 entgegensteht, wobei letzteres aus einem Kugelventil oder selbst aus einer Drosselplatte bestehen kann. Der Zweck liegt darin, eine größere Strömungskapazität für Druckmedium, beispielsweise Druckluft, welche in den Pneumatikzylinder eindringt und diesen antreibt, zu erzeugen, jedoch eine verringerte Auspufffläche zu gewährleisten, um sicher zu stellen, daß der oben erwähnte Eingriff und die gewünschte Vorspannung erzeugt werden.

Das Oberende 89 jedes Pneumatikzylinders, welches in den Zeichnungen als Oberende veranschaulicht ist, ist direkt an das Solenoidventil 84 angeschlossen, das mit der Auspuffleitung 85 verbunden ist, welche einen Schalldämpfer 95 enthält.

Ein Sensor 87Λ bis 87 D in jeder Spur dient als wahlweiser Zusatz, nämlich als Notbremse. Sämtliche Sensoren müssen anzeigen, daß sämtliche Mittelstifte 25 vollständig nach unten gefahren sind, ehe die Flaschen 20 seitlich bewegt werden können (d. h. in der Zeichnungsebene) aus der Blasform 14 heraus.

Die Strömung von Druckluft durch die Leitung 88 wird durch den Mittelstift 25 abgeschaltet, wenn dieser seine oberste Stellung 77 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt schaltet das Solenoidventi! 84 nicht nur die Druckluft ab, sondern verbindet das Unterende 88 jeder Antriebseinrichtung (Druckluftzylinder) mit der Auspuffleitung 85. Die Slrömungssteuereinrichtung 90, welche aus dem Rückschlagvetil 92 und dem Hindernis 94 parallel zueinander besteht, dient nun dazu, die Druckluft in dem unteren Ende des Pneumatikzylinders 66 zu halten bzw., genauer gesagt, deren Ausströmen zu behindern, und zwar über eine Zeit, die ausreicht, den Blasvorgang einzuleiten, worauf der sich expandierende Boden des Vorformlings 2 den Anguß 17 in die Ausnehmung 45 drückt und mit dem Miltelstift 25 in Eingriff gelangt und hierdurch den Stößel 28 in jedem entsprechenden Pneumalikzylinder 66 nach unten bewegt. Auf diese Weise wird die Federvorspannung des Mittelstiftes 25 gegen den Boden des Vorformlings 2 erreicht.

Im folgenden wird das Arbeitsverfahren unter Bezugnähme auf die Zeichnung erläutert und ein Oberblick gegeben, wie die gesamte Blasformmaschine 29 arbeitet. Eine nicht dargestellte Vorformling-Trageinrichtung bringt die Vorformlinge 2 zu den geöffneten Blasformen 14Λ bis 14Z? und positioniert diese in der in F i g. 3 gezeigten Weise. Die Blasformen 14 werden nunmehr automatisch geschlossen, wobei die Unterseite 12 jedes Vorformlings 2 auf der Oberseite der Blasform 14 aufsitzt und der Boden an der zweiten Stellung 77£> liegt. Hierdurch ist jeder Vorformling 2 in zwei Formhälften 30 eingeschlossen. Der Blasstopfen 38 wird nun längs der Längsachse 4 jedes Vorformlings 2 nach unten bewegt und in den Hals oder das offene Ende 6 eingesetzt. In dieser Stellung wird der Mittelstift 25 längs der Längsachse 4 innerhalb des Formhohlraumes 33 aus der ersten Stellung 44D am Boden des Formhohlraumes 33 nach oben in seine zweite Stellung 77 bewegt, wie dies in gestrichelten Linien in Spur D veranschaulicht ist Der Mittelstreifen 25 wird bei 77D angehalten, unmittelbar vor dem Eingriff mit dem Boden in der Mitte des Vorformlings 2D.

