DE320828C - Selbstspannendes Klemmfutter - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

r	Bi	-	OTHEEK	ι 1
ι	ευ γ		j
	OL	IEN EIGENOOM	■j
räiä

AUSGEGEBEN AM 1. MAI 1920

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

. - M 320828 KLASSE 49 a GRUPPE

Hanko, Wenck & Co. in Berlin-Südende. Selbstspannendes Klemmfutter.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. Januar 1916 ab.

Gegenstand der "Erfindung ist ■ ein selbstspannendes Klemmfutter zur Bearbeitung größerer Werkstücke auf Drehbänken o. dgl., vorzugsweise Granaten. Es sind kleine Klemmfutter bekannt, bei denen exzentrisch ausgebildete Klemmrollen die Einspännung von Bohrern u. dgl. bewirken und zwecks Ein- und Ausrückung durch einen Zahnkranz beeinflußt werden. Hierbei ist der Zahnkranz mit dem die radialen Drucke aufnehmenden, die Klemmkörper tragenden Gehäuse fest verbunden. Diese Anordnung eignet sich nicht für schwere Werkstücke größeren Durchmessers, da bei diesen das die radialen Drucke^ auf nehmende Gehäuse wegen seiner starken Ausführung so große Trägheitsmomente besitzt, daß die Ausspannung des Werkstücks durch Anhalten des mit dem Gehäuse aus einem Stück bestehenden Zahnkranzes unmöglich wird.

Nach der Erfindung ist die Anordnung so ■getroffen, daß der die Klemmkörper für ihre Einstellung beeinflussende Zahnkranz als ein besonderer Teil auf das die Klemmkörper tragende, die radialen Drucke aufnehmende Gehäuse, das den Antrieb des Werkstücks bewirkt, aufgesetzt und mit diesem Gehäuse beweglich verbunden ist. Es ist daher zwecks Ein- und Ausspannung des Werkstücks aus einem beliebig schweren Futter nur die Bewegung bzw. das Anhalten eines leichten Zahnkranzes erforderlich.

Zweckmäßig wird die bewegliche Verbindung zwischen dem Zahnkranz und dem Gehäuse durch Federn hergestellt. Diese Feder oder Federn können hierbei zweiseitig wir-' kend, d. h. so ausgebildet sein, daß sie nach zwei Richtungen wirken, und zugleich* die Klemmbacken des Futters als A^ollexzenter gestaltet sein, wodurch erreicht wird, daß das Futter nach beiden Drehrichtungen hin seine Klemmwirkung ausübt.

Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2,

Figi 2 eine Aufsicht bei weggenommenem

^: Deckel.

Die als Exzenter ausgebildeten Klemmbacken a, von denen je zwei auf einer Achse b sitzen, und zwar symmetrisch zur Mittel-

^: ebene, sind in dem Gehäuse des Futters c . gelagert. Es sind drei Achsen mit je zwei

■ Exzenterrollen gleichmäßig verteilt in dem Gehäuse vorgesehen. Es können auch nur

; eine oder bei längeren Werkstücken auch mehr als zwei Exzenterrollen auf jeder Achse angeordnet sein. Die Eingriffsflächen der Klemmbacken sind geriffelt und bilden in sich geschlossene Rotationsflächen. Durch

' ihre exzentrische Lagerung ist dabei erreicht, daß von den Punkten größter Entfernung aus nach beiden Seiten hin der Abstand von der Drehachse und damit von den einzuspannenden Werkstücken gleichmäßig abnimmt, so daß die Einspannung je nach der Drehrichtung der Maschine entsprechend erfolgen kann. Die Achsen b sind an einem Ende mit einem Vierkant d versehen, auf welchen Zahnräder e aufgesetzt sind. Diese Zahnräder greifen in eine Innenverzahnung g des Zahnkranzes f ein, der auf das Gehäuse c als

ein besonderes Stück beweglich aufgesetzt ist. Nach außen ist das Zahnrädergetriebe durch eine Platte verschlossen.

