DE3203497A1 - Vorrichtung zum abbremsen einer zwirn- oder spinnspindel - Google Patents
Vorrichtung zum abbremsen einer zwirn- oder spinnspindelInfo
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Description
FAG KUGELFISCHER GEORG SChXpeR &-COV·* " R*-RS-1 -693-ad-gu
8720 Schweinfurt 1. Febr. 1982
-4-Vorrichtung zum Abbremsen einer Zwirn- oder Spinnspindel
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abbremsen
einer Zwirn- oder Spinnspindel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind z. B. aus der DE-OS 21 17 143, DE-OS 20 05 463 und DE-OS 16 85 89 4 Einbackenbremsen bekannt - sogenannte Kniehebelbremsen
- welche stationär auf der jeweiligen Spindel befestigt sind. Die Betätigung dieser Bremsen wird vom Bedienungspersonal
mit dem Knie durchgeführt. Hierbei steht außer Zweifel, daß auf die Spindel Undefinierte Kräfte ausgeübt
werden, die zum Zeitpunkt des Abbremsens die Spindellager sehr stark belasten, was zum vorzeitigen Ausfall derselben
führt. Darüberhinaus schleift der Antriebsriemen während des Bremsvorgangs am Spindelwirtel wobei zwangsläufig
eine nicht unerhebliche Wärmeentwicklung auf die Spindel gebracht wird, was wiederum zum vorzeitigen Ausfall
der Spindeln führt.
In der DE-PS 20 48 959 wird eine Einbackenbremse beschrieben,
die vorzugsweise paarweise bei Spindeln mit Tangentialriemenantrieb
Verwendung findet. Hier wird, mit jeweils einer Bremsbacke, während des Bremsvorgangs über eine gleichgeschaltete
Abdrückrolle der Tangentialriemen vom Spindelwirtel abgedrückt. Neben dem hohen wirtschaftlichen Aufwand - pro
Spindel eine Bremseinheit - wird auch hier durch Verwendung nur einer Bremsbacke die Spindel einseitig stark belastet, was
zum vorzeitigen Ausfall der Spindellager führt. Darüberhinaus ist diese Vorrichtung nur bei von Tangentialriemen angetriebenen
Spindeln einsetzbar.
. x .
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese aufgezeigten Nachteile zu beseitigen und eine Vorrichtung zu
schaffen, bei der die Lager beim Bremsvorgang nicht mehr
übermäßigen einseitigen Belastungen ausgesetzt sind, bei der der Antriebsriemen beim Bremsvorgang nicht mehr am
Antriebswirtel schleift und bei der die Anzahl der Einzelteile an der Maschine reduziert wird.
Durch die Verwendung der mobilen Bremsvorrichtung entfällt ein großer Teil der sonst an jeder Spindel erforderlichen
Einzelteile, da die eine mobile Vorrichtung für alle Spindeln einer Maschine verwendet werden kann. Auf
dem Spindelgehäuse jeder Spindel ist lediglich noch das Widerlager und bei der Ausführung nach Anspruch 1 die
Bremsbacke 9, bei der Ausführung nach Anspruch 2 der Anschlag
23 angeordnet. Alle weiteren zum Abbremsen erforderlichen Teile befinden sich auf der mobilen Bremsvorrichtung
1. Dadurch, daß das Widerlager 6 gegenüber der Bremsbacke 5 angeordnet ist, wird eine übermäßige einseitige
Lagerbelastung vermieden. Da die Spindel elastisch z. B. über O-Ringe im Spindelgehäuse abgestützt ist und
das Widerlager mit geringem Abstand zum Wirtelbund angeordnet ist, verlagert sich beim Bremsvorgang die Spindel
lediglich um diesen Betrag, was keine große einseitige Lagerbelastung ergibt. Nach dem der Spalt überwunden ist,
wirken Bremsbacke und Widerlager mit gleichen Kräften auf den Wirtelbund ein, so daß die Spindellagerung von
den Bremskräften nicht belastet wird. Vorteilhaft bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist weiterhin, daß
die Abheberolle den Antriebsriemen vom Antriebswirtel abhebt;
bevor der Bremsvorgang eingeleitet wird. Dadurch entfällt auch die sonst auftretende Wärmeentwicklung und
der durch das Schleifen auftretende Verschleiß.
