DE3203493A1

DE3203493A1 - Verwendung von acylcyanamiden als korrosionsschutzmittel

Info

Publication number: DE3203493A1
Application number: DE19823203493
Authority: DE
Inventors: Gerhard Dipl.-Chem. Dr. 4000 Düsseldorf Borggrefe; Christian Dipl.-Chem. Dr. 4006 Erkrath Hase
Original assignee: Henkel AG and Co KGaA
Current assignee: Henkel AG and Co KGaA
Priority date: 1982-02-03
Filing date: 1982-02-03
Publication date: 1983-08-11

Description

"Verwendung von Acylcyanamiden als Korrosionsschutzmittel?1
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von bestimmten Acylcyanamiden als Korrosionsschutzmittel in der O1-phase von Schmierölen und Schmierfetten auf Mineralölbasis. Zur Verhinderung und Verhütung der Korrosion von Eisen und dessen Legierungen durch Zutritt von Sauerstoff und Wasser sind für den Einsatz eine Reihe von Korrosionsinhibitoren bekannt. Von diesen finden jedoch aus Gründen der Verfügbarkeit der Herstellungskosten sowie infolge anwendungstechnischer, ökologischer und toxikologischer Mängel nur wenige Stoffklassen praktischen Einsatz. Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, neue korrosionsschützende Wirkstoffe zu finden, die universell anwendbar sind und die hier geschilderten Nachteile nicht aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß Alkali-und Erdalkalisalze von Acylcyanamiden der Formel in der R ein gradkettiger oder verzweigter Alkylrest mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen und Me Alkali- oder Erdalkalimetall, insbesondere Natrium, Kalium oder Calcium bedeutet, als Korrosionsschutzmittel in der Ölphase von Schmierölen und Schmierfetten auf Mineralölbasis vorzüglich geeignet sind.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu verwendenden Acylcyanamide kann in verschiedener Weise erfolgen, so zum Beispiel aus Cyanamid und Carbonsäurechloriden. Eine andere Herstellung der Alkalicyanamide ist die Umsetzung von Cyanamid, Alkalimethylat, Fettsäuremethylester in stöchiotrischen Mengen sowie Methanol als Lösungsmittel. Für eine vollständige Umsetzung ist eine Reaktionszeit nach diesem Verfahren von bis zu 5 Stunden bei 680C erforderlich. Die Umsetzung erfolgt quantitativ Es genügt zur Aufarbeitung, das Methanol zu entfernen.
Die Erdalkali- insbesondere Calciumsalze der Fettacylcyanamide können durch Fällung aus wasserlöslichen Natriumsalzen mit Calciumchlorid in löslicher Phase hergestellt werden.
Die Calciumsalze haben sich im übrigen besonders für die beanspruchten Zwecke als geeignet erwiesen. Die erfindungsgemäß zur Anwendung gelangenden Salze der Fettacylcyanamide sind konzentrationsabhängig in Öl löslich oder dispergierbar und zeichnen sich durch ein günstiges toxikologisches Verhalten, gute Hautverträglichkeit und eine sehr gute biologische Abbaubarkeit aus, insbesondere wenn die Produkte aus linearen Fettsäuren hergestellt werden.
Für die Herstellung der verwendeten Acylcyanamide können schließlich auch noch natürliche Fettsäuregemische, wie insbesondere Tfettsäuren oder durchhydrierte Talgfettsäuren, Anwendung finden.
Die Alkalisalze und Erdalkalisalze der Acylcyanamide der beschriebenen Art können bei den verschiedensten Metallbearbeitungsverfahren, wo Schmieröle und Schmierfette auf Mineralölbasis verwandt werden, Anwendung finden.
Die dabei zur Anwendung gelangenden Mengen liegen zwischen 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise bei 1 bis 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Mineralölbasis.
In den nachfolgenden Beispielen wird der Gegenstand der Erfindung nochmals erläutert, ohne hierauf beschränkt zu sein.
Beispiele Nachstehend sind die Ergebnisse wiedergegeben, die bei verschieden langer Prüfdauer unter Verwendung des Schwitzwassertests nach DIN 51 359 erhalten wurden. Das Prüfverfahren wird wie folgt durchgeführt: Stahlbleche bestimmter Zusammensetzung, äußerer Form und Oberflächengüte werden in die Probe getaucht und nach einer bestimmten Abtropf- oder Trocknungsdauer in die Feuchtigkeitskammer gehängt,in der bei kontinuerlicher Luftzufuhr von 875 1/h und einer Temperatur von die relative Luftfeuchte 100 % betragen soll. Nach Ablauf der vorgeschriebenen Prüfdauer werden die Stahlbleche auf Korrosionserscheinungen beurteilt.
Die Stahlbleche waren jeweils entfettet und geschmirgelt.
Die Prüfdauer und die Konzentration des Mineralöls an Rostinhibitoren sind in den nachstehenden Tabellen wiedergegeben.
a. Prüfung der Rostschutzmittel in Schmierölen auf Mineralölbasis Tabelle I b. Prüfung der Rostschutzmittel in Schmierfetten auf Mineralölbasis. Als Verdickungsmittel wurde handelsübliches organophiles Schichtsilikat auf Basis von Natriummagnesiumaluminiumsilikat, welches mit quartären Ammoniumverbindungen modifiziert ist, (Baragel) verwendet.

Tabelle II Tabelle I (Schmieröle)

Rostinhibitoren Konz. Prüfdauer in Stunden

% 24 48 96 168 240 312

Hydrotalgfettsäure- 1 0 0 1 2 2 2

cyanamid, Calcium- 2 0 0 0 1 1-2 2-3

salz 3 0 0 0 0 0 0

1 0 0 0 1 1-2 2-3

Natrium- 2 0 0 0 0 1 1

salz 3 0 0 0 0 1 1

Talgfettsäure- 1 0 0 0 0 0 0

cyanamid, Calcium- 2 0 0 0 0 1 1-2

salz

1 0 0 0 1 0 0

Natrium- 2 0 0 0 0 1 1

salz 3 0 0 0 0 0 0

Die Bewertung wurde wie folgt vorgenommen: 0 keine Korrosion 2 leichte Korrosion (K # 5%) 1 Spuren von Korrosion 3 mäßige Korrosion (5 % > K # 20 %) 4 starke Korrosion (K > 20 %) Tabelle II (Schmierfette)

Konz. Baragel Korrosionsgrad *)

Rostschutzmittel % % nach 2 Tagen nach 10 Tagen

Palmitoyl-

cyanamid, 2 8 0 0

Calciumsalz

Stearoyl-

cyanamid, 2 8 0 0

Calciumsalz

Hydrotalgacyl-

cyanamid, 2 8 0 0

Calciumsalz

Talgacyl-

cyanamid, 2 8 0 0

Calciumsalz

Blindwert - 8 4 -

Die Bewertung wurde wie folgt vorgenommen: *) 0 keine Korrosion 1 Spuren von Korrosion 2 leichte Korrosion 3 mäßige Korrosion 4 starke Korrosion (K > 20 %)

Claims

Patentansprüche 1. Verwendung von Alkali- und Erdalkalisalzen von Acylcyanamiden der allgemeinen Formel in der R einen gradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 11 bis 17 Kohlenstoffatomen und Me Alkali- und Erdalkalimetall darstellt als Korrosionsschutzmittel in der ölphase von Schmierölen oder Schmierfetten auf Mineralölbasis.
2. Verwendung von Acylcyanamiden nach Anspruch 1 als Korrosionsschutzmittel, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkylrest R sich von der Talgfettsäure oder der durchhydrierten Talgfettsäure herleitet.