Blasluft wird nun aus dem Blasstopfen 38 in den Vorformling 2 eingeleitet. Anfänglich expandiert der Vorformling 2 sowohl radia' als auch axial. Die axiale Expansion bringt den AnguLS 17 in die Ausnehmung 45 des Mittelstiftes 25 (in Spur A veranschaulicht). Der Boden des Vorformlings 2 und der Mittelstift 25 sind nun in Eingriff miteinander und beim Fortschreiten des Blasvorganges wird der Mittelstift 25 in Eingriff mit dem Boden des Vorformlings 2 über den Rest des Blasformens gehalten. Dieses Aufrechterhalten des Eingriffes wird durch die pneumatische Federung mittels der pneumatischen Schaltung 80 erreicht.

Das Blasformen wird, was die Arbeitsweise des Mittelstiftes 25 betrifft, beendet, wenn dieser seine erste Stellung bei 75D am Boden der Blasform 14 erreicht, wo die Fläche 44 um die Ausnehmung 45 für den Anguß 17 mit den umgebenden Abschnitten der Blasform 14 fluchtet.

Bei dem beschriebenen System sind die Mittelstifte 25 der Spuren A und D mit einer Ausnehmung 45 für den Anguß 17 ausgebildet, um einen Vorformling 2 mit einem Anguß 17 zu verarbeiten. In den Spuren B und C sind die Ausnehmungen 45 weggelassen jedoch die Formfläche 44 vorhanden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Arbeitsverfahren zum Blasformen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff in einer Blasform, wobei in dem Formhohlraum der Blasform ein langgestreckter, kürzer als der Behälter und mit einem offenen Ende sowie einem geschlossenen Bodenabschnitt ausgebildeter Vorformling gehalten wird, wobei innerhalb des Formhohlraumes ein axial hin- und hergehender, zumindest teilweise der Zentrierung des Vorformlings dienender Mittelstift angeordnet ist, welcher eine Formfläche aufweist, die mit dem äußeren Bodenabschnitt des Vorformlings in Berührung bringbar ist, wobei Blasfluid in den Vorformling eingeleitet wird, um diesen bis zum Anliegen an der Formwandung des Formhohlrüumes axiel und radial zu expandieren, wobei der Mittelstift während eines Teils des Blasformvorganges zum Vorformling hin mit einer Kraft vorgespannt ist, die unzureichend ist, der Expansion des Vorformlings beim Blasformen zu dem Behälter zu widerstehen, und der Mittelstift durch den expandierenden Vorformling zurückgeschoben wird, und wobei die Berührung zwischen dem Bodenabschnitt des Vorformlings und dem Mittelstift im wesentlichen während des Expandieren des Vorformlings aufrechterhalten wird, dadurch gekennzeichnet,

— daß der Vorformling zunächst frei derart aufgehängt wird, daß sein Bodenabschnitt innen und außen berührungsfrei ist,

— daß anschließend der Bodenabschnitt durch die Expansion an dem Mittelsiift positioniert wird,

— daß das Zentrieren des Vorformlings ausschließlich durch den Mittelstift erfolgt und

— daß während der Expansion das Zurückschieben des Mittelstiftes ununterbrochen erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zurückschieben des Mittelstiftes mittels eines doppelt wirkenden Hydraulikzylinders gesteuert erfolgt.

Die Erfindung betrifft ein Arbeitsverfahren zum Blasformen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff in einer Blasform, wobei in dem Formhohlraum der Blasform ein langgestreckter, kürzer als der Behälter und mit einem offenen Ende sowie einem geschlossenen Bodenabschnitt ausgebildeter Vorformling gehalten wird, wobei innerhalb des Formhohlraumes ein axial hin- und hergehender, zumindest teilweise der Zentrierung des Vorformlings dienender Mittelstift angeordnet ist, welcher eine Formfläche aufweist, die mit dem äußeren Bodenabschnitt des Vorformlings in Berührung bringbar ist, wobei Blasfluid in den Vorformling eingeleitet wird, um diesen bis zum Anliegen an der Formwandung des Formhohlraumes axial und radial zu expandieren, wobei der Mittelstift während eines Teils des Blasformvorganges zum Vorformling hin mit einer Krafi vorgespannt ist, die unzureichend ist, der Expansion des Vorformlings beim Blasformen zu dem Behälter zu widerstehen, und der Mittelstift durch den expandierenden Vorformling zurückgeschoben wird, und wobei die Berührung zwischen dem Bodenabschnitt des Vorformlings und dem Mittelstift im wesentlichen während des Expandierens des Vorformlings aufrechterhalten wird.