Die Erfindung soll an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in der Draufsicht in Lösestellung,
-G-
Fig. 2 die Vorrichtung nach Fig. 1 in Bremsstellung, Fig. 3 die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Seitenansicht/
Fig. 4 eine andere Ausführung der Vorrichtung in der Draufsicht in Bremsstellung.
In Fig. 1 ist die mobile Bremsvorrichtung mit 1 bezeichnet. Sie besteht aus einer Grundplatte, die zwei Haltevorsprünge
V besitzt und eine maulartige Öffnung zur Befestigung bildet. In der Ebene der Grundplatte 1 verläuft ein Drehdorn
2, der einen Betätigungshebel 21 aufweist, mit dem
die Bremsvorrichtung verriegelt und betätigt wird. Am Drehdorn ist weiterhin eine Abheberolle 3 angeordnet, deren
Drehachse gegenüber der Spindelachse um mindestens 90 verkippbar ist. Neben der Abheberolle befindet sich das
Betätigungselement 13, das hier als Zylinder ausgebildet ist. Weiterhin ist am Drehdorn 2 noch die Nocke 5 angebracht,
die den federnden Haltevorsprung 11 verriegelt.
Eine Arretierung 4 hält den Drehdorn in den zwei Endstellungen.
Zur Befestigung der Bremsvorrichtung 1 am Spindelgehäuse 7 wird die Grundplatte mit ihrer maulartigen
Öffnung auf das Spindelgehäuse 7 geschoben, wobei der federnde Haltevorsprung 1' über den größten Durchmesser
des Spindelgehäuses schnappt und dieses teilweise umfaßt. Die Abheberolle 3 ist dabei so gekippt, daß ihre Drehachse
in der Ebene der Grundplatte verläuft. Durch Drehen des Betätigungshebels 2' verdreht sich der Drehdorn 2
um mindestens 90 , so daß die Drehachse der Abheberolle 3 nun parallel zur Spindelachse verläuft. Mit dem Drehdorn 2
verdreht sich auch die Nocke 5 und kommt am Haltevorsprung 1' zur Anlage, wodurch dessen Elastizität aufgehoben wird.
Die Bremsvorrichtung 1 ist damit verriegelt und fest, aber noch schwenkbar mit dem SpindelgehHuse 7 verbunden.
In der Grundplatte der Bremsvorrichtung 1 ist noch ein
Anschlagstift 17 angeordnet, der durch Anlage an der Spindelbank 18 die Verschwenkbarkeit der Bremsvorrichtung 1
begrenzt. Auf dem Spindelgehäuse 7 in dem die Spindel 8
elastisch gelagert ist, ist das Widerlager 6 angeordnet und liegt der ebenfalls am Spindelgehäuse 7 befestigten
Bremsbacke 9 gegenüber. Die Bremsbacke ist um einen Stift 10 radial schwenkbar und wird von einer Feder 11 beaufschlagt, die sie vom Wirte!bund 12 abhebt, wenn der Bremsvorgang
unterbrochen wird. Das Widerlager 6 ist dabei mit geringem Abstand zum Wirtelbund 12 angeordnet und besteht
aus dem gleichen Werkstoff wie die Bremsbacke 9 bzw. trägt
einen Bremsbelag.
Der Bremsvorgang ist folgender: Nach dem Aufsetzen der
Bremsvorrichtung 1 auf das Spindelgehäuse :7 wird der Betätigungshebel
21 in Pfeilrichtung verdreht. Dadurch verdreht
sich der Drehdorn .2 und die auf ihm befestigte Abheberolle 3 gelangt zusammen mit dem Betätigungselement
in eine Stellung, in der die Drehachse der Abheberolle 3
parallel zur Spindelachse verläuft. Gleichzeitig wird die Nocke 5 verdreht und verriegelt den federnden Haltevorsprung-1.1V.
