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Gußeiserner Heizungskessel mit einsetzbarem Brenner für flüssige oder
gasförmige Brennstoffe Gegenstand des Hauptpatents 643 028 ist ein gußeiserner
Heizungskessel mit einsetzbarem Brenner für flüssige oder gasförmige Brennstoffe,
der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Brenner mit einem in den Brennraum des Kessels
einsetzbaren Rohrkörper verbunden ist, dessen wasserführende Doppelwand mit dem
Wasserumlauf des Kessels in Verbindung steht.
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Dieser mit einem Wassermantel ausgerüstete Rohrkörper des Hauptpatents
arbeitet vollkommen zufriedenstellend, wenn er bei einem Warmwasserkessel benutzt
wird, da der Wassermantel des Rohrkörpers derart in den Wasserumlauf eingeschaltet
werden kann, daß der gesamte Kessel, die Heizanlage und der Wassermantel i gleichmäßig
mit Wasser gefüllt sind.
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Dagegen würde sich der Kessel des Hauptpatents nicht als Niederdruckdampfkcssel
betreiben lassen; denn die im Wassermantel des Brenners entstehenden Dampfblasen
müßten einen verhältnismäßig langen, waagerechten Weg im Wassermantel zurücklegen,
um dann durch die engen Verbindungsleitungen zwischen? beiden Kesselteilen hindurch
in den Wasserraum des ersten Kesselgliedes einzutreten. Beim Anheizen würde sich
in dem nur wenig Wasser fassenden, aber am stärksten beheizten Brennermantel bald
Dampf bilden, der beim Eintritt in das noch kühle Wasser des Kessels starke Schläge
verursachen würde.
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Die Kesselglieder stehen miteinander nur durch Nippel oben und unten
in Verbindung, wasserseitig nur durch die unteren Nippel, durch die das Niederschlagwasser
den einzelnen Kesselgliedern zugeführt wird. Demnach ließe sich eine einigermaßen
gleichmäßige Verteilung des aus dem Wassermantel mitgerissenen Wassers auf die Kesselglieder
und eine Dampfabscheidung im ersten Kesselglied nicht erreichen. Der Eintritt des
Dampf-Wasser-Gßmisches in die Endglieder des Kessels würde das Wasser in heftige
Wallungen versetzen. Ein Mitreißen nicht unbeträchtlicher Wassermengen in die Dampfleitung
wäre
nicht zu verhüten. Das würde auch der Fall sein, wenn der Wassermantel des Brenners
durch eine Leitung unmittelbar mit der Heizungsanlage verbunden wäre, weil auch
dann eine Dampfabscheidung unmöglich wäre.
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Gemäß der Erfindung soll nun der Rohrkörper des Brenners des Hauptpatents
so ausgebildet werden, daß der Kessel für Niederdruckdampfheizungen verwendbar wird,
ohne Gefahr zu laufen, daß Wasserschläge auftreten und Wasser in schädlichen Mengen
in die Heizanlage mitgerissen wird.
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Dieser Erfolg wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Rohrkörper
des Brenners an der Außenseite eine sich über seine ganze Länge erstreckende, aufwärts
gehende Ausbuchtung erhält, die so hoch ist, daß in ihr über dem Kesselwasserstand
ein Dampfraum vorhanden ist. Der Rohrmantelkesselraum hat somit einen eigenen Dampfraum,
der sich über die ganze Kessellänge erstreckt. Die sich in dernRohrkärper bildenden
Dampfblasen erreichen daher auf seiner ganzen Länge auf einem im wesentlichen nach
oben gerichteten, kurzen Weg den Dampfraum, der auch eine eigene Dampfableitung
erhält, die entweder unmittelbar in die Heizanlage führt oder mit der Dampfableitung
des anderen Kesselteiles verbunden sein kann.
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Es handelt sich also gemäß der Erfindung nicht um die Anordnung eines
Dampfdomes am Brennerrohrkörper, sondern um eine wesentliche Vergrößerung des Rohrkörperkesselraumes
nach oben, damit sich über seine ganze Länge ein großer Dampfraum bilden kann. Dadurch
wird die Dampfabscheidung so gefördert, daß ein die Heizanlage gefährdendes Mitreißen
von Wasser in die Dampfleitung mit Sicherheit vermieden wird.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
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Fig. i ist ein Querschnitt durch einen Kessel gemäß der Erfindnug
nach Linie I-1 der Fig. 2; Fig. 2 ist ein Längsschnitt nach der Linie II-II der
Fig. i; Fig. 3 ist eine Vorderansicht.
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Der Kessel i hat einen mit dem Brenner verbundenen einsetzbaren Rohrkörper
T, der aus zwei Wänden 3 und q. mit einem dazwischenliegenden Wasserraum 5 besteht.
Die Bauart dieses Rohrkörpers wie auch der übrigen Teile des Kessels entspricht
im wesentlichen dem Hauptpatent.
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Gemäß der Erfindung ist die' Außenwand 3 des Wassermantels 5 an der-
oberen Seite zu einer Ausbuchtung 21 ausgestaltet, die, wie Fig. i zeigt, bis nahe-
an die Oberkante des liessels selbst heranreicht. Der untere Teil des Wassermantels
5 ist mit der Niederschlagwasserleitung der Anlage oder mit dem unteren Teil des
Kessels durch Rohre 2:1 verbunden, und zwar in der gleichen Weise, wie dies im Hauptpatent
beschrieben ist. An den oberen Teil der Ausbuchtung 2 1 schließt sich die Dampfableitung
der Anlage in Gestalt eines oder mehrerer Rohre 26 an, die in die Ausbuchtung--,i
über dem Wasserstand münden, der in der gleichen Höhe wie in dem eigentlichen Kessel
gehalten -wird.
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Dadurch, daß diese Ausbuchtung 21 einen großen Innenraum erhält, ergibt
sich eine größe Verdampfungsoberfläche für den Wassermantel, so daß keine Gefahr
des Mitreißens von Wasser durch die Rohre 26 in die Dampfleitung der Anlage besteht.
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Die Erfindung ergibt auch noch einige weitere Vorteile. In erster
Linie wird in dem eigentlichen Kessel der Wasserstand durch Einführung des Dampf-Wasser-Gemisches
des Brennermantels nicht beeinflußt. Da der Dampfraum des Rohrmantels nicht wie
ein aufgesetzter Dampfdom den Kessel überragt, sind Wärmeverluste durch Strahlung
vermieden. Der Gesamtwasserraum des Kessels und die Heizfläche sind merkbar vergrößert,
da sich der Brennerrohrkörper mit seiner Ausbuchtung bei Kesseln mit auf die Kessellänge
durchgehendem Brennstoffüllschacht ohne weiteres, bei anderen Kesseln aber nach
einem verhältnismäßig geringen Auseinanderrücken der beiden symmetrischen Kesselhälften
unterbringen läßt. Die normalen Abmessungen des Kessels werden nicht oder nur geringfügig
geändert.