Für die Einstellung der Klemmbacken wird der Zahnkranz/ gedreht und dadurch die Klemmbacken an das Werkstück angepreßt. Im Betriebe wird bei Erhöhung des Widerstandes am Werkstück die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Werkstück und Klemmfutter bzw. die Relativbewegung in bekannter Weise dazu benutzt, eine Erhöhung des Anpreß drucks herbeizuführen. Zur Lösung des Werkstücks aus dem Klemmfutter genügt ein kurzes Anhalten des Zahnkranzes f. Die Zahnräder und der gemeinsame Zahnkranz stehen unter der Einwirkung einer nach der Klemmrichtung hin wirkenden Feder (nicht dargestellt),- die zweckmäßig neben dem Zahnkranz liegt und mit diesem, z. B. durch Bolzen, derart verbunden -.st, daß sie bei Verschiebung des Zahnkranzes gespannt wird und daher bestrebt ist, den Zahnkranz in die Ruhelage zurückzuführen und damit auch die Klemmrollen in die Stellung 'der höchsten Ausladung zu bringen. Die Feder kann auch zweiseitig wirkend angeordnet werden, so daß sie einer !Verdrehung des Zahnkranzes in beiden Richtungen entgegenwirkt, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Der Zahnkranz trägt einen Vorsprung·/, der mit einer entsprechenden Bohrung auf einem Rügel k gleitet, der mittels der Klötze ;/;, m '■ an der Wand, des Gehäuses befestigt ist. Auf den Bügel k ist locker die Schraubenfeder / gewickelt, und diese ist mit ihren Enden einerseits an dem Vorsprung?, andererseits an einem Klotz?» befestigt. Die Klemmroi- · lon α sind nach beiden Seiten von einem Punkte größter Exzentrizität aus symmetrisch ausgebildet, so daß die Festklenimung des Werkstücks bei Verschiebung des Zahn- · kranzes nach jeder Richtung erreicht, das . Werkstück also von den verschiedensten Richtungen her bearbeitet werden kann. Es sind zweckmäßig die auf einer Achse sitzenden Exzenterklemmrollen symmetrisch zur senkrechten Mittelebene verteilt, wodurch eine vorteilhafte \^rerteilung der Druckbeanspruchung eintritt.

Außer den erwähnten Vorteilen wird durch die besondere Ausbildung des Klemmfutters gemäß der Erfindung eine sichere Zentrierung und die Verwendungsmöglichkeit des Futters für verschieden starke Werkstücke in weiten Grenzen erreicht. Außerdem ist es leicht möglich, die Klemmbacken auszuwechseln, was in einfachster Weise durch bloßes Lösen einiger Schrauben geschieht. Durch die Anordnung einer größeren Zahl von Klemmbacken, z. B. vier an Stelle von drei, 6_C wie bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform, können unter Umständen auch Werkstücke von anderer Querschnittsform für die Bearbeitung festgehalten werden.

Claims (2)

6. Patent-Ansprüche:

1. Selbstspannendes Klemmfutter zur Bearbeitung größerer Werkstücke auf Drehbänken u. dgl., bei denen exzentrisch angeordnete Klemmkörper für ihre Ein-• stellung durch einen Zahnkranz beeinflußt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Zahnkranz unmittelbar auf ein die Klemmkörper tragendes, die radialen Drucke aufnehmendes Gehäuse, das den Antrieb des Werkstückes bewirkt, aufgesetzt und mit diesem beweglich verbunden ist.

2. Selbstspannendes Klemmfutter nach ί Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine die bewegliche Verbindung zwischen Zahnkranz und Gehäuse herstellende Feder als zweiseitig wirkend und die Klemmkörper als Vollexzenter ausgebil- . det sind, zum Zwecke, das Klemmfutter nach beiden Drehrichtungen verwenden zu können.

Hierzu ι Blau Zeichnungen.