DE3204235C2

DE3204235C2 -

Info

Publication number: DE3204235C2
Application number: DE3204235A
Authority: DE
Inventors: Miguel Margarit Taya; Rene Ricard Barcelona Es Sala
Original assignee: Individual
Current assignee: SALA, RENE RICARD, BARCELONA, ES
Priority date: 1981-02-19
Filing date: 1982-02-08
Publication date: 1989-02-16
Also published as: GB2093345B; JPH022853B2; FR2499852B1; IT8123893A0; SE8107816L; GB2093345A; FR2499852A1; DE3204235A1; NL8200427A; US4614748A; JPS57183715A; IT1211103B

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von N-Hydroxyethyl acetamid oder von diesen Wirkstoff enthaltenden Zusammen setzungen zur lokalen Bekämpfung von durch Seborrhöe der Kopfhaut beim Menschen.

N-Hydroxyethylacetamid ist eine auch unter der Bezeich nung N-Acetylethanolamin bekannte Verbindung der Formel

CH₃ - CO - NH - C₂H₄OH.

Es handelt sich um eine bei Zimmertemperatur viskose Flüs sigkeit mit einer Dichte (DIN/20°C) von 1,12 g/cm³ und einem Molekulargewicht von 103. Der Siedepunkt bei einem absoluten Druck von 6,67 Millibar beträgt 155°C.

Es sind verschiedene Verfahren zur Herstellung dieser Verbindung bekannt. Ein geeignetes Herstellungsverfahren wird nachfolgend beschrieben:

Ein Mol Acetylchlorid wird vorsichtig zu einer Lösung von 2 Mol Monoethynolamin in Methylenchlorid gegeben. Während der Zugabe wird das Gemisch auf dem Eisbad gekühlt; die Mischung wird dann über einen Zeitraum von 2 Stunden gerührt und filriert. Das Lösungsmittel wird bei atmo sphärischem Druck und anschließend unter vermindertem Druck (6,67 Millibar) abdestilliert und so das N-Hydroxy ethylacetamid gewonnen.

N-Hydroxyethylacetamid ist seit vielen Jahren bekannt. Es dient als Ausgangssubstanz für organische Synthesen, als Lösungsmittel und in Anbetracht seiner bekannten Unschäd lichkeit als Trägerflüssigkeit in Injektionsmitteln.

Aus der DE-OS 26 24 293 sind kosmetische Mittel bekannt, die N-Hydroxyethylacetamid als Feuchthaltemittel enthalten. Die Substanz soll die Hygroskopizität der Hornhaut beispiels weise nach wiederholtem Waschen mit stark netzenden und extra hierenden Stoffen wiederherstellen.

Es wurde nun überraschend gefunden, daß sich bei lokaler Anwendung von N-Hydroxyethylacetamid direkt oder als Wirk stoff innerhalb einer flüssigen Zusammensetzung durch Se borrhöe verursachte Kopfhauterkrankungen beim Menschen er folgreich bekämpfen lassen.

Es ist bekannt, daß Schuppen (trocken oder fettig) regel mäßig auf der Kopfhaut gebildet werden, indem sich fetti ge Schichten der verhornten äußeren Kopfhautlagen in Form von Schuppen ablösen. Diese Schuppenbildung beruht auf Seborrhöe oder abnormaler Fettabsonderung der Talgdrüsen der Haut.

Das Auftreten der Schuppen wird im allgemeinen von Haar ausfall begleitet. Unabhängig davon, daß Seborrhöe die Ursache für Schuppenbildung ist, beeinflußt sie auch die Haarernährung und kann so zu Alopecia seborrhoica, d. h. zu Haarausfall, auch dann führen, wenn keine Schuppenbil dung auftritt.

Es wurde im Laufe von zahlreichen Versuchen nachgewiesen, daß die wiederholte Anwendung von N-Hdroxyethylacetamid auf der Kopfhaut schon nach wenigen Tagen zur Beseitigung jeglicher Schuppenbildung führt. Gleichzeitig wird in vie len Fällen der Haarausfall reduziert. Darüber hinaus wirkt es bei regelmäßiger Anwendung gegen die Alopecia seborrhoica oder Kahlköpfigkeit durch Stimulierung von neuem Haarwuchs.

N-Hydroxyethylacetamid wird in einer wäßrig-alkoholischen Lösung in Konzentrationen von 2,5 bis 5% angewendet.

Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Form von Kopfhautmassagen wird die Seborrhöe durch Regu lierung der Sekretabscheidung der Kopfhauttalgdrüsen be hoben. Als Folge dessen verschwinden die Schuppen und der Haarausfall wird vermieden. Es wurde bereits darauf hin gewiesen, daß Schuppenbildung und Haarausfall gemeinsam oder getrennt auftreten können.

Durch die erfindungsgemäße Verwendung von N-Hydroxyethal acetamid kann das Wachstum neuer Haare bewirkt werden, wenn die Zusammensetzung auf noch vitale Follikel aufge tragen wird. Zusätzlich zur Regulierung der Talgabsonde rung tritt eine verbesserte Ernährung und damit Erholung des Haares ein.

Beispiel 1

Es wurde eine 2,5%ige N-Hydroxyethylacetamidlösung in 75 Volumenteilen Ethylalkohol und 25 Volumenteilen Wasser hergestellt.

Diese Lösung wurde 5 Personen, die an Schuppen und star kem Haarausfall litten, zweimal täglich durch Einmas sieren in die Kopfhaut appliziert, 24 Stunden nach der ersten Einreibung wurde bei allen behandelten Patienten das Verschwinden der Schuppen beobachtet, gleichzeitig kam der Haarausfall zum Stillstand.

Beispiel 2

Es wurde eine 5%ige N-Hydroxyethylacetamidlotion in 25 Volumenteilen Ethylalkohol und 25% Volumenteilen Wasser hergestellt.

Diese Lösung wurde zweimal täglich 3 Patienten im Alter von etwa 50 Jahren, die bereits über einen langen Zeit raum an Alopecia seborrhoica litten, durch Einmassieren in die Kopfhaut appliziert. 1 ½ Monate nach Beginn der Behandlung wurden Gruppen von Haaren verteilt über die kahlen Flächen beobachtet; die Haare entwickelten sich anschließend normal weiter.

Claims

1. Verwendung einer 2,5 bis 5%igen (G/V) wäßrig-alkoholi schen Lösung von N-Hydroxyethlacetamid zur lokalen Behandlung von Seborrhoe und Alopecia seborrhoica.

2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrig-alkoholische Lösung 75 Volumenteile Ethylalkohol und 25 Volumenteile Wasser enthält.