Bei einem solchen bekannten Arbeitsverfahren (DE-AS 27 05 775) wird so verfahren, daß vor dem Expandieren des Vorformlings dessen Bodenabschnitt innen vom Blasdorn und außen von dem als Bodenstempel bezeichneten Mittelstift kontaktiert wird. Beim Expandieren des Vorformlings wird aufgrund des Expansionsdruckes

ίο der Bodenstempel durch den sich expandierenden Vorformling nach unten in eine arretierbare Zwischenposition zwischen seiner obersten Stellung und seiner unteren Endlage gedrückt, während sich der Vorformling gleichzeitig radial ausdehnt und an die Innenwand einer in Axialrichtung verschiebbaren Formhülse anlegt Anschließend wird die Formhülse aus dem Formhohlraum zurückgezogen und die Arretierung der Zwischenposition des Bodenstempels aufgehoben, so daß bei der weiteren Expansion des Vorformlings sich dieser an die Wandung des Formhohlraumes anlegt und gleichzeitig der Bodenstempel durch den sich weiter expandierenden Vorformling in seine untere Endlage gedruckt wird. Im Falle des bekannten Arbeitsverfahrens besteht die Gefahr, daß der erhitzte und zu expandierende Vorformling vor und während seiner Expansion in unerwünschter Weise ungleichmäßig abgekühlt bzw. deformiert wird, was letztlich zu unbrauchbaren Behältern führen kann. Beim bekannten Verfahren kontaktiert der Blasdorn den inneren Bodenabschnitt des Vorformlings vor dessen Expansion, woraus eine ungleichmäßige Wärmeverteilung über die Wände des Vorformlings resultiert. Weiterhin kontaktiert der Bodenstempcl den äußeren Bodenabschnitt des Vorformlings vor dessen Expansion, was zum gleichen negativen Ergebnis führen kann und im übrigen bewirken kann, daß Vorformlinge, die im Rahmen der Toleranz unterschiedliche Länge haben, bereits vor ihrer Expansion unterschiedlich deformiert werden. Im übrigen bewirkt die zusätzliche Formhülse beim Stand der Technik neben erhöhtem baulichem Aufwand eine zusätzliche Abkühlung des Vorformlings. Insgesamt ist das bekannte Arbeitsverfahren, da es mehrstufig ist, sowohl vom apparativen Aufwand als auch von der Steuerung her relativ kompliziert.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein einfaches einstufiges Arbeitsverfahren der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei dem keine unerwünschten Deformationen bzw. Abkühlungen des Vorformlings auftreten.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Vorformling zunächst frei derart aufgehängt wird, daß sein Bodenabschnitt innen und außen berührungsfrei ist, daß anschließend der Bodenabschnitt durch die Expansion an den Mittelstift positioniert wird, und daß das Zentrieren des Vorformlings ausschließlich durch den Mittelstift erfolgt und daß während der Expansion das Zurückschieben des Mittelstiftes ununterbrochen erfolgt.
Es können bei der Duchführung der vorliegenden Erfindung Vorformlinge verwendet werden, welche aus Polyäthylentherephthalat, Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid hergestellt wurden.Thermoplastische Kunstharze, welche durch das Blasformen biaxial orientiert werden, sind bei der Durchführung der vorliegeriden Erfindung bevorzugt. Insbesondere isl Polyäthylentherephthalat bevorzugt.

Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt