-
Wasserröhrenkessel mit Gliedern aus zwei oder mehreren ineinander
gewundenen Rohrzügen. Die Erfindung betrifft einen Wasserröhrenkessel mit Gliedern
aus zwei oder mehreren ineinander gewundenen Rohrzügen nach Patent 245934 und enthält
Verbesserungen mit dem Zweck, die Dampferzeugung in den in verschiedener Entfernung
von der Feuerung liegenden Rohrzügen eines Gliedes gleichmäßig zu halten. Die Erfindung
besteht darin, daß zu dem zweiten Rohrzuge (bzw. zu noch weiteren Rohrzügen) eine
Röhre hinzugefügt ist, die von der ersten Vorderkammer nach hinten zu mit derselben
Neigung fällt, mit der die erste gewöhnliche Röhre dieses Rohrzuges nach hinten
zu steigt, und die mittels einer Innenröhre oder aus einem besonderen Speisewassersammler
derart gespeist wird, daß in ihr neben der ersten Röhre des ersten Rohrzuges ein
Aufsteigen des eingespeisten Wassers aus ihrem hinteren Ende nach der ersten Vorderkammer
erfolgt; wo dann in einer gleichen wagerechten Abteilung der Anschluß der ersten
gewöhnlichen Röhre des zweiten Rohrzuges stattfindet. Diese Hilfsröhren sind derselben
Strahlung unterworfen wie die unteren Röhren der der Feuerung nahehegenden Rohrzüge,
wodurch eine Regelung der Verdampfung ermöglicht wird. Auf der Zeichnung sind mehrere
verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes für Kesselglieder mit
zwei und vier Rohrzügen dargestellt.
-
Fig. i zeigt ein Kesselglied mit zwei Rohrzügen in Seitenansicht,
teilweise im Längsschnitt, gemäß der Erfindung. Fig. 2 und 3 sind Vorder- Und Hinteransicht
der beiden nebeneinander angeordneten Glieder. Fig.4 ist ein Schnitt nach X-X in
Fig. i. Fig. 5 ist ein Schnitt durch die untere Vorderkammer nach Y-Y in Fig. 6,
von vorn gesehen, und Fig. 6 ein Schnitt nach Z-Z-Z-Z in Fig. 5.
-
Fig.7 ist ein Schnitt durch eine obere Kammer, die zu einem Gliede
mit vier Rohrzügen gehört. Fig. 8 ist ein Schnitt nach T-T in Fig. 9 durch eine
untere Vorderkammer eines Gliedes mit vier Rohrzügen. Fig. 9 ist ein Schnitt nach
U-U-U-U in Fig. B.
-
Fig. io ist eine Seitenansicht eines Gliedes mit doppeltem Rohrzug
und mit besonderem Speisewassersammler für die dem zweiten Rohrzuge beigefügte Hilfsröhre.
-
Die Kesselglieder in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i bis 6 haben
zwei Rohrzüge zu je drei Windungen, d. h, sechs Röhren für den Zug und 12 Röhren
für das Glied. Din
1Röhren des ersten Rohrzuges sind von unten nach
oben durch die ungeraden Zahlen i bis =r bezeichnet; die Röhren des zweiten Rohrzuges
sind von unten nach oben durch die geraden Zahlen 2 bis 12 bezeichnet; die gemäß
der Erfindung hinzugefügte Röhre ist mit 22 bezeichnet. Die ersten Röhren i und
2 der beiden Rohrzüge sind in derselben Senkrechtlinie angeordnet, so daß die Röhre
i die Röhre 2 der Feuerung gegenüber verdeckt und somit diese Röhre 2 des zweiten
Rohrzuges ke?nen Nutzen aus der unmittelbar strahlenden Wärme ziehen kann. Um trotzdem
einen Ausgleich in der Verdampfung herbeizuführen, ist gemäß der Erfindung folgende
Anordnung getroffen, bei welcher das Wasser des Speisewassersammlers D, Fig. -i,
durch Stutzen C in die Kammer 13 der . unteren Vorderkammer A, .Fig. 5 und 6, eintritt
und zunächst in bekannter Weise die Röhre i durch die Öffnung rq. speist. Dieses
Wasser steigt aber auch bis zum oberen Raum 15 der Kammer 13 frei empor, um die
gemäß der Erfindung angeordnete neue Röhre 22 zu speisen. Diese Röhre ist mittels
eines Stutzens 16 an der Kammer 21, Fig. 6, mit einem Abstande von der Röhre 2 befestigt,
welcher dem wagerechten Abstand der Röhren des Gliedes gleich ist. Die Röhre 22
hat dieselbe Neigung wie die anderen Röhren, aber sie senkt sich nach hinten zu,
und ihre Hinterkammer dient der Hinterkammer der Röhren i und 3 des ersten Rohrzuges
als Stütze. In dem oberen Raum 15 der Kammer 13 hat die Scheidewand 17, Fig. 6,
eine Öffnung, die durch einen Stopfen 18 verschlossen ist. An diesen Stopfen ist
eine Röhre i9 von geringem Durchmesser geschweißt, die sich durch die Verdampferröhre
22 erstreckt, in der sie durch drei Flügel 2o, Fig. i, gehalten ist; letztere sind
an der Röhre =g in Abständen angeordnet, die das Herausziehen der Röhre durch die
Öffnung in der Wand 17 erleichtern. Durch die Röhre =g erfolgt die Speisung der
Röhre 22, und das heiße Wasser oder das Gemisch von Wasser und Dämpf. läuft in dem
ringförmigen Raum zwischen den beiden Röhren um und tritt in die Kammer 21, Fig.
6, aus, die reit der Röhre 2 in wagerechter Richtung in Verbindung steht. Hieraus
folgt, daß die Röhre 2-die erste beheizte Röhre des zweiten Rohrzuges ist, .welche
unmittelbar durch Berührung und unmittelbare Strahlung der Feuerung wie die Röhre
i des ersten Rohrzuges beheizt wird. Die beiden Röhren liegen nebeneinander und
haben dieselbe Neigung; die eine steigt und die andere fällt. Die hinzugefügte Röhre
und die Röhre i des ersten Rohrzuges kreuzen sich in der Nähe ihrer Längsmitte;
sie werden also auch so gleich wie möglich beheizt. Fig. 6 veranschaulicht die Befestigungsweise
der Röhre rg-; der Stopfen 18 trägt einen kappenartigen Griff 181, auf den sich
eine im äußeren Verschlußstopfen 23 angeordnete Schraube 22 stützt. Wenn man die
Schraube-2a anzieht, so preßt man gleichzeitig den Stopfen 18 gegen die Außenfläche
der Wand 17 und den Verschlußstopfen 2,3 gegen die Innenfläche der KammerA.
Um die Schraube 22 abzudichten, benutzt man eine Gegenmutter 24 mit Kappe.
-
Die beschriebene Anordnung besitzt insofern einen Nachteil, als die
Röhre 22 beim Auswaschen sich nicht entleert. Um die Entleerung zu bewirken, ist
es nötig, die innere Röhre =g herauszunehmen, indem man zunächst die Gegenmutter
24 entfernt, alsdann die Schraube 22 löst, den Verschlußstopfen 23 herausnimmt und
schließlich die Röhre =g herauszieht, wobei man sie an dem Handgriff r81 des Stopfens
18 faßt, der die Röhre trägt. :Ulan kann alsdann mit einer Pumpe, deren Mundstück
bis zum Ende der Röhre =g eingeführt wird, alle Unreinigkeiten ausspülen, die in
der Röhre enthalten sind; sie bleibt nach der Reinigung mit reinem Wasser gefüllt.
-
Fig. 7 zeigt einen Schnitt durch eine obere Kammer, die zu einem Gliede
mit vier Rohrzügen gehört. Die gemeinsame obere Kammer E enthält fünf Abteilungen;
auf der rechten Seite befindet sich die Entleerungsabteilung F, deren oberer Teil
sich - an das Rohr des Abscheiders anschließt. Auf der linken Seite befinden sich
vier Abteilungen ei, e2, e2, e4; an jeder derselben ist die obere Röhre eines Rohrzuges
befestigt. Diese Abteilungen stehen mit der Abteilung F durch die Kanäle 29, 30,
31, 32 in Verbindung, deren Wandungen derart gerichtet sind, daJ3 alle Ströme in
demselben Sinne gelenkt werden. Diese rippenartigen Wandungen ,haben den Zweck,
die aus den Rohrzügen austretenden Dampfströme in gleicher Richtung zu leiten, wodurch
Stauungen vermieden werden, die in der oberen Kammer durch das Aufeinandertreffen
der Dampfströme entstehen und einen zusätzlichen Widerstand für den Abfiuß verursachen
würden.
-
Fig. 8 und g zeigen die Hinzufügung je einer unteren Hilfsröhre gemäß
der Erfindung an dem dritten und vierten Rohrzuge eines Gliedes mit vier Rohrzügen.
Diese hinzugefügten Röhren sind mit 32 und q.2 bezeichnet. Alle anderen Teile der
Einrichtung sind in Fig. 8 und 9 mit denselben Bezugszeichen versehen wie in Fig.
5 und 6, und auch die Gestaltung ist in beiden Fällen gleich.
-
Fig. =o zeigt eine Abänderung der Beifügung einer unteren Röhre an
dem zweiten Rohrzuge eines Gliedes mit nur zwei Rohrzügen. Bei dieser neuen Anordnung
erfolgt die Speisung der beigefügten Röhre durch einen besonderen Speisewassersammler
33, welcherhinten gleichgelegen zu dem vorderen Sammler 34 an= geordnet ist. Der
Sammler 33 dient als hintere
Stütze der Glieder und steht mit den
Rücklaufröhren wie der vordere Sammler 34 in Verbindung. Diese Bauweise macht das
Innere der hinzugefügten Röhre 22 frei; sie gestattet, die untere vordere Doppelkammer
fortzulassen, denn die beigefügte Röhre ruht auf der linken Seite der zweiten Vorderkammer,
weil die folgende Röhre, welche die erste gewöhnliche Röhre des zweiten Rohrzuges
war, auf der rechten Seite derselben Kammer ruht. Die beiden Rohrzüge werden auf
diese Weise unmittelbar gespeist, und ihre Speisungen sind unabhängig voneinander.
Diese Anordnung gestattet der hinzugefügten Röhre, sich vollkommen in die Entleerungsvorrichtung
zu entleeren, wenn man ein Auswaschen vornimmt; ferner wird hierbei der Einbau der
hinzugefügten Röhre erheblich vereinfacht. Es ist indessen notwendig, daß die Hinterseite
des Kessels zugänglich ist, denn es ist erforderlich, den Befestigungsbolzen zwischen
der unteren Hinterkammer und ihrem Sammler entfernen zu können, wie man auch den
Befestigungsbolzen der unteren Vorderkammer entfernen muß, um das Glied herauszunehmen.
Diese Anordnung nach Fig. io wird also nicht in allen Fällen anwendbar sein, aber
sie ist da vorteilhaft, wo der Platz nicht mangelt.