so daß die Bremsvorrichtung 1 mit dem Spindelgehäuse 7 verbunden ist aber noch um die Spindel 8 geschwenkt
werden kann. Die Abheberolle 3 befindet sich jetzt hinter
dem Antriebsriemen 14, der über: den Antriebswirtel 15 die
Spindel 8 antreibt. Jetzt wird die Bremsvorrichtung 1;um
5 den Spindelmittelpunkt verschwenkt. Zunächst gelangt die Abheberolle 3 an den Antriebsriemen 14 und hebt diesen
vom Antriebswirtel 15 ab". Beim weiteren Verschwenken kommt
das Betätigungselement 13 am Rücken der Bremsbacke 9 zur
Anlage und verschwenkt die Bremsbacke radial gegen die Kraft der Feder 11 um den Stift 10 in Richtung auf den Wirtelbund
12. Die elastisch abgestützte Spindel 8 verlagert sich dabei soweit, bis sie mit ihrem Wirtelbund 12 am Widerlager
anliegt. Die Bremsvorrichtung 1 wird nun so langevweitergeschwenkt,
bis der Anschlagstift 17 an der Spindelbank 18 anliegt.
Wie in Fig. 2 dargestellt ist, befindet sich am Rücken
der Bremsbacke 9 eine Ausnehmung, in die das Betätigungselement 13 unter elastischer Verformung der Erhöhung einrastet.
Damit ist die Bremsvorrichtung 1 auch in der Brems-Stellung arretiert.
Beim Unterbrechen bzw. Beendigen des Bremsvorgangs wird die Bremsvorrichtung 1 wieder in ihre Ausgangslage zurückgeschwenkt.
Die Bremsbacke 9 hebt infolge der Feder 11 vom Wirtelbund ab und die Spindel 8 kehrt in ihre Ursprungslage
zurück, wodurch auch das Widerlager 6 nicht mehr am Wirtelbund 12 anliegt. Die Abheberolle 3 gibt den Antriebsriemen
14 wieder frei, so daß er am Antriebswirte1 15 anliegt,
und die Spindel 8 wieder antreibt. Anschließend wird der Betätigungshebel 2' zurückgedreht, wodurch die Verriegelung
gelost und die Abheberolle 3 um 90 gekippt wird. Die Bremsvorrichtung kann nun vom Spindelgehäuse abgezogen werden.
In Fig. 3 ist zu sehen, daß der Platz zwischen Antriebsriemen 14 und Spindelbank gerade ausreicht, um die gekippte
Abheberolle 3 hinter den Antriebsriemen bringen zu können. Die Bremsstellung der Abheberolle und des Betätigungshebels
ist dabei gestrichelt angedeutet.
Bei der Ausführung nach Fig. 4 ist auch die Bremsbacke 20 an der mobilen Bremsvorrichtung 1 angeordnet. Auf dem Spindelgehäuse
befinden sich lediglich noch das Widerlager 6 und der mit der Bremsbacke 20 zusammenwirkende Anschlag 23. Die
Bremsbacke 20 ist auf der Bremsvorrichtung 1 um einen Stift radial verschwenkbar und in Lösestellung von einer Feder 22
abgehoben. Auch bei dieser Ausführung ist der Rücken der hier sichelförmigen Bremsbacke 20 mit einer Ausnehmung
versehen, die in Verbindung mit dem Anschlag 23 eine Arretierung der Bremsvorrichtung 1 in Bremsstellung ermöglicht.
-9-
Die Funktionsweise dieser Vorrichtung ist die gleiche wie die in Fig. 1 gezeigte, wobei hier jedoch der Antrieb der Spindel durch einen Tangentialriemen 24 erfolgt,
während bei der Ausführung nach Fig. 1 ein sogenannter Vierspindelbandantrieb vorliegt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zum Abbremsen einer Zwirn- oder Spinnspindel, bei der die elastisch im Spindelgehäuse gelagerte
Spindel beim Bremsen von einer radial verschiebbaren Bremsbacke beaufschlagt und abgebremst
wird, dadurch gekennzeichnet,
- daß am Spindelgehäuse (7) eine beim Bremsen auf den
Wirtelbund (12) einwirkende radial schwenkbare Bremsbacke (9) angeordnet ist,
- daß am Spindelgehäuse (7) ein beim Bremsen ebenfalls
auf den Wirtelbund (12) einwirkendes Widerlager (6) angeordnet ist,
- daß eine mit dem Spindelgehäuse (7) lösbar verbundene und um die Spindelachse verschwenkbare mobile
Bremsvorrichtung (1) vorgesehen ist, - daß an der Bremsvorrichtung (1) eine drehbare Abheberrolle
(3) verkippbar angeordnet 1st, die den Antriebsriemen (14, 24) beim Abbremsen vom Antriebswirte 1 (15) abhebt und
- daß an der Bremsvorrichtung (1) ein die Bremsbacke (9)
beim Verschwenken radial auf den Wirtelbund (12) zu verschiebendes Betätigungselement (13) angeordnet
ist.
2. Vorrichtung zum Abbremsen einer Zwirn- oder Spinnspindel,
bei der die elastisch im Spindelgehäuse gelagerte Spindel beim Bremsen von einer radial verschiebbaren
Bremsbacke beaufschlagt und abgebremst wird, dadurch gekennzeichnet,
- daß am Spindelgehäuse (7) ein beim Bremsen auf den Wirtelbund (12) einwirkendes Widerlager (6) angeordnet
ist.
- daß eine mit dem Spindelgehäuse (7) lösbar verbundene und um die Spindelachse verschwenkbare
mobile Bremsvorrichtung (1) vorgesehen ist,
mobile Bremsvorrichtung (1) vorgesehen ist,
- daß an der Bremsvorrichtung (1) eine beim Bremsen
auf den Wirtelbund (12) einwirkende radial schwenkbare Bremsbacke (20) angeordnet ist,
- daß an der Bremsvorrichtung (1) eine drehbare Abheberolle (3) verkippbar angeordnet ist, die den
Antriebsriemen (14) beim Abbremsen vom Antriebs-
Antriebsriemen (14) beim Abbremsen vom Antriebs-
wirtel abhebt und
- daß am Spindelgehäuse (7) ein beim Verschwenken der
Bremsvorrichtung (1) mit der Bremsbacke (20)zusammenwirkender Anschlag (23) angeordnet ist.
Bremsvorrichtung (1) mit der Bremsbacke (20)zusammenwirkender Anschlag (23) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nafch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Widerlager (6) einen Bremsbelag tragt und
mit geringem Abstand gegenüber dem Wirtelbund (12) angeordnet ist, wobei der Abstand kleiner ist, als die Auslenkbarkeit der elastisch im Spindelgehäuse gelagerten
mit geringem Abstand gegenüber dem Wirtelbund (12) angeordnet ist, wobei der Abstand kleiner ist, als die Auslenkbarkeit der elastisch im Spindelgehäuse gelagerten
Spindel (8).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bremsbacke (9, 20) von einer Feder (11, 22)
vom Wirtelbund (12) abgehoben wird, wenn der Bremsvor-
gang unterbrochen wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet,
daß an der Bremsvorrichtung (1) ein Anschlagstift (17)
angeordnet ist, der durch Anlage an der Spindelbank (18) die Verschwenkbarkeit der Bremsvorrichtung (1) begrenzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abheberolle (3) auf einem Drehdorn J2) angeordnet
ist, dessen Drehachse in der Ebene der Grundplatte der Bremsvorrichtung (1) verläuft und um die die Abheberolle
(3) verkippt wird.
-3-
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die lösbare Verbindung der Bremsvorrichtung (1)
am Spindelgehäuse (7) durch zwei an der Grundplatte angeformte Haltevorsprünge (I1) erfolgt, die das Spindelgehäuse
(7) teilweise umfassen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Haltevorsprung (11) federnd ausgebildet ist, so
daß er über den größten Durchmesser des Spindelgehäuses (7) schiebbar ist und daß eine am Drehdorn (2) angeordnete
Nocke (5) den federnden Haltevorsprung (1') verriegelt,
wenn die Abheberolle (3) in die Position gekippt wird, in der ihre Drehachse parallel zur Spindelachse verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsbacke (9, 20) an ihrer dem Betätigungselement (13) oder dem Anschlag (23)
zugewandten Seite eine Ausnehmung aufweist, in die das Betätigungselement (13) oder der Anschlag (23) einrastet
und so die Bremsvorrichtung (1) in der Bremsstellung arretiert
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehdorn (2) einen Betätigungshebel
(2) aufweist und in der Position arretierbar ist, in der die auf ihm befestigte Abheberolle (3)
mit ihrer Drehachse parallel zur Spindelachse verläuft.
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Legal